Vielleicht ist in diesem Sager doch eine politsche Spitze versteckt, ich hab nur im Moment keine idee, wo die sein könnte... Ich kapier' nur den demokratenscherz noch nicht ganz, den man ja auch als Kritik am politischen Gegner von Bush senior auslegen könnte. So nach dem Motto: "Dan könnt ihr doch uns wählen!" Mehr Biss hätte meiner Ansicht nach eine direkte Anspielung auf die Republikaner gehabt. Als ich diesen Post las, war ich mir eigentlich fast sicher, dass diese Stelle wie im Original gelautet hätte. Bis ich mich bei youtube" vom Gegenteil überzeugt habe. Allerdings glaube ich, sie in einem anderen Film, oder einer Serie gehört zu haben.
Zitat von iron im Beitrag #93Vielleicht ist in diesem Sager doch eine politsche Spitze versteckt, ich hab nur im Moment keine idee, wo die sein könnte... Ich kapier' nur den demokratenscherz noch nicht ganz, den man ja auch als Kritik am politischen Gegner von Busch senior auslegen könnte. So nach dem Motto: "Dan könnt ihr doch uns wählen!"
Der Hintersinn (falls man beim Zucker-Humor über davon sprechen kann) bestand darin, dass zur Entstehungszeit des Films die Demokraten bei drei Präsidentschaftswahlen hintereinander Niederlagen erlitten hatten. Schließlich sagt Drebin zu Beginn über seine Liebe zu Jane, die Sache sei für ihn vorbei und erledigt "wie die demokratische Partei" (und das wurde wörtlich übersetzt).
In dem wunderbaren Hammer-Film "Frankensteins Rache" sind viele messerscharfe Dialoge, die man hervorragend deutsch übersetzt hat. Manchesmal sogar besser auf den Punkt gebracht. So wird etwa aus "They would never be rid of me!" das viel prägnantere "Denn ich bin unsterblich!". Aber eine Pointe geht absolut verloren. Frankenstein erzählt Dr.Kleve, wie er dem Schimpansen Otto das Gehirn eines Orang Utan eingepflanzt hat. In beiden Fassungen sagt er, dass Otto daraufhin seine Frau gefressen habe. Kleve-OF: "He ate another MONKEY?" Frankensteins Antwort-OF: "What ELSE would he be married to?" Anders im Synchrondialog: Kleve: "Wie war denn das möglich?" Frankenstein: "Ich hatte sie in einen Käfig gesperrt."
In "Die 12 Geschworenen" äußert sich Nr. 10 mehrmals abfällig über den Angeklagten und meint in einer Szene verächtlich "He don´t even speak good English". Daraufhin verbessert ihn sein (kontinentaleuropäischer) Nebenmann Nr. 11 ironisch: "Doesn´t!" In der Synchronisation des Films von 1957 wurde daraus, der Angeklagte spreche "nicht mal grammatisch richtig", woraufhin die Korrektur "grammatikalisch!" erfolgt. (Vor ein paar Jahren wurde hier ein Artikel von Bastian Sick verlinkt, der erklärte, dass mittlerweile auch "grammatisch" akzeptiert würde:http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisc...h-a-311690.html) In der Übersetzung der Theaterfassung heißt es, er kenne "eine Schule scheinbar nur von außen", obwohl "anscheinend" korrekt wäre. Bei der vom Dialog teilweise identischen Neuverfilmung von 1997 meint Nr. 10, der Angeklagte könne "sich nicht mal korrekt ausdrücken". Nr. 11 wiederholt diesen Satz in etwas langsameren Tonfall, so dass es eher so klingt, als wolle er ihn sich merken, um darauf später zurückkommen zu können (was aber nicht geschieht). Da der Satz von Nr. 10 weder eine fehlerhafte Formulierung noch eine falsche Aussprache enthält, wirkt die Wiederholung nicht mehr wie eine Korrektur.
Eine schöne Pointe hat man in der "Mit Schirm, Charme und Melone"-Folge "Butler sind gefährlich" verpasst. Steed tauscht als Geschwadersoldat getarnt mit einem Kameraden den neuesten Kollegenklatsch aus - ein Wortwechsel voller Spezialabkürzungen. Auf eine Nachfrage hin antwortet der Dialogpartner in der deutschen Fassung: "degradiert zu W-O-Sieben". Man hatte wohl "Double-U-Seven" verstanden. Im Original sagt er allerdings: "Downgraded to Double-O-7" - also 007.
Oy, das ist in der Tat schlimm! Andernorts motzt man die Vorlagen mehr schlecht als recht auf, und ausgerechnet hier versemmelt man den Gag. In welcher Synchro-Phase war das?
Man mag zu den Brandt-Synchros stehen wie man will, aber "Louis das Schlitzohr" von 1974 zeigt weitaus mehr Freude an der Sache und Phantasie als die meisten anderen seiner Arbeiten aus diesem Jahr (man denke nur an die langweilige "Sausewind"-Fassung). Einen Gag aber hat er total verseppelt, obwohl er sogar schon von der Originalsynchro (Schnitzler/Harding 1965) vorgegeben wurde. Der Stotterer sagt: "Hoffentlich müssen wir ihn nicht au...au...au..." - "Aufklären?" - "Nein, liquidieren!" Bei Schnitzler hieß es noch: "Nein, auslöschen!" - unglaublich, dass Brandt das nicht übernommen hat.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #103unglaublich, dass Brandt das nicht übernommen hat.
na ja, typisch Brandt halt. Wenn man sich vor Augen / Ohren führt, was er an guten Vorlagen bei Ein Käfig voller Helden hat liegen lassen, wundert mich nichts mehr. Beispiel gefällig? Irgendwann in der 1. Staffel überzeugt Hogan Klink von einem seiner üblichen Pläne und darf sich an Klinks Cognac bedienen. Er greift natürlich zum besten Cognac und lässt den billigen stehen, begleitet von den Worten "Aber vom Guten!", was Klink mit einer seiner üblichen Grimassen quittiert. Im Deutschen sabbelt Hogan irgendwas völlig anderes, so dass Klink mit seiner Grimasse noch grenzdebiler als ohnehin wirkt.
Offen gestanden gehen mir Brandts eigenwillige Eindeutschungen völlig ab; Freiraum für Synchronschaffende - gerne. Völlige Verstümmelung der Vorlage - nein, danke.
Wenigstens ist M*A*S*H dank der behandelten Thematik verschont geblieben.
Der Stotterer sagt: "Hoffentlich müssen wir ihn nicht au...au...au..." - "Auslöschen?" - "Nein, liquidieren!" Bei Schnitzler hieß es noch: "Nein, auslöschen!" - unglaublich, dass Brandt das nicht übernommen hat.
Stört mich nicht. Eigentlich halte ich "Liquidieren" für eine starke Antwort, die imo. besser dem oft schwarzen Humor in De Funès' Rollen entspricht, als diese Wortwiederholung.Ich gehe mal davon aus, dass du die Stelle korrekt zitiert hast (Kann sein, dass ich mich an die Brandt-Synchro dunkel erinnere, die eine Fassung hab' ich nicht im Kopf).