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Dieses Thema hat 121 Antworten
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 Allgemeines
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berti


Beiträge: 17.884

28.01.2009 16:34
#61 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Danke.

berti


Beiträge: 17.884

20.02.2009 15:49
#62 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten
@Mücke:

Leider muss ich dich wieder mal mit Paul Klinger provozieren, aber ich kann einfach nicht widerstehen.
In "Zeugin der Anklage" hört man ihn auf Tyrone Power, der in den Jahren zuvor entweder von Hans Nielsen oder Curt Ackermann synchronisiert wurde. Nielsen hat zu dieser Zeit zwar immer noch Hauptrollen gesprochen, aber deutlich weniger als einige Jahre zuvor (vermutlich, weil er als Schauspieler selbst ganz gut im Geschäft war). Ackermann spricht im Film eine Nebenrolle (den Chefinspektor).

Aber davon abgesehen, fand ich Klinger hier eigentlich ideal besetzt, weil er für mich die jungenhafte Naivität der Rolle perfekt rüberbringt. Seine beiden damaligen Stammsprecher kann ich mir hier beide beim besten Willen nicht vorstellen.

Ich weiß, Klinger wirkt auf dich anders; außerdem hast du vor einiger Zeit geschrieben, dass du mit ihm auf Power (und auch auf Holden) nicht viel anfangen könntest. Deshalb meine Frage an dich: Wäre dir persönlich hier Ackermann oder Nielsen lieber gewesen?
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

20.02.2009 16:42
#63 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten
Ernst Fritz Fürbringer. Macht ihn etwas älter, aber passt vom Typ her ideal.
Ansonsten eindeutig eher Nielsen als Ackermann, der für Power m.E. völlig "übertönt" oder gestelzt "jungenhaft" wirken dürfte, wenn er versucht es rauszuspielen. Nielsen wirkt zwar jünger als Fürbringer und ansonsten ähnlich, weshalb man sagen könnte: Warum nicht gleich Nielsen?, aber selbst der wirkte mir noch etwas zu gespielt bübisch. Bei Power ist das wirklich eine Gradwanderung zwischen Männlichkeit und "Helden in Strumpfhosen"-mäßiger Galanz. Ähnlich wie bei Errol Flynn, den auch kein normaler Mensch mit Curt Ackermann besetzt hätte.
Und zumal Nielsen schon zu Flynn gehörte, wenngleich Axel Monjé da besser war, favorisiere ich für Power halt Fürbringer.
berti


Beiträge: 17.884

20.02.2009 17:20
#64 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten
Hat Fürbringer 1958 denn noch synchronisiert?
Ich fürchte, Nielsen hätte damals schon zu tief und "schwer" für die Rolle geklungen.
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

20.02.2009 18:10
#65 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Fürbringer hat auch später noch synchronisiert. Nicht zuletzt in "Am goldenen See", wo er Anfang der 80er Jahre Henry Fonda sprach.

Das war, ähnlich wie bei Max Eckard oder O.E. Hasse, eher eine Frage des Buchens, sage ich. War nicht unbedingt einer, der jeden Mist runtergesprochen hat, sondern kam halt für größere Sachen, aber hat auch die ein oder andere Nebenrolle gesprochen. Z.B. David Opatoshu in "Exodus" (ein Film, der auch nach 1958 entstand). Hätte man ihn gerufen oder etabliert, wäre es wohl kaum immer an ihm gescheitert.

berti


Beiträge: 17.884

21.02.2009 10:22
#66 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Dass er Henry Fonda in "Am goldenen See" gesprochen hat (und man leider nicht Borchert nahm) wusste ich schon. "Exodus" kenne ich noch nicht.

Ansonsten hatte ich gedacht, dass er vielleicht kein Interesse mehr an der Synchronarbeit hatte bzw. darauf finanziell nicht mehr angewiesen war.
Eine weitere Ausnahme war wohl noch der Elefant in der "Konferenz der Tiere" gewesen.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

11.07.2009 17:45
#67 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Auch wenn ich nicht behaupten möchte, dass Heinz Engelmann die Rolle nicht gelungen wäre, so finde ich es doch alles andere als kontraproduktiv, dass John Wayne in "Der Eroberer" von Wolfgang Lukschy gesprochen wird.
Grund mag hier einfach sein, dass Wayne in der Rolle mindestens etwas, nach Meinung vieler inklusive Wayne selbst sogar stark deplatziert wirkt und ich in Bezug auf die Originalfassung erst gestern auch die Klage las, er würde in seinem typischen Western-Slang sprechen, was zu dem Mongolen natürlich garnicht passt.
Mit anderen Worten schadet es hier wenig, dass, durch den Verzicht auf Engelmann, zumindest aus heutiger Sicht, kein allzu starker Wiedererkennungswert mit der Person John Wayne vorhanden ist. Abgesehen davon passt Lukschys etwas wehmütige, aber gleichzeitig hier auch besonders rauh wirkende Stimme perfekt auf den zerrissenen Helden, der machtlos einer Frau verfällt.

berti


Beiträge: 17.884

19.06.2010 22:51
#68 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Klaus Guth für Christopher Plummer in "Das unentdeckte Land"

Eigentlich gefällt mir auf Plummer Christian Rode am besten, aber ich weiß nicht, ob er bei dieser Rolle gepasst hätte. Gleiches gilt für Horst Schön und erst recht für Lothar Blumhagen, die ebenfalls mehrere Einsätze auf ihm hatten. Der Grund ist, dass Plummer als General Chang durch sein Makeup stark verfremdet war (ohne Vorwissen hätte ich ihn nicht erkannt).

Acid


Beiträge: 2.064

10.07.2010 18:44
#69 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Wie ich bereits bereits im entsprechenden Schauspieler-Thread erwähnt habe, halte ich wie so viele Andreas Fröhlich für die Idealbesetzung auf Edward Norton, kann ihn mir allerdings gar nicht auf seiner Rolle in "American History X" vorstellen. Hier nochmal mein Beitrag:

Zitat
Ich muss sagen, dass mein Erstkontakt Dietmar Wunder in American History X war und ich mir Norton in dieser Rolle heute irgendwie gar nicht mit Fröhlich vorstellen könnte. Auf der anderen Seite hätte ich mir aber Fight Club einfach nicht mit Wunder vorstellen können und seitdem hat sich Fröhlich einfach eingebrannt, einfach eine geniale Kombi.



Für ein weiteres gutes Beispiel halte ich Stefan Krause auf Philip Seymour Hoffman in "Capote". Auf den ersten Blick eine sehr abwägige Besetzung für diesen bulligen Schauspieler, der sonst meist von Oliver Stritzel, Tobias Meister oder Torsten Münchow gesprochen wurde. Allerdings war Truman Capote im wahren Leben für seine sehr zarte, fast piepsige Stimme bekannt, welche Hoffman im Original trotz seiner eingetlich eher tiefen, brummigen Stimme perfekt imitiert und sich wirklich in diesen historischen Charkater verwandelt. Immerhin hat er auch verdient den Oscar für den besten Hauptdarsteller dafür gewonnen. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass einer seiner vorherigen Sprecher diese Tonlage hinbekommen hätte, ohne zu gekünstelt oder gar lächerlich zu klingen (höcshtens vielleicht Meister, aber der hätte ihn auch automatisch zu beliebig gemacht). So hat man mit Krause einfach einen Sprecher besetzt, der dem O-Ton dieser Rolle von vorne herein nahe kommt. Interessanterweise wurde Krause im Nachhinein auch nochmal als Truman Capote besetzt und zwar auf Toby Jones in "Infamous" (auf den er sogar noch besser passte). Dieser "Konkurrenzfilm" entstand nämlich zur gleichen Zeit und erzählt exakt die selbe historische Begebenheit, ging aber aufgrund des etwas früher veröffentlichten und hoch gelobten "Capote" gnadenlos unter.

filmclue


Beiträge: 38

29.07.2010 16:19
#70 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Nachdem John Tavolta fast durchweg von Danneberg synchronsiert wird ist mir schon oft aufgefallen, dass mir John Tavolta mit Danneberg in der Tat meist unsympathisch ist, so Pseudocool (ich mag Danneberg sonst ganz gerne, grade in älteren Filmen). Hier finde Ivar Combrinck in Tavoltas Debüt-Rolle in Carrie sehr viel erfrischender und hätte ihn mir in der Rolle öfter gewünscht.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.483

28.09.2010 15:00
#71 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Heinz Drache für
- Sean Connery in "Marnie"
- Gene Kelly in "Wer den Wind sät (nicht vorzustellen, wenn es hier Ode gewesen wäre)
- Frank Sinatra in "Verdammt sind sie alle"

Joachim Kerzel für De Niro in "Es war einmal in Amerika" und "Angel Heart" (vor allem in letzerem kam er genial rüber)

Hans Nielsen für Ray Milland in "Bei Anruf Mord" (da werde mir einige sicher zustimmen, dass Paul Klinger fehlbesetzt gewesen wäre)

berti


Beiträge: 17.884

22.04.2011 22:58
#72 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Frank-Otto Schenk könnte ich mir normalerweise als Sprecher von Steve Martin nicht vorstellen. Seine Besetzung resultierte wohl (wie früher erwähnt) daraus, dass Norbert Gescher Probleme mit dem für die Rolle erforderlichen französischen Akzent hatte.
Bei diesem Film und dieser Rolle habe ich jedenfalls Norbert Gescher nicht vermisst, und auch Hans-Werner Bussinger hätte wohl nicht so gut gepasst. (Eckart Dux wäre wohl schon altersmäsig kein Kandidat mehr gewesen.)

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.483

12.11.2011 22:53
#73 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Zählt das auch, wenn man nur von einer bestimmten Rolle ausgeht, die sonst immer von ein und denselben Sprecher gesprochen wurde?
Beispiel: Helmo Kindermann sprach in BOB FLEMING - MISSION CASABLANCA und Heinz Drache in LEISE TÖTEN DIE SPIONE die Hauptrolle. In den meisten anderen Agentenfilmen war's der mehr oder weniger passende GGH.

berti


Beiträge: 17.884

12.11.2011 23:18
#74 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Schwer zu sagen. Eigentlich sollte sich das eher auf Kombinationen von Schauspielern und Sprechern beziehen. Aber natürlich kannst du dieses Beispiel trotzdem hier nennen.

Lammers


Beiträge: 4.165

15.02.2012 16:16
#75 RE: Erfreuliche Abweichungen vom Standard Zitat · antworten

Es wurde hier ja schon mal erwähnt. In "Mein Freund Harvey" (1950) wird James Stewart nicht von Siegmar Schneider sondern von Viktor de Kowa gesprochen, der Stewart in zwei Filmen seine Stimme lieh ("Mein Freund Harvey" und "Eine Reise ins Ungewisse"). Obwohl ich mir Schneider durchaus auch hätte vorstellen können, trifft de Kowas sanftes Organ die Rolle geradezu perfekt. Bei dieser Stimme ist klar, dass man Elwood P. Dowd einfach gern haben muss und dass man ihm die "Macke" mit seinem unsichtbaren Freund gerne verzeiht. Es gibt durchaus einige anrührende Momente in dem Film, wenn Dowd sich mit Schwester Kelly und Dr. Sanderson im Hinterhof der Kneipe befindet und über "Harvey" wie über einen besten Freund spricht. Dazu und zu anderen Sachen trägt sicherlich auch de Kowas Stimme bei.

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