Ein ähnliches Phänomen wie "Django" im Titel von Italowestern war, dass asiatische Kampfsportfilme oft im Titel oder in der Werbung als "Karate"-Streifen bezeichnet wurden, auch wenn es sich um Hongkong-Produktionen handelte (Karate ist japanisch).
In Antwort auf:Ein ähnliches Phänomen wie "Django" im Titel von Italowestern war, dass asiatische Kampfsportfilme oft im Titel oder in der Werbung als "Karate"-Streifen bezeichnet wurden, auch wenn es sich um Hongkong-Produktionen handelte (Karate ist rein japanisch).
Ferner hatten diese Filme auch ziemlich kalauernde Filmtitel, wie z.B. "Zwei Schlitzohren in der Knochenmühle", "Schlitzauge sei wachsam" (Alternativtitel: Der Dampfhammer von Send-Ling; Wortspiel, da der Hauptcharakter bayrischen Dialekt spricht), "Das Schlitzohr mit der Affentechnik", "... mit dem Dampfhammer", "Sheng Chang und die Karatebande", und viele weitere. Dementsprechend wurden solche Filme dann auch sychronisiert. Zitat: "Ich habe versagt, ich verdiene den Tod. Aber die Kampftechnik von dem da ist außerordentlich." Leider habe ich keine Ahnung aus welchem Kung-Fu-Film dieses Zitat stammt.
Yo, stimmt. Allerdings ist das vom Stil her bei Leibe kein Italowestern mehr, höchstens ein "italienischer Western" und eigentlich nichtmal ein Western... Da wäre die Bezeichnung "Rambo"-Spin-off gerechter... In der imdb wird als dritter und letzter weiterer Fall überraschenderweise auch Terence Hills Rolle in "Django und die Bande der Gehenkten" als "Django" geführt...Ich kenne von dem Film, glaube ich, nur die beiden deutschen Synchros, weiß daher nicht, wie die Rolle im Ausland hieß. Wäre natürlich kurios, wenn das - zumindest dem Namen nach - tatsächlich ein echter Django wäre...Vom Typ her kommt die Rolle "Django" an sich in der Tat relativ nahe. Abgesehen davon, dass Terence Hill mit auf hart gestelltem Gesicht ne Fehlbesetzung ist...
Die Rolle hieß überall Django (außer in der deutschen Komödienfassung), der Name steht im Film sogar auf einem Grabstein (bzw. Grabkreuz oder wie immer das heißt - die Szene wurde in der Komödienfassung dementsprechend geschnitten, da der Charakter hier "Joe" hieß).
Ich kenne mich mit den Django Filmen nciht aus, aber ich bin überrascht, dass nur 2 davon "echt" sind. Gibt es irgendwo eine Seite, die sich damit näher befasst, oder hat jemand Lust, es mir kurz zu erklären?
Zitat von Isch"Mörder Ahoi" - So wie in alle Italo-Western irgendwas mit "Halunken" o.Ä. eingebaut werden musste, in alle unbekannten US-Western "Hunde" und in alle alten Horrorstreifen irgendwelche bekannten Horrorfiguren, die z.T. nichts mit den Filmen zu tun haben, so muss halt in alle Krimi-Streifen "Mord" oder "Tod" eingebaut werden.
Der Film heißt im Original »Murder Ahoy«, die Übersetzung ist also zwar nicht ganz korrekt (richtig: »Mord ahoi«), sondern eher phonetisch ähnlich, aber doch durchaus im vertretbaren Rahmen. (Vor allem in Anbetracht dessen, was sonst so manchmal mit Filmtiteln angestellt wird. )
Sie ist sogar sprachlich erheblich besser als eine pure Übersetzung, da gerade im Deutschen das Wort "Ahoi" eher als Gruß gebraucht wird denn als mit seiner eigentlichen Bedeutung (die wohl ungefähr "voraus" sein dürfte).
Zitat von derDivisor47Ich kenne mich mit den Django Filmen nciht aus, aber ich bin überrascht, dass nur 2 davon "echt" sind. Gibt es irgendwo eine Seite, die sich damit näher befasst, oder hat jemand Lust, es mir kurz zu erklären?
In aller Kürze: Es gibt schon einige Filme, in denen auch im Original der Held Django genannt wird, aber letztlich sind das alle Trittbrettfahrer. Corbuccis "Django" folgten zwei weitere Filme mit Nero, in denen er allerdings eine andere Figur spielte (auch mit anderem persönlichen Hintergrund und ohne MG) und die nur im Deutschen (und eventuell auch anderen Ländern) auf Django umgetitelt wurden. (Die Carmen-Verfilmung als "Mit Django kam der Tod" zu verkaufen, ist so blödsinnig, daß ich sie hier gleich ausgespart habe.) Die einzige wirkliche Fortsetzung der 60er ist tatsächlich "Django und die Bande der Gehenkten", da hier Terence Hill das Originalkostüm trägt, sein MG hat und tatsächlich auch im Original Django heißt. Die erst 1987 produzierte "Rückkehr" ist nur insofern eine wirkliche Fortsetzung, da Nero auch im Original "Django" genannt wird und mit seinem MG hantiert, ansonsten hat auch er mit Corbuccis Film nichts gemeinsam. Alle anderen "Django"-Filme, seien sie nun mit Terence Hill, George Hilton, Anthony Steffen und wie sie alle heißen, sind nicht als freche Etikettenschwindel - weiter vom Original entfernt als die vielen unsäglichen Schnipsel-Filme, die angeblich mit Bruce Lee gedreht wurden, tatsächlich aber nur Resteverwertung betrieben.
@Stefan: Danke für die Erklärung. Nun habe ich aber noch eine Anschlußfrage:
Zitat von Stefan der DEFA-Fan weiter vom Original entfernt als die vielen unsäglichen Schnipsel-Filme, die angeblich mit Bruce Lee gedreht wurden, tatsächlich aber nur Resteverwertung betrieben.
Zitat von Stefan der DEFA-Fanweiter vom Original entfernt als die vielen unsäglichen Schnipsel-Filme, die angeblich mit Bruce Lee gedreht wurden
Da kann man sich drüber streiten. Zumal in "Bruce Lee - Mein letzter Kampf" von den Szenen, die Lee tatsächlich noch für "Game of Death" gedreht hatte kaum ein Drittel verwendet wurde. Kabel 1 hat mal das komplette "Rohmaterial" von den Kämpfen auf mehreren Etagen - schon n gutes Stück weit geschnitten - gezeigt, auf das du im "letzten Kampf" ewig wartest und dann kommen aus den Kämpfen nur recht wenige Sequenzen, noch dazu ziemlich mies geschnitten (da habe ich selbst den Rohschnitt sauberer in Erinnerung) und selbst da drüber hinaus fehlt noch mindestens ein Gegner ganz, evtl. sogar zwei (weiß nicht mehr genau)... Womit dieser "Bruce Lee"-Titel auch als "unsinnig" zu brandmarken ist...
"Game of Death" sollte ja zumindest wirklich ein echter Bruce-Lee-Film werden. Ich meine diese vielen unsäglichen (Hongkong?-)Filme, die nur noch Abfall-Material der "echten" verwendeten. Das meine ich auch mit "Schnipsel"-Filmen.
Also "Mein letzter Kampf" ist schon ein Schnipselfilm, denn da wurde ja dann selbst ein neuer Regisseur geholt, so viel ich weiß - beim eigentlichen "Game of Death" war's ja Lee selbst, glaube ich, dann aber Robert Clouse. Da wurde auch nur Material verwendet, was ansonsten im Abfall gelandet wäre, weil Lee den Film nicht abdrehen konnte...mit Lees "Game of Death" hatte das eigentlich nichts mehr zu tun. Sonst hätte man auch wenigstens seine Szenen komplett verwendet...
Mit DIESER Materie habe ich mich dann doch so genau noch nicht beschäftigt. Nun, zumindest ist die Ausgangsfrage damit sicher ausführlich (wenn auch nicht erschöpfend) beantwortet.
In Antwort auf:@Isch "16 Uhr 50 ab Paddington" mach allerdings insofern Sinn, als dass das Buch, welches als Vorlage genommen wurde den Titel "4.50 from Paddington" trägt, und wie ich glaube auch in Deutschland wie der Film heißt. Ich finde diesen Titel übrigens nebenbei gesagt sehr cool und vor allem besser als der nichts-sagende englische Originaltitel "Murder, She Sad". Der wird erst in seiner "Bearbeitung" für die TV-Serie "Murder, She Wrote" interessant, wobei hier dann allerdings diesmal die deutsche Übersetzung mit dem missverständlichen Titel "Mord ist ihr Hobby" Mist ist.
16 Uhr 50 ist auch mein Lieblingsfilm aus der Reihe. Der Titel steht auch so auf dem Buch.
Kürzlich habe ich wiedermal den Film gesehen und mal so auf den Vorspann geachtet... Da ertönt zuerst eine "deutsche" Lautsprecheransage: "...16 Uhr 50, nach Brackhamton [oder so ähnlich], Milchester..." Logisch, den Abfahrtsort nicht zu erwähnen. Aber dann kommt die Fahrtzeitanzeige vom Bahnsteig in's Bild, und siehe da - da steht "5:00" . Da der Vorspann komplett eingedeutscht und man für die jeweiligen Credits keine statischen Szenen verwendete, hat man natürlich die verwenden müssen, wo im Original nicht's eingeblendet wurde. Unter anderem ebend auch die Bahnsteigsanzeige...
Naja, der Originaltitel "Murder, she said" ist natürlich ein wichtiges Schlagwort der Filmhandlung. Mag sein, dass man damals hierzulande bei der Titelgebung gedacht hat, damit kann eh niemand was anfangen (und "Mord" klingt so anrüchig bishin zu "Gott bewahre" :-)))
"Der Wachsblumenstrauss" - "Murder at the gallup". Es fällt im deutschen nicht weiter auf, dass hier ein Mörder [vielmehr die Mörderin] auf dem Reitgestüht umgeht. Blumen sind eh viel besser :-)) Weil hier ein Gemälde zur Lösung des Falles beiträgt, dachte ich ja dass der ominöse Strauß vielleicht auf dem Gemälde zu sehen ist... Nee, irgendwo wird dann nur als spaßigen Insider-Gag erwähnt, dass ein Mord wie in dem Buch "Agatha Christies Der Wachsblumenstrauss" durchgeführt wurde.
"Mörder Ahoi!" - "Murder Ahoy" - der einzige Titel aus der Reihe, der an's Original angelehnt ist.
"Vier Frauen und ein Mord" - "Murder Most Foul" - in Anlehnung an die Schauspielkunst/Shakespeare (?!?) Der Film ist nicht weiter tragisch, eher amüsant und mit Wortwitz wie die anderen Filme der Reihe. Besonders, weil Miss Marple offenbar ab ihrer Kindheit die seltsamsten, ausgefallensten Hobbies "pflegt" - natürlich vorteilhaft und nützlich für die Aufklärung der geschehenen Verbrechen. Vorallem ist sie darin 100% überzeugend und "Meisterin" :-)))) Allerdings der deutsche Titel die schwächeste Wahl der gesamten Reihe. In der Tat sind es mehr als 4 Frauen, die ihren Teil zur Aufklärung beitragen, aber nicht ständig im Vordergrund stehen.
Was nun "Mord ist ihr Hobby/Immer wenn sie Krimis schrieb..." bzw. "Murder She Wrote" anbelangt: der ursprüngliche Titel (ARD) kommt der Übersetzung des Originaltitels verdächtig nahe. Klingt aber für mich zumindest nach einem 3-Groschen-Roman meiner Oma aus den 60er Jahren, wo's "auf der Alm keine Sünde gab, aber hinter vorgehaltener Hand schon..." Beim RTL-Titel denkt man nicht an eine harmlose Omi, die irgendwelche Spitzbuben mit ihrem Kugelschreiber das Handwerk legt. Vielmehr an eine resolute abgebrühte Alte, die's faustdick hinter den Ohren hat und nicht wie üblich stricken-häckeln-Kreuzworträtsel :-))
Ich denke mal, es sollte mit der (modernisierten) Serie eine Anlehnung/Huldigung/Wiederauflebung der 60er-Jahre "Murder"-Serie um Miss Marple geschaffen werden. Nicht von ungefähr wählte und setzte man auf eine gewisse Interpretations-Ähnlichkeit zwischen Margareth Rutherford und Angela Lansbury. Hat im Original schon allein des Titels wegen sicher gut funktioniert. Aber das scheint in unseren Landen völlig entgangen zu sein. Naja, mir haben viele Folgen oder auch Zusammenschnitte in Spielfilmlänge eigentlich immer gut gefallen, und ich mag sowohl Margareth Rutherford als auch Angela Lansbury. Aber der Serientitel... Grrrr....