Jetzt verstehe ich Deinen Ansatz. Wir sind uns aber sicher einig, dass eine Stimme in erster Linie durch sich selbst wirken sollte, Schauspiel und Sprechtechnik bringen sie mittels entsprechender Ausbildung nur zur richtigen Entfaltung. Schauspielen alleine oder die Technik werden nie ein vollwertiger Ersatz für eine markante bzw. interessante Stimme sein und eine solche auch nicht "produzieren" können.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #5346Ich habe mich das schon öfters gefragt, woran es liegt, dass ältere Synchronstars teilweise schon mit 20 markant und unverwechselbar klangen, während das bei heutigen Jungsprechern oft überhaupt nicht mehr der Fall ist.
Das ist mir bei Christian Brückner aufgefallen, der klang 1970 mit seinen 27 Jahren schon sehr Markant und fast genauso wie heute.
Ich denke auch, dass die Masse an Synchros und die gesunkenen Ansprüche so manchen vor das Mikro spülen, der da wenig zu suchen hat. Die Schauspieler hatten früher aber auch besser ausgebildete Stimmen. Ganz schlimm ist es ja bei normalen "Darstellern" im TV oder im Kino. Da wird sich absichtlich einer zurecht genuschelt, weil das authentisch klingen soll. Angeblich. Viele Tatorte muss ich mich Kopfhörern gucken, um überhaupt zu verstehen was vor allem die Jungschauspieler da von sich geben. Die Synchronsprecher von früher waren größtenteils echte Theater-Darsteller, deren Stimmen man auch in der letzten Reihe noch deutlich verstehen musste. Die konnten das auch vorm Mikro. Auch im TV und Kino war es bis in die 80er/90er noch üblich, gut und deutlich und vernehmbar zu sprechen. Da konnte man sich dann im Synchron auch so manchen Schauspieler da noch raus ziehen. Das wären heute sogenannte "Promis" im Synchron.
Ich hab meine Kritik auch nicht auf Wolko alleine bezogen. Da gibt es viele Jungsprecher, die austauschbar sind. Hat ja auch nix mit der Leistung vorm Mikro zu tun. Vielleicht wächst ja trotz Massenproduktion doch noch irgendwann mal eine weitere Generation der Dannebergs, GGHs etc nach. Ich fürchte aber nicht.
Zitat Die restlichen "Großen" der Branche wollen wohl nicht.
Mike Götze sagte zu Martin Kautz im Special aus dem "Mediapaten-Wohnzimmer": "Zu Anfang hatten wir die 'alten Hasen'.
Daher fürchte ich, dass auch mittelfristig keine Interviews mit "synchronlegenden" mehr geplant sind. Hoffentlich irre ich mich und uberbewerte ! Es würde mich freuen wenn einige von ihnen in Zukunft wieder ein paar zu Gast sein würden. Irgendwie passen mir die Synchron-Seniorinnen und -senioren mit ihren vielen alten Erinnerungen besser in das nostalgische Ambiente des Aufnahmestudios!
@koboldsky usw.: Kann gut sein, dass man heute bei der Auswahl neuer Stimmen nicht mehr so streng und wählierisch ist wie von Jahrzehnten und die Leute wahren wahrscheinlich außerdem sehr vom Theater geprägt - es gab in den 50 Jahren durchaus Unterschiede in der Diktion gegenüber heute. In diesem Sinne würde ich durchaus von "kulturellen Unterschieden" ausgehen. So was wie Einen anderen Kehkopfaufbau gab es wohl nicht, denn in den 50er-Hahren war die körperiche Entwicklung zum modernen "Homo sapiens" bereits abgeschlossen! Aber vermutlich war man eben früher beim Vorsprechen wählerischer.
M.E. haben wir auf gewissen Schauspielern (m/w) ihre Stimmen bloß in bestimmten Stimmlagen im Kopf. Daniela Hoffmann berichtete einmal, dass sie Julia Roberts anders anlegt, als Calista Flockhart in und als "Ally McBeal (nämlich tiefer und knarziger) und erkennen DH dadurch nichtwieder, wenn sie dann in Interviews höher spricht. Imho. müssen wir bei den Einen oder anderen jungen Stimmen einfach abwarten, ob sich bei ihnen in einem späteren Alter plötzlich ein unverwechselbar(er)er Klang einstellen wird.
Zitat Die restlichen "Großen" der Branche wollen wohl nicht.
Mike Götze sagte zu Martin Kautz im Special aus dem "Mediapaten-Wohnzimmer": "Zu Anfang hatten wir die 'alten Hasen'.
Daher fürchte ich, dass auch mittelfristig keine Interviews mit "synchronlegenden" mehr geplant sind. Hoffentlich irre ich mich und uberbewerte ! Es würde mich freuen wenn einige von ihnen in Zukunft wieder ein paar zu Gast sein würden. Irgendwie passen mir die Synchron-Seniorinnen und -senioren mit ihren vielen alten Erinnerungen besser in das nostalgische Ambiente des Aufnahmestudios!
Also ich hatte das eher so verstanden, dass man zu Anfang vor allem versuchte die bekannten alten Hasen zu holen und man mittlerweile freier ist. Die letzten Monate gab es doch immer eine gute Mischung aus jungen, mittelalten und älteren bekannten Sprechern. Gehe auch weiterhin davon aus, dass man es so weiter machen wird. Der Vorschlag mal Fred Maire zu interviewen stand Mike jedenfalls nicht ablehnend gegenüber.
Der YouTuber Marti Fischer/TheClavinover ist ja im Internet für seine Stimmenimitationen von Promis sehr bekannt. In diesem Video wagt er sich auch wieder an Synchronsprecher-Imitationen heran:
Manfred Lehmann hat er hier wirklich sehr gut getroffen, aber seine Rolf/Christian-Schult-Imitation klingt im Vergleich zu 2010 leider nicht mehr überzeugend. (Ihr müsst euch mal das ursprüngliche Video anschauen, da klang er an manchen Stellen wirklich fast 1:1 wie Schult!)
Zitat von Django Spencer im Beitrag #5345Endlich schreibt es jemand, was ich schon viel länger bei den Media-Paten Interviews der letzte Zeit gedacht habe.
Aber es ist natürlich schwierig, jede Woche ein neues Interview zu führen, wo die bekannten & große Stimmen Zeit haben & zustimmen & da wir ja wissen, einige einfach nicht wollen.
Deswegen müssen die "neue" herhalten.
Ich greife diese Bemerkung mal auf, weil ich exakt dieses Thema schon mehrmals im Hinterzimmer hatte: Schon augenfällig, dass aktuell eher die Youngster-Fraktion interviewt wird. Nun, warum nicht? Schließlich sind das momentan auch Diejenigen, die jeden Tag ins Studio gehen und die große Maschine am Laufen halten (Corona außen vor gelassen). Die Mediapaten bleiben am Puls der Zeit. Verständlich, oder? Aber ebenso verständlich, dass sich der eine oder andere stärker für die alte Garde interessiert (ich auch), in diesem Fall würde ich allerdings erwidern: Dann seid ihr bei den Paten schlichtweg an der falschen Adresse.
Das ist kein trotziges "Wenn's euch nicht gefällt, guckt's euch halt nicht an", sondern ein gut gemeintes "Vielleicht gehört ihr einfach nicht (mehr) zur Zielgruppe dieses Formates." Es gibt sicherlich (das Forum zeigt es durchaus) genug Menschen, die auch diese jüngeren Kollegen kennen und schätzen, und sich dementsprechend über die Interviews freuen. Nur weil ihr euch für Synchronisation interessiert, womöglich sogar begeistert, müsst ihr nicht automatisch alles konsumieren, auf dem "Synchron" steht. Ich persönlich verfolge die Paten schon seit längerem nicht mehr, das hat allerdings den Grund, dass ich die Videos schon zuvor nur sporadisch gesehen habe und dem ganzen Format einfach überdrüssig war. Das soll nicht Mikes Engagement schmälern, für mich war's halt nix mehr.
Zudem: Nicht jede Interviewaussage kann und sollte man auf die Goldwaage legen. Menschen erinnern sich mituner falsch, und insbesondere Schauspieler sind oft abgehobene bis völlig weltfremde Typen (müssen sie auch sein, sonst könnten sie diesen Beruf nicht ausüben), bei denen aus subjektiven Eindrücken gerne einmal handfeste Tatsachen werden. Ich glaube, wenn mal vermehrt Autoren, Regisseure und technisches sowie organisatorisches Personal Rede und Antwort stünden, hätte manch einer ein völlig anderes Bild von der Branche.
@Koboldsky Danke, war sehr amüsant. Sein Trump ist zu kohärent. So redet der nicht. Sein junger Rumpf und neuer Lehmann (im Vergleich zum alten) gefielen mir, aber das beste Imitat ist sein Bernd das Brot.
@Wilkins Ich kann einfach halber nur zustimmen, wass du meints & bei mir zum Beispiel ist es genau so, wenn jemand bei den Media Paten interviewt wird, der mir nichts sagts, schaue ich es einfach nicht.
Nur finde ich einfach schade, wenn die Paten mehr um die aktuellem & jüngeren Sprecher fokussiert.
So, ich habe alles dazu gesagt & halte mich eher mit diesem Thema nun bedeckt.
Bzgl. der MediaPaten: ich sehe das genauso wie Wilkins und Django Spencer. Wenn dort Namen stehen, die mir etwas sagen und mit denen ich medielle Erinnerungen verbinde, dann schaue ich die Interviews, es gibt aber auch genug Namen, wo ich mir denke: mit dieser Stimme verbinde ich nichts. Deswegen schaue ich mir die Interviews dann gar nicht erst an.
Ist doch normal, dass man sich mehr für die Sprecher interessiert zu denen man eine gewisse Verbindung hat und da eher geneigt ist sich deren Interviews anzusehen. Das liegt doch klar auf der Hand. Mache ich auch. Bei den Media-Paten schaue ich mir auch nicht alle Interviews an.
Mir geht es im Prinzip auch so, aber manchmal sehe ich sie mir doch an und finde dabei mitunter auch interessante Punkte, selbst wenn ich zu der/dem Betreffenden vorher keinen starken Bezug hatte (z. B. zu Shandra Schadt oder Josephine Schmidt).
So ein ähnlicher Fall habe ich mit Robert Glatzeder gehabt & fand dass Interview klasse & Glatzeder wirkte sehr sympathisch dort & werde in Zukunft mehr achten, falls ich ihn in einer Rolle bemerke.