Zitat von Keng-KwinIch finds brilliant. Gäb keine näherliegende Besetzung in meinen Augen. Also ich will jetzt nicht alles über den grünen Klee loben, aber zumindest Bierstedt find ich hier super. Vorallem weil er perfekt den Humor transportiert.
Habe zwar sehr wenig gesehen, aber an seine Rolle kann ich mich noch prima erinnern. Das passt wie die Faust aufs Auge. Stimme dir daher zu.
Mücke
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09.09.2009 12:55
#302 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Ich weiß nicht, aber der American Dad in der deutschen Version ist ALLES, aber auch wirklich ALLES, was ich an modernen Cartoons hasse und verwerflich finde. Man kann jetzt darum streiten, inwiefern so ein Format überhaupt "Kinderfernsehen" oder für "Jugendliche" sein soll, aber in meinen Augen sollte es das für beide Zielgruppen nicht. Nur werden Cartoons für Erwachsene aber nicht um 23 Uhr auf VIVA(!!) gesendet...
Hektische Reizüberflutung, ohne jegliches Feingefühl, monoton runtergezappelte Texte etc.pp. Furchtbar. Dagegen ist Spongebob von Nuancen geradezu übersät. Das Problem ist, dass Detlef Bierstedt die Rolle so leblos spricht. Es erinnert irgendwie an einen Zombie auf Crack, wie diese Figur wirkt und dadurch entsteht für mich kein Humor. Wenn ich allein an die Szene denke, wo die Tochter den Film über ihre Mutter vorführt und der American Dad dann anfängt zu lachen. Hölle! Man muss das mal mit Ernie oder Barney Geröllheimer vergleichen. Die hatten auch ne monotone Lache, aber die funktionierte und klang nicht völlig wie ein Psychopath. Es wirkt in keinster Weise reflektierend und somit auch nicht lustig. Meiner Meinung nach. DAS ist echter Holzhammerhumor. Strammer Amerikaner - und dann sowas. Wenn man bedenkt, dass sich manche Leute schon an Rainer Brandt stören...
Wenn du ein Kind regelmäßig mit dieser Serie eindecken würdest, wirkt sich das meiner Ansicht nach verstörend aus und zwar nicht eventueller Gewaltszenen wegen, sondern wegen dieser Charakterzeichnung, die dich überrennt und trotzdem nicht erfüllt. Ohne Quatsch jetzt. Und ich bin wirklich keiner, der sonst Sprüche bringen würde, wie "Du bist erst 11 Jahre und 11 Monate, du darfst da noch nicht rein, weil der ab 12 ist!" Für sowas setzen sich Leute dann um 11 vor die Glotze......
Meiner Ansicht nach hätte die Rolle eine unterschwellige Wärme in der Stimme gebraucht (die Norbert Gastell als Homer Simpson trotz aller Dummheit z.B. ebenso hat, wie Jan Odle als Family Guy), aber doch nicht gerade Bierstedt, der ohnehin schon oft sehr steril klingt, wenn er fehlbesetzt ist, selbst für Real-Schauspieler, geschweigedenn Cartoon-Figuren. Selbst die ruhigen, eher liebevollen Momente wirken aufgesetzt und dadurch kommt einem der American Dad nicht nur dumm, sondern auch wie ein Arschloch vor. Dazu noch dieses Junkie-mäßig-hektische Cartoon-Gehabe....Huuifäää!
Zitat von Mücke[...]Selbst die ruhigen, eher liebevollen Momente wirken aufgesetzt und dadurch kommt einem der American Dad nicht nur dumm, sondern auch wie ein Arschloch vor.[...]
Ist der Stan Smith nicht im Original schon ein ziemliches Arschloch? Die Figur war jedenfalls der Grund, dass ich von der Serie nur eine handvoll Episoden (im O-Ton; Synchro kenn ich nur vom Zappen) ausgehalten habe. Selten sowas Unsymphatisches gesehen.
Mücke
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09.09.2009 15:18
#304 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Das kann natürlich sein. Und jetzt könnte man hier wieder einen Krieg zwischen den Leuten ausrufen, die meinen, dass die sklavische Reproduktion des Originals sowas wie die Vervollkommnung einer Synchro ist, und Leuten, die der Meinung sind, dass sinnvolle Variationen von einem idiotischen Original weg jeder entsprechenden Synchro guttun, aber das gab es hier ja schon oft genug... Wenn eine Synchro genauso nervtötend wie das Original ist, ist sie, meines Erachtens, nicht gut. Es gibt allerdings Leute, die das anders sehen. Und nein...ob etwas nervtötend ist oder nicht, ist nicht unbedingt rein subjektiv. Es gibt immer eine mehrheitliche Tendenz. Um die beim American Dad genauer zu beurteilen, müsste man sich allerdings erst umhören. Es gibt andere Fälle, wo die Tendenz eher auf der Hand liegt (z.B. Eddie Murphy).
Nur eines: Wenn du den richtigen großen Theaterschauspielern, die vor 50 Jahren im Studio standen, nahegelegt hättest, möglichst 1:1 zu reproduzieren, hätten einige von denen wahrscheinlich das Studio verlassen.
Mücke
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14.09.2009 18:43
#305 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Hab jetzt mal kurz in die OV reingehört. Der American Dad klingt da wesentlch tiefer, kräftiger und konsequenter, als Detlef Bierstedt. Am Sonntag lief zwar eine "American Dad"-Folge, wo er irgendwie mehr drückte, als in der Woche davor, aber die Vollendung ist das trotzdem nicht und es wirkte trotzdem noch völlig anders und viel hibbeliger, als das Original, was so gar nicht zu der Army-mäßigen Figur passt.
Zitat von MückeKlaus Miedel für Roddy McDowall in "Das war Roy Bean" Funktionierte nicht im geringsten. Ein völlig verkorkster Rollencast, der mich seinerzeit sogar unsicher machte, ob der Schauspieler überhaupt Roddy McDowall ist. Wenn man dann beispielsweise noch Besetzungen wie Gerd Duwner für Ned Beatty, der damals und in dieser Rolle wirklich total albern wirkte und Christian Brückner für Anthony Perkins (Rollencast pur, der aber zumindest noch irgendwie funktionierte) nimmt, kann man schon sagen, dass "Das war Roy Bean" sicher eine der miesesten klassischen Synchronisationen überhaupt gewesen ist, erst recht unter Filmen mit solchem Format bzw. Bekanntheitsgrad. Einzig tröstlich ist eine hervorragende Leistung von GGH in der Hauptrolle.
Ich kenne den Film nicht, aber nach verschiedenen Listen wird John Huston dort von Friedrich W. Bauschulte synchronisiert, was ich mir nicht sonderlich passend vorstelle. Findest du Bauschulte auch fehlbesetzt?
Zitat von bertiFindest du Bauschulte auch fehlbesetzt?
K.A. Zu lange her...
Zu ergänzen hätte ich allerdings noch:
Erich Poremski für Eric Pohlmann in "Der Mann, den keiner kannte" Klingt viel zu hoch, zu dünn und war noch dazu nicht wirklich synchron. Mehr daneben kann man kaum liegen, glaube ich.
Gerd Duwner für Enrico Maria Salerno in "Der letzte Zug nach Durango"! Wer ist denn auf diese Schwachsinnsidee gekommen. Das ist ja, also würde man Duwner für Clint Eastwood besetzen (der ja in Italien von Salerno synchronisiert wurde). Ich weiß nicht, ob diese Besetzung schlimmer ist oder im gleichen Film Norbert Gastell für Mark Damon!!! Das Trio wird komplett gemacht durch Mogens von Gadow für Aldo Sambrell. Was mag der Synchronregisseur bloß geraucht haben ...
Gruß Stefan
Mücke
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06.11.2009 22:21
#314 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)