Ich denke wenn David Duchovny nicht mitgespielt hätte, hätten die Fans noch mehr aufstand gemacht, natürlich hätten wir dann das Problem mit dem Sprecher nicht, aber das wäre wohl auch schlimm gewesen! Ich finde es ja auch schlimm das Benjamin Völz den Fox Mulder nicht mehr spricht, aber ein Weltuntergang würde ich das auch nicht nennen, manchmal muss mann sich halt umgewöhnen, und ich denke nicht das der neue Synchronsprecher die Story des Filmes so untergraben wird! Und wer weiß vielleicht gibt es ja noch ein 3. Akte X Film, in dem Benjamin Völz die Rolle dann wieder übernimmt?
Allerdings sind da zwei Ebenen zu beachten: Die eine ist die, dass eine Rolle nach langer Zeit einen Sprecherwechsel erdulden muss (was für mich allerdings auch eine dt. Fassung deutlich weniger attraktiv macht), die andere ist, dass es sich hier um einen Präzedenzfall handelt oder handeln könnte, wie hinsichtlich der berechtigten Forderungen von Vereinigungen à la IVS agiert wird - und gerade das verleiht der ganzen Angelegenheit einen wirklich schalen Beigeschmack. Welche persönlichen Motive dabei im Spiel sind, weiß ich nicht, aber dass einige die Aktion dennoch wie die einer Art Streikbrecher empfinden oder empfinden könnten, die sich dadurch womöglich für viele Personen in der Branche nachteilig auswirken kann, kann ich gut verstehen. Und spätestens hier bin ich dann auch nicht mehr bereit, das Ganze auch noch mit meinem Eintrittsgeld zu sanktionieren.
Das wird sicherlich niemandem weh tun und keinerlei präventive Wirkung haben - aber wenn viele so denken, vielleicht doch...?!?
Natürlich bin ich mir der besonderen Umstände bewusst, trotzdem hielte ich es für falsch, würde man aus diesem Fall verallgemeinernd auf die komplette Berliner Synchronbranche schließen wollen. Und genau das implizierte Mückes Aussage.
Dass die Sache dadurch natürlich nicht besser wird, ist klar. Und auch ich finde es bedauerlich, dass die an sich noblen Ziele, die der IVS und Nico Böll verfolgen, nämlich Solidarität untereinander, ausgerechnet aus den "eigenen Reihen" torpediert werden. Doch genauso wie ich das für falsch halte, halte ich es ebenso für nicht richtig, dass nun Johannes Berenz als der große Übeltäter öffentlich angeprangert wird. Dass es irgendjemand anderes als Benjamin Völz werden würde, war ja nun mal leider klar. Fakt ist jedenfalls, dass auch in Berlin schon vor Johannes Berenz mehrere andere Sprecher für die Rolle gecastet wurden, und das waren keineswegs unprominente Kandidaten! Hier nun so zu tun, als sei Johannes Berenz der alleinige Grund allen Übels, ist doch irgendwie kontraproduktiv. Doch beschönigen möchte ich es natürlich auch nicht, es ist halt, wie es ist - und zeigt, dass alle, egal ob nun Brancheninterne oder Zuschauer, leider nur ein Spielball in der Willkür der großen Amerikaner sind. Ob man es ihnen allerdings großartig ankreiden kann, steht auf einem anderen Blatt, denn schließlich haben sie den Film produziert...
Danke Roger, dass du hier ein paar Dinge relativierst. Dies ist aber keine Geschichte, die etwas mit dem IVS oder den neuen Gagenforderungen zu tun hat. Ich denke, Benjamin Völz hat hoch gepokert und verloren. Es ist auch nicht dieser einmalige Fall,von dem jetzt die Rede ist. Genauso hoch (mit für damalige Verhältnisse ähnlich hohen Summen) haben zu Star-Treck-Next -Generation- Zeiten Charles Rettinghaus und Detlef Bierstedt gepokert. Sie wurden umbesetzt, die Fans haben sich geärgert und sind trotzdem ins Kino gegangen.
Mit der momentanen notwendigen Gagendiskussion in der Synchronbranche hat das nichts zu tun. Und es ist längst üblich geworden, dass Synchronsprecher für ihre "festen" Schauspieler eine Pauschale aufrufen (oder aber eine höhere Gage), die höher ist, als die zu erwartende Gage nach Takes. Interessanterweise bewegt sich diese pauschale ungefähr in dem Bereich, den Bierstedt und Rettinghaus Mitte der 90er gefordert haben. Es muss also erst etwas Wasser die Spree runterfließen...sicherlich bewegte sich Benjamin Völz so extrem weit weg von diesen mittlerweile üblichen Pauschalen, dass gar nicht darauf eingegangen werden konnte.
Es werden auch oft, die hohen Prominentengagen angeführt, als Beispiel dafür, dass das Geld doch da sei - doch bin ich mir sicher, dass das Geld dafür aus dem Werbeetat kommt, da die meistenspäter durch die takshows gejagt werden, um dann für den Film zu werben. Diese Promoauftritte sind in den gagen mit eingerechnet.
Wie oft kommt es in Amerika vor, dass jmd aus einer Serie herausgeschrieben wird oder stirbt, selbst wenn es eine beliebte Figur ist. Sicherlich ist oft eine überhöhte Gagenforderung der Grund und die Produzenten sind der Ansicht, das/er ist es nicht wert und schreiben den Kollegen raus.
Johannes Berenz hat niemanden verraten oder sich unsolidarisch gezeigt. Wir schimpfen alle, wenn es zu künstlerischen Umbesetzungen kommt; sind dann alle, die die Rollen dann übernehmen - Off/Keßler/Meister, um nur die aktuellsten Fälle zu nennen - Verräter? Und auch der Münchner Umbach hat sicherlich dankend die Chance angenommen, Clooney zu sprechen als es zu dieser "künstlerischen" Umbesetzung kam. Niemand hat die Garantie "seinen" Schauspieler immer sprechen zu dürfen ( auch wenn ich das persönlich oft bedaure). Trotz allem gehört das genauso zu ihrem Job. Und es kann jedem und immer passieren, selbst einer Hansi Jochmann als Jodie Foster in "Nell".
Sicherlich werden viele ein Probesprechen iMulder- Fall abgelehnt haben, manche vielleicht aus Solidarität, andere, weil sie sicher keine Lust hatten, so etwas wie hier über sich zu lesen, denn das war vorraussehbar. man wusste nur nicht, wen es treffen würde.
Nehmen wir wirklich mal den unwahrscheinlichen Fall an, es hätte sich kein Synchronsprecher gefunden: a) man hätte einen Branchenfernen gecastet, der völlig unbelastet ist. Die Arbeit hätte vielleicht länger gedauert, aber auch das wäre dann irgendwann deutsch geworden, ob es uns allen gefällt oder nicht. b) der verleih lässt den Film nur im Original laufen oder c) der Film startet überhaupt nicht in Deutschland. Ich denke, diese Alternativen wären für die Fans noch schrecklicher gewesen. Jetzt haben die fans immerhin die Möglichkeit, den film auf deutsch in einer guten Synchronisation zu sehen. Und ich gehe jede Wette ein, dass sich 95% nach 10min an die neue Stimme gewöhnt haben und sich nicht mehr an die alte erinnern werden. das mag traurig klingen, ist aber Realität. Es kommt dann auf den Film an, ob er die hohen Erwartungen erfüllen kann.
In Antwort auf:Es ist auch nicht dieser einmalige Fall,von dem jetzt die Rede ist. Genauso hoch (mit für damalige Verhältnisse ähnlich hohen Summen) haben zu Star-Treck-Next -Generation- Zeiten Charles Rettinghaus und Detlef Bierstedt gepokert. Sie wurden umbesetzt, die Fans haben sich geärgert und sind trotzdem ins Kino gegangen
Der Unterschied zu dem Star Trek Beispiel ist nur, dass damals kaum jemand Internet hatte und die meisten Fans die Umbesetzung erst im Kino mitbekommen haben.
Hallo, ich war damals in der Vorpremiere bei Star Trek (und ich wusste vorher von der Umbesetzung), der Großteil des Publikums vermutlich nicht. Bei Riker erschallte ein "kauf die ne neue Stimme" aus dem Publikum und bei LaForge ein schallendes Gelächter. Das Star Trek Publikum ist in solchen Angelegenheiten sicher "extrem", ich vermute aber mal, dass da das Akte X Publikum ähnlich ist. Die Fans (und das dürften die meisten Kinogänger sein) werden die Umbesetzung dem Film negativ ankreiden. Gabs so ein Drama nicht schon bei Star Trek II und III mit Kirk? Ich hoffe nur, dass sich der Streit zwischen Fox und Völz auf AkteX beschränkt und er seine anderen Schauspieler bei Fox-Produktionen weiterhin spricht (z.B. Boston Legal) oder ist das ein anderer Auftraggeber? Gruß Holger
Ich finde Berenz ist eine gute Alternative und wir sollten den guten Herrn die Umbesetzung nicht negativ ankreiden. Völz ist für mich nach wie vor die perfekte Stimme für Fox Mulder und wird es auch immer bleiben, aber fakt ist nunmal das dieser Film auch auf deutsch in den Kinos laufen muss.
Die eingefleischten Akte X Fans werden sicher angepisst sein und das ist auch gut so.
Zitat von Holgi Ich hoffe nur, dass sich der Streit zwischen Fox und Völz auf AkteX beschränkt und er seine anderen Schauspieler bei Fox-Produktionen weiterhin spricht (z.B. Boston Legal) oder ist das ein anderer Auftraggeber?
Bei "Boston Legal" ist VOX der Auftraggeber. Auch andere 20th Century Fox-Serien werden (noch) im Auftrag der jeweiligen Sender synchronisiert.
Zitat von HolgiIch hoffe nur, dass sich der Streit zwischen Fox und Völz auf AkteX beschränkt und er seine anderen Schauspieler bei Fox-Produktionen weiterhin spricht (z.B. Boston Legal) oder ist das ein anderer Auftraggeber?
Ja, denn Boston Legal wird im Auftrag von VOX synchronisiert.
Und slbst wenn, ich würde aus der einen Sache keine Rückschlüsse ziehen. Sowas kommt mal vor und macht letzendlich nicht so viel kaputt, wie wir Synchronfans uns das vielleciht wünschen würden.
Deine 10-Minuten-Wette würdest du verlieren, Fierstein. Das wird so ein Fall wie "Stirb Langsam 3" werden, der immer wieder in Foren, Fernsehzeitschriften und allgemeinem Filmtratsch hochkocht.
Nun sollten aber bitte nicht alle auf Mücke einschlagen - er hat Berlin natürlich nicht komplett dämonisiert, sondern einfach nur kurz mal Dampf abgelassen und seine Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht. Verständlich und zu begrüßen, die von ihm und anderen hier gezeigte Empathie ist ein seltenes Gut, das ich nicht abgewürgt sehen möchte. Wäre traurig, wenn selbst hier, an einem Hort der Passion, derlei mit dem permanenten Verweis auf den freien Mark weggegrätscht würde.
Jedenfalls ist diese ganze Situation der klassische Internet-Eisberg. Man quatscht über die 10 Prozent, die aus dem Wasser ragen, kann das Gesamtmassiv aber null einschätzen. Für die verschiedenen Interessengruppen verdeutlicht die Causa Mulder die Dringlichkeit von Veränderungen - es wird Zeit.
Und der Film ... na ja, es ist eine Interopa-Produktion. Berenz ist ein toller Sprecher, Clarén ein toller Regisseur. Das wird eine vorbildliche Synchro. Es ist bloß einfach schade.
Zitat von DubberDuckDuckDeine 10-Minuten-Wette würdest du verlieren, Fierstein. Das wird so ein Fall wie "Stirb Langsam 3" werden, der immer wieder in Foren, Fernsehzeitschriften und allgemeinem Filmtratsch hochkocht.
Diese Umbesetzung ist aber völlig anders gelagert, als die bei Stirb langsam: Jetzt erst recht. Da hat schließlich Lehmann selbst gesagt, dass es Danneberg machen soll. Das, was hier passiert ist, wird hingegen noch langfristig hinter den Kulissen und unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit nachwirken. Unabhängig von Berenz' Motiven (wenn er denn wirklich Duchovny im neuen Film sprechen sollte, noch gibt's schließlich keine Hörproben!): Die Synchronsprecher werden es hiernach noch schwerer als ohnehin haben, ihre Rechte durchzusetzen. Ein schwarzer Tag für die ganze Branche!
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
