Im Gegensatz zu den berliner Synchronsprechern der tschechischen Schauspieler des Zweiteilers "Robin Hood, der edle Räuber" mussten (oder durften) die deutschen Hauptdarsteller teilweise selbst ran. Die Gelegenheits-Synchronsprecherin Ingrid van Bergen machte ihre Sache nicht schlecht, ein Genuss aber ist der tadellose Opernbass von Benno Hoffmann!
In der neuen Disney Serie "Die Garde der Löwen", basierend auf "Der König der Löwen", stellt Tino Kießling als Janja sein Gesangstalent unter Beweis. Grandiose Arbeit, würde ich sagen
In der Serie "Giuseppe Verdi" sind eigentlich die aus dem Original übernommenen Gesangspassagen relativ deutlich am dumpferen Ton zu erkennen. Daran gemessen müssten die meisten Synchronsprecher, die kurze Gesangspassagen haben, diese auf deutsch selbst übernommen haben, denn Brüche in Tonqualität und Stimmen sind nicht zu hören. Definitiv sind Wolfgang Hess (als trällernder Bass) und Heinz-Theo Branding (auch nicht übel) zu erkennen - und auch Christian Quadflieg scheint zumindest kürzere Passagen selbst gesungen zu haben, sehr hörenswert (was auch seine eher unerwartete Besetzung erklären würde).
In der Folge "Tod auf Sendung" der Krimiserie "Miss Fishers mysteriöse Mordfälle" singt Daniela Hoffmann für Miss Fisher/Essie Davies nicht nur ein Werbelied im Radio, sondern in der Schlusszene zusammen mit Jack Robinson/Gerrit Hamann den Porter-Klassiker "Let`s Misbehave" (wenn mich meine Ohren nicht täuschen, wurde der Originalgesang ohne Not, aber gekonnt ersetzt).
In der eher vermurksten "Dreigroschenoper"-Verfilmung von 1962 durften einige Synchronsprecher ran: Stefan Wigger und Stanislav Ledinek für sich selbst, Maria Körber für June Ritchie (die allerdings im Duett mit Jürgens mit eigener Stimme zu hören ist!) und Konrad Wagner knurrt sich für Lino Ventura durch. Wie der ganze Film eher durchwachsen.
Wenn es sich bei diesem Herren um den Hamburger Synchronschauspieler Gerhard Marcel handelt, hat er nicht nur eine höchst musikalische Vergangenheit, sondern auch einen Künstlernamen: