Rode kann ich mir tatsächlich besser vorstellen, obwohl auch er nicht ideal gewesen wäre. Und GGH und Margot Leonard waren oft genug zusammen zu hören gewesen, dass ich es hier nicht gebraucht hätte.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #179Seit Jahren zuckt es mir in den Fingern und ich schrecke zurück, aber nachdem ich die literarische Vorlage gelesen habe, muss ich hier leider Gert Günther Hoffmann in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" anführen. [...] Die spaßigsten (nicht besten!) Sequenzen sind noch die, in denen GGH einfach los blödelte (nach wie vor bin ich überzeugt, dass er auch am Dialogbuch mitarbeitete) - aber am Bild geht das komplett vorbei. Es wirkt über weite Strecken so, als hätte GGH die Texte aufgenommen, ohne das Filmbild zu sehen.
Dein Beitrag liest sich für mich eher so, als ob GGH's Leistung für Lazenby zu gut war und keineswegs (zu) schwach. Er ist mir selber von seiner "Sprechperformance" her dort nie negativ aufgefallen. Aber ich verbinde ihn eben stark mit Connery und ihm als Bond und hätte mir aus dem Grund eine andere Stimme gewünscht. Rode wäre für mich momentan nicht unvorstellbar, oder z.B. auch Michael Chevalier wäre imho. denkbar gewesen.
Lutz Mackensy für Jonathan Pryce in "Der Morgen stirbt nie"
Ich weiß nicht, wie Pryce die Rolle im Original angelegt hat, aber zumindest seine Gestik wirkte eher zurückhaltend. Mackensy schaltet dagegen auf 120% und liefert eine komplett hysterische und überdrehte Schmierenkomödie ab, so dass Carver eher wie die Parodie eines Bond-Bösewichts wirkt. Richtig übel, da hätte die Regie ihn ruhig etwas bremsen dürfen.
Pryce klingt im Original tatsächlich weicher und weniger überdreht, Mackensy gefällt mir aber trotzdem gut. Allerdings ist der Film ziemlich Scheiße und insofern isses wurscht.
Mach Dir nix draus. Es gibt keine Impfung gegen Geschmacksverirrung. Allerdings ist Lizenz zum Töten meine Nummer 1 und da würden wohl auch nicht viele zustimmen :)
DER MORGEN STIRBT NIE ist auch bei mir sehr weit vorne mit dabei und Lutz Mackensy fand ich auch sehr gut besetzt. Pryces Optik schrie meines Erachtens geradezu nach ihm. Mit dem Original hat das freilich tatsächlich nix zu tun.
Die Besetzung selbst fand ich auch nicht verkehrt, aber eben das überdrehte Spiel. Dadurch wirke Carver eher wie ein bockiges Kleinkind und nicht wie ein manipulativer Medienmogul. Dabei gefiel mir gerade der Ansatz, Manipulation durch Medien, eben sehr gut an dem Streifen (im Endeffekt ein sehr aktuelles Thema, noch mehr als zum Erscheinungsjahr). Der Rest hat mir dann aber so wenig zugesagt, dass der Film in meiner vorläufigen Flop 5 landen würde.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #187Mach Dir nix draus. Es gibt keine Impfung gegen Geschmacksverirrung. Allerdings ist Lizenz zum Töten meine Nummer 1 und da würden wohl auch nicht viele zustimmen :)
Ich reihe mich mal ein in die Geschmacksverirrungen. Denn einer meiner Lieblings-Bonds ist "Der Mann mit dem goldenen Colt" , der ja glaube ich bei den Fans auch nicht so gut ankommt.
"Der Mann mit dem goldenen Colt" gehörte für mich auch lange Zeit zu den Top 10 der besten Bondfilme. Mittlerweile finde ich ihn nicht mehr sooo toll, aber er ist auf jeden Fall besser als sein Ruf, allein schon wegen Christopher Lee.
Es geht noch schlimmer, ich bin ein riesiger Fan von "Diamantenfieber", gerade auch, weil mir die Kombination von Charles Gray und Martin Hirthe so gut gefällt. Gray spielt Bonds Erzfeind Blofeld sehr distinguiert und auch ein klein wenig tuntig, wohingegen Hirthes Stimme eine Bedrohlichkeit und Aggressivität transportiert, die dem Original fehlt. Wo Grays Blofeld bei englischen Bond-Fans nicht ernst genommen wird und als eher lächerlich gilt, entsteht zumindest für mich in der deutschen Version durch das Zusammenspiel mit Hirthe ein ernstzunehmender Schurke.
Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: Ich fand Marcus Off als David Frost in Frost/Nixon ziemlich schwach, gerade im direkten Vergleich zu Otto Mellies, mit dem er viele Szenen hatte. Das war das erste Mal, dass ich bei einem synchronisierten Film gedacht habe, dass da etwas falsch wirkt. Mellies wurde zwar manchmal vorgeworfen, dass er "zu synchronig" klingen würde, aber zumindest in diesem Film ist er für mich mit Frank Langella wunderbar verschmolzen. Bei Marcus Off (den ich sonst recht gerne höre) hat so eine Verschmelzung nicht stattgefunden, zumal mir auch teilweise Abweichungen bei den Lippenbewegungen sehr stark bewusst geworden sind.
Zitat von dlh im Beitrag #183Lutz Mackensy für Jonathan Pryce in "Der Morgen stirbt nie"
Ich weiß nicht, wie Pryce die Rolle im Original angelegt hat, aber zumindest seine Gestik wirkte eher zurückhaltend. Mackensy schaltet dagegen auf 120% und liefert eine komplett hysterische und überdrehte Schmierenkomödie ab, so dass Carver eher wie die Parodie eines Bond-Bösewichts wirkt. Richtig übel, da hätte die Regie ihn ruhig etwas bremsen dürfen.
Konkret sind mir einige Stellen aufgefallen, wo die Mimik von Price und Mackensys Stimmspiel imho kaum bis nicht miteinander harmoniert haben: Als Carvers Frau ihm nach dem von Bond verursachten Bild- und Tonausfall gut zuredet und meint, das könne jedem passieren, wiederholt Mackensy (diesmal laut brüllend): "Aber nicht mir!!!" Pryces Gesichtsausdruck wirkt unterdessen vergleichsweise gefasst. Zuvor/zu Beginn der Szene im Carver-Medienzentrum erschien er mir bei Pryce sichtlich zurückgenommen.