Du bist jetzt schon der Held des Tages! Ich hätte nie gedacht, diese Doku, von der hier im Forum bereits – aus der Erinnerung – berichtet wurde, jemals zu Gesicht bekommen zu können. Tausend Dank fürs Verlinken!
Okay, ich hatte jetzt ein bisschen vermutet, dass Du das wärst, weil das Video ja erst vor Kurzem hochgeladen wurde. Wenn dem nicht so ist, dann bedanke ich mich auch noch einmal ganz herzlich beim Uploader (für den Fall, dass er hier mitliest)! :-)
Jetzt weiß ich endlich, woher das erste Zitat aus Donnies Signatur stammt!
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #5433Okay, ich hatte jetzt ein bisschen vermutet, dass Du das wärst, weil das Video ja erst vor Kurzem hochgeladen wurde.
Ich habe es halt so schnell mitbekommen, da ich den Channel abonniert habe & dann zufällig bemerkt habe.
Morgen werde ich mir die Doku auch mal komplett ansehen & freue mich jetzt schon darauf, Arnold Marquis in Aktion zu sehen.
Da bekommt man echt Gänsehaut. Bei Arnold Marquis sowieso und auch bei Paula Lepa. Für immer Mama Leone in "Das Krokodil und sein Nilpferd" und Mama in "Zwei Asse trumpfen auf" ! Gott hab sie selig !
Danke für das Verlinken! Solche Beiträge aus früheren Jahrzehnten verdeutlichen wieder schön, wie sehr sich die Sehgewohnheiten im Laufe der Jahrzehnte verändert haben: Heutzutage würde man die wesentlichen Punkte aussieben und daraus einen Beitrag von 5 bis maximal 10 Minuten machen. Selbst die vor einigen Monaten breit diskutierte 3sat-Dokumentation ging im Vergleich nicht so sehr ins Detail. Natürlich sind die gemächliche Art und der staubtrockene Off-Kommentar etwas gewöhnungsbedürftig, aber dafür war es geradezu mutig, ausgerechnet die Bearbeitung einer Folge zu wählen, bei der starke inhaltliche Veränderungen vorgenommen wurden. Das mit den Phantasieländern wirkt natürlich grotesk, aber da die Serie bereits im Original parodistisch angelegt war, war es nicht ganz so absurd wie bei "ernsthaften" Stoffen. Die Aussage, untertitelte Originalfassungen hätten im deutschen Fernsehen keine Chance, hat mich insofern überrascht, als (soweit ich weiß) gerade die Dritten Programme in den 60ern/70ern noch relativ häufig Filme im Original ausstrahlten und die Dokumentation offensichtlich um 1976 herum entstand. Ebenfalls überrascht war ich über die Frage, ob F. G. Beckhaus für eine nur wenige Takes umfassende Rolle zu bekommen sei; bisher kam es mir nicht so vor, als ob er damals bereits zur Oberliga gehörte. Und da Wolfgang Draeger oft auf eher kleine Schauspieler besetzt wurde/wird, war es etwas skurril, ihn neben Arnold Marquis stehen zu sehen, der ihn keineswegs überragte. Der Aufwand, eine Szene gleich dreimal testweise zu synchronisieren, verdient ein dickes Lob! Die bearbeitete Serie war mir bisher völlig unbekannt; laut Wunschliste lief sie im deutschen Fernsehen nur zweimal (1976 im ZDF und 1987/88 im S3).
Zitat von berti im Beitrag #5437Die Aussage, untertitelte Originalfassungen hätten im deutschen Fernsehen keine Chance, hat mich insofern überrascht, als (soweit ich weiß) gerade die Dritten Programme in den 60ern/70ern noch relativ häufig Filme im Original ausstrahlten und die Dokumentation offensichtlich um 1976 herum entstand.
Er meinte das auf Fernsehprogramme bezogen, die viel gesehen werden (damals ARD und ZDF) und da konnte man es sich schon damals nicht leisten, untertitelte Filme zu zeigen. Außerdem musst du bedenken, dass die 3. Programme schon damals keine Sender mit hohen Einschaltquoten waren und man sich es dort leisen konnte, untertitelte Filme zu zeigen. Die 3. Programme hatten damals ungefähr so eine Position wie in etwa Arte heutzutage, wobei ich den Anspruch noch etwas höher hängen würde. Man war dort sehr um Kultur bemüht; außerdem gab es Schulfernsehen, was sich ja schon lange erübrigt hat.
Diese Doku ist natürlich Goldwert und das nicht nur weil man hier die alten Synchronlegenden bei der Arbeit sehen kann. Herrlich auch wie Paula Lepa versucht sich gegen den ZDF Redakteur zu behaupten, der die Dialoge zeitgenössisch "entschärfen" möchte. Der ZDF Redakteur hat am Ende dann doch die Oberhand behalten.
Interessant waren auch die Zwischenfragen, die heutzutage wohl teils etwas anders beantwortet werden würden. Die Veranschaulichung mit den drei verschiedenen Synchronfassungen derselben Filmszene war auch Aufschlussreich. Die "willkürliche Fassung" ist da quasi schon ein "Rewrite", wo man das Originalskript zu Seite geworfen hat und schlicht sein eigenes Ding macht. Schon damals wohl unüblich (allenfalls in "Schnodderdeutsch" Synchros irgendwelcher Kalauer) und heutzutage schlicht undenkbar, weil es am grundsätzlichen Ziel einer Synchronisation vorbeigeht.
Zwei interessante Punkte, die mir aufgefallen sind: Wolfgang Draeger hat schon damals die Geschwindigkeit bei der Synchronisation kritisiert und sich mehr Zeit für die Arbeit gewünscht. Das hätte ich nicht gedacht, da ich diese Kritik erst in den letzten 20 Jahren zunehmender gehört habe. Und zu anderen wurde der Punkt "Dialoge in den Vordergrund holen" genannt, der wohl damals als zu vermeidendes No-Go gehandelt wurde. Heute fallen viele Synchros ja durch ihre trockene Mischung und laute Sprachspur auf.
Zitat von JanBing im Beitrag #5441Wolfgang Draeger hat schon damals die Geschwindigkeit bei der Synchronisation kritisiert und sich mehr Zeit für die Arbeit gewünscht. Das hätte ich nicht gedacht, da ich diese Kritik erst in den letzten 20 Jahren zunehmender gehört habe.
Das hat mich auch erst stutzig gemacht. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass er mit dem Synchronisieren in den späten 50ern angefangen hatte, als es noch fast ausschließlich um Kinofilme ging, für die natürlich NOCH mehr Zeit zur Verfügung stand. Durch die verstärkte Bearbeitung von Fernsehserien erhöhte sich das Arbeitstempo sicher, wobei natürlich die Bedingungen von 1976 sicher denjenigen, die sie damals noch erlebt haben, aus heutiger Sicht wiederum geradezu paradiesisch erscheinen müssen.
Ich werde wahnsinnig!!! Das Teil habe ich damals als ganz junger Synchronnerd angeschaut und mit meinem ITT Cassettenrekorder vor der Glotze aufgenommen, damit ich wenigstens den Ton hatte. (Ich glaube damals gab's noch keine Videorekorder! ;) Habe noch ein aus der Funk Uhr ausgeschnittenes Standfoto. Wenn ich mich recht erinnere, wurde der Beitrag zum Start der neuen ZDF-Serie Geheimagent 0014 "ausgestrahlt".
Zitat von JanBing im Beitrag #5441Zwei interessante Punkte, die mir aufgefallen sind: Wolfgang Draeger hat schon damals die Geschwindigkeit bei der Synchronisation kritisiert und sich mehr Zeit für die Arbeit gewünscht. Das hätte ich nicht gedacht, da ich diese Kritik erst in den letzten 20 Jahren zunehmender gehört habe. Und zu anderen wurde der Punkt "Dialoge in den Vordergrund holen" genannt, der wohl damals als zu vermeidendes No-Go gehandelt wurde. Heute fallen viele Synchros ja durch ihre trockene Mischung und laute Sprachspur auf.
Ja, ganz furchtbar. Das fällt mir aktuell besonders auf, da sich meine Frau zur Zeit viele Serien anschaut. Richtig störend bei vielen Krimiserien aus Großbritannien (Inspektor Barnaby z.B.). Man hört jedes auch nur kleinste hauchen, viel zu deutlich im Vordergrund.
Kleine Anekdote aus dem Synchronstudio: Ein bekannter Sprecher hat sich mal einen Tonmeister zur Brust genommen, da dieser immer alles lauter haben wollte. Während der Drehpause hat er ihm ausführlich erklärt, das dadurch das Spiel immens beeinträchtigt wird.
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Ich habe diese schöne Doku etwa seit 12 Jahren in meiner Sammlung. Immer wieder gern gesehen.