Immer, wenn ich diesen Thread sehe, muss ich an Thomas Vogt denken und seine Rolle als Off-Sprecher in der Wochenzusammenfassung der Kochsendung Küchenschlacht. Vor Jahren, als Vogt die Rolle des Tom Paris in Star Trek: Voyager abgab, habe ich Aussagen gehört, er wolle nicht nicht mehr Fernsehserien sprechen, da ihm diese künstlerisch nicht anspruchsvoll genug sein (wie viel Wahres darin steckt -> keine Ahnung). Und jetzt liest er jeden Samstag Texte von einer geistigen Schlichtheit herunter, dass einem die "Post von Wagner" wie ein literarischer Marianengraben erscheint. Und zur Krönung legt er einen derart unerträglichen Schmalz in seine Stimme, dass ich hoffe, nie wieder bei dieser Sendung hängenzubleiben, da ich ihn ansonsten bei seinen Synchroneinsätzen nicht mehr so schätzen kann, wie es eigentlich der Fall ist. Verdenken kann ich ihm seinen TV-Einsatz aber nicht, da er vermutlich für jedes Ablesen dieser Grausamkeiten besser bezahlt wird als für seine Tätigkeit als Synchronschauspieler.
Falls es noch nicht genannt wurde: In der Neusynchro des Films "Django und die Bande der Gehenkten" mit dem Titel "Joe, der Galgenvogel" ein, die 1980 entstand (der Film selbst ist von 1967) liefert Danneberg eine schwache Leistung ab, woher man aber auch nicht weiß warum. Vielleicht lag es ja auch an der Regie, die sowas vorgab. Jedenfalls hat man ihn vorher und nachher nie wieder so emotionslos sprechen hören wie in diesem Film, der weder in Berlin noch in München sondern in Düsseldorf bei der MGS entstand, die z.B. auch "Sie verkaufen den Tod" unter dem Titel "Der Dicke und das Warzenschwein" neu synchronisierten. Dialogbuch und Regie unbekannt. Was die Off-Monologe mit dem "Dicken" sollen (selbstverständlich eine Anspielung auf den hier nicht mitwirkenden Bud Spencer) weiß niemand. Jedenfalls stören sie ordentlich die Filmhandlung und haben ferner nichts damit zu tun.
Zitat von LammersIn der Neusynchro des Films "Django und die Bande der Gehenkten" mit dem Titel "Joe, der Galgenvogel" ... liefert Danneberg eine schwache Leistung ab, woher man aber auch nicht weiß warum. (...) Jedenfalls hat ihn vorher und nachher nie wieder so emotionslos sprechen hören wie in diesem Film[.]
Öhöm... alsooo, wenn man im Lexikon unter "emotionsvolles Sprechen" nachschlägt, stößt man ganz bestimmt nicht auf Dannebergs Namen! Sag, hast du denn noch nie einen Schwarzenegger-Film auf deutsch geschaut, z.B. die TERMINATOR-Filme?
Öhöm... alsooo, wenn man im Lexikon unter "emotionsvolles Sprechen" nachschlägt, stößt man ganz bestimmt nicht auf Dannebergs Namen! Sag, hast du denn noch nie einen Schwarzenegger-Film auf deutsch geschaut, z.B. die TERMINATOR-Filme?
gr, fehmi
Das würde ich aber auch nicht so stehenlassen! Danneberg kann schon sehr emotional sprechen/spielen. Es kommt nur nicht ganz so gehäuft vor bei "seinen" Schauspielern.
Zitat von MoviefreakDas würde ich aber auch nicht so stehenlassen! Danneberg kann schon sehr emotional sprechen/spielen. Es kommt nur nicht ganz so gehäuft vor bei "seinen" Schauspielern.
Es ist aber etwas anderes, als wenn man seine Rolle emotionslos spielt oder emotionslos runterspielt und letzteres war bei "Joe, der Galgenvogel" der Fall.
Zitat von LammersEs ist aber etwas anderes, als wenn man seine Rolle emotionslos spielt oder emotionslos runterspielt und letzteres war bei "Joe, der Galgenvogel" der Fall.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich nehme an, mit Erstetem meinst du von der Rolle und vom Schauspieler vorgegebenes Spiel, mit Letzterem dagegen, wenn der Sprecher unmotiviert und lustlos oder (wie beim "Galgenvogel" schonmal gemutmasst) von der Regie nicht gefordert wirkt?
Zitat von LammersJedenfalls hat man ihn vorher und nachher nie wieder so emotionslos sprechen hören wie in diesem Film, der weder in Berlin noch in München sondern in Düsseldorf bei der MGS entstand, die z.B. auch "Sie verkaufen den Tod" unter dem Titel "Der Dicke und das Warzenschwein" neu synchronisierten.
Dabei fällt beim "Galgenvogel" auf, wie viel bekannte Sprecher bei dem Machwerk mitwirkten: Danneberg, Ott, Kemmer, Schrader, Branding. Bei "Warzenschwein" sind's dagegen deutlich weniger (Hess, Augustinski). Aber eins steht fest: Wolf Martienzen rules!
Zitat von bertiUm Missverständnisse zu vermeiden: Ich nehme an, mit Erstetem meinst du von der Rolle und vom Schauspieler vorgegebenes Spiel, mit Letzterem dagegen, wenn der Sprecher unmotiviert und lustlos oder (wie beim "Galgenvogel" schonmal gemutmasst) von der Regie nicht gefordert wirkt?
Ja, das wollte ich damit sagen. Beim "Terminator" ist es ja vorgegeben, da er eben gewissermaßen ein "Maschinen-Mensch" ist. Es ist durchaus möglich, dass Danneberg beim "Galgenvogel" einfach unterfordert wirkte.
Oder auf cool getrimmt wurde. Außerdem dürfte ihm bewusst gewesen sein, wie dämlich die Dialoge sind, die er da sprechen musste - so was kann einem die Lust nehmen.
Zitat von Stefan der DEFA-FanAußerdem dürfte ihm bewusst gewesen sein, wie dämlich die Dialoge sind, die er da sprechen musste - so was kann einem die Lust nehmen.
Ob es etwas gebracht hätte, wenn er bei manchen Sätzen Einspruch erhoben hätte? Immerhin war Danneberg damals nicht irgendjemand, und die Verantwortlichen hätten ihn im Streitfall doch wahrscheinlich nicht einfach umbesetzt, da er damals bereits seit vielen Jahren Terence Hills ausschließlicher Sprecher war.
Ist das nur Spekulation oder weißt du das ? Mal abgesehen davon, könnte es auf der einen Seite durchaus möglich sein, dass Danneberg der Regisseur war. Auf der anderen Seite ist diese Arbeit auch einfach nur schlecht, so dass ich nicht unbedingt glaube, dass er hier der Regisseur war: http://www.youtube.com/watch?v=gv9Ps7Nsx...2OCy_RMQZv66X9I=
Stefan hatte ja mal befürchtet, dass Diether Krebs für die Bücher von "Joe, der Galgenvogel" und "Der Dicke und das Warzenschwein" mitverantwortlich gewesen sein könnte. Belegen kann man es zwar nicht, Fakt ist aber, dass Krebs tatsächlich auch Dialogbücher geschrieben hat (auch für Western): topic-threaded.php?board=215072&forum=11776731&threaded=1&id=511523&message=7118168
Das will ich um seinetwillen nicht hoffen. Im Zweifel für den Angeklagten... Aber Scherz beiseite: Seine Regie hier halte ich für weniger wahrscheinlich. Bekanntlich sprach er mal davon, "Zwei wie Pech und Schwefel" bearbeitet zu haben. Da dieser aber wohl zweifelsfrei auf Brunnemanns Konto geht, dürfte er ihn mit einem anderen Film verwechselt haben. Dass es sich dabei um "Joe" gehandelt haben könnte, halte ich für weniger wahrscheinlich: Zum einen, weil dies kein gemeinsamer, sondern ein Solo-Film ist. Aber auch, weil Danneberg hier extra nach Düsseldorf geholt wurde. Wenn seine einzige Regiearbeit im Spencer/Hill-Bereich nicht in Berlin, sondern woanders gewesen wäre, hätte ihm das doch zusätzlich als besonders im Gedächtnis bleiben müssen, oder? Und in diesem Fall hätte er den Film wohl kaum mit einem anderen verwechselt.
Zitat von LammersIst das nur Spekulation oder weißt du das?
Natürlich nur ein Witz. Tatsächlich hatte ich früher den Gedanken schon mal gehegt, dass er selbst für dieses "Meisterwerk der Synchrongeschichte" verantwortlich gewesen sein könnte, doch mal will es nicht hoffen.