Ob es nun günstiger ist, Frau Fritsch oder Herrn Riedel zu stören, sei mal dahingestellt. Ich persönlich räume ein, daß sich Gisela Fritsch und Kerstin Sanders-Dornseif zu dieser Zeit sehr ähnlich klangen, aber für mich ist das durchgängig die Fritsch, die vielleicht manchmal wie ihre Kollegin klingt.
Gruß Stefan
Mücke
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25.04.2008 17:02
#167 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Habe grade mal wieder in "Der vierte Mann" reingehört und meine Erinnerung täuschte mich nicht: Da spricht doch tatsächlich Wolfgang Lukschy für John Payne. Klassischer geht's kaum, um zu demonstrieren auf welche Typen Star Lukschy damals recht regelmäßig fehlbesetzt wurde. Da passte er sogar noch besser auf David Janssen, bei dem er zumindest einigermaßen vom Gesicht runter kam, auch wenn das Alter nicht passt...
Gebe mich geschlagen in der Fritsch/Sanders-Dornseif-Dskussion.
Nun frage ich mich allerdings, ob wir alle bei Sanders-Dornseif als Hexe richtig hinhören oder ob das nicht auch Fritsch ist. Welchen Sinn hätte es, die Rolle zu teilen??
Zitat von Chow Yun-FatNun frage ich mich allerdings, ob wir alle bei Sanders-Dornseif als Hexe richtig hinhören oder ob das nicht auch Fritsch ist. Welchen Sinn hätte es, die Rolle zu teilen??
Diese Frage könnte (wie schon gepostet) wohl nur Lutz Riedel beantworten, die nach dem Sinn der Drittsynchro dagegen wahrscheinlich eher der Verleih.
In Antwort auf:- Uli Krohm für David Suchet in den 3 neuen "Poirot"-Folgen. Geradezu unverzeihlich, da Klaus Höhne zum Synchronisationszeitpunkt noch zur Verfügung stand.
Ich hab´ die Höhne-Synchro nie erlebt, kann aber auch nicht glauben, dass Höhne zu Suchet passt bzw. dass er das besser tut als Joachim Kerzel oder bspw. Uli Krohm. Ich fand letzteren jedenfalls für die Kombination aus Rolle & Darsteller gut besetzt. Nun ja, wie schon der Thread-Titel besagt: alles subjektiv - und Geschmäcker sind offenbar sehr verschieden ...
Zitat von MückeHeinz Engelmann für Rock Hudson Heinz Engelmann funktionierte in Hauptrollen für mehr Schauspieler, als jeder andere Synchronsprecher damals und heute, aber für Rock Hudson ging er ausnahmsweise wirklich mal gar nicht. Für Hudsons blutjunges Gesicht wirkte die Stimme einfach zu alt, auch wenn Engelmann sogar später in den 60ern durchaus noch auf jüngere Schauspieler passte. Das Ende vom Lied: Eine unnahbare Hauptrolle in einem Melodram (zumindest "In einem anderen Land") macht ein solches unerträglich. In "Giganten" ging es noch, weil die Figur da ja auch (deutlich) altert, aber das ist dann wirklich ein Sonderfall.
Hitchcocks "Der falsche Mann" habe ich noch nicht gesehen, deshalb meine Frage: Passt Heinz Engelmann auf Henry Fonda? Diese Kombination erscheint mir nämlich ziemlich komisch, da Fonda ja oft eher nachdenkliche Typen spielte, während Engelmann auf solche Typen eher weniger besetzt wurde.
Zitat von MückeMichael Chevalier für Clint Walker Michael Chevalier war öfter mal fehlbesetzt, aber insbesondere auf Clint Walker wirkte die übertrieben auf jung und spritzig angelegte Besetzung Chevaliers sehr abwegig.
Wo fandest du ihn daneben denn noch fehlbesetzt? Ein paar Beispiele würden mich schon interessieren.
Mücke
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01.05.2008 16:50
#173 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Z.B. für Robert Wagner in "Die weiße Feder", für Rock Hudson in diesem "Zebra"-Film. Für den jungen Omar Sharif konnte ich ihm auch nichts abgewinnen, wenngleich er auf den älteren ganz gut passt, denke ich. Im Wesentlichen ist es aber das selbe Problem wie bei Horst Niendorf: Chevalier geht absolut gar nicht auf "netten Jungs" und gerade Wagner in "Die weiße Feder" war das Extrem in dieser Richtung.
Zu Engelmann auf Fonda:
Ging noch, passt aber schlechter als Friedrich Schoenfelder und Martin Hirthe und natürlich sowieso schlechter als EWB.
Zitat von MückeZu Engelmann auf Fonda: Ging noch, passt aber schlechter als Friedrich Schoenfelder und Martin Hirthe und natürlich sowieso schlechter als EWB.
Gerade Martin Hirthe fand ich (wie schon früher erwähnt) in "Nur noch 72 Stunden" total fehlbesetzt, da er viel zu entschlossen klang. Borchert wäre angesichts der inneren Zweifel der Rolle eigentlich Pflicht gewesen; anscheinend war er (aus terminlichen oder gesundheitlichen Gründen) unabkömmlich. Schade, denn dadurch verliert dieser Klassiker für mich auf Deutsch sehr.
Mücke
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01.05.2008 17:09
#175 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Siegmar Schneider war eigentlich eine ganz gute Besetzung und der wäre damals für den "falschen Mann" auch in Frage gekommen. Passte in jedem Fall besser als Engelmann und Hirthe. Paul Klinger wiederum war total blass. Der hat mich im "längsten Tag" echt gestört.
Bei Siegmar Schneider würde ich dir zustimmen; bei "Nur noch 72 Stunden" hätte ich mir ihn noch am ehesten als Ersatz für Borchert vorstellen können.
Ein anderer Fall: Martin Hirthe für Peter Ustinov in "Das Millionending"
Vermutlich wieder ein Beispiel dafür, dass Hirthe oft auf korpulente Typen besetzt wurde. Für Ustinov klang er mir aber viel zu schneidend. Hier wären Horst Niendorf oder Alexander Welbat Längen besser gewesen; ich weiß, Welbat sprach auch meist Dicke, aber er wäre erheblich passender gewesen.
Mücke
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01.05.2008 20:28
#177 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Bei Alexander Welbat stört mich, dass er für Ustinov wirklich wie ein Horst-Niendorf-Abklatsch wirkt. Man hat immer das Gefühl man würde einen stereotyp agierenden Niendorf hören, da sich die Stimmen für Ustinov ein Stück weit ähneln.
Ich bezog mich bei Schneider zwar auf den "falschen Mann", sehe es aber in der Tat auch für "Nur noch 72 Stunden" so.
Zitat von MückeIch bezog mich bei Schneider zwar auf den "falschen Mann", sehe es aber in der Tat auch für "Nur noch 72 Stunden" so.
Mir war schon klar, dass du den "falschen Mann" gemeint hast. Zu Niendorf und Welbat: Welbat war damals ja Ustinovs Hauptsprecher, deshalb wäre er wahrscheinlicher als Niendorf gewesen. Ich finde generell, dass Niendorf und Welbat sich ähnelten; früher habe ich sie öfter verwechselt, und heute wird in Arnes Datenbank und Martins Kartei teilweise Niendorf als Sprecher angegeben, wenn Welbat zu hören ist.
Am coolsten kommt Michael Chevalier m.E. auf harte (Bronson) oder schwerere (Reed, Lettieri) Kerle, denn nur da kommt seine Röhre voll zur Entfaltung. Das mag in den 50ern sicher noch anders gewesen sein, aber schon in den 60ern hat er sich auf rauen Gesichtern immer besonders gut gemacht (fiel mir zuletzt auch gleich zweimal in "Hawaii 5-0" auf, für Harry Guardino und Albert Paulsen). Wobei ich ihn aber z.B. auch für James Caan, der allerdings auch kein auf niedlich getrimmter Jungstar oder betonter "Schönmensch" war, gut fand. Auch auf Richard Beymer in "West Side Story" finde ich ihn schon okay, aber die Rollen müssen einfach Kern haben. Ein Säuseler, der aus jedem Hänfling eine Wucht machen kann, ist Chevalier nunmal nie gewesen und das muss man auch nicht sein. Mich würde aber doch interessieren anhand welcher Beispiele du das anders siehst. Lasse mich da gern eines besseren belehren... Der Beitrag, so wie du ihn geschrieben, erschließt mir deine Ansicht nämlich logischerweise gar nicht.
Eine prototypische Rolle, in der Horst Niendorf als "netter Junge" völlig neben der Spur lag ist im übrigen sein Auftritt für John Gavin in "Solange es Menschen gibt". Trifft alle Klischees, die stören. Die Rolle ist (auch?!) in der DF extrem unnahbar.