Wenn Cleese von Danneberg in seinem später üblichen Comedy-Modus gesprochen worden wäre, was bestimmt nicht dieser Rolle entsprochen hätte, dann würde ich deine Bedenken teilen. Aber Thomas Dannebergs Können hat natürlich noch ganz andere Facetten. Nachdem John Cleese ohnehin fast bis zur Unkenntlichkeit maskiert war, hätte diese Figur theoretisch von beinahe jedem Danneberg-Schauspieler dargestellt worden sein können. damit ist imo. das Risiko, ihn nur in seinen komischen rollen zu akzeptieren und ihn ausschließlich mit ihnen zu assoziieren wesentlich geringer, oder kaum noch vorhanden. Damit spreche ich aber Friehelm Ptok nicht ab, eine ausgezeichnete Leistung geboten zu haben und dass seine Besetzung rollenbedingt sicher eine richtige Entscheidung war.
Zitat von iron im Beitrag #91Wenn Cleese von Danneberg in seinem später üblichen Comedy-Modus gesprochen worden wäre, was bestimmt nicht dieser Rolle entsprochen hätte, dann würde ich deine Bedenken teilen. Aber Thomas Dannebergs Können hat natürlich noch ganz andere Facetten.
Dannebergs Stimme zählt aber so ziemlich zu den Bekanntesten. Facetten hat er jede Menge, da stimme ich dir zu. Aber trotz dieser Tatsache würde ich trotzdem sagen, dass hier Friedhelm Ptok aufgrund der Maskierung doch die bessere Wahl war, denn auch wenn Danneberg Cleese zurückhaltend gesprochen hätte, wäre man zu einem kleinen Teil vielleicht doch eher darauf gekommen, wer sich hinter der Maske verbirgt.
Ich mag Rock Hudson vor allem oder fast nur mit GGH, auch wenn ich Axel Monje und Horst Schön sehr mochte. Aber während der Phase, in der nahezu nur GGH am Zug war, finde ich Michael Chevalier in "Eisstation Zebra" eine erfreuliche Alternative. Obwohl GGH für McGoohan zu hören ist, störte mich das keine Sekunde. Chevalier paßte perfekt zur uniformierten Rolle und gab dem Commander eine gewisse Härte, während GGH eisig-geheimnisvoll für McGoohan einfach perfekt funktionierte.
Ob's eine erfreuliche Abweichung darstellt sei dahingestellt, aber ich fand's schon immer amüsant, dass Siegmar Schneider bei Brunnemann einige Rollen entgegen seinen üblichen James Stewart-Rollen sprach: so in "Sie nannten ihn Plattfuß" als nervöser Autofahrer oder in "Auch die Engel essen Bohnen" als trotteliger Polizist. Hat ihn sicher eine Menge Spaß gemacht.
bist du nicht :-) Kindler ist für mich als Sprecher für Connerys Bond geeigneter gewesen als GGH. Er hat die Männlichkeit der Rolle stimmlich völlig natürlich transportiert; GGH hat sie schauspielern müssen. So gut er es auch gemacht hat, die seiner Stimme innewohnende natürliche "Weichheit", die ich so sehr auf Captain Kirk zu schätzen weiß, funktioniert für mich nicht mehr, wenn man im Vergleich dazu Kindler für Bond gehört hat. Es ist schade, dass wohl niemand mehr lebt, der uns sagen kann, warum man beim zweiten Bond plötzlich auf GGH gesetzt hat. Ich glaube, die Synchronverantwortlichen haben damals (1963) nicht gewusst, dass es im Vorjahr bereits einen Bond-Film gab...
Zitat von Jayden im Beitrag #96Ich glaube, die Synchronverantwortlichen haben damals (1963) nicht gewusst, dass es im Vorjahr bereits einen Bond-Film gab...
Glaub ich nicht. Wahrscheinlich empfand man Kindler nicht mehr als passend.
Zwar war es vor der Kontinuität mit David Nathan, aber Philipp Moog auf Johnny Depp in "Ed Wood" war eine geniale Besetzung. Bernd Vollbrecht in Star Trek 8-10, mochte ich auch auf LeVar Burton.
Zitat von Jayden im Beitrag #96Es ist schade, dass wohl niemand mehr lebt, der uns sagen kann, warum man beim zweiten Bond plötzlich auf GGH gesetzt hat. Ich glaube, die Synchronverantwortlichen haben damals (1963) nicht gewusst, dass es im Vorjahr bereits einen Bond-Film gab...
Wie verlässlich diese Quelle ist bzw. war, kann ich nicht sagen, aber dazu hat der "Synchronopa" mal was geschrieben: Der Synchronopa erzählt...
Zitat von Silenzio im Beitrag #94Ob's eine erfreuliche Abweichung darstellt sei dahingestellt, aber ich fand's schon immer amüsant, dass Siegmar Schneider bei Brunnemann einige Rollen entgegen seinen üblichen James Stewart-Rollen sprach: so in "Sie nannten ihn Plattfuß" als nervöser Autofahrer oder in "Auch die Engel essen Bohnen" als trotteliger Polizist. Hat ihn sicher eine Menge Spaß gemacht.
In diesem Thread geht es allerdings darum, ob man es passend findet, dass X in einer bestimmten Rolle nicht wie gewohnt von Y synchronisiert wurde. Dein Beispiel würde eher in diesen Thread passen:Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt
Zitat von Koboldsky im Beitrag #95Bin ich eigentlich der Einzige, der Klaus Kindler für Sean Connery in "Dr. No" gut fand?
Das war eigentlich keine wirkliche Abweichung, da GGHs erster Einsatz für Connery erst danach kam. Aber schon ab "Goldfinger" dürfte er "Standard" gewesen sein; von "erfreulichen Abweichungen könnte man erst in Bezug auf die Zeit danach sprechen.
Zitat von Silenzio im Beitrag #94Ob's eine erfreuliche Abweichung darstellt sei dahingestellt, aber ich fand's schon immer amüsant, dass Siegmar Schneider bei Brunnemann einige Rollen entgegen seinen üblichen James Stewart-Rollen sprach: so in "Sie nannten ihn Plattfuß" als nervöser Autofahrer oder in "Auch die Engel essen Bohnen" als trotteliger Polizist. Hat ihn sicher eine Menge Spaß gemacht.
In diesem Thread geht es allerdings darum, ob man es passend findet, dass X in einer bestimmten Rolle nicht wie gewohnt von Y synchronisiert wurde. Dein Beispiel würde eher in diesen Thread passen:Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt
Zitat von Jayden im Beitrag #96Ich glaube, die Synchronverantwortlichen haben damals (1963) nicht gewusst, dass es im Vorjahr bereits einen Bond-Film gab...
Glaub ich nicht. Wahrscheinlich empfand man Kindler nicht mehr als passend.
Das wurde in irgendeiner älteren Doku erwähnt - nur weiß ich leider nicht mehr in welcher. Ist noch nicht so lange her, dass ich das gehört habe - also eine von denen, die vielleicht in den letzten zwölf Monaten ausgegraben wurde. Jedenfalls: Es war tatsächlich der Verleih, der mit Kindlers Leistung nicht zufrieden war. Was mich bis heute wundert. Er klang sicherlich härter als GGH, weniger locker, ohne Ironie. Aber das passte für meinen Geschmack sehr gut. Zumindest im relativ straighten "Dr. No". Ob Kindler den danach aufkommenden Bond-Humor ideal wiedergegeben hätte, da bin ich allerdings nicht sicher.