Den Spot habe ich eben auch auf Youtube gesehen. Ist zwar nur ein kurzer Werbe-Spot, aber ich frage mich trotzdem, wie man darauf kommt auf den heutigen William Shatner einen so viel jüngeren Sprecher wie Iwannek zu besetzen?
Michael Iwannek paßt vom Typ zwar eigentlich nicht auf den älteren Shatner (wobei Shatners Stimme seit den 60er Jahren nicht stark gealtert ist), vielleicht wollte man aber eine Kontinuität zu dem jüngeren G.G. Hoffmann herstellen. Und da paßt es - zumindest in dieser kurzen Passage - erstaunlicherweise gar nicht schlecht.
@fortinbras
Hartmut Neugebauer war ein Schock, als ich ihn in Boston Legal das erste mal auf Shatner hörte. Im Laufe der Serie hat er sich aber als absolut passend für die Rolle und den gealterten Shatner herausgestellt. Sonnenschein war in "Practice" aber genauso gut.
Ich habe den VW Werbespot jetzt auch durch Zufall gesehen und sofort die Stimme von Chandler erkannt. Da konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Wieso hat man diese Stimme genommen? Die ist doch viel zu jung und hört sich nicht im Geringsten nach Shatners altem Stammsprecher an. Da hat man es mit der Stimme von Leonard Nimoy sehr gut hinbekommen, diese, wie seinen früheren Stammsprecher klingen zu lassen.
Zu Boston Legal muß ich als Star Trek Fan sagen, daß diese Stimme nicht nur ein Schock war. Es war grausam Shatner mit dieser unpassenden Stimme zu sehen. Dass man Millionen von Star Trek Fans einfach vor den Kopf stößt und nicht wenigstens die andere Stimme besetzt, Herr Sonnenschein, zeugt doch von einer hohen Ignoranz den Zuschauern gegenüber. Das war neulich auch bei Scott Bakula in Navy CIS so, der auch nicht seine Stimme aus Star Trek bekommen hat. Aber ich bin ehrlich, denn als O-Ton Gucker habe ich mir Boston Legal natürlich nicht auf Deutsch angeguckt. So konnte ich Shatner im Ganzen, mit der richtigen Stimme, genießen.
Mir kommt die Synchronisation in Deutschland, wie ein einziges Chaos vor. Jeder besetzt wie er will und die Zuschauer werden dabei einfach ignoriert. Wenn ich dann noch lese, daß persönliche Befindlichkeiten auch noch eine Roille spielen und dadurch die richtigen Besetzungen verhindert werden, frage ich mich wieso man überhaupt noch synchronisiert. Da muß man ja schon froh darüber sein, wenn die großen Schauspieler ihre Stammsprecher bekommen.
Neugebauer auf Shatner in Boston Legal war im Nachhinein betrachtet eine Spitzenwahl, absolut rollengerecht. Hier wäre selbst G.G. Hoffmann, wenn er noch gelebt hätte, eine Fehlbesetzung gewesen, zumal mit seiner späteren recht hohen Stimme.
Klaus Sonnenschein hat übrigens "Denny Crane" in der letzten Staffel der Vorgängerserie "The Practice" gesprochen und war, da er selbst inzwischen eine ziemliche "Röhre" hat, Neugebauer sehr ähnlich. Nicht umsonst wechseln sich Sonnenschein und Neugebauer bei einigen Schauspielern öfter ab (John Goodman, Gene Hackman). Ich meine aber, Neugebauer hat den "bekloppten" Charakter Denny Cranes noch einen Tick besser getroffen.
Da sich die Gerüchte um Shatner und Nimoy in Star Trek 13 verdichten, hoffe ich aber, daß man diesmal mehr Sorgfalt bei der Auswahl Synchronstimmen walten läßt und um Ähnlichkeit mit den vertrauten Stimmen bemüht sein wird. Gerne Sonnenschein für Shatner, keinesfalls Fred Maire für Nimoy. Die Szenen mit "Old Spock" in Star Trek 11 und 12 genieße ich nur noch in der Erinnerung, denn dort spricht für mich Herbert Weicker... :-)
Apropos (off topic): Geht es Euch auch so, daß Ihr in der Erinnerung den Stammsprecher "hört", auch wenn er in dem Film gar nicht besetzt war? Denke ich an Filmszenen mit Clint Eastwood, "höre" ich Klaus Kindler auch in seinen neueren Filmen, z.B. Gran Torino, oder in jenen 70er-Jahre-Filmen, in denen Kindler gar nicht im Einsatz war.
wenn es denn Shatner tatsächlich zu einem Cameo im nächsten Star Trek-Film schafft, dann ist Sonnenschein die logische Wahl aus meiner Sicht. Neugebauer mag rollenbezogen in Boston Legal gepasst haben, wäre mir aber für Kirk zu "breit und bullig". Sonnenschein hingegen röhrt zwar auch, aber wirkt deutlich epischer und im besten Sinne groß -> er hat die Stimme, die Brückner zu haben glaubt.
Ich konnte mich nie mit Sonnenschein als Kirk anfreunden, könnte aber jetzt hier im Falle eines Cameos von Shatner durchaus damit leben. Wäre ja auch nur logisch ihn zu besetzen. Wenn jetzt allerdings Toby oder sonst wer mit ner richtig tollen, originellen Idee ankommt, stimme ich für diese.
Im Falle eines tatsächlichen Cameos wäre natürlich Sonnenschein rein spockologisch so etwas wie Pflicht, wenngleich ich damit nicht viel am Hut habe. Allerdings ist es mir insofern powidl, weil diese Filme ohnehin mit "Star Trek" wenig zu tun haben und Hollywood wieder mal glaubt, das Rad neu erfinden zu müssen.
Meine Wunschkandidaten: Bodo Wolf, Friedhelm Ptok oder Manfred Reddemann für Shatner und natürlich Christian Rode für Nimoy.
Meine Empfehlung für Shatner wäre Frank Otto Schenk (wenn schon nicht Sonnenschein - mich überzeugte er auch nicht als Kirk, aber für die Kontinuität wäre er eigentlich Pflicht). Schenk synchronisierte vor 20 Jahren den Shatner der 70er in einer TV-Episode und funktionierte prächtig. Und da er stimmlich am alten GGH näher dran ist als am jungen, dürfte es beim momentanen Shatner auch kein Problem sein.
bitte weder Wolf noch Schenk -> die sind Stammsprecher von anderen Rollen im Star Trek-Universum. Ich weiß, dass dies gerne ignoriert wird (siehe Vogt für Frakes), aber das ist einfach nur (subjektiv) störend.
Aber wer weiß, am Ende wird's dann wohl Iwannek ;-)
Ich dachte dabei nicht an "Star Trek", da ist Sonnenschein Pflicht! Mit drei Ausrufezeichen und Punkt! Ich meinte damit Rollen Shatners außerhalb des Star-Trek-Universums, vielleicht auch früheren Datums. (Den konkreten Ausgangspunkt des Cameos hatte ich etwas übersehen.)