Nochmal eine kurze Zwischenfrage: Weiß jemand, wie alt Wolfgang Jürgen ist ?!
Zumindest synchronisierte er mal Robert Vaughn ( *1932 ), wurde dann aber im Gegensatz dazu - wenn auch nur einmalig - für den immerhin 37 Jahre jüngeren Schauspieler Donnie Wahlberg ( *1969 ) eingesetzt - was man leider auch hörte.
In "Mord im Zwiebelfeld" (THE ONION FIELD; USA 1979; deutsche Fassung 1984) wurden die beiden Hauptfiguren (Anfang 20), gespielt von James Woods (beim Dreh 32) und Franklyn Seales (beim Dreh 27) gesprochen von Horst Frank (bei der Synchro 55) und Wolfgang Hess (bei der Synchro 44). Gruß Erik
Oliver Rohrbeck ist doch ungefähr Jahrgang 65/66. Der Unterschied zu Malcolm-Jamal Warner ("Bill Cosby Show") ist also immens, bei der Synchro der fehlenden Folgen Anfang der 90er also ca. 15 Jahre. Und er überzeugt trotzdem als Teenager.
Von der "Bill Cosby Show" wurden ja nicht nur die vom ZDF nicht ausgestrahlten, sondern sämtliche Folgen noch einmal neu synchronisiert. Und wenn man (wie ich) die alte ZDF-Version kannte (mit Joachim Kemmer, der wie ich finde, viel besser auf Bill Cosby passte als Nordhausen), fiel einem aber schon auf, dass Rohrbeck in den frühen Folgen der Neu-Synchro sehr bemüht darum klang, dass seine Stimme noch passte. Da hörte er sich (natürlich) in der ZDF-Fassung viel besser an.
Selbst die alten Folgen können gar nicht "auf einen Hieb" neu synchronisiert worden sein, weil die Stimme des Opa (Name ist mir entfallen) switcht zwischen Eric Vaessen und Achim Petry, und das mehrfach - es sind also Folgen "nachgeschoben" worden. Demzufolge können dann schon 20 Jahre zwischen Warner und Rohrbeck gelegen haben. Ich habe die ZDF-Synchro nie gesehen und bin mit Rohrbecks Leistung für Pro 7 vollauf zufrieden. Das Problem "bemüht" hat man aber häufiger, wenn Sprecher nach Jahren für die gleiche Rolle wieder geholt werden: Hans-Georg Panczak in "Star Wars" (der 1997 genauso klang wie 1977, also gar nicht "jünger" hätte klingen müssen) oder Wolfgang Pampel in "Star Wars" wie in "Shogun". In diesen Fällen liegen auch ca. 20 Jahre zwischen Darsteller und Sprecher - und es funktioniert trotzdem.
Auch ich bin mit Rohrbecks Leistung bei Pro7 insgesamt zufrieden. In den Folgen, als Warner schon etwas älter war, passte Rohrbeck ja dann wieder 100%ig. Aber wie gesagt - in den Folgen der ersten Staffel (als Warner halt wirklich noch sehr jung war) gefiel er mir beim ZDF weitaus besser.
Was Panczak und Pampel angeht - Ansichtssache. Ich bin mit der Original-Kinoversion aufgewachsen, hatte die Stimmen sehr gut im Ohr, und fand, dass die beiden in den nachsynchronisierten Szenen der Special Edition schon sehr anders klangen. Vor allem Panczak hörte man allzu deutlich an, dass er auf Teufel komm raus versuchte, wie ein Jüngling zu klingen. Besonders deutlich hörte man den Wechsel bei Pampels neu synchronisiertem "Das kann ich mir vorstellen", bevor er den Kopfjäger erschießt. Ich hätt´s lieber gehabt, wenn diese Szenen im Original mit Untertiteln belassen worden wären.
Mücke
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27.08.2006 00:39
#71 RE: Die größten Altersunterschiede Sprecher/Schauspieler
Wolfgang Lukschy (*1905) für Anthony Zerbe (*1936) in "Der Omega Mann".
Fand ich in dem Fall ziemlich kongenial.
---------------------------- Kürzelerklärung: [In Reihe] : Der Schauspieler wirkte in einer Reihe von Folgen innerhalb einer Serie oder eines Mehrteilers mit relativ langer Laufzeit und unbekannter Folgenanzahl mit. Der Schauspieler trat auffallend wiederkehrend in Erscheinung, also besonders, wenn er mehrmals in derselben Rolle auftrat oder ausgesprochen oft in verschiedenen Rollen. [Serie]: Der Schauspieler wirkte in einer oder wenigen Folgen einer Serie mit. ---------------------------- "Wenn Sie wüssten, wie wenig es mich interessiert, was der Gouverneur von Kansas tut oder nicht tut, würden Sie sofort anfangen zu weinen!" Gert Günther Hoffmann für Fess Parker in "Der Herrscher von Kansas"
Zitat von FuchsVor allem Panczak hörte man allzu deutlich an, dass er auf Teufel komm raus versuchte, wie ein Jüngling zu klingen.
Missverständnis. Genau das meinte ich - er hätte sich doch gar nicht zu "verstellen" brauchen.
Zitat von FuchsBesonders deutlich hörte man den Wechsel bei Pampels neu synchronisiertem "Das kann ich mir vorstellen", bevor er den Kopfjäger erschießt.
Was aber meiner Meinung nach nicht an Pampels Stimme lag, sondern an der deutlich helleren Tonqualität. Warum so viele Stellen der Originalsynchro so dumpf klingen, ist mir ein Rätsel (bei C3PO ist dies ja nicht der Fall) - außerdem wird beim Synchronisieren heute immer vergessen, daß man - wenn man's gründlich macht - immer einen halben Ton rauf-pitchen müsste, da heute ja fast nur noch mit 25 Bildern / sek gearbeitet wird, damals eben aber noch mit 24. Das sollte digital doch wohl kein Problem sein.
Gruß Stefan
Mücke
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Beiträge:
27.08.2006 17:31
#73 RE: Die größten Altersunterschiede Sprecher/Schauspieler
Szo! Mal erste konkrete Beispiel für Eric Jelde (*1894):
- Keenan Wynn (*1916) in "MacKenna's Gold" und "Bratpfanne Kaliber 38" - Fernando Sancho (*1916) in "Agent 3S3 pokert mit Moskau"
Kurios ist auch die Konstellation Barton MacLane/Arnold Marquis: In "Der Geisha Boy" sprach Marquis (*1921) MacLane (*1902) unmittelbar nach Fertigstellung des Films, war also ziemlich genau 20 Jahre jünger. In "Der FBI-Agent" von 1935, in einer Synchro, die frühestens aus den mittleren 70ern stammt, sprach Marquis MacLane ebenfalls, war da folglich mindestens knapp über 20 Jahre älter als MacLane zu Zeiten des Drehs.
H.W. Hamacher (ebenfalls *1921), der MacLane in "Morgen sollst du sterben" sprach, war auch deutlich jünger als sein auf der Leinwand agierender 'Arbeitgeber'.
---------------------------- Kürzelerklärung: [In Reihe] : Der Schauspieler wirkte in einer Reihe von Folgen innerhalb einer Serie oder eines Mehrteilers mit relativ langer Laufzeit und unbekannter Folgenanzahl mit. Der Schauspieler trat auffallend wiederkehrend in Erscheinung, also besonders, wenn er mehrmals in derselben Rolle auftrat oder ausgesprochen oft in verschiedenen Rollen. [Serie]: Der Schauspieler wirkte in einer oder wenigen Folgen einer Serie mit. ---------------------------- "Wenn Sie wüssten, wie wenig es mich interessiert, was der Gouverneur von Kansas tut oder nicht tut, würden Sie sofort anfangen zu weinen!" Gert Günther Hoffmann für Fess Parker in "Der Herrscher von Kansas"