Zitat von berti Dabei fällt mir ein: Kann es sein, dass Brandt Peter Schiff ebenfalls oft auf solche Rollen besetzte? Wenn ja, wäre das die Erklärung, warum er bei Louis de Funés auf Schiff setzte, was Stefan absolut nicht nachvollziehen konnte.
Möglich, wobei mir vor seinen ersten Einsatz für De Funes keine einzige Synchronrolle von Schiff bei Brandt einfällt - außer bei "Immer wenn er Pillen nahm".
GGH war in Brandt-Synchros doch eigentlich (wenn keine Kontinuitätsgründe vorlagen) nur zu hören, wenn Brunnemann beteiligt war, oder? Denn als die Brandtfilm gegründet wurde, wohnte er bereits in München. Hat Brandt als Regisseur neben sich selber und Danneberg eigentlich noch weitere Sprecher mit Vorliebe als sprücheklopfende "Helden" besetzt?
Bei Brandt war GGH auf jeden Fall noch in "Der Profi" zu hören. Aber gut ... ich sehe gerade, dass GGH in den 60ern einige Einsätze für Robert Hossein hatte - war dann also doch eher 'ne Kontinuitätsbesetzung. Ironischerweise geht die Besetzung auf Brunnemann zurück - erster Einsatz in "Haut für Haut".
Zitat von berti Hat Brandt als Regisseur neben sich selber und Danneberg eigentlich noch weitere Sprecher mit Vorliebe als sprücheklopfende "Helden" besetzt?
Eventuell noch Claus Jurichs und Michael Chevalier ... aber eher in der Anfangszeit, also wo Herr Brunnemann noch hauptsächlich federführend war.
Zitat von bertiWar Claus Jurichs (dessen häufige Besetzung bei Brandt schonmal erwähnt wurde) eigentlich auch auf ein bestimmtes Rollenklischee abonniert?
Wie sieht es mit Martin Hirthe, Gerd Duwner und Edgar Ott aus, die auch öfter bei Brandt dabei waren? Hat er sie ähnlich klischeehaft besetzt wie andere Regisseure (Duwner als Asiate oder korpulenter Scherzkeks, Hirthe als übergewichtiger Unsympath oder Ott als eher gemütlicher Typ)?
Ich weiß nicht, ob es zielführend ist, so etwas auf Basis gefühlter Aussagen quantitativ bewerten zu wollen. Die vielen anderen, weniger prominenten, Macher aus der Synchronbranche fallen da letztlich unter den Tisch, obwohl erst durch die Masse aller Besetzungen bestimmte "Klischees" überhaust erst entstanden sind.
Brandts Besetzungspolitik mag für vorbelastete Leute wie Mücke extrem klischeehaft anmuten, wohl zum Teil auch aus einer gewissen Übersättigung mit den entsprechenden Filmen heraus, aber mir fallen haufenweise Standardbesetzungen ein, nach denen ich Dekaden und Synchronstädte erkenne, und die gehen mit Sicherheit zum Großteil nicht aufs Konto Brandt/Brunnemann.
Zitat von marginalBrandts Besetzungspolitik mag für vorbelastete Leute wie Mücke extrem klischeehaft anmuten, wohl zum Teil auch aus einer gewissen Übersättigung mit den entsprechenden Filmen heraus, aber mir fallen haufenweise Standardbesetzungen ein, nach denen ich Dekaden und Synchronstädte erkenne, und die gehen mit Sicherheit zum Großteil nicht aufs Konto Brandt/Brunnemann.
Im Bezug auf Sachen wie Miedel als Franzose oder Petruo als Oberschurke sehe ich das auch so. Andererseits hieß es öfter, dass gerade Brandts Handschrift oft auch jenseits der Dialoge an bestimmten Besetzungen und teilweise auch an der Schauspielführung zu erkennen sei. Deshalb meine Nachfrage.
Zitat von bertiWar Claus Jurichs (dessen häufige Besetzung bei Brandt schonmal erwähnt wurde) eigentlich auch auf ein bestimmtes Rollenklischee abonniert?
Mittlerweile kommt es mir so vor, als hätte Brandt Jurichs meist in kleineren und eher selten in größeren Rollen besetzt. Kann das sein?
Vor einigen Tagen war ein Artikel bei uns in der Tageszeitung über Rainer Brandt und seine Arbeit an den Spencer-Hill-Filmen.
Bei dem Interview muss er wohl lustig drauf gewesen sein - oder wollte sich vielleicht nur selbst darstellen? Jedenfalls benutzt er ständig Begriffe und Ausdrücke, die er erfunden oder geprägt hat.
Beispiele: "...um Carlo diesen Gruß aus Solingen durch die Rippen zu jagen." "...denn selbstverfreilich kennen wir uns gut." Und als Begrüßung: "Schönen guten Tag. Möchten Sie vielleicht zunächst eine Dusche nehmen?"
Er selbst sagt auch, dass er durch seine Arbeiten "Null-Filme" oft gerettet habe, da er die Leute zum Lachen gebracht hat.
Und natürlich werden dann einige "seiner" Sprüche aus verschiedenen Filmen zitiert: aus Banana Joe, Das Krokodil und sein Nilpferd und Plattfuß in Hongkong. Interessant nur, dass zwei der drei Arbeiten nicht von ihm stammen.
Ich finde es manchmal etwas unfair, dass Karlheinz Brunnemann in diesem Zusammenhang nie genannt oder beachtet wird (obwohl er diese Art von Synchros genauso wenn nicht noch mehr geprägt hat und dabei doch meistens 'besser' war als Brandt), sondern Brandt die Lorbeeren erntet - und das tut er sehr gerne. Und negative Aspekte seiner Arbeit scheint es für ihn nicht zu geben. Das was er gemacht hat, war immer eine Aufwertung, zumindest seiner Meinung nach.
Ich dachte mir, das würde vielleicht ganz gut hier in den Thread passen
Ob es jemals jemand wagen wird, Rainer Brandt im Interview kontra zu geben oder zumindest kritisch nachzufragen, statt ihn bei der Verbreitung von solchen Legenden und Selbstbeweihräucherungen zu unterstützen?
Schade, dass Brandt nicht öfter von anderen Studios als Sprecher eingebunden wurde. Dann hätte er auch öfter mal was anderes machen können und wäre nicht so in seinem Zeug versunken. Das Vermögen dazu hatte er ohne Frage. Ich frage mich bis heute, wie er z.B. in "Law & Order" für Dennis Farina gekommen wäre.