Da stellt sich doch eigentl. noch die Frage, welche der vielen Zweitfassung gewinnt und besser als die erste ist.
Django und die Bande der Gehenkten - Joe, der Galgenvogel Rainer Brandt auf Terence Hill ist zwar sehr seltsam, aber wegen der unnötigen Sprüche (allein das ständige Erwähnen des "Dicken") der anderen Fassung, bevorzuge ich doch die Erste
Bei Vier Fäuste für ein Halleluja finde ich die Erste auch besser, allein wegen Wolfgang Hess, statt dem "anscheinend" auf Bud Spencer gern "chargierenden" Arnold Marquis.
Gott vergibt - Django nie! ist klar besser als Zwei vom Affen gebissen Man denke bei letzeren nur an die unsäglichen Dialoge in der Pokerszene am Anfang ("Ich zieh eine." - "Und ich zieh gleich Leine ...")
Bei Vier für ein Ave Maria haben wir alle nur den Synchronvergleich bei youtube als Beurteilung, welche Fassung besser ist und da überwiegend wohl die erstmal die Zweitere. Obwohl Marquis da gar nicht so schlecht klingt und nicht so chargiert wie z.B. in Vier Fäuste für ein Halleluja. Mal sehen, ob irgendwann mal die Erstfassung aus den Tiefen der Archive auftaucht.
Und bei "Hügel der blutigen Stiefel" bzw. "Zwei hau'n auf den Putz" kann ich nicht mitreden, hab ich noch nicht gesehen.
Zitat von SilenzioUnd bei "Hügel der blutigen Stiefel" bzw. "Zwei hau'n auf den Putz" kann ich nicht mitreden, hab ich noch nicht gesehen.
Wäre aber interessant - ist nicht nur ein lohnender Film (mittlerer Platz der Colizzi-Trilogie), sondern hier sieht man sich mit drei Synchronfassungen konfrontiert: Reste einer seriösen, aber etwas trockenen Fassung mit ungewohnten Sprechern vertraute Sprecher, aber dumme Sprüche originaltreue, aber etwas locker formulierte Fassung mit ungewohnten Sprechern, die aber nahe den vertrauten Stimmen gewählt sind
Ich find die Alternativsynchros haben alle ihre Daseinsberechtigung, wobei es kaum einer gelingen wird, besser als die Erstsynchro zu sein (wenn überhaupt dann "Vier für ein Ave Maria", wegen Hess für Bud, aber da habe ich die Erstsynchro nur daheim und noch nicht gesehen). Man sollte sie nur nicht in den Vordergrund spielen, sondern halt auch wirklich als Alternative betrachten. Das Schlimmste an den späteren Synchros ist, dass sie teilweise unmittelbar daran Schuld sind, dass die Erstsynchros irgendwo verstaubt sind. Man hätte sich mit der Pflege aller Fassungen sorgfältig beschäftigen sollen (dann hätte jeder was davon gehabt), anstatt sich gegenseitig vom Markt zu drängen. Dieses kurzsichtige Verfahren hatte im Extremfall ja dann u.a. Phänomene zu Folge, wie dass bei "Sie verkaufen den Tod" eine lächerliche Comedy-Synchro mit Hess die "richtige" Version mit Hess vom Markt kickte und ihrerseits dann wiederum von einer ungekürzten, im Vergleich zur Erstsynchro aber eher sterilen, TV-Version ersetzt wurde. Hier wurde quasi der Vater ermordet, während sich der mopsfidele Kain aus Düsseldorf & der besserwisserische TV-Abel dann um die Thronfolgerschaft prügelten. Tja, super...ungekürzt allein ist auch nicht alles im Leben...besser wäre es gewesen, die Erstsynchro nur um die fehlenden Szenen zu ergänzen, bloß dank der Zweitsynchro dachte da wohl schon keiner mehr dran. Dass das von der Rechtslage her für's ZDF zu kompliziert war, die Kinosynchro zu verwenden, bezweifle ich (geht ja heute auch; siehe ARTE). Und dass die Erstsynchro Anfang der 80er schon nicht mehr komplett auffindbar war, halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Weder die Existenz der Zweitsynchro, noch die ungekürzte TV-Version sprechen für dieses Argument. Unabhängig davon schade ist auch, dass man, wenn schon eher unzeitgemäße Neusynchro, nicht wieder Hess für Bud besetzte, der Mitte der 80er immer noch problemlos funktioniert hätte.
Soll heißen: Beim Umgang mit Neusynchros wurden erheblich zu viele Fehler gemacht. Da kochte jeder, auf teilweise wirklich höchst arrogante Weise, sein eigenes Süppchen.
Ergo ja. Hatte ich auch immer so geschrieben...nämlich dass das Problem gerade in dem Fall halt war, dass die Erstsynchro deswegen wegrationalisiert wurde.
Ich dachte, bei dieser Synchro würden dich die extrem verkalauerten Dialoge, Marquis´ Chargiererei und Dannebergs Rolleninterpretation (die stark von Recks abweicht) extrem stören? Oder siehst du das mittlerweile anders?
Zitat von MückeIch find die Alternativsynchros haben alle ihre Daseinsberechtigung, wobei es kaum einer gelingen wird, besser als die Erstsynchro zu sein (wenn überhaupt dann "Vier für ein Ave Maria", wegen Hess für Bud, aber da habe ich die Erstsynchro nur daheim und noch nicht gesehen). Man sollte sie nur nicht in den Vordergrund spielen, sondern halt auch wirklich als Alternative betrachten.
Wenn ich noch etwas hinzufügen darf: Es ist ja bekanntlich Geschmackssache, was der eine oder andere besser findet.
Komischerweise wurden die Alternativ-Synchros der Filme "Hügel der blutigen Stiefel" oder "Gott vergibt - Wir beide nie" meines Wissens eigentlich nie in den Vordergrund gespielt und in den letzten Jahren lief zumindest von "Gott vergibt..." immer nur die erste Synchro; die zweite lief vor mindestens 15 Jahren das letzte Mal auf Pro 7. "Hügel der blutigen Stiefel" dürfte hierzulande schon länger nicht mehr im Fernsehen gelaufen sein. Bei "Vier Fäuste für ein Halleluja" besitzt die Zweitfassung bekanntlicherweise seit Jahren unter den Fans Kultstatus, während die Erstfassung leider völlig unter die Räder geriet, bevor sie 2003 auf einer Bonus-DVD der "Spencer-Hill-Collection" von e-m-s auftauchte.
Zitat von MückeSoll heißen: Beim Umgang mit Neusynchros wurden erheblich zu viele Fehler gemacht. Da kochte jeder, auf teilweise wirklich höchst arrogante Weise, sein eigenes Süppchen.
Da fällt mir noch der schon von dir erwähnte Film "Sie verkaufen den Tod" ein, wo man ja bei der WA den Fehler gemacht hat, den Film auf Bud Spencer zuzuschneiden, der ja eine nicht allzu große Rolle hat, was sich auch im Vorspann niederschlägt. Während nämlich das ZDF den Originalvorspann mit eingefügtem Titel hat (James Coburn, Bud Spencer, Telly Savalas in "Sie verkaufen den Tod"), hat die Comedy-Synchro lediglich die Angaben Bud Spencer in "Der Dicke und das Warzenschwein" als Vorspanntitel. Danach beginnt direkt die Filmhandlung.
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
04.08.2010 13:43
#219 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Zitat von LammersKomischerweise wurden die Alternativ-Synchros der Filme "Hügel der blutigen Stiefel" oder "Gott vergibt - Wir beide nie" meines Wissens eigentlich nie in den Vordergrund gespielt[...]"Hügel der blutigen Stiefel" dürfte hierzulande schon länger nicht mehr im Fernsehen gelaufen sein.
Der lief ab und an mal auf Kabel 1 und ist für diesen Herbst für die ARD angekündigt. Da lief allerdings auch immer nur die Drittsynchro mit den nachsynchronisierten Szenen. Ist zwar keine Comedy-Fassung, aber trotzdem nicht die Erstsynchro.
Ich lese hier die Synchro von "Zwei wie Pech und Schwefel" wäre wohl von Danneberg, dass ist natürlich Unsinn. Die ist auch von Brunnemann. Müßte sogar die erste Spencer/Hill Synchro sein welche er, nach der Trennung von Brandt, 1974 alleine bearbeitet hat. Das ist wieder deutlich an einigen Wortspielchen zu erkennen und vor allem daran das er diverse Nebenrollen spricht. Wie IMMER in seinen Synchros zu der Zeit. "fliegende Rehe, nanu"
Es ist schon sehr interessant das meine lieblings Spencer/Hill Synchros fast alle von Brunnemann erstellt wurden. Pech und Schwefel, Rand und Band, Zwei Asse trumpfen auf, Auch die Engel essen Bohnen (plus die geniale Erstsynchro von der Fortsetzung Auch die Engel mögens Heiss), Banana Joe, Sie nannten ihn Plattfuß.. es nimmt fast gar kein Ende. Bei Brandt komme ich da auf deutlich weniger Volltreffer (Vier Fäuste gegen Rio, Vier Fäuste für ein Halleluja Zweitsynchro), ich finde ihm wird zuviel Lob alleine gegeben wenn es um die Bearbeitung der Spencer/Hill Filme im Allgemeinen geht.
Zitat von LammersDa fällt mir noch der schon von dir erwähnte Film "Sie verkaufen den Tod" ein, wo man ja bei der WA den Fehler gemacht hat, den Film auf Bud Spencer zuzuschneiden, der ja eine nicht allzu große Rolle hat, was sich auch im Vorspann niederschlägt.
Na das stimmt denn doch nicht ganz. Seine Rolle ist die zweitwichtigste im Film - er ist als erster zu sehen und hat das vorletzte Wort. Und seltsamerweise ist auch eine Szene in der Kurzfassung flach gefallen, die sich eigentlich für eine komische Variante durchaus geeignet hätte - die, in der die Männer von einem misstrauischen Händler verpfiffen werden und Eli (Spencer) die Katastrophe nur abwenden kann, indem er wie eine Dampflokomotive anstürmt und das Ende des Bürgerkrieges (den Sieg der Südstaaten!!) ausruft, womit er ein langes Fest auslöst. Hauptproblem der ZDF-Fassung ist eben, dass nach zwei Hess-Einsätzen für den Film beim dritten Mal genau hier gespart wurde. Ansonsten ist sie sauber gemacht (ein wenig steril klingend). Ich hätte es auch vorgezogen, wenn nur die geschnittenen Szenen synchronisiert worden wären, aber dieser Methode bediente man sich erst ein knappes Jahrzehnt später im ZDF ("Der Leopard") - und die "komplette" Erstfassung (sie war ja weißgott nicht ungeschnitten) tauchte wohl erst vor relativ kurzer Zeit wieder auf (sie wurde vor einigen Monaten in einem berliner Programmkino gezeigt). Das ist so ein Film, den man (und das sage ich nicht oft) unbedingt für die TV-Synchro nach München hätte geben müssen.
Zitat von SynchroInsiderIch lese hier die Synchro von "Zwei wie Pech und Schwefel" wäre wohl von Danneberg, dass ist natürlich Unsinn. Die ist auch von Brunnemann. Müßte sogar die erste Spencer/Hill Synchro sein welche er, nach der Trennung von Brandt, 1974 alleine bearbeitet hat. Das ist wieder deutlich an einigen Wortspielchen zu erkennen und vor allem daran das er diverse Nebenrollen spricht. Wie IMMER in seinen Synchros zu der Zeit. "fliegende Rehe, nanu" Es ist schon sehr interessant das meine lieblings Spencer/Hill Synchros fast alle von Brunnemann erstellt wurden. Pech und Schwefel, Rand und Band, Zwei Asse trumpfen auf, Auch die Engel essen Bohnen (plus die geniale Erstsynchro von der Fortsetzung Auch die Engel mögens Heiss), Banana Joe, Sie nannten ihn Plattfuß.. es nimmt fast gar kein Ende. Bei Brandt komme ich da auf deutlich weniger Volltreffer (Vier Fäuste gegen Rio, Vier Fäuste für ein Halleluja Zweitsynchro), ich finde ihm wird zuviel Lob alleine gegeben wenn es um die Bearbeitung der Spencer/Hill Filme im Allgemeinen geht.
Bist du sicher, dass "Auch die Engel essen Bohnen" von Brunnemann ist? Und hat DVDiscovery nicht geschrieben, Dannebergs Regie bei "Zwei wie Pech und Schwefel" sei "definitiv bestätigt"?