Zitat von marginalwieso sollte Brandt dermaßen mit den Duo-Filmen identifiziert worden sein, wenn das meiste gar nicht von ihm ist?
Zum einen dürfte er zahlenmäsig trotzdem weit mehr gemeinsame und Solo-Filme der beiden bearbeitet haben als z. B. Brunnemann, zum anderen beruhte der Kultstatus von Spencer und Hill hierzulande ja auch stark auf den Synchros ihrer Filme. Und Schnoddersynchros werden eben am stärksten mit Herrn Brandt assoziiert.
Mücke
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28.07.2009 17:24
#167 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Zitat von marginalSobald Hotte Wendlandt den Film im Verleih hatte, kannst du fest von Brandt ausgehen. Bei anderen Verleihern hab ich keine Ahnung, aber: wieso sollte Brandt dermaßen mit den Duo-Filmen identifiziert worden sein, wenn das meiste gar nicht von ihm ist?
Dass "das meiste" nicht von ihm ist stimmt so ja nicht unbedingt. Trotzdem habe ich mir die Frage ähnlich auch schonmal gestellt, denn es ist ja nun auch nicht so, dass Brandt die Filme exklusiv bearbeitet hätte. Ich glaube einfach, dass Wendlandt auch in der Vermarktung am geschicktesten war und man selbst damals als Zuschauer schon von Brandt gehört haben dürfte, zumal er bei "Plattfuß in Afrika" ja z.B. auch im Vorspann stand. Brandt selber meinte, dass er damals an etlichen Filmen sogar direkt mitgearbeitet hätte. Sogar an "Mein Name ist Nobody". Das dürften die Zuschauer zwar weniger gewusst haben, aber auf alle Fälle war er als Person ziemlich in den Spencer/Hill-Kosmos involviert, nicht nur rein als Dialogregisseur.
Aber sollte es wirklich so schwer sein, herauszufinden wer welchen Duo-Film bearbeitet hat?
Also Brandt hat auf dem Kerbholz:
Vier Fäuste für ein Halleluja (Zweitsynchro) Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle Zwei Missionare Das Krokodil und sein Nilpferd Vier Fäuste gegen Rio
Zitat von marginalSelbst die Danneberg-Bearbeitung von "Pech und Schwefel" wird auf Brandt'sche Anregung zurückgehen, der evtl. keine Zeit hatte.
Beim Rainer-Brandt-Treffen in Gelsenkirchen im letzten Jahr wurde zum Stichwort "Spencer/Hill" der Trailer des o.g. Films gezeigt. Könnte es nicht theoretisch sein, dass Danneberg und Brandt den Film zusammen bearbeitet haben (Brandt fungierte möglicherweise als Stichwortgeber) ? Vielleicht haben sich auch die Veranstalter geirrt aber hätte es nicht möglich sein können ?
Mücke
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29.07.2009 12:35
#170 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Zitat von marginalAber sollte es wirklich so schwer sein, herauszufinden wer welchen Duo-Film bearbeitet hat? Also Brandt hat auf dem Kerbholz: Vier Fäuste für ein Halleluja (Zweitsynchro) Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle Zwei Missionare Das Krokodil und sein Nilpferd Vier Fäuste gegen Rio Welchen defintiv noch?
"Die Troublemaker", "Zwei sind nicht zu bremsen". Es ging mir jetzt auch nicht nur um die Duo-Filme, sondern überhaupt. Die Spencer/Hill-Welt in Duo- und Solo-Filme nach Wichtigkeit zu teilen, halte ich persönlich für Unsinn, da die Sprüche mit den Personen Terence Hill und vor allem Bud Spencer assoziiert werden und nicht damit, ob sie alleine oder gemeinsam agierten.
Zitat von MückeDa ich Brunnemann stimmlich nicht erkenne ist der Fall somit natürlich anders gelagert und man muss für Brandt eher untypische Besetzungen wie Wüstenhagen, Joachim Kemmer oder im Allgemeinen auch Rolf Schult wohl etwas stärker gewichten. Die Synchro sollte unter diesen Voraussetzungen in der Tat von Brunnemann sein.
Wie kann man denn als Blödelsynchro-Fan Brunnemann nicht erkennen? Zwar war er als Sprecher längst nicht so begabt wie Brandt, deshalb sprach er meist kleine Rollen. Oft nur 2-3 Sätze pro Film, aber die ziehen sich wie ein roter Faden, bzw Markenzeichen durch fast alle seine frühen Synchros (von 1967 bis 1976, ich glaube sogar Rand und Band war so ziemlich der letzte wo er zu hören ist). Immer in der gleichen Tonlage sprechend, oft völlig neben der Figur und desinteressiert wirkend (mit Absicht!) und meistens mit einem nachgeschobenen "Nech", sind seine Einlagen doch absoluter Kult. Hier ein paar Beispiele aus verschiedenen Filmen http://rapidshare.com/files/261352306/Brunnemann.mp3.
Ist zu vergleichen mit den Einsätzen von Ingo Osterloh durch Brandt. Der in so gut wie jeder Brandtsynchro, von den Anfängen der Blödelsynchros (Beatles Filme) bis zum Ende (Spencer Hill 80er Filme), mit seinen kurzen Auftritten präsent war. Hier waren es meist plumpe, holperig, senil wirkende Sprüche, die immer für einen Brüller gut sind und jede Brandtsynchro sofort als solche erkennen lassen.
Mücke
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29.07.2009 16:41
#172 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Zitat von SynchroInsiderWie kann man denn als Blödelsynchro-Fan Brunnemann nicht erkennen?
Wer hat denn behauptet, dass ich ein Blödelsynchro-Fan bin? Ich bin lediglich Fan der Filme von Bud Spencer und Terence Hill und war ne Zeit lang sogar mal ziemlich gestresst von den Blödelbearbeitungen. Mittlerweile akzeptiere ich sie jedoch als ne Art filmhistorisches Erscheinungsbild. Da Brunnemann als Sprecher nie was Großes gerissen hat, erkenne ich ihn halt nicht. Ich hab ihn mal für Paco Sanz bewusst gehört und fand die Stimme da auch ziemlich ausdruckslos.
Zitat von MückeWer hat denn behauptet, dass ich ein Blödelsynchro-Fan bin? Ich bin lediglich Fan der Filme von Bud Spencer und Terence Hill und war ne Zeit lang sogar mal ziemlich gestresst von den Blödelbearbeitungen. Mittlerweile akzeptiere ich sie jedoch als ne Art filmhistorisches Erscheinungsbild.
Ich dachte das Eine beinhaltet automatisch das Andere, dann kannste dir die Filme ja auch auf Englisch oder Italienisch antun.. ist dann vielleicht "sinngemäßer" ohne die Blödelei
Mücke
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29.07.2009 22:00
#174 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Ja, sicher. Hast du Bud Spencer schonmal auf englisch im O-Ton gehört? Das zerstört beinahe Kindheitsträume. Funktioniert leider überhaupt nicht. Es erinnert in "Extralarge" geradezu erschreckend an den "Bullen von Tölz".
Nur isses halt so, dass ich gerade die weniger lustigen Filme, wie z.B. "Gott vergibt - wir beide nie!", "Allein gegen das Gesetz", "Der Sizilianer" oder "Freibeuter der Meere", besonders mag. Oder auch nicht ganz so ernste Filme, die aber keine Blödelsynchros haben, wie z.B. die "Extralarge"-Reihe.
Es wäre schlimm, wenn das eine automatisch das andere beinhaltete. Das Geile an Bud Spencer sind ja auch nicht irgendwelche Sprüche am Rande zur Tuntigkeit, sondern eher seine stoische Mimik und die Stimme von Wolfgang Hess. Bud Spencer an sich braucht keine BLÖDEL(!)synchro, da das sein Auftreten nur aufweicht. Merkt man besonders im "Krododil und seinem Nilpferd". Genau aus diesem Grund funktioniert Arnold Marquis für Bud Spencer auch nur dann, wenn er sich nicht wie ein Hahn auf der Stange gebährdet, sondern besonnen und kraftvoll agiert, wie vor allem in "Sie nannten ihn Mücke".
Die Kunst am deutschen Bud Spencer sind nicht die Dialoge von Rainer Brandt, sondern die Stimme von Wolfgang Hess. Das sei hier einmal festgehalten. Dass der O-Ton überhaupt nicht geht, kommt erschwerend hinzu.
Dass Terence Hill demgegenüber seinen Reiz zum Großteil aus den flapsigen Sprüchen bezieht mag sein.
Bemerkenswert ist übrigens auch, dass Hess für Buddy IMMER top funktioniert, wohingegen Danneberg auf Hill gerade in den Zweitsynchros oftmals hart an der Grenze schrammte. Besonders "Joe, der Galgenvogel" ist schlimm.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es Leuten, die nicht zu den sich informierenden Fans zählen, heute noch groß auffallen würde, wenn Terence Hill eine andere Stimme bekäme. Zumal Danneberg auch für andere Schauspieler verbraucht ist und man auf die Ferne kaum noch einordnen kann, dass man die Stimme ja mal für Terence Hill kannte und nicht doch immer nur von Stallone oder Travolta. Bei Bud Spencer sehe ich das anders und das war auch schon immer so, nur hat Brandt halt trotzdem seinen Stiefel gefahren. Nicht umsonst wurde Hess in "Mord, ist mein Geschäft..." sogar noch für den Trailer gezogen. Diese Kombi ist zusammengewachsen, wie selten ÜBERHAUPT eine.
Zitat von MückeBemerkenswert ist übrigens auch, dass Hess für Buddy IMMER top funktioniert, wohingegen Danneberg auf Hill gerade in den Zweitsynchros oftmals hart an der Grenze schrammte. Besonders "Joe, der Galgenvogel" ist schlimm.
Die Zweitsynchros waren ja offenbar alles Fälle, bei denen man versuchte, Italowestern (die teilweise schon in der Erstfassung Humor hatten) nachträglich auf Klamauk zu trimmen. Ist Danneberg auf Hill dir auch mal in einem Film unangenehm aufgefallen, von dem es nur eine Synchro gibt?
Mücke
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29.07.2009 22:37
#176 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Ja, in "Verflucht in alle Ewigkeit", den ich bis heute auch für die übelste Entgleisung halte, was peinliches "auf lustig"-Texten im Spencer/Hill-Bereich angeht. Thomas Danneberg wirkte da aber trotzdem noch am Fehlplatziertesten überhaupt von praktisch allen Sprechern, die in dieser Anti-Synchro zu hören waren. Ansonsten hat er mir aber meistens sehr gut gefallen. Man muss auch festhalten, dass Danneberg ja z.B. bei "Don Matteo" für eine originalgetreue Bearbeitung plädiert haben soll, wohingegen Brandt auch da Sprüche bringen wollte.
In Antwort auf:Genau aus diesem Grund funktioniert Arnold Marquis für Bud Spencer auch nur dann, wenn er sich nicht wie ein Hahn auf der Stange gebährdet, sondern besonnen und kraftvoll agiert, wie vor allem in "Sie nannten ihn Mücke".
In "Vier Fäuste gegen Rio" war mir Marquis grad Recht, Hess hätte die Doppelrolle nur bedingt ausspielen können, nämlich den klassischen Bud-Spencer-Part, die Vornehmheit fkt. bei Marquis wiederum recht gut.
Aber Hill ohne Danneberg? Nee...und bedenke, dass im Gegensatz zum häufig wechselnden Spencer-Sprecher Danneberg quasi die sine qua non für Hill war. Gerade das Komiker-DUO funktionierte ja letztlich im deutschen Raum nur so. Ich persönlich halte von den Filmen aus rein cineastischer Hinsicht herzlich wenig, aber wenn schon, dann bitte in der deutschen Fassung und so, wie man sie halt als Kind liebgewonnen hat, mit allen zeitgeistigen Scherzchen und Peinlichkeiten.
PS: was Solo-Auftritte angeht muss ich gestehen, dass ich dazu zu wenige dieser Elaborate gesehen habe, fand aber das, was ich gesehen habe, zum Weglaufen, von daher konnte die Synchro da auch nicht mehr viel verderben...
Zitat von marginalIn "Vier Fäuste gegen Rio" war mir Marquis grad Recht, Hess hätte die Doppelrolle nur bedingt ausspielen können, nämlich den klassischen Bud-Spencer-Part, die Vornehmheit fkt. bei Marquis wiederum recht gut. Aber Hill ohne Danneberg? Nee...und bedenke, dass im Gegensatz zum häufig wechselnden Spencer-Sprecher Danneberg quasi die sine qua non für Hill war. Gerade das Komiker-DUO funktionierte ja letztlich im deutschen Raum nur so. Ich persönlich halte von den Filmen aus rein cineastischer Hinsicht herzlich wenig, aber wenn schon, dann bitte in der deutschen Fassung und so, wie man sie halt als Kind liebgewonnen hat, mit allen zeitgeistigen Scherzchen und Peinlichkeiten.
Das kann ich alles so unterschreiben, obwohl mir Hess auf Spencer auch immer lieber war... aber zum alten "asi" Spencer aus "Vier Fäuste gegen Rio" ist Marquis klasse. Aber z.b. bei "Nilpferd" hab ich mir immer Hess gewünscht, und Hirte geht gar nicht das ist klar.
Du hast auch Recht Mücke, wenn du sagst Spencer hatte Brandts Sprüche nicht so nötig wie Hill. Hess ist einfach Bud Spencer auf deutsch, auch ohne Brandt.. aber in Verbindung mit ihm natürlich noch besser. Grad wenn die Sprüche so cool waren wie z.b. in "Auch die Engel essen Bohnen", die ich immernoch für eine der besten Synchros überhaupt halte.
Was die Zweitsynchros angeht zu den genannten Western, gefällt mir eigentlich nur die von "Vier Fäuste für ein Halleluja" wirklich gut, obwohl Marquis etwas abgefahren wirkt auf dem noch jüngeren Spencer. Dafür liegt Danneberg hier aber umso genialer auf Hill. Übrigens neusten Gerüchten zu folge soll die kommende BluRay des Films nur die lasche Erstsynchro enthalten, ein Witz meiner Meinung nach.
Mücke
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29.07.2009 23:25
#179 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Zitat von SynchroInsiderz.b. in "Auch die Engel essen Bohnen", die ich immernoch für eine der besten Synchros überhaupt halte.
Da würde ich mich sogar anschließen.
Was "Rio" anbetrifft, so halte ich den auch für eine sehr gute Synchro, allerdings hätte ich hier fast das Experiment begrüßt für Bud Spencer zwei Sprecher zu besetzen. Hess auf den Normalen, Marquis für die Tunte. Wäre was gewesen. Der Vorteil an dieser Rolle ist halt, dass Buddy hier in einem Part ausnahmsweise mal wirklich selbst so chargiert, wie Marquis es gerne stimmlich puschte, insbesondere wenn er überhaupt unter der Regie von Rainer Brandt agierte, und der andere Part als Kontrast genau die Stoik verlangte, die Marquis in "Mücke" oder "Eine Faust geht nach Westen" eh schon gespielt hatte. Insofern war diese Doppelrolle Marquis rein zufällig praktisch auf den Leib geschneidert, fast so, als ob er sie erzwungen hätte. Hess UND Marquis zu besetzen wäre trotzdem intelligenter bzw. ironisch reflektierender gewesen.
Und glaub mir: Wenn Hess alleine besetzt worden wäre und die tuntige Rolle ganz weich gesprochen hätte, wie er es für manch einen eh schon gemacht hat, es hätte sogar noch absurder, als Marquis gewirkt, wobei der wirklich schon RICHTIG, RICHTIG lustig war. Wolfgang Hess hat z.B. in dem Belmondo-Film "Der Körper meines Feindes" einen Transvestiten ziemlich bulliger Statur gesprochen. Das geht alles.
Man erkennt Danneberg stimmlich für seine Tunte sowieso weniger wieder, als Marquis, insofern hätte das eh auch funktioniert und nicht komisch gewirkt, wenn Buddy seine BEIDEN und Terry seinen EINEN Sprecher gehabt hätte.
Ich wollte nochmal auf die Frage zurückkommen, wer die Neubearbeitung von "Gott vergibt, Django nie/Zwei vom Affen gebissen" zu verantworten hat. Als ich einen Synchronvergleich beider Fassungen kurz nach dem vom "Dicken in Mexico" bei Youtube angesehen habe, ist mir etwas aufgefallen. In beiden Zweitsynchros sagt Bud Spencer mit Martin Hirthes Stimme ("Ich bin nicht dick/fett, ich bin stattlich", ein Satz, der in der Erstsynchro jeweils so nicht vorkommt. Könnte das ein Indiz dafür sein, dass beide Synchros vom selben Autor/Regisseur sind? Beim "Dicken" tippt Mücke ja auf Brunnemann. Wenn er "Zwei vom Affen gebissen" auch gemacht hat, wäre natürlich zu klären, wie die BSG-Angaben zustande kam, auf die sich Arne beruft.