Dafür hört man einfach, dass die Kinder von Erwachsenen gesprochen werden. "Billig" trifft für mich auch eher auf die alte Synchro zu. Die Sprecher sind nicht gerade die erste Garde und lange Zeit glaubte man ja sogar an eine Kölner-Synchro. Nicht gerade schmeichelhaft.
Die zweite Synchro IST eine Kölner bzw. NRW Synchro und hier werden die Kinder auch von Erwachsenen gesprochen. Zugegeben, passendere. Und ja, die erste Fassung ist Borderline-Scheiße mit ihrem Mini-Ensemble etc, aber die Sprecher spielen toll, sind natürlich und passen! Das kann man von der zweiten Fassung nicht behaupten. Die klingt einfach lieblos.
Nachtrag: Im übrigen frage ich mich was dich bei (vermutlich) Alexander Doering, Julien Haggége, Thomas-Nero Wolff, Bianca Krahl und Bernd Rumpf an schlechte Sprecher denken lässt...
Sorry, aber sobald das Wort "lieblos" fällt, fühlt man sich an Amazonrezensenten erinnert, die nichts außer den Erstkontakt gut finden. Schon wenige verärderte Betonungen führen grundsätzlich zu solchen Totalverrissen, selbst wenn die Nachsynchro noch so ambitioniert ist. Und ich "behaupte" jetzt einfach mal, dass die zweite Fassung sehr wohl von passenden Sprechern synchronisiert wurde und die Texte besser sind. Und jetzt?
Gerrit Schmidt-Foß war 30, seine Rolle Tetsuo ist 15. Und ja, er klang auch wie 30. Julien Haggegé war 15, Tetsuo ist 15. Julien klang wie 15. Die ganzen männlichen Hauptrollen sind stimmlich zu alt besetzt bei der Neusynchro. Marie Bierstedt auch. Ist mir auch egal ob du bei dem Wort "lieblos" an Amazonrezis denkst, Martin. Solche Eindrücke sind eben subjektiv und nur emotional zu begründen. Von mir aus find die neuere Fassung besser. So lang es keine dritte Fassung gibt bleib ich nur zu gern bei der alten.
Emotionen sind nur selten zweckdienlich in der Beschreibung von sachlichen Zusammenhängen. Du hast deinen Eindruck soeben sachlich begründet. Wozu dann noch Emotionen? "Lieblos" ist für mich ohnenhin weniger der Ausdruck eines Gefühls, sondern eine spekulative Abwertung einer künstlerischen Leistung. So als ob die Verantwortlichen keine "Lust" gehabt hätten. Sowas zu behaupten finde ich (ohne jede Emotion) unangebracht. Ich finde, dass GSF keineswegs wie 30 klingt, dafür tun es die Probanten-Kinder in der Erstsynchro. Es geht hierbei auch um den Altersunterschied der Figuren. Die Kinder sollten klar jünger sein als Kaneda und Tetsuo, waren sie aber nicht. Aber an sich ist es ein Streit um des Kaisers Bart: Es sollten BEIDE Synchros veröffentlicht werden, egal welche man besser findet. Sonst werden immer irgendwelche Lager unzufrieden sein.
Zitat von Knew-King im Beitrag #62Im übrigen frage ich mich was dich bei (vermutlich) Alexander Doering, Julien Haggége, Thomas-Nero Wolff, Bianca Krahl und Bernd Rumpf an schlechte Sprecher denken lässt...
Gute und berechtigte Frage! Wahrscheinlich einfach, weil sie damals alle samt noch No-names waren. Sie stellen heute die Generation an Sprechern, die man in jedem Film hört, das stimmt. Aber keinen davon, mit Ausnahme von Raimund Krone und Peter Gröger, kannte ich damals. Die Erstsynchro schrie "Video-Schmuddel-VÖ" geradezu heraus. Ähnlich wie bei "Ghost in the Shell", wo die Erstfasung genauso grottig ist, hat mich allein die Nachricht, dass es Neufassungen geben solle, sehr begeistert. Man hatte das Gefühl, dass diese Filme endlich einen höheren Stellenwert bekommen haben und entsprechend behandelt wurden .
Peter Groeger ist ja garnicht dabei - Der Doktor hat sich als Lothar Mann rausgestellt.
Mir gefällt die alte Fassung im übrigen ebenfalls besser als die Neue. Sie hat zwar nicht wegzudiskutierende Schwächen (wie das Dialogbuch, und das Winz-Ensemble, das außerdem noch mit teilweise zu markanten Stimmen wie Joachim Kaps oder hölzernen Sprechern aufwartet), aber letztendlich sind die Hauptrollen einfach super besetzt und gesprochen. In dem Punkt kann die G&G-Synchro einpacken, GSF klingt ziemlich unmotiviert, und auch Räuker (lustig, dass es Mr.Neusynchro sogar in diese hier und in die von GitS geschafft hat) und Bierstedt ziehen im Vergleich den kürzeren. Die Einzigen, die mir hier besser gefallen haben, sind Kilbinger als Doktor und Tafel als Nezu. Bekanntere Stimmen sind nicht zwangsläufig die Besseren.
Unterm Strich finde ich beide Synchros nicht wirklich schlecht, aber auch nicht überragend. Die Zweite konnte zwar einige Macken der Ersten ausbügeln, aber dafür an die guten Seiten nicht ranreichen. Ob man sich nun für die professionell saubere, aber unspektakuläre oder die leicht siffige, aber stark gespielte Variante entscheidet, ist dann wohl Geschmacksfrage. Schade nur, dass man den Blu-Ray-Käufern nicht diese Möglichkeit lässt.
Ich habe Mario von Jascheroff eine Mail geschrieben und recht fix eine Antwort bekommen, dass er tatsächlich für Buch und Regie verantwortlich war. Außerdem erinnerte er sich noch an den jungen Björn Schalla in der Hauptrolle sowie Julien Haggége.
Björn Schalla? Nein, tut mir leid, das glaube ich nicht. Den erkenne ich eigentlich auch in jungen Jahren und Kaneda klingt überhaupt nicht nach ihm. Vielleicht irrt sich Herr Jascheroff? Oder haben die irgendwas mit Björn Schalla gemacht, dass er da auf einmal ganz anders klang? ;)
Könnte Schalla vielleicht Kaisuke "Kai" gewesen sein und Jascheroff hat sich nur in der Rolle vertan? Andererseits ist die Hauptrolle bis heute ja nur Spekulations-Gebiet ...
Nene, Kaisuke ist ja Stephan Ernst :) Als ich Björn Schalla in der Antwort gelesen habe, war ich auch erst ziemlich verdutzt.
Dürfte verständlich sein, dass man nach über 20 Jahren die ein oder andere Hauptrollenbesetzung durcheinander würfelt. Deshalb hab ich bei meiner Antwort ein paar kleine Samples angehängt, um die Erinnerungen aufzufrischen. Mal sehen, was dabei herauskommt.