Zitat von PeeWee
ABER
Was den Übergang angeht: Dann hätte man auch beim letzten Mal den Nachspann und diesmal die Verleiherlogos weglassen sollen.
Sorry, aber ich wusste irgendwie, dass dieser Einwand noch kommt...
...allerdings nicht, welcher User ihn bringt.
Also...zum Thema "hätte man auch weglassen sollen":
"Sollen" ganz bestimmt nicht und "könnnen", wie man ronnymillers Schilderungen entnehmen kann, auch nicht.
Einen Nachspann gibt es selbst bei der jeder TV-Folge, im Normalfall auch wenn es nicht nur ne Doppel- sondern sogar ne Dreierfolge ist...auch so gut wie jeder Mehrteiler dient episodenweise damit.
Explizit diesen beiden Bond-Filmen ankreiden zu wollen, dass der Übergang durch den Nachspann oder die Logos gestört wird, wäre extrem weit hergeholt. Das ist, mit Verlaub, blanker Unsinn. Da kann man auch gleich dem Medium Film an sich den Krieg erklären.
Don Quijote. Windmühlen.
Das hat nichts mit den Bond-Machern zu tun und erst recht nicht mit Marc Forster...
Ich warte noch darauf, dass jemand anfängt und sich beschwert, dass mittlerweile auf einem anderen Format als bei "Dr. No" gedreht wird...
Ich sehe einfach nicht, was ausgerechnet diesen Film stilistisch so "andersartig" macht, als dass er das Bond-Konzept völlig sprengen würde. Selbst "Im Angesicht des Todes" war erheblich stilfremder.
Fakt ist, dass im Wesentlichen nur angebliche "große Fans" der Reihe bzw. die sogenannten "Jeden-Film-Kenner" den Stil dieses Films und/oder der Craig-Bonds überhaupt kritisieren und auch davon bei weitem nicht alle. Manche Leute sind nach 45 Jahren halt nicht mehr offen genug. Ist nur insofern erstaunlich weil es eben wirklich bei weitem nicht der erste Bond-Film ist, der aus dem Rahmen fällt.
Bond lebt schon seit Ewigkeiten von gewissen Veränderungen, die es, abgesehen von Lazenby vielleicht, bei jedem Darsteller in grundsätzlichster Art und Weise gegeben hat. Das pendelt zwar immer ein bisschen hin und her, aber jeder neue Bond macht letztlich ein neues Konzept aus. Wer behauptet, dass das bei Craig zum ersten Mal so wäre, der kennt sich tatsächlich ungenügend aus...
(Selbst das sogenannte "Argument" mit der Haarfarbe usw. usf. ist heikel, da Moore auch nicht gerade dunkel war.)
Die Behauptung, dass die Möglichkeit bestanden hätte hier zum 22. Mal denselben liebgewonnenen Käse serviert zu bekommen ist folgerichtig falsch.
Ich glaube, wenn man Roger Moore damals mit dem selben Maß empfangen hätte, wie man heute teilweise Daniel Craigs Filme beurteilt, hätte der Mann eine dicke Security gebraucht, denn der Stilbruch, der mit ihm vollzogen wurde und der bis heute der extremste unter allen, von einem Bond zum nächsten ist, hätte die "großen Kritiker" der heutigen Tage wohl endgültig zum Fackelzug vereinigt.
Schön, dass es damals nicht so gekommen ist! Wäre verdammt schade um Roger Moore gewesen...
Man sollte sich generell nicht zu sehr am Schnitt aufgeilen, sondern auch ein bisschen auf die Ausstattung usw. usf. schauen und dahingehend hat der Film, selbst ohne Gimmicks(!), manchen anderen Bonds doch einiges voraus...
Was ich bei dem Schnitt im übrigen viel kurioser als die Geschwindigkeit fand ist dass es mehrmals diesen "ab jetzt werden konsequent verschiedene Szenarien über Kreuz geschnitten, um Spannung zu injizieren"-Punkt gab, denn das wirkt wirklich sehr systematisch und selbst, wenn es letztlich sehr gut gemacht ist in gewisser Weise aufgesetzt. Das ist mir letztens auch schon in "The Dark Knight" aufgefallen. Plötzlich sollte es spannend werden und dafür schnitt man ganz einfach auf einmal alles über Kreuz.
Mit anderen Worten: Man sollte den Schnittstil unter Marc Forster oder überhaupt einem Regisseur nicht auf einzelne Szenen festnageln. Die Geschwindigkeit ist mit Sicherheit nicht das einzige extreme Merkmal und eigentlich auch generell nicht das extremste. Das Hin und Her in den Dialogen war nun wirklich nicht sonderlich außergewöhnlich und im Vergleich zum Bruckheimer-mäßigen Stil doch recht stilvoll und gewieft. Und die eine Verfolgungsjagd...ja gut...war überdurchschnittlich sauber gemacht und trotzdem sicher nicht die schnellstgeschnittene aller Zeiten.