Frank Röth (*1959) auf John Noble (*1948) In Cowboy Bebop (2021). Vermutlich besetzt weil die Rolle teilweise maskiert auftritt. Funktioniert wenn John Noble keine Maske auf hat überhaupt nicht.
Anlässlich des am heutigen Tage begangenen 20-Jährigen Kinostartjubiläums von "Herr der Ringe - Die Gefährten" (Kinostart war am 19.12.2001) hier nochmal ein paar größere Altersabstände aus dieser legendären Trilogie. Ich war recht überrascht, dass doch mehrere nicht wirklich altersgerecht besetzt waren. Es fällt aber überhaupt nichts auf...
Karl Urban (*1972) - Marcus Off (*1958) Orlando Bloom (*1977) - Philipp Moog (*1961) Hugo Weaving (*1960) - Wolfgang Condrus (*1941) John Leigh (*1969) - Hans-Georg Panczak (*1952) Bernard Hill (*1944) - Reinhard Glemnitz (*1930) Liv Tyler (*1977) - Elisabeth Günther (*1966)
und mit Abstrichen (nur 10 Jahre) Elijah Wood (*1981) - Timmo Niesner (*1971) Billy Boyd (*1968) - Stefan Krause (*1958)
Mir fällt aber generell auf, dass bei Historienfilmen oder fiktional-historischen Filmen Altersabstände wesentlich weniger dramatisch sind als bei normalen. Die These hatte ich auch schon einem anderen Thread, der mir natürlich gerade entfallen ist aufgestellt.
Der Herr der Ringe ist für mich das Paradebeispiel von Rollenbesetzung. Die Synchronfassung nimmt sich dieselben Freiheiten die Peter Jackson in Bezug auf Besetzung für den Film hatte. Sie finden den richtigen Typ in einem Schauspieler und verwandeln ihn in die Rolle. Man könnte behaupten Fröhlich & Co. haben das perfekt mitgespielt. Für mich auch immer interessant dass Joachim Höppner sogar sieben Jahre jünger als Ian McKellen war.
Wolfgang Hess (1937) für Woody Strode (1914) in der Kinosynchro von "Hügel der blutigen Stiefel". Ist natürlich sehr gewöhnungsbedürftig wenn man mit der Comedysynchro aufgewachsen ist.
Zitat von Ludo im Beitrag #1039Mir fällt aber generell auf, dass bei Historienfilmen oder fiktional-historischen Filmen Altersabstände wesentlich weniger dramatisch sind als bei normalen.
Was imho. daran liegt, dass die maske manche Schauspieler/innen älter erscheinen lässt, oder insbesondere dadurch ihr wahres Alter ohnehin schwerer eingeschätzt werden kann.
Falls die Suchfunktion korrekt ist, wurde Jack Kruschen in diesem Thread tatsächlich noch nicht erwähnt. Bei ihm (*1922) war es gerade in der Phase "klassischer" Synchros lange Standard, dass er Stimmen bekam, die erheblich älter waren als er: Eduard Wandrey (*1899), Konrad Wagner (*1902), Alfred Balthoff (*1905), Hans Hessling (*1902), Fritz Tillmann (*1910), Wolfgang Lukschy (*1905) Man muss natürlich bedenken, dass Kruschen lange Zeit erheblich älter wirkte, als er war und entsprechend besetzt wurde; da er kein Star sondern ein Spezialist für markante Nebenrollen war hatten die für die Synchros Verantwortlichen wohl schlicht keine Ahnung, wie alt er war, und besetzten nach Rolle.
Nitschke möchte wohl allmählich in die Fußstapfen eines Horst Balzers und Hans-Jürgen Wolfs treten. Wobei Nitschkes Selbstbesetzungen nicht pauschal verdammt werden sollten - auf Pedro Pascal in Narcos empfand ich ihn nach anfänglichem Bedenken erstaunlich passend. Rotermund hätte ich mir da bspw. weniger vorstellen könnnen, dafür klingt er zu modern/zu sehr nach "heutiger Zeit". Nitschke gab der Rolle 'n paar schöne 80s-Vibes mit was der Figur ziemlich entgegenkam. Das muss man Nitschke schon lassen. Ähnlich ist's bei Hans-Jürgen Wolf auf Damian Lewis in BoB - eigentlich völlig Banane, aber es passte irgendwie gut in die 1940er... und Liebrecht war da ja eh noch kein Thema.
Naja, würde er hier nen unbekannten Schauspieler oder nen Newcomer sprechen, würde ich nicht mal was sagen. Aber Rhys Ifans wird, seit ich denken kann, von Thomas Nero Wolff gesprochen (einzige mir bekannte Ausnahme: "The 51st State" - und das vermutlich auch nur, weil TNW schon für Robert Carlyle vergeben war). Diese Besetzungsgeschichte zu durchbrechen, mutmaßlich, weil man die eigene Stimme so gern hört, das hat schon einen gewissen Beigeschmack.
Wenn Nitschke sich bei der Neusynchro von "The Zero Theorem" schon völlig schmerzfrei selbst auf Christoph Waltz besetzt, der da die Hauptrolle spielte, überrascht mich bei ihm schon gar nichts mehr.
Über Nitschkes Selbstbesetzungen kann man natürlich vortrefflich streiten und manchmal finde ich die altersmäßige Besetzungsrange bei ihm (und auch bei Herrn Wolf) auch so abenteuerlich, dass ich mich immer frage ob er vielleicht die Schauspieler/sich selbst falsch einschätzt. Andererseits klang er für mich schon immer recht "alt" (seit Beginn der 90er mE durchgehend wie ein 45-50-Jähriger), wodurch manche Selbstbesetzung auch in früherer Zeit/wenn er gleichalt gewesen wäre nicht funktioniert hätten.