In Antwort auf:Astrid Bless klingt ihr sehr ähnlich, aber auch Ursula Heyer kann manchmal ein wenig wie die Lemnitz klingen.
Ja stimmt. Ich habe die beiden mal in "Das Böse unter der Sonne" verwechselt. Da wir dabei sind: Kerstin Sanders-Dornseif klingt teilweise auch wie Regina Lemnitz.
Gerade habe ich den Film "Deadlock" gesehen (siehe: http://215072.homepagemodules.de/t511995...Deadlock-D.html). Dort spricht Arnold Marquis einen Gangster (ich weiß, is' mal wieder Klischee) und ist dennoch in zwei seltenen Extremen zu hören. Er haut hier nämlich ganz selten mal auf die Kacke und ist die meiste Zeit ziemlich ruhig und strahlt bisweilen sogar eine gewisse Coolness aus. Das andere Extrem hört man gegen Ende des Films. Da kann man Marquis nämlich mal hysterisch schreien, jammern und weinen hören. Da hört man dann doch mal, dass er schauspielerisch noch ganz andere Sachen auf dem Kasten hatte mehr konnte als nur dick aufzutragen.
Neulich habe ich zum ersten Mal "Sadistico" gesehen und war sehr überrascht, dort Brigitte Grothum zu hören. Als Schauspielerin war sie ja meist das Berliner Mädel, und auch im Synchron kenne ich sie nur aus dem Komödienbereich.
Doch hier gab sie sehr eindrücklich die Psychopatin mit bedrohlichen Stimm(ungs)wechseln zwischen Seuseln, Wispern, Fauchen und vulgären Ausbrüchen.
Na, "Frenzy" ist aber auch nur sehr bedingt als Komödie zu verstehen (und auch nur aus Hitchs Sichtweise) - da war sie auch in einer keineswegs komischen Rolle zu hören. Sie hatte wohl heftig mit Type-Casting zu kämpfen, auch wegen ihrer stimmlichen Ähnlichkeit zu (nur als Synchronsprecherin) bekannteren Uta Hallant.
Zitat von bertiHans Nielsen auf Arthur O´Connell in "Picknick". Nielsen sprach ja in seinen frühen Jahren (um 1950) oft forsche, dynamische Draufgänger, ab Mitte der 50er auch abgefeimte, arrogante Typen. In jedem Fall meist Rollen, die sehr selbstbewusst auftraten. In "Picknick" hört man ihn dagegen kleinlaut, schüchtern und demütig, was ich äußerst ungewohnt finde.
Ähnlich kleinlaut hört man GGH auf Sean Connery in "Liebesgrüße aus Moskau", als er den Killer Grant (Robert Shaw) um eine Zigarette bittet. Ich weiß, es ist von Bond nur vorgetäuscht, aber trotzdem klingt das ängstliche, schüchterne "Darf ich jetzt ´ne Zigarette?" irgendwie amüsant.
Eine ähnliche Szene hatte GGH für Lex Barker (der sichtlich an dieser Szene scheiterte) in "Der Schut" - er zittert förmlich vor (gespielter) Angst: "Da hinauf?? Oh ..." (Natürlich setzt er wenig später ein geradezu donnerndes "Kara Ben Nemsi ist hier!!" hinterher.)
In "Die Insel" sprach zwar Jan Odle einen Schwarzen - wie "gewöhnlich" - aber auf sehr ungewöhnliche Weise: tief, grollend, mit voller Stimme, ich hätte ihn im ersten Moment fast nicht erkannt.
Siegmar Schneider hört man auf Ernest Thesiger in "Frankensteins Braut" ungewohnt verschlagen und abgefeimt. Bei seinem Einsatz für Cyril Cusack als Waffenschmied in "Der Schakal" geht er allerdings auch in eine ähnliche Richtung.
Donald Arthur ließ seine Bass-Stimme extra tief und monoton klingen, als er den Butler Igor bei "Graf Duckula" sprach. In der Folge "Igor, der Gütige" verwandelt sich der mürrische Igor jedoch in einen fröhlichen Menschenfreund. Arthur sprach daher mit einer ungewohnt hohen Stimme. In derselben Folge hört man Ilja Richter wiederum tief, grummelnd und bedrohlich (als Duckula vorübergehend zum echten Vampir wird). Ich hatte erst geglaubt, der Sprecher würde wechseln, mittlerweile bin ich mir aber sicher, dass das nicht der Fall war. In der Folge "Stürmisch war die Nacht" hört man Richter übrigens ebenfalls in dieser Stimmlage (als Duckulas zum Leben erweckter Vorfahre).
In "Höllenjagd bis ans Ende der Welt" hört man Heinz Petruo als weisen alten Nepalesen - Konfuzius lässt grüssen. Ich wüsste nicht, wie Petruo weiter von seinem üblichen Rollenfach abweichen könnte als in diesem Film. Im gleichen Film hört man Herbert Stass (mit verstellter Stimme) für Robert Morley - auch nicht gerade der naheliegendste Schauspieler für ihn.
Da man für den Kinostart von "Singing in the rain/Du sollst mein Glücksstern sein" seinerzeit auch die Songs übersetzt hat und von den Synchronsprechern singen ließ, bekommt man hier die seltene Gelegenheit, Wolfgang Kieling nicht nur als Sänger, sondern auch noch geradezu aufgekratzt und überdreht zu hören:http://de.youtube.com/watch?v=wMCMZ0e3d6...re=channel_page Bevor ich es hier gesehen hab, konnte ich ihn mir so einfach nicht vorstellen.
Horst Sachtleben sprach mit seiner krächzenden Stimme oft überdrehte Rollen. In "Ich, Dr. Fu Man Chu" hört man ihn auf Eric Young als großen Lama aber absolut sanft, weich und völlig in sich ruhend.
Neulich im kuriose-Besetzungs-Thread gepostet, passt aber hier wohl besser:
Höre gerade "Die Wildnis ruft" in der Synchro von 1949, worin Gregory Peck vom (relativ) jungen Klaus W. Krause synchronisiert wird. So habe ich Krause ja noch nie gehört, leise und weich, weit entfernt von seinen knarzigen Charakterrollen. Er sprach Peck noch in "Moby Dick", aber dort rollenbezogen wohl eher kantig, oder? Kennt ihr andere Beispiele für Krauses frühe Synchroneinsätze?
Klaus Miedel sprach oft schleimige, hinterlistige Typen. Auf Eli Wallach in "Archie & Harry - Sie können´s nicht lassen" hört man ihn dagegen mal nicht aalglatt, sondern vulgär schimpfend ("Dreht euch um, Wurmfutter!" etc.). Eine herrlich komische Rolle!