Zitat von MückeEr KLANG nicht anders, sondern SPIELTE anders - so hemmungslos entfesselt, wie in "Zwei sind nicht zu bremsen", wirkt er selbst für Hill sonst wirklich nicht allzu oft - könnte aber auch an der Vorlage liegen...
Wenn es "an der Vorlage" lag, wäre das dann doch nicht unbedingt ein Indiz für Brandts Regie, oder? Denn bei "Rio" hattest du geschrieben, dass Bud Spencer (in der tuntigen Rolle) wirklich so chargierte, wie es ansonsten Marquis unter Brandts Regie "auf ihm" tat.
Mücke
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02.10.2010 20:20
#437 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Zitat von bertiWenn es "an der Vorlage" lag, wäre das dann doch nicht unbedingt ein Indiz für Brandts Regie, oder?
Logisch. Dann wäre es sogar definitiv kein Indiz. Ich schrieb aber, dass es so gewesen sein KÖNNTE und nicht, dass es so WAR. Im Allgemeinen hat Danneberg unter Brandts Regie, meiner Ansicht nach, gerne mal richtig auf den Putz gehauen, was auch oder vielleicht sogar GERADE außerhalb des Spencer/Hill-Sektors sehr deutlich auffällt. Dies führte unter anderem dazu, dass die "Vier Fäuste für ein Halleluja"-Synchro schnell ungenießbar wird, sofern man nicht absolut auf diesen Humor steht.
Zitat Denn bei "Rio" hattest du geschrieben, dass Bud Spencer (in der tuntigen Rolle) wirklich so chargierte, wie es ansonsten Marquis unter Brandts Regie "auf ihm" tat.
Das hat nun eins mit dem anderen nix zu tun, da es hier um Bud Spencers Schauspiel bzw. die Rolle an sich ging, die quasi maximal visualisierte, was Marquis sowieso oft, zumindest tendenziell, in Bud Spencer "reinzusprechen" versuchte. Um die Stimme ging es da logischerweise nicht, da Bud Spencer ja nicht im O-Ton zu hören war (das habe ich auch nie behauptet). Abgesehen davon: Was sagt das über Dannebergs Schauspiel unter Rainer Brandt aus, wenn Bud Spencer(!) in dieser Rolle mit seinem Schauspiel quasi dem üblichen Marquis entgegenkam - was sogar grundsätzlich nichts mit Brandt zu tun hat, sondern in dem Fall nur mit Bud Spencer!?!
Zitat von MückeDas hat nun eins mit dem anderen nix zu tun, da es hier um Bud Spencers Schauspiel bzw. die Rolle an sich ging, die quasi maximal visualisierte, was Marquis sowieso oft, zumindest tendenziell, in Bud Spencer "reinzusprechen" versuchte. Um die Stimme ging es da logischerweise nicht, da Bud Spencer ja nicht im O-Ton zu hören war (das habe ich auch nie behauptet). Abgesehen davon: Was sagt das über Dannebergs Schauspiel unter Rainer Brandt aus, wenn Bud Spencer(!) in dieser Rolle mit seinem Schauspiel quasi dem üblichen Marquis entgegenkam - was sogar grundsätzlich nichts mit Brandt zu tun hat, sondern in dem Fall nur mit Bud Spencer!?!
Ich meinte, dass Terence Hill in diesem Fall "mit seinem Schauspiel" Dannebergs Interpretation (unter Brandts Regie) "entgegenkam", so dass der Synchron-Tonfall hier der Rolle entsprach. Marquis hätte in diesem Sinne wohl auch ohne Brandts Regie in "Rio" chargiert. Aber natürlich muss man hier einwenden, dass ein anderer Regisseur zu dieser Zeit natürlich Hess besetzt hätte.
Noch mal zu "Zwei sind nicht zu bremsen": Da ich den Film gestern mal wieder gesehen hab, steht für mich jetzt wirklich Brunnemann fest. Zumal ich ihn doch noch in einer kleinen Rolle entdeckt habe. Er spricht einen bärtigen Wirt, der zu Terence Hill am Telefon sagt: "So 'n Kleiderschrank mit Bart und ziemlich sauer wie es scheint"
dann natürlich GGH, wo im Dialog mit Petruo wieder mal ein typischer Brunnemann-Spruch kommt: "Aber es muss auch hinhauen." - "Es haut."
und die Begrifflichkeiten "Muttis Johnny" und "der liebe Johnny" - auch typisch Brunnemann
Zitat von SilenzioNoch mal zu "Zwei sind nicht zu bremsen": Da ich den Film gestern mal wieder gesehen hab, steht für mich jetzt wirklich Brunnemann fest. Zumal ich ihn doch noch in einer kleinen Rolle entdeckt habe. Er spricht einen bärtigen Wirt, der zu Terence Hill am Telefon sagt: "So 'n Kleiderschrank mit Bart und ziemlich sauer wie es scheint" dann natürlich GGH, wo im Dialog mit Petruo wieder mal ein typischer Brunnemann-Spruch kommt: "Aber es muss auch hinhauen." - "Es haut." und die Begrifflichkeiten "Muttis Johnny" und "der liebe Johnny" - auch typisch Brunnemann
Mein Reden, dann können wir das Thema jetzt (zusammen mit Rand & Band) bitte endlich abhaken!!
Dann wende ich mich zum wiederholten Male einer gewissen anderen Synchro zu:
Zitat von SilenzioZwei vom Affen gebissen: Heinz Petruo (ist auf José Manuel Martín zu hören)
@Mücke: Hältst du Petruo hier ebenfalls für denkbar? Beim "Ganovenschreck" hattest du es (neben mehreren anderen Punkten) auch deswegen vermutet, weil er dort in einer Nebenrolle und nicht (wie sonst oft im Spencer/Hill-Bereich) als Oberschurke zu hören war. Wenn man Elsholtz, Brandt und Brunnemann ausschließt, bliebe eigentlich nur er übrig. Es sei denn, man hätte (wie von Stefan zwischendurch kurz vermutet) jemand ganz anderen (er tippte kurz auf Michael Richter) hinzugezogen. Wenn es Petruo war, wäre natürlich die Frage, ob er auch die Dialoge schrieb. Mir sind von ihm zwar zahlreiche Arbeiten als Regisseur bekannt, aber dass er auch mal Autor war, wüsste ich gerade nicht.
Mücke
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13.10.2010 09:38
#442 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Ich habe Petruos Regie weder beim "Ganovenschreck" noch beim "Supercop" allein deswegen vermutet, weil er selbst eine Nebenrolle hatte, sondern primär deswegen, weil obendrein noch sein Sohn zu hören war und in einem der Filme sogar mehrmals. Dass er die Regie bei "Zwei vom Affen gebissen" hatte, halte ich sicher für möglich, allerdings ist die Größe von Martíns Rolle - er hat die viertgrößte Rolle im Film hinter den Hauptdarstellern (Bud Spencer selbst ist, praktusch direkt davor, an Drei genannt) - auch absolut nicht mit Petruos Einsätzen beim "Ganovenschreck" und beim "Supercop" zu vergleichen und ein Querschluss nach dem Motto "Regisseur in kleiner Nebenrolle" macht aus diesem Grund sowieso schonmal rein gar keinen Sinn.
Dass du es "allein deswegen vermutet" hättest, "weil er selbst eine Nebenrolle hatte", war mir schon klar. Deswegen hatte ich ja auch "neben mehreren anderen Punkten" geschrieben. Würdest du denn aufgrund der Dialoge Brunnemann ausschließen?
Mücke
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13.10.2010 09:50
#444 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Yep, allerdings waren diese anderen Punkte erheblich wichtiger für die Argumentation als der von dir benannte. Abgesehen davon stimmt auch der Punkt mit den Nebenrollen nicht, da es um kleine Nebenrollen ging und nicht die quasi größten Nebenrollen im Film. Es wäre nun wirklich grober Unfug von der Stimme jedes 1. Handlangers des Schurken gleich auf den Regisseur schließen zu wollen. Wo käme man da hin...
Ich hab die Synchro ewig nicht mehr gesehen, weswegen ich Brunnemann hier jetzt ganz bestimmt nicht ausschließen werde. Vielleicht war sogar Thomas Petruo dabei und der Fall wäre somit sowieso geklärt, aber wer weiß... Ich warne jedenfalls davor, hier jetzt gleich immer nach Petruo zu schreien, nur weil er nicht den Hauptschurken spricht, sondern eine etwas kleinere Rolle. Das gilt auch für die "Miami Cops", wo infolge meiner Aussagen zum "Supercop" und dem "Ganovenschreck" bereits ähnlich argumentiert wurde, was auch nicht mehr Sinn machte als hier jetzt bei den "Affen". Petruo in einer Nebenrolle sagt erstmal überhaupt GAR nix aus. Bei mir ging es in beiden Fällen um kleine Nebenrolle(n) PLUS Thomas Petruo. Große Nebenrolle PLUS Thomas Petruo wäre auch noch drin, aber den Thomas dann auch noch zu streichen und immer noch Heinz Petruo vermuten zu wollen, nur weil er keine große Rolle spricht, ist einfach Quatsch.
Da ich den Film nur in der Erstsynchro kenne (und auch diese schon länger nicht mehr gesehen habe), war mir nicht klar, wie groß die Rolle ist. Übrigens sprach Petruo den Trailer der Zweitsynchro. Das muss natürlich nichts heißen, da er in diesem Bereich früher offenbar ähnlich präsent war wie Joachim Kerzel vor einigen Jahren.
Gibt es neben diesem Beispiel und den "Miami Cops" eigentlich noch einen gemeinsamen Film der beiden, bei dem du dir wegen der Regie nicht sicher bist?
Mücke
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13.10.2010 09:59
#446 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Im übrigen möchte ich mich hier mal für diese kollektive Recherche bedanken, die von schon Vieles zutage befördert hat, was den Bereich Spencer/Hill angeht. So macht das Ganze Sinn und Spaß!
Zitat von MückeZweitsynchro von "Die fünf Gefürchteten".
Ich dachte, da wärest du dir (u. a. wegen Marquis´ Besetzung und aufgrund des Verleihs) sicher, dass sie von Brandt sei? Und hat er in "Die linke und die rechte Hand der Parodie" diesen Film nicht als einen derjenigen genannt, bei denen er sich erinnern könnte, Regie geführt zu haben? Bei einem weniger bekannten Film wäre doch eigentlich nicht zu erwarten, dass er sich eine Neusynchro zuschreiben würde, oder?
Mücke
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13.10.2010 10:14
#449 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Wie kann ich mir sicher sein, wenn die Synchro verschollen ist? Sicher sprechen alle Anzeichen für Brandt, aber das war es auch. ...und dass sich Brandt im Interview dazu geäußert haben soll, daran erinnere ich mich nicht. Es kann sein, dass der Film im Buch aufgrund aller Anzeichen erstmal Brandt zugeordnet wurde (ich bezweifle, dass ich Hegen dazu geraten habe, das als endgültig zu verkaufen - weiß auch nicht, ob er es überhaupt gemacht hat, da ich das Buch nicht hier habe), aber mehr geht de facto ja auch gar nicht. Brandt selbst hat meiner Erinnerung nach nichts dazu gesagt und selbst wenn er hätte, wäre es nicht viel wert, da man sich da durchaus mal irren kann. Soweit ich mich erinnere war sich Hegen mit dem Verleih Jugendfilm absolut sicher und hat deswegen mit Bestimmtheit auf Brandt geschlossen, weil Brandt da immer geholt worden sei oder das sogar vom Verleih selbst so angegeben wurde (was den Einzelfall aber nicht bestätigt). Das Thema hat Hegen - meiner Erinnerung nach - vor allem selbst recherchiert. Infolge der Behauptungen hier im Forum. Um sowas wie die Suche nach dem Verleih habe ich mich nämlich definitiv nicht gekümmert.
Man muss generell allerdings auch mal dazu sagen, dass Brandt durchaus auch Sachen besser in Erinnerung hatte, als es das Wissen von uns hier war. So verwunderte mich z.B. seine Aussage, dass er Martin Hirthe nur ein-zweimal (oder sowas) und dann fast immer Marquis besetzt habe, aber mittlerweile hat sich ja tatsächlich rausgestellt, dass kaum einer der Hirthe-Einsätze auf Brandts Konto geht. Ich wäre also vorsichtig, Brandt bei seinen Anekdoten immer gleich eine Tendenz zum Erfinden nachzusagen. Der Mann ist nicht senil und denkt sich solche Geschichten wie die mit David Lean ganz bestimmt nicht nachts vor dem Einschlafen aus...
Hegen hat im Anhang seines Buches (leider liegt mir gerade kein Exemplar vor) eine Auflistung der Filme, bei denen Brandt ihm gegenüber erklärt habe, sich noch an die Regie erinnern zu können.
Und wie gesagt, der Film ist weniger bekannt, und die Synchro verschollen. Also hätte Brandt doch eigentlich keinen Grund, sich hier eine Regie nachträglich selber zuzuschreiben.
Davon abgesehen, wäre die Frage, ob "Zwei wie Pech und Schwefel" nun von Danneberg oder Brunnemann ist. Wenn es letzterer war, könnte doch eigentlich nur noch "Die Miami Cops" der Film sein, bei dem Danneberg Buch und Regie hatte, oder?