Die Gamestar kritisiert in ihrem aktuellen "Public Viewing" die deutsche Synchro, Vito würde sich anhören wie ein Waschlappen. Habe selber gestern die Demo gespielt und muss sagen es klingt einfach nur klasse!
Zitat Die Gamestar kritisiert in ihrem aktuellen "Public Viewing" die deutsche Synchro, Vito würde sich anhören wie ein Waschlappen.
Da fällt einem die Kinnlade runter... so viele Spielevertonungen, die man wirklich nur stumm schalten kann, werden von denen entweder totgeschwiegen oder schöngeredet, und top besetzte Spiele mit filmreifer Vertonung werden bekrittelt, weil ihnen der eine Anatmer in Akt 2 so nicht gepasst hat...
EDIT: Was wollen die denn? Klischeehaftigkeit oder eine anständige (stimmliche) Inszenierung?
Die sind sicher auch der Meinung, dass eine Synchro nur "cool" ist, wenn die "harten Typen" alle tiefe, markante Stimmen haben, egal wie die schauspielerische Leistung ist. Wäre es statt Brem doch Kluckert wie im Trailer geworden, hätten die sich sicher nicht beschwert.
Zitat Die sind sicher auch der Meinung, dass eine Synchro nur "cool" ist, wenn die "harten Typen" alle tiefe, markante Stimmen haben, egal wie die schauspielerische Leistung ist.
Genau das meinte ich mit "anständige Inszenierung". Die erkennen gar nicht, dass hier etwas gemacht wurde, das über das bloße stupide Daherbeten cooler Phrasen in tiefer und gedrückter Stimmlage hinausgeht. Ob nun Alex Brem oder Tobias Kluckert, spielerisch sind beide gut, aber die weniger dem Mafiaklischee entsprechende Stimme halte ich eher für einen Vorteil. Das finde ich insofern schade, weil so selten bei Videospielvertonungen ein richtiger Regisseur mit den Sprechern etwas erarbeitet. Hier war das so - und meiner Meinung nach merkt man das auch deutlich. So etwas sollte auch von der Fachpresse erkannt und anerkannt werden.
Gamestar ist leider ein Magazin wo die Werbung die Bewertungen steuern. Also Gamestar ist absolut nicht als unabhängig anzusehen. Ich nenne Gamestar immer die Hure der Spielebranche.
So krass ist das sicher nicht, aber die Tendenz entscheidet es auf jeden Fall. Ist leider ein generelles Problem im Journalismus geworden. Weil im Internet quasi alles verfügbar ist und keiner bereit ist, auch nur einen müden Cent dafür zu zahlen, hat die Unabhängigkeit ziemlich gelitten. Von irgendwas müssen die Schreiber schließlich leben. Und wenn das Geld nur noch durch Anzeigen kommt, ist die Angst groß, die schwergewichtigen Anbieter auch noch zu verstimmen. Bis auf Spiegel Online - die nur durch Literatur von Bastian Sick schwarze Zahlen schreiben - und einige wenige Außnahmen ist Online-Journalismus für alle Internetpublikationen ein Verlustgeschäft. Es wird nur gemacht, weil es jeder macht und damit das Printprodukt, was da fast immer hinter sitz, im Munde bleibt. Und auch das spielt zunehmend weniger Geld ein. Weil die Leute lieber gleich ins Internet gehen, sind die Unternehmen nicht gewillt, bei einer teils deutlich geschrumpften Leserschaft die ursprünglichen Summen für die Anzeigen auszugeben. Das Gros der Verleger geht die Sache ganz fatalistisch an, ohne zu wissen, ob und wann sie der Abwärtstrend endgültig verschlingt. Ständig proklamierte jemand, das ultimative Konzept gefunden zu haben, was sich immer wieder als das aufgewärmte Geschwätz von gestern entpuppt. Ohne funktionierende Bezahlsysteme wird es aller Wahrscheinlichkeit in 10 Jahren keinen unabhängigen Journalismus mehr geben. Neue Arten des E-Books, mit denen man "Zeitung lesen" kann, könnten Abhilfe schaffen. Aber da müsste der Konsumbürger mitmachen. Und ich bin mir fast sicher, dass er nicht mitmachen wird.
Um zum Thema zurückzukommen: Ich finde die Kritik regelrecht bescheuert. Da erscheint ein Spiel mit der wahrscheinlich besten Synchro seit Jahren und die Gamestar findet trotzdem das scheinbare Haar in der Suppe. Haben die bei Mafia 1 eigentlich auch geweint, weil Schwartz zu freundlich oder Gadow nicht kalt genug klingt?