Giese war früher auch mein Gedanke, aber dann dachte ich, dass dieser hier sicher schon bestätigt worden wäre. Teilweise klingt er ihm schon sehr ähnlich, manchmal aber auch weniger, was allerdings an der Verzerrung liegen könnte. Klingt dieser Sprecher für dich ebenso "warm" und "lieb", wie du es früher mal über Giese meintest?
Es ist Giese. Giese hatte eine unglaublich prägnante Art Sätze bzw. Worte teilweise fast unbetont bzw. etwas gleichgültig ausklingen zu lassen. Dieses Charakteristikum identifiziert ihn hier eindeutig - mal von der extrem großen Stimmähnlichkeit abgesehen, die durch die leichte Verzerrung immer noch deutlich erkennbar ist.
Ich weiß, dass Verzerrungen immer viel Anlass dazu geben, sonstwelche Behauptungen zu treffen, wer es sein könnte. In dem Fall ist ein Irrtum aber ausgeschlossen, da die Verzerrung minimal ist. Es sei denn, dass sie - was extrem unwahrscheinlich ist - zufällig dazu führt, dass der Sprecher EXAKT wie Heinz Giese klingt. Kann natürlich sein, dass man hier mit Absicht jemand anderen ins Studio geholt, der den Auftrag bekam, Heinz Giese zu imitieren - aber wozu?
Zitat von Mücke im Beitrag #92Siehe vorheriger Beitrag.
Es ist Giese.
Da der Beitrag zum Zeitpunkt meiner Frage noch deutlich kürzer war, hat diese sich inzwischen erübrigt. Im Befehlston kannte ich ihn auch schon (etwa aus "Spion zwischen zwei Fronten"), war aber trotzdem unsicher. Ob Stefan auch so sicher ist?
PS: In "Spion zwischen zwei Fronten" klang Giese schon wesentlich tiefer und voller als in den 50ern - abgesehen davon macht es Sinn, dass er für Yul Brynner etwas gedrückt hat (Mal Brynner im Original gehört?). Das, was man hier hört, ist eher noch der ursprüngliche Giese, wie man ihn aus frühen Rollen kennt.
Nein. So sicher wie die Behauptungen von jemandem, der von sich sagen kann, dass Heinz Giese zu den eher wenigen Synchronsprechern gehört, die er eine komplette Serie über verinnerlicht hat und außerdem in zahllosen 50er- und 60er-Filmen seiner Lieblingsgenres dabei war.
Das Problem bei dieser Diskussion ist a) die Behauptung, hier wäre eine großartige Verzerrung am Werke, was falsch ist, denn die Stimme klingt lediglich etwas blechern. Und b) die Behauptung, die Stimme klänge höher als Giese, da Giese gerade in den 50ern von Natur aus wirklich extrem ruhig, sanft und friedlich klang und auch deutlich höher als in späteren Jahren. Sowie c) die widersprüchliche Aussage, dass Mock angeblich aus Gründen der Verwirrung besetzt worden sein soll, gleichzeitig aber auch verzerrt worden sein soll (damit man ihn dann doch möglichst nicht wiedererkennt!?!).
Es stimmt weder, dass hier großartig verzerrt worden ist, noch stimmt es, dass Giese bereits in den 50ern eine tiefe Stimme hatte. Und mal davon abgesehen besaß Giese in den ersten ca. 10 bis 15 Jahren seiner Karriere noch gewisse Finessen nicht, was zu dem Phänomen führte, dass er an Wortendungen manchmal etwas sonderbar leblos klingt - was in gewisser Weise hin und wieder an Promisynchros erinnert. Und dieses Giese-Charakteriskum tritt bei dem Sprecher im "Stahlnetz" kurioserweise HAARGENAU wie bei Giese auf, der - hoppla - gleichzeitig auch noch genau wie Giese klingt. Genau wie Norbert Gastell, der in seinen frühen Rollen wie ein "bayrischer Native" klang, ist Giese erst über die Jahre zu einem wirklich versierten Sprecher geworden.
Mock ist es auf überhaupt GAR keinen Fall und mal davon abgesehen ist es eindeutig Giese (oder jemand, der wie Giese klingt und instruiert wurde, seine sprachlichen Manierismen zu imitieren).
Zitat von Andreas im Beitrag #97Der Küster ist auch nicht Jochen Schröder. Er hat sogar zwei Sprecher (ab 1:01:10), die mir aber beide unbekannt sind.
Der Sprecher bei 1:01:10 ist weder Mabuse (d. h. Giese) noch Causimons Stimme? Vielleicht war ich deswegen früher so unsicher, was die Mabuse-Stimme angeht. Aber die Sache mit dem "Sprachrohr" ergibt so oder so keinen Sinn (wie das meiste bei dieser Reihe).
Zitat von Andreas im Beitrag #97Der Küster ist auch nicht Jochen Schröder. Er hat sogar zwei Sprecher (ab 1:01:10), die mir aber beide unbekannt sind.
Der Sprecher bei 1:01:10 ist weder Mabuse (d. h. Giese) noch Causimons Stimme?
Selbstverständlich. Weder Schröder noch Giese.
Giese ist dann danach zu hören, nachdem Fröbe den Typen als Küster identifiziert hat. Übrigens vollkommen unverzerrt. Das ist nur ein ganz normaler Effekt, der da draufliegt, so als ob er aus dem Radio sprechen würde. UND: Dort ist er NOCH eindeutiger als Giese erkennbar.
Zitat von Mücke im Beitrag #99Giese ist dann danach zu hören, nachdem Fröbe den Typen als Küster identifiziert hat. Übrigens vollkommen unverzerrt. Das ist nur ein ganz normaler Effekt, der da draufliegt, so als ob er aus dem Radio sprechen würde. UND: Dort ist er NOCH eindeutiger als Giese erkennbar.
Gerade wegen des unterschiedlichen Klangs in dieser Szene war ich lange irritiert. Die Handlung enthält sowieso haufenweise Logiklöcher, aber zumindest handwerklich hätte hier ja nur eine Stimme erklingen dürfen. Denn wenn der Küster zuvor Mabuses "Sprachrohr" gewesen wäre, müsste er zumindest in den Szenen in der Kirche durch den Lautsprecher zu hören gewesen sein. Dass er dort wie Giese klang, in dieser Szene aber anfangs nicht, hatte ich mir früher mit einem Verzeerer oder ähnlichem erklärt. Aber wenn man bei dieser Reihe auch noch anfangen würde, die inhaltlichen Ungereimtheiten aufzulisten, würde man wohl nie fertig.
Zitat von Andreas im Beitrag #97Der Küster ist auch nicht Jochen Schröder.
Da Causimon als Küster nur ein paar kurze Sätze hat und ich den frühen Schröder nicht immer erkenne, war ich unsicher. Apropos Schröder: Könnte es sein, dass er im "Testament" die Stimme hinter dem Vorhang ist? Teilweise klingt es für mich so. http://www.youtube.com/watch?v=fQPpvebQz4Y&feature=relmfu Längeren Text hat der Sprecher z. B. bei 04:13-05:05 und 48:45-49:05.
Das ist Siegfried Dornbusch - und, jetzt ging mir ein Licht auf, der ist auch der "Hauptsprecher" von Jean-Roger Caussimon in "Im Stahlnetz des Dr. Mabuse".