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Dieses Thema hat 852 Antworten
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 Synchronschaffende
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Markus


Beiträge: 2.462

07.03.2009 18:22
#271 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten

Zitat von John Connor
Zitat von Mücke

Für Marlon Brando gibt\'s nur Harald Juhnke und das sage ich nach einem einzigen Film, den ich mit dieser Kombi gesehen habe ("Ein Mann wird gejagt"). Dagegen war GGH ein Witz und auch Gottfried Kramer nur sehr mäßig.

GGH finde ich perfekt in MEUTEREI AUF DER BOUNTY, Junke kann ich mir für den aristokratischen Fletcher Christian überhaupt nicht vorstellen;


Stimmt, GGH war super, aber Juhnke hätte ihn mit seiner tuntigen Sprechweise (s. anderer Thread) vielleicht auch gut bedient.

Gruß
Markus

berti


Beiträge: 17.847

17.03.2009 15:24
#272 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten
Alfred Balthoff für Groucho Marx in "Skandal in der Oper"

Ich frage mich, wie man auf diese Besetzung gekommen ist. Der sarkastische Egoist Groucho wirkt mit Balthoff einfach viel zu liebenswert und harmlos. Georg Thomalla für Chico ist daneben auch noch ein Beispiel für eine total stereotype Besetzung im Komödien-Bereich.

Tja, die MGM hat bei der Besetzung eben manchmal Entscheidungen getroffen, die ziemlich merkwürdig wirken.
AMK


Beiträge: 1.028

21.03.2009 10:51
#273 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Ich zitiere mich selbst:

In Antwort auf:
Da es hier ja (laut Thread-Titel) ums "Subjektive" geht, such´ ich gar nicht erst lang, ob sich hier jemand schon mal über Johnny Depp & David Nathan "echauffiert" hat, sondern stelle ganz nüchtern fest, dass ich Nathan (der eine der schönsten "Synchronstimmen" hat und ein sehr guter Synchron- und Hörspielsprecher ist!!!) "auf" Depp (der ein guter, "erfrischender" Schauspieler ist) nie als wirklich passend empfunden habe.
Allerdings schließe ich ihn auch nicht (mehr) aus ...

Und:
In Antwort auf:
Über Alternativen denk´ ich vielleicht ein andermal nach.
Siehe dazu den "Public-Enemies"-Thread.

dlh


Beiträge: 15.265

22.03.2009 10:00
#274 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten
Achim Schülke (!!) auf Bruce Campbell in "Superman - Die Abenteuer von Lois & Clark" . Wer kommt den auf sowas? Schülke passt vorne und hinten nicht, viel zu alt und zu hoch.
Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.230

22.03.2009 10:03
#275 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten

Zitat von dlh
viel zu hoch.

Das ist seit Jahren ein generelles Problem besonders in Hamburg, die tiefen sonoren Stimmen kann man dort mit der Lupe suchen.

Gruß
Stefan

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

01.04.2009 23:14
#276 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten
Ich hab' schon viele weitaus schlimmere Fehlbesetzungen erlebt, aber irgendwie doch ärgerlich fand ich:

Paul Klinger für Gary Cooper in "Ariane - Liebe am Nachmittag"

Das Problem ist, dass Klinger auch hier seinem jugendlicheren Image nicht gerecht wurde. Ihm gelang es nur ansatzweise Coopers bübischen Humor zu reproduzieren. Es wirkt so, als ob er über den Film hinweg besser wird - in den letzten 20-30 Minuten fand ich ihn auch wirklich hervorragend. Trotzdem ist gerade die Szene, wo Cooper die Blume im Haar hat und Audrey Hepburn noch dazu abschmatzt mit Klinger total unglaubwürdig. Er klingt generell zu gediegen und überhaupt grundsätzlich zu voll für Coopers Statur.
Fürchterlich ist vor allem auch das Intro seinerseits. Bis zu dem Moment, wo er sie das erste Mal an die Wand drückt und ihr was zuhaucht, ist Klinger sonderbarerweise ein Totalausfall. Er verpatzt die Einführung der Figur völlig und hat die erste halbe Stunde danach Mühe Cooper überhaupt erstmal sowas wie an den Mann zu bringen. Ein gutes Beispiel ist m.E. der Spruch, als John McGiver unter das Bett krabbelt und Cooper sowas ablässt wie: "Wenn Sie schon unten sind, finden sie vielleicht meinen Pantoffel!".
Das ist so ein dezent gepfefferter Spruch von Cooper, der nur bei richtiger Intonierung wirkt, wo du selbst das minimale verschmitzte Grinsen mitspielen musst, und dadurch einen eigenen Charme Coopers ausmacht.
Geht mit Klinger hier allerdings voll in die Hose.

Wirklich interessant wird es in der Synchro erst, als sich das Blatt wendet und Cooper der Eifersüchtige wird.

Und das Ganze wohlgemerkt, obwohl ich Klinger bei Stewart Granger ja für die Idealbesetzung halte und Granger mit Cooper gewiss einige Parallelen hat. Gerade was den Humor anbetrifft. Granger ist allerdings oberflächlicher und gestelzter und daher liegt Klinger da auch besser drauf und wertet es sogar noch auf.

Ich würde viel dafür geben, hätte Peter Pasetti auch "Ariane" synchronisiert. Oder wenigstens Ernst von Klipstein. Cooper muss man im OTON erlebt haben. Dann weiß man genau, warum ich pro Pasetti bin. Besonders extrem ist das bei "Die Teufelsbrigade", wo in der Synchro Wolf Martini(!) für Gary Cooper spricht. Coopers Performance driftet im Original regelrecht in's Detail ab, wenn man nur die Synchro kennt. Die Liebesszenen gewinnen auf einmal enorm an Intensität und sowas hätte es hier auch gebraucht. Im Grunde bleibt die Beziehung zwischen Hepburn und Cooper völlig unklar und unglaubwürdig bis Cooper anfängt sich zu betrinken. Insbesondere besagte Szene mit der Blume im Haar ist aus dem Kontext der Synchro heraus an diesem Punkt des Films nicht nachvollziehbar.
berti


Beiträge: 17.847

02.04.2009 10:06
#277 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten
Zitat von Mücke
Ich würde viel dafür geben, hätte Peter Pasetti auch "Ariane" synchronisiert. Oder wenigstens Ernst von Klipstein.


Pasetti hat um 1957 ja nur noch selten synchronisiert, von Klipstein war soweit ich weiß Hamburger. Wäre dir im Zweifelsfalle Wolfgang Lukschy lieber als Paul Klinger gewesen? Heinz Engelmann vermutlich nicht, den über den meintest du ja mal, dass er auf Cooper völlig daneben gewesen sei.
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

02.04.2009 10:29
#278 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten
Glaube ich eher nicht. Da war Klinger vergleichsweise noch die beste Alternative.

Da Pasetti eindeutig auf niemanden besser, als auf Gary Cooper passte, hätten seine Synchronrollen bei seltenem Einsatz um 1957 allerdings die von Gary Cooper sein müssen. Noch dazu in München.
Er war definitiv noch in der Branche, gerade was Hauptrollen anbetraf. Hat ja etwa zur selben Zeit z.B. auch James Stewart in "Lindbergh" synchronisiert oder kurz darauf Steve Reeves(!).
Hier leichtfertig von Pasetti abzusehen, weil er sich ein wenig rar machte, käme einem Plädoyer für den Einsatz überpräsenter Sprecher gleich.

Klinger hätte übrigens konsequent gut für Cooper und eventuell sogar besser als von Klipstein sein können, wenn er nicht stellenweise so drübergebrüllt (vergleichsweise wirkt es so) oder gelesen(!) hätte, wo Cooper mit leichtem Zungenschlag agiert. Hat teilweise sicher auch was mit der Regie zu tun.
Pasetti liegt hier rein stimmlich allerdings schon so weit vorne, dass Klinger sich da im Endeffekt nie hätte vorbeispielen können.
berti


Beiträge: 17.847

02.04.2009 12:24
#279 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten
Zitat von Mücke
Glaube ich eher nicht. Da war Klinger vergleichsweise noch die beste Alternative.
Da Pasetti eindeutig auf niemanden besser, als auf Gary Cooper passte, hätten seine Synchronrollen bei seltenem Einsatz um 1957 allerdings die von Gary Cooper sein müssen. Noch dazu in München.


Ist "Liebe am Nachmittag" denn eine Münchner Synchro? Aber selbst wenn sie im Berliner Studio der Ultra entstand, hätte man ja ohne weiteres den Münchner Pasetti besetzen können.
Oder kann es sein, dass er damals nur noch von manchen Studios genommen wurden? "Lindbergh" ist ja von der Mondial, und "Citizen Kane" von der Beta.
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

02.04.2009 12:38
#280 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten

Zitat von berti
Ist "Liebe am Nachmittag" denn eine Münchner Synchro?

Ja.

dlh


Beiträge: 15.265

07.04.2009 10:27
#281 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten
Zitat von dlh
Achim Schülke (!!) auf Bruce Campbell in "Superman - Die Abenteuer von Lois & Clark" . Wer kommt den auf sowas? Schülke passt vorne und hinten nicht, viel zu alt und zu hoch.


Autsch. Schülke hat ihn sogar nochmal in dem Spielfilm "Dome 4" gesprochen.
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

05.05.2009 22:01
#282 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten
Klaus Werner Krause für Orson Welles in "Herr Satan persönlich"

Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass ich diese Besetzung total verwirrend fand, weil Welles durch die Stimme ein bisschen wie der Alm-Öhi wirkte. Ging wirklich total nach hinten los. Anstatt der Röhre aus dem O-Ton bekommt man eine Art "Hutzelmännchen"-Style geliefert. Geht eigentlich überhaupt nich' klar. Hatte vor allem auch absolut nichts Mysteriöses an sich, was der Rolle gelinde gesagt den Gnadenschuss gibt.
Von der Gesamtwirkung her war das eigentlich beinahe tatsächlich das, was manch "Ohrakrobat" hier im Moment Arne Elsholtz bei "Illuminati" nachredet, nur halt wirklich in natura.

Ich halte die Synchro auch ansonsten für weitgehend ungenießbar. Wenn man Gert Fröbe und Peter van Eyck innerhalb eines Films ohne die eigene Stimme untergejubelt bekommt und sich dann ausgerechnet auch noch Gert Günther Hoffmann ziemlich unspektakulär und mordsstereotyp durch eine uninteressant interpretierte Hauptrolle schlagen muss....dazu noch die grobmotorischen Kürzungen, wie bei Welles beinahe üblich und zum "guten Ton" gehörend: Nee...

Interessant fand ich hier eigentlich nur, dass Fritz Rasp für Mischa Auer zum Einsatz kam. Und dass Katina Paxinou wieder Eva Eras hatte ist auch begrüßenswert.

Auf Welles in dieser Rolle wäre Peter Pasetti die Erfüllung gewesen. Wolfgang Eichberger oder vor allem Hans Hinrich hätten auch gut reingepasst. Bei den übrigen Sprechern, die Welles damals so hatte sehe ich das nicht so (Wandrey, Suessenguth, Tillmann, Lieven), wobei ich glaube, dass jeder Einzelne von ihnen immer noch besser als Klaus W. Krause funktioniert hätte.
Friedrich Joloff hätte vom Stimmtyp gut in's Mysteriöse gepasst, aber klang da wahrscheinlich wirklich schon zu schlank für Welles. Wobei nicht gesagt ist, dass er es nicht fast genauso gut hätte rausspielen können wie Pasetti. Aber Fakt ist zumindest, dass Joloff auf mystery definitiv ne dicke Naht klischeeiger als Pasetti wirkt, der Welles einfach "method acting"-like spielte.
Otto Preuss kam ja leider erst später wirklich in die Branche.
Taccomania


Beiträge: 849

06.05.2009 11:51
#283 RE: Größte Fehlbesetzungen! Zitat · antworten

Wenn ich weder die Originalstimme eines Schauspielers kenne noch an eine bestimmte Synchronstimme oder eine Reihe von ähnlichen Synchronstimmen gewöhnt bin, empfinde ich nur wenige Synchronsprecher als völlige Fehlbesetzungen. Santiago Ziesmer auf Robert de Nero wäre vielleicht etwas unpassend...

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

10.05.2009 11:59
#284 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Zitat von Lammers
Arnold Marquis für Tony Musante in "Il mercenario" (1968).
Wieder mal eine völlige Fehlbesetzung und ein weiteres Beispiel für eine reine Klischee- und Typenbesetzung. Musante spielt einen Mexikaner und man hätte es nicht unpassender besetzen können. Erstens passt Arnold Marquis überhaupt nicht auf das Gesicht und das Alter der Rolle (Musante war erst 32) und zweitens trägt er mal wieder viel zu dick auf und chargiert dadurch die Rolle kaputt.

Nach längerer Zeit habe ich diesen Film gestern das zweite Mal gesehen. Ich möchte fast behaupten, dass Arnold Marquis hier schon allein seiner dreckigen Lache wegen besetzt worden sein dürfte, die des öfteren mal zum Tragen kommt.

Ehrlich gesagt: Ich fand ihn beim zweiten Mal schauen nicht unbedingt gewöhnungsbedürftiger als Hansjörg Felmy für Franco Nero. Ich finde sogar, dass es Marquis besser als Felmy gelungen ist eine Identifikation mit der Rolle beim Zuschauer zu erreichen. Mag aber auch daran liegen, dass Felmy einfach den wesentlich arroganteren Part hat. Oder daran, dass er praktisch exakt wie eine Mischung aus Thomas Danneberg und Rainer Brandt wirkt, die ich für Nero beide nicht leiden kann.

Will heißen: Mir wäre Kindler/Marquis hier auf alle Fälle lieber gewesen als Felmy mit einem anderen Sprecher für Musante. Vergleichsweise gesehen.
Und es wäre in jedem Fall eine interessante Überlegung, wer Tony Musante hier überhaupt hätte sprechen sollen.
Danneberg? Gott bewahre, dann lieber Marquis. Brandt? Auch nicht weniger klischeeig, als Marquis und klingt allgemein arroganter. Hätte von der Rolle her hier noch eher zu Nero gepasst.
Randolf Kronberg könnte man denken, nur ist's dann halt Tomas Milian. Klingt eigentlich zu schmal.

Ich kam irgendwie immer auf Herbert Stass, obwohl der ja sogar noch älter als Marquis war. Das Problem ist, es sollte schon eine recht gegerbte Stimme sein, also z.B. nicht Thomas Eckelmann oder Claus Jurichs.
Ich bin im Grunde schon fast froh, dass nicht Gerd Martienzen besetzt wurde, der ähnliche Parts auch schon gesprochen hat.
Ne andere Option wäre evtl. Lutz Moik gewesen...

marginal


Beiträge: 260

11.05.2009 10:52
#285 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

In "Il Mercenario" fiel mir Marquis auch als akustischer Querbalken auf. Zu alt und zu schwer irgendwie. Alternativbesetzung? Brückner, wie bei 'Laßt uns töten, Companeros" auf Milian.

Zu Franco Nero: Brandt und Felmy sind hier meine Lieblingsbesetzungen, Kindler wirkt dagegen ziemlich daneben und aufgesetzt.

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