In der "Mit Schirm, Charme und Melone"-Folge "Vorsicht, Raubkatzen" hört man den ja meist schrill und comichaft klingenden Gerd Duwner (in der Rolle eines Katzenliebhabers) sehr sanft, ruhig und weich. Ich kann mich nicht erinnern, ihn jemals so "normal" gehört zu haben. Eine erfreuliche Abwechslung unter den Rollen dieses ja sonst oft sehr klischeehaft besetzten Sprechers!
Den Film kenne ich, aber in dieser Folge spricht er nicht nur "normaler", sondern sogar auffallend sanft. Bei "Archie & Harry" kann man ihn ja trotzdem problemlos identifizieren, auch wenn sich nicht unbedingt mit Synchros auskennt.
Norbert Langer kennt man ja eher aus sympathischen Rollen; zu "Magnum" muss man ja nichts sagen. Ich habe ihn gestern abend in dem Italo-Western "Drei Vaterunser für vier Halunken" (1972) in einer hitzigen, cholerischen Rolle gesehen (er sprach einen der drei Saxxon-Brüder), was aber auch mal interessant war.
Siegfried Schürenberg klang meist sehr sonor, und seine Rollen waren in der Regel (egal ob ernsthaft oder komisch) würdevoll und distinguiert angelegt. Miles Malleson als Bischof Frankland in "Der Hund von Baskerville" sprach er dagegen in einem teils kindischen, teils quengeligen Tonfall.
Klaus W. Krause kann man in "Mary Poppins" in einer sehr komischen Rolle hören nämlich als Berts "kranken" Onkel, der bei Lachanfällen immer an der Decke schwebt. Krause spricht neben den Lachanfällen in der Rolle eher hoch, weswegen man ihn vielleicht nicht sofort erkennt, wenn man ihn aus ernsten Rollen oder als Druiden Miraculix kennt.
Zitat von LammersFriedrich Schoenfelder gibt in "Ruhe sanft GmbH" als Vincent Price mal überhaupt nicht den Gentleman sondern ein versoffenes und pöbelndes Ekel.
Ähnlich untypisch hört man Schoenfelder auch in der Anfangssequenz von "Nobody ist der Größte", wo er einen heruntergekommenen, verdreckten Farmer spricht. Ich hab irgendwie den Eindruck, dass ihm diese zwar kleine, aber doch sehr untypische Synchronrolle Spaß gemacht hat. Am Anfang von "The Boys from Brazil" hört er sich auf Laurence Olivier auch ungewohnt rauh und schroff an.
Für Jeremy Kemp als General Streik sprach Schoenfelder sogar den ganzen Film über durchgehend (!) schroff und kalt, wie ich es bei ihm ansonsten nur szenenweise erlebt habe. Ich finde seine Besetzung bemerkenswert, denn Jürgen Thormann wäre viel naheliegender (allerdings auch einfallslos) gewesen.
Heinz Drache sprach in "Der Kandidat" (für mich übrigens eine hervorragend besetzte Synchro!) Shelley Berman als miesen Erpresser zunächst schleimig, später (bei der Konfrontation mit Cliff Robertson) feige und kriecherisch. Eine sehr originelle Besetzung! Nebenbei gesagt erfreulich, dass man GGH auf Robertson gelassen hat, obwohl die Rolle demonstrativ unsympathisch angelegt war.
GGH kann man in der "Der Mann aus dem Westen" mal ganz anders hören, nämlich als rauhen, aggressiven und hitzigen Banditen, was mal was anderes ist, als die vielen Agentenrollen (nicht nur), die er gesprochen hat.
Da fällt mir Andreas Fröhlich als der nerdige 'Craig' in 'Malcolm mittendrin ein', der eine Sprechweise an den Tag legt, die man in keiner seiner anderen Rollen (nur in Werbespots) wiedererkennt, aber trotzdem komplett natürlich wirkt. :)
In Stanley Kubricks "Wege zum Ruhm" hört man GGH laut schreiend, als Colonel Dax (Kirk Douglas) über den Zynismus seines Vorgesetzten General Broulard (Adolphe Menjou) die Fassung verliert ("Und Sie können zur Hölle fahren, bevor ich mich bei Ihnen entschuldige!"). Mir fallen spontan nicht so viele andere Beispiele dafür ein, GGH so ausser sich gehört zu haben.
In Antwort auf:Mir fallen spontan nicht so viele andere Beispiele dafür ein, GGH so ausser sich gehört zu haben.
Doch, es gibt ein paar Beispiele mit GGH auf Paul Newman, z.B. in dem Film "Der Unbeugsame". Als die Mutter von Luke (Paul Newman) stirbt, wird er vorsorglich in den Bunker (Strafkammer) gesperrt. Das gibt ihm dann erst recht den Anlaß zu flüchten. Irgendwann wird er nach einem wiederholten Ausbruchsversuch nach längerer Zeit geschnappt und liegt völlig k.o. auf dem Tisch. Seine Leute löchern ihn so lange bis er ausflippt ("RUHE !!!"). Als sie ihn dann doch weiter anschauen, wird er völlig hysterisch ("Tut was ihr wollt aber GLOTZT NICHT ANDAUERND AUF MICH !!!").
In "Haie der Großstadt" mit Paul Newman gibt es auch ein paar schöne Ausraster, wobei Newman da auch noch eher rebellische Typen gespielt hat.
Zitat von LammersDoch, es gibt ein paar Beispiele mit GGH auf Paul Newman, z.B. in dem Film "Der Unbeugsame". Als die Mutter von Luke (Paul Newman) stirbt, wird er vorsorglich in den Bunker (Strafkammer) gesperrt. Das gibt ihm dann erst recht den Anlaß zu flüchten. Irgendwann wird er nach einem wiederholten Ausbruchsversuch nach längerer Zeit geschnappt und liegt völlig k.o. auf dem Tisch. Seine Leute löchern ihn so lange bis er ausflippt ("RUHE !!!"). Als sie ihn dann doch weiter anschauen, wird er völlig hysterisch ("Tut was ihr wollt aber GLOTZT NICHT ANDAUERND AUF MICH !!!"). In "Haie der Großstadt" mit Paul Newman gibt es auch ein paar schöne Ausraster, wobei Newman da auch noch eher rebellische Typen gespielt hat.
Beide Filme (und demnach auch die erwähnten Szenen) kenne ich noch nicht. Kennt jemand noch weitere Beispiele für verbale Ausraster von GGH? "Sein Leben in meiner Gewalt" habe ich zuletzt 2002 gesehen, deshalb bin ich mir nicht sicher, ob er dort auch geschrien hat. Ich meine aber, mich an etwas derartiges erinnern zu können.
Zitat von bertiHeinz Petruo kennt man ja meist nüchtern-kalt (Nachrichtensprecher/Erzähler), finster-bedrohlich (Oberschurken) oder auch vornehm-elegant (aristokratische Typen). In Sidney Lumets "Angriffsziel Moskau" spricht er Fritz Weaver und hat in einer Szene einen hysterischen Anfall (einschließlich Heulkrampf!), was ich bei ihm sonst so nie gehört habe.
Ähnlich ungewohnt hört man Petruo als Sprecher von Anthony Quayle als Colonel Brighton in einer Szene von David Leans "Lawrence von Arabien". Brighton streitet mit Fürst Faisal (Alec Guinness) über die Frage, ob den aufständischen Arabern Waffen geliefert werden sollen oder nicht. Als Brighton fragt, warum das kleine England ein so großes Empire erobern konnte, wird ihm geantwortet "Weil es Kanonen hat". Er schlägt sich aufs Knie und ruft mit kiksender Stimme "Weil es Disziplin hat!". Dieser quiekende Tonfall klingt bei Petruo äußerst amüsant. Wenn man nur diese Stelle hört, würden ihn viele wahrscheinlich nicht sofort erkennen.