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Dieses Thema hat 852 Antworten
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 Synchronschaffende
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Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

26.08.2008 11:35
#196 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten
Thomas Braut für John Saxon in "Neunzig Nächte und ein Tag"

Eine sehr unnahbare Besetzung, die einem den Zugang zu dem Film blockiert hat. Für die Hauptrolle ist das insbesondere in diesem Film ziemlich bitter, da der Film eine Gradwanderung ist:
Einerseits ist die Idee klasse und hat Kultpotenzial, die Schauspieler sind ziemlich gut und die Regie zum Teil sehr gelungen. Und die Synchro ist großteils hervorragend.
Andererseits ist die Kameraarbeit Murks, die Regie zum (anderen) Teil trashig und die Story dann doch etwas unausgegoren und reißerisch (was insbesondere aufgrund der unsauberen Machart nervt).
Da John Saxon damals hauptsächlich von Lutz Moik gesprochen wurde und auch Claus Wilcke, den ich persönlich bisher am besten fand (ausgerechnet Moik habe ich allerdings noch nicht gehört) bereits mehr als einmal zum Einsatz gekommen war, finde ich diese Besetzung unnötig und ärgerlich. Herbert Stass, wie in "Denen man nicht vergibt" hätte sicher auch gut funktioniert. Rainer Brandt, Michael Chevalier und Peter Schiff hingegen stelle ich mir von der Gesamtwirkung her sehr ähnlich wie Braut vor...
John Connor



Beiträge: 4.883

26.08.2008 13:21
#197 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Zitat von Mücke
Thomas Braut für John Saxon in "Neunzig Nächte und ein Tag"
[...] Da John Saxon damals hauptsächlich von Lutz Moik gesprochen wurde und auch Claus Wilcke, den ich persönlich bisher am besten fand (ausgerechnet Moik habe ich allerdings noch nicht gehört) bereits mehr als einmal zum Einsatz gekommen war, finde ich diese Besetzung unnötig und ärgerlich. [...]


Es gibt in diesem Forum allerdings einige Leute, die der Meinung sind, Lutz Moik und Thomas Braut klängen sich (manche sagen sogar: zum Verwechseln) ähnlich!

Grüße,
Fehmi

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

26.08.2008 13:41
#198 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Umso schlimmer...

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

26.08.2008 18:36
#199 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten
Der nächste bitte...(passend zur Rolle des nun folgenden Schauspielers in "Dakota" könnte man sagen):

Siegfried Schürenberg für Joel McCrea

Hilfe! Ich weiß nicht, ob Schürenberg mit dem Gesicht von McCrea oder McCrea mit der Stimme von Schürenberg wie ein extremer Weichmeier wirkt, aber das ist ja wirklich mit das heftigste an Schleim, was ich je in einem Film gesehen und gehört habe. Man könnte auch vom Jürgen Fliege des Wilden Westens sprechen...
Das ist das erste Mal, dass ich Siegfried Schürenberg in einer Rolle nicht angenehm, ja sogar sehr angenehm finde und dann gleich das absolute Gegenteil...Fürchterlich.
Ich muss aber auch sagen, dass ich McCrea selbst eigentlich nicht gut finde. Der war auch 20 Jahre früher nicht besser und Michael Cramer passte auf den jungen McCrea auch nicht sooo besonders, dass da was gerettet worden wäre - ich glaube, das hätte selbst GGH nicht geschafft. Curt Ackermann ging zumindest ganz gut...
Einzig ganz gut fand ich McCrea selbst unter Hitchcocks Regie und vielleicht als Buffalo Bill...
Da sind Leute wie Randolph Scott und erst recht Robert Stack tatsächlich die wesentlich besseren Schauspieler...
Tendenziell scheint's aber zumindest zu passen, dass das mit Schürenberg als Sprecher von McCrea ne Ausnahme ist, denn:

"es gibt eigentlich nur zwei Synchronrollen von Schürenberg, die glatte Fehlbesetzungen waren: Douglas' Odysseus eben und der Bischof in DER HUND VON BASKERVILLE"
(John Connor im "Die ‚besten’ Sprecher der Filmstars"-Thread)
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

28.08.2008 01:47
#200 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten
Weiter geht's...

Helmo Kindermann für Charlton Heston

Das ist vielleicht das allerbeste und einleuchtendste Beispiel überhaupt dafür was passieren kann, wenn man knallhart danach besetzt, wie ähnlich der Sprecher dem Original klingt und ihn am besten noch imitieren lässt(, um einer sogenannten "Verpflichtung gegenüber dem Original" nachzukommen).
Kindermann wirkt wie gefangen auf Heston und Heston entfaltet, mag die Szene noch so theatralisch sein, absolut kein Charisma - das ist bei einem Film wie "Die Normannen kommen", der vor übertriebenen, unfreiwillig komischen Szenen nur so strotzt, schon eine Kunst für sich.
Dass Heston von keinem anderen Sprecher, nicht einmal von E.W. Borchert, häufiger synchonisiert worden ist, ist die blanke Ironie...

Mir ist bisher noch kein Sprecher untergekommen, der für Charlton Heston schlechter als Helmo Kindermann funktionierte:
Borchert, Engelmann (und vielleicht auch Kieling, weiß nicht mehr genau) waren genial; Horst Niendorf zum Teil auch; Gert Günther Hoffmann machte sich zumindest als Schlitzohr ("Das Geheimnis der Inkas") sehr gut, als verbitterter Moralapostel ("Rivalen ohne Gnade") passte er allerdings nicht...
Bei Helmo Kindermann geht es mir ansonsten ähnlich wie bei Siegfried Schürenberg. Er hatte kaum schwache Rollen und funktionierte selbst bei puren rollenbezogenen Besetzungen zum Teil göttlich (Frank Wolff, in gewisser Weise auch Robert Young...- wobei das zufällig beides Ermittler sind, könnte sein, dass Kindermann öfter mal Cops sprach, war so ein bisschen Klischee, glaube ich). Aber ausgerechnet für seinen einzigen großen Hollywoodstar war er (extrem) fehlbesetzt. Schade!
Er hätte mehr Chancen verdient gehabt. Auf den jüngeren Robert Young hätte er in Neusynchros vielleicht sogar generell ganz gut gepasst (am besten finde ich als "zeitgenössische" Variante Erik Ode...).
Prädestiniert wäre er z.B. für Robert Montgomery gewesen...!
Interessant finde ich auch die Besetzung für Martin Balsam, über die ich gerade gestolpert bin. Fällt mir jetzt im Moment nochmal auf, weil es mir dämmert, dass er Paul Klinger eigentlich ziemlich ähnlich klang. Von dem hätte er evtl. auch jemanden übernehmen können...z.B. Robert Taylor in ein Paar wenigen Neusynchros...etc.pp. ...da gibt es sicher einige...
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

18.09.2008 22:33
#201 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten
Nächster Teil:

Uwe Büschken für James MacArthur in "Hawaii 5-0"

Leider macht die Besetzung von Uwe Büschken aus 'Dano' eine weichmeierische Grinsebacke. Es ist unglaublich, wie erheblich abgebrühter James MacArthur in den alten Synchros mit Thomas Danneberg und Randolf Kronberg wirkt.
Für Jack Lord gilt zwar letztlich Ähnliches, wenn man Claus Jurichs mit Rolf Schult vergleicht, trotzdem hat Claus Jurichs in seiner Rolle aber wesentlich mehr Charisma als Uwe Büschken an seiner Seite.
AMK


Beiträge: 1.028

21.09.2008 09:47
#202 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

K. Dieter Klebsch für William R. Moses ("David Graysmark") in TV-Serie "Fame L.A." - so passend, wie Klebsch für "Dr. House" ist, so fehlbesetzt ist er für Moses ... Hier wäre (der Mantel des) Schweigen(s) angebracht ...

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.390

23.09.2008 22:11
#203 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Arnold Marquis - Jean Marais - Fantomas bedroht die Welt (schrecklich wenn Paul Klinger im dritten Teil Marais nicht mehr spricht)
Anton Reimer - Louis de Funes - Fantomas gegen Interpol
Frank Glaubrecht - immer wenn er Mel Gibson gesprochen hat, z.B. "Die Bounty"
Frank Glaurecht - Al Pacino (in der TV-Fassung der beiden Paten-Filme)
Arne Elsholtz - Al Pacino - Cruising (andererseits ist er vielleicht passender als seine 2 Stammsprecher in diesem ungewöhnlichen Film)
Tilly Lauenstein - Anne Baxter - Ich beichte und Gardenia (klingt auf ihr irgendwie zu alt)
Erik Ode - Cary Grant - Der Unsichtbare Dritte
Siegmar Solbach - James Stewart - Vertigo
Martina Treger - Kim Novak - Vertigo
Martina Treger - Sharon Stone - Casino
Heinz Petruo - immer wenn er Lee van Cleef sprach, z.B. Die Rechnung wird mit Blei bezahlt, da fand ich Heinz Engelmann in "Für ein paar Dollar mehr" besser

und die ganze Neu-Synchro von "Es war einmal in Amerika", selbst De Niro-Stammsprecher Brückner wirkt lustlos

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.230

24.09.2008 10:27
#204 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Zitat von Silenzio
Heinz Petruo - immer wenn er Lee van Cleef sprach

So unterschiedlich sind die Meinungen - ich empfinde diese Kombination als absoluten Glückstreffer und sie hat sich mir schon nach nur einem Film als unverrückbar eingebrannt. Ich kann bis heute nicht mit anderen Stimmen, obwohl ich Wolfgang Kieling bewundere und mich allmählich an Randolf Kronberg in "La resa dei conti" gewöhne.

Häufige Kombi, aber schlimme Fehlbesetzung:
Jean Marais - Holger Hagen ... er wirkt viel zu glatt und es fehlt ihm der ironische Unterton
Jean Marais - GGH ... das ist total daneben gegangen; oh wie wünschte ich mir, es hätte von der total verstümmelten Serie "Cagliostro" eine DEFA-Fassung gegeben (am besten mit Otto Mellies)
Bourvil - Arnold Marquis ... ich weiß, er kommt der Originalstimme recht nahe, aber selten hat es einen (fast exklusiven) Stammsprecher gegeben, der so neben der Spur lag

(Und falls jetzt der Eindruck entstehen sollte, dass ich GGH und Marquis ungern höre, weil sie so überpräsent waren - dem ist ganz und gar nicht so, aber gerade deshalb stört es mich, wenn diese großen Schauspieler so hanebüchen fehlbesetzt waren).

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.847

24.09.2008 11:09
#205 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan

Zitat von Silenzio
Heinz Petruo - immer wenn er Lee van Cleef sprach


So unterschiedlich sind die Meinungen - ich empfinde diese Kombination als absoluten Glückstreffer und sie hat sich mir schon nach nur einem Film als unverrückbar eingebrannt.




Geht mir ähnlich. Heinz Engelmann fand ich ihn der Erstsynchro von "Für ein paar Dollar mehr" erst ungewohnt, aber dann einigermaßen passend. Petruo bleibt aber trotzdem mein Favorit.

@Silenzio: Wenn hättest du dir denn in van Cleefs Italowestern-Rollen als Stammsprecher gewünscht? Durchgehend Engelmann, oder jemand anders?

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.390

24.09.2008 11:25
#206 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Geht mir ähnlich. Heinz Engelmann fand ich ihn der Erstsynchro von "Für ein paar Dollar mehr" erst ungewohnt, aber dann einigermaßen passend. Petruo bleibt aber trotzdem mein Favourit.
@Silenzio: Wenn hättest du dir denn in van Cleefs Italowestern-Rollen als Stammsprecher gewünscht? Durchgehend Engelmann, oder jemand anders?

Bei Engelmann bin ich mir nicht sicher, ob er immer gepasst hätte. Vielleicht wäre auch manchmal Heinz Drache gut, da ich ihn auf Widmark z.B. in "Der Schatz des Gehenkten" genial finde.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.390

24.09.2008 11:28
#207 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Ich kann bis heute nicht mit anderen Stimmen, obwohl ich Wolfgang Kieling bewundere und mich allmählich an Randolf Kronberg in "La resa dei conti" gewöhne.

Bei "La Resa Dei Conti" kenn ich nur die DVD-Version mit Christian Marshall für Van Cleef

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

24.09.2008 12:33
#208 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten
Zitat von Stefan der DEFA-Fan
Bourvil - Arnold Marquis ... ich weiß, er kommt der Originalstimme recht nahe, aber selten hat es einen (fast exklusiven) Stammsprecher gegeben, der so neben der Spur lag

Nach dem zu urteilen, was ich von Bourvil bisher gesehen habe, würde ich mich da anschließen. Ich fand Erich Fiedler in "Der längste Tag" viel treffender und die Stimme unterscheidet sich von Arnold Marquis ja praktisch in jeglicher Hinsicht. Viel kenne ich von Bourvil allerdings nicht.
marginal


Beiträge: 260

24.09.2008 14:30
#209 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

In Antwort auf:
Bourvil - Arnold Marquis ... ich weiß, er kommt der Originalstimme recht nahe, aber selten hat es einen (fast exklusiven) Stammsprecher gegeben, der so neben der Spur lag


Vielleicht liegt es am Gewöhungseffekt, aber ich fand's immer ganz sympathisch, Marquis mal so zu hören und auf dem Gesicht lag er auch ganz gut. Auf Bourvil's doch eher rustikal-naiver Art kann ich mir hingegen Fiedlers etwas aristokratische Diktion nur sehr schwer vorstellen. Kenn den Film leider nicht.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.230

24.09.2008 22:54
#210 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen) Zitat · antworten

Für mich gibt es auf Bourvil keinen besseren als Willi Narloch ("Schußfahrt nach San Remo") - der hat auch genau dieses Rustikal-naive. Auch deshalb, weil er nie der Versuchung erlag, bewusst komisch zu sprechen (wie bei Marquis oft und leider manchmal auch deplaziert der Fall), sondern immer mit großem Ernst an die Sache ging, was Bourvils Naturell als leiser Charakterkomiker eher entspricht.

Gruß
Stefan

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