So unterschiedlich können die Meinungen sein - ich fand, dass Rowan Atkinson durch Mackensy in den "Johnny English"-Filmen sogar aufgewertet wurde und der nicht ganz angepasste Ton den Film runder werden liess.
"Johnny English" ist ok als Film, allerdings war das alles schon besser da und wirkte doch sehr unoriginell, der zweite Teil war noch mäßiger. Mackensy hatte mehr Charme und Witz als Atkinson, fand ich und hielt das Interesse an der Figur deutlich wacher.
Thomas Danneberg für Alfred Molina in dem sowieso schon grauenhaften Film NICHT OHNE MEINE TOCHTER ist auf jeden Fall auch ein Fall für diesen Thread. Danneberg, der allein schon stimmlich überhaupt nicht zu Molina passt klingt hier unglaublich gelangweilt und so, als würde er einfach nur ablesen, selbst eigentliche Wutausbrüche klingen bei ihm total emotionslos, das machte diesen Film für mich noch unerträglicher. Dazu muss ich sagen, dass mir Danneberg allerdings in "tiefgründigeren" Rollen häufig schauspielerisch nicht besonders gut gefällt.
Zitat von fortinbras im Beitrag #115An und für sich ein sehr lieber Film mit hochwertiger TV-Synchronisation: "Jede Frau braucht einen Engel"
Kann es sein, dass Du die Blu-Ray-Fassung gesehen hast? Der Film wurde deutlich hörbar auf 25 b/s synchronisiert, d.h. dass alle Stimmen merklich zu tief klingen und bei GGH & Schoenfelder fällt das ganz besonders ins Gewicht, weil sie dadurch unangemessen träge klingen. Aber Schnupfen hörte ich bei GGH eigentlich nicht - eine gewissen Lustlosigkeit zwar, aber die musste ich bei ihm in den 70ern und 80ern häufiger mal fest stellen - ich glaube, die Synchronarbeit hing ihm zu dieser Zeit ziemlich zum Hals raus.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #139Aber Schnupfen hörte ich bei GGH eigentlich nicht - eine gewissen Lustlosigkeit zwar, aber die musste ich bei ihm in den 70ern und 80ern häufiger mal fest stellen - ich glaube, die Synchronarbeit hing ihm zu dieser Zeit ziemlich zum Hals raus.
Komisch, denn eigentlich könnte man eher erwarten, dass es ihm in den 60ern "über" war, als er zeitweise ähnlich inflationär wie Arnold Marquis (oder ein Jahrzehnt zuvor Curt Ackermann) besetzt wurde.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #139Aber Schnupfen hörte ich bei GGH eigentlich nicht - eine gewissen Lustlosigkeit zwar, aber die musste ich bei ihm in den 70ern und 80ern häufiger mal fest stellen - ich glaube, die Synchronarbeit hing ihm zu dieser Zeit ziemlich zum Hals raus.
Komisch, denn eigentlich könnte man eher erwarten, dass es ihm in den 60ern "über" war, als er zeitweise ähnlich inflationär wie Arnold Marquis (oder ein Jahrzehnt zuvor Curt Ackermann) besetzt wurde.
Zumal der "Synchronopa" (ein Brancheninsider, der hier mal ein kurzes Gastspiel hatte; vielleicht schreibt er ja nochmal einen Beitrag) mal schrieb, dass man bei ihm eigentlich generell nie wusste, ob er es nun gerne macht oder lediglich um Geld zu verdienen, da er wohl generell eher muffig drauf war. Vielleicht konnte er es mal besser, mal schlechter überspielen.
Ich kann zwar nur aus zweiter resp. dritter Hand erzählen, aber die Eindrücke des "Synchronopa"s waren auch sehr einseitige. Noch heute schwärmen so manche Regisseure davon, wie glücklich sie sich doch schätzen dürfen, noch die alten Legenden kennen gelernt zu haben. Insbesondere GGH sei ein feiner älterer Gentleman gewesen, der im Alter noch richtig Lust auf Synchron hatte und niemals Starattitüden an den Tag gelegt habe.
Keiner ist immer gleich drauf - warum soll GGH nicht irgend wann die Lust auf Synchron verloren haben (aber man muss ja von irgend was leben) und sie kehrte dann doch wieder? Das schlägt sich natürlich im Verhalten nieder und zwischen schlechter Laune (weil man ausgebrannt ist) und Stargehabe gibt's ja auch noch mal einen enormen Unterschied. Ich sehe in beiden Schilderungen durchaus keinen Widerspruch.
Mord im Orient-Expreß: Eigentlich eine sehr gute Synchro unter der Regie von GGH, aber Joachim Kerzel auf Anthony Perkins wirkte darin wie ein Fremdkörper. Da Perkins' Rolle vom Drehbuch stark an einen gewissen "Norman Bates" angelehnt war, hätte ich mir auch hier (natürlich) Eckart Dux gewünscht. Kerzel brachte diesen typischen Perkins-Charakter einer tickenden Psycho-Zeitbombe nicht mal ansatzweise so gut rüber wie Dux es immer hervorragend zelebriert hatte. Da war ja sogar Christian Rode auf Perkins als psychopathisch angehauchter Hijacker in "Sprengkommando Atlantik" noch besser, obwohl der eigentlich auch nicht gut war.
Gruß Klaus
PS: Trotzdem bleibt Kerzel meiner aktuellen Signatur natürlich erhalten, denn DARIN war er wieder richtig gut!
Habt hier jemand Klonoa auf der Wii gespielt? Einen unmotivierteren Niko Macoulis und Manfred Erdmann habe ich nie zuvor gehört. Bei NM musste ich mehrmals hinhören um zu glauben, dass dieses miserable Synchronschauspiel von ihm kommt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #134Ich muss hier leider auch Lutz Mackensy nennen - und zwar für alle Filme und Serien, in denen er Rowan Atkinson gesprochen hat (soweit mir bekannt und ich durchgehalten habe).
Die zwölf Geschworenen (1957): Rainer Brandt auf Martin Balsam als Geschworener Nr. 1 passte überhaupt nicht (u. a. viel zu jung) und wirkte zeitweise unmotiviert. Kein Wunder, dass er als Jury-Sprecher sogar hinschmeißen wollte...
Dafür waren die übrigen elf Geschworenen richtig gut besetzt, Nr. 3 mit Wolf Martini sowie Nr. 8 mit Wilhelm Borchert sogar exzellent!
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #134Ich muss hier leider auch Lutz Mackensy nennen - und zwar für alle Filme und Serien, in denen er Rowan Atkinson gesprochen hat (soweit mir bekannt und ich durchgehalten habe).
Also ich habe an dieser Kombi nichts auszusetzen . Mir jedenfalls gefällt sie!
Zitat von Klaus im Beitrag #147Die zwölf Geschworenen (1957): Rainer Brandt auf Martin Balsam als Geschworener Nr. 1 passte überhaupt nicht (u. a. viel zu jung) und wirkte zeitweise unmotiviert. Kein Wunder, dass er als Jury-Sprecher sogar hinschmeißen wollte...
Ich fand Brandt hier nicht fehlbesetzt. Sicherlich war das eine ungewöhnliche Kombi; außerdem höre ich ihn hier zumindest noch nicht wirklich raus, da er sich doch zurücknimmt und auch nicht wirklich hervorsticht. Da kann er aber nichts für, da die Rolle auch nicht so viel hergibt.
Horst Schön für Robert Shaw in "Der scharlachrote Pirat" Nein, Schön ist wirklich nicht der Typ des Swashbucklers, des lachenden, prahlerischen Abenteurers - dummerweise heißt der Film aber auch noch im Original so. Man muss einräumen, dass schon Shaw in der Rolle völlig fehlbesetzt ist, aber dass Behnke wohl versuchte, ihn mit Schöns Stimme heldenhafter zu machen, war keine gute Idee. Seine häufigeren Sprecher wären hier weitaus angebrachter gewesen: Petruo hätte ihm eine ordentliche Portion Ironie verpasst, Glemnitz wäre auf dem Grat zwischen Ironie und Hochmut balanciert, Chevalier wäre für das Machohafte, Wilde, Prahlerische ideal gewesen. Leider fehlt Schön völlig die Komik, die hier vonnöten gewesen wäre (in "Die nackte Kanone" passte er perfekt, weil er so bierernst war).