Ein Freund von mir meinte mal, er fände es blöd, dass ich Synchronsprecher zu ihnen sage. Ich sollte sie lieber, "Voiceactor" nennen. Das er mir das dauernd unter die Nase rieb, fand ich total nervig.
Ah, ok. Widerlegt aber auch ronnymillers Aussage, dass zu Zeiten der ganz Großen Synchronlegenden sich da niemand um solche Sachen geschert hat. Von einer anderen Synchronlegende kam meine ich mich zu erinnern auch noch der Spruch, dass man Synchronsschauspieler sei. Sprechen tun da die Nachrichtensprecher oder so. Den genaueren Wortlaut hab ich nicht mehr im Kopf. Kam das auch von Kindler. Irgendwie bringe ich das immer mit Joachim Kerzel in Verbindung.
Übrigens widerspreche ich ronnymillers Statement im Bezug auf die Leistung der Synchronsprecher vehement. Ich habe herausragende Synchronisationen gehört, wo Leute am Werk waren, die ihr Handwerk wirklich beherrschten. Das war mehr als bloß einfach mal "Takes rauskloppen". Klar gibt es auch solche Synchros, aber da einfach so pauschal das alles zusammenzutüten halte ich für respektlos und das einige sich lieber "Synchronschauspieler" bezeichnen ist für mich eher ein Zeichen, dass man sich insgeheim mehr Anerkennung für die Arbeit wünscht, was ich auch nachvollziehen kann.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #5282Hoffmann hat das Gespräch natürlich primär selbst gestaltet, ja, aber dennoch entstand der Eindruck eines Dialogs. Er klingt belegter, der Mann ist aber auch Richtung 60 unterwegs. Dennoch hat die Stimme was. Mehr übrigens, als von seinem selbst beschriebenen Rollenfach (Gouverneure, Ärzte...) meist abgerufen wird. Da würde ich mir von ihm (und Aufnahmeleitern und anderen Regisseuren) den Biss wünschen, den er selbst fordert - den Ehrgeiz, den Mann für eine große, schöne Rolle auf links zu drehen, sich darin zu verbeißen und Sachen zu machen, die er sonst nicht (so) machen würde. Da ist noch Leben in den alten Knochen, also raus damit!
Spannend fänd ich ihn zum Beispiel auf Henry Czerny in den nächsten "Mission: Impossible"-Streifen, als Ersatz für Hubertus Bengsch. Ja, Hollywood, nicht Art House. Damit muss - und kann - er leben. Kunst will konserviert werden.
@Dubber: Ich kann in der Hinsicht nur den Film "LOVING" von 2016 empfehlen - schönes, auf wahren Tatsachen beruhendes Arthouse-Kino über das erste Gemischtrassige Ehepaar. Dort spricht Stephan Hoffmann mit Marton Csokas als Sheriff Brooks zwar keine extrem große, aber sehr essentielle Rolle als fiese Antagonist. Er sollte wirklich häufiger als Sprecher besetzt werden...
Oh, schön. Danke für den Tipp, Gustav. Ruth Negga und Joel Edgerton sind potente Darsteller. Hoffmann auf dem von mir sehr geschätzten Marton Csokas ist da ein weiteres Highlight. Kommt auf die Liste, merci. Und ja, sollte er. Er sollte dabei auch nicht vor reinem Entertainment zurückschrecken. Die Geschichten, die wir erzählen, bilden den Strom, auf dem wir in die Zukunft gehen. Jeder Beitrag ist wertvoll. Heutzutage, da die Welt im virtuellen Schlick selbsthassend versinkt, ist der Wert von Geschichten über Gut und Böse vielleicht größer denn je. Dort will ich ihn auch hören. Überall. Die neue Schwere macht seine Stimme nur reicher.
Zum Synchronsprecher: Die Leute da draußen wissen, wie Filme und Serien funktionieren. Dass da Leute schauspielern, und nicht etwa monoton in die Kamera starren und vom Blatt ablesen. Der "Synchronsprecher" ist da selbsterklärend. Wo ist also das Problem? Mir ist noch nie jemand untergekommen, der nicht gewusst hätte, was der Begriff bedeutet. Einfach stolz dazu stehen, ist doch ein toller Beruf.
Willoughby!!! Dieses interview wurde natürlich schon vor Weihnachten verlinkt! Wir zeigen schließlich regelmäßig Woche für Woche jedes Interview der Media-Paten. Hast du das noch nicht gewusst??
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #5313Ah, ok. Widerlegt aber auch ronnymillers Aussage, dass zu Zeiten der ganz Großen Synchronlegenden sich da niemand um solche Sachen geschert hat.
Löwenberg ist auch für mich ein sehr vielseitig einsetzbarer Sprecher. Interessant finde ich da, dass sich jeder Aufnahmeleiter unter Löwenbergs Stimme immer mehr oder weniger verschiedene Rolleprofile ins Auge fassen, wo sie ihn für passend empfinden und entsprechend besetzen. Jedenfalls gehört Löwenberg zu den Leuten, wo man bei der Besetzung sich nicht in erster Linie an dessen Optik richten sollte.