Also das mit den Agenturen dürfte wohl noch die am meisten vertretene Variante sein.
Einige Vertriebe haben auch ihre Stammagenturen bzw. ihre Stammstudios. Sony als Beispiel lässt alles über die 4-real bearbeiten, wobei die 4-real auch von überall Sprecher beziehen kann, bzw. überall aufnehmen lassen kann wenn sich deren Produktionen mal so anhört. EA dürfte größtenteils mit Toneworx arbeiten und 2K war bisher auch nur München unterwegs. Die haben wenigstens ein Stammgebiet xD Und ich hoffe dass 2K auch weiterhin in München bleibt. Hört man viel zu selten in Videospielen.
Es gab/gibt auch die Möglichkeit in England synchronisieren zu lassen. Das traf/trifft dann ein, wenn das europäische Hauptquartier des Vertriebs in England sitzt. In England werden dann aber alle EU-Synchros aufgenommen, Ausnahme Englisch^^ Oder wenn die Agentur entdeckt dass so ne "Alles in England-Produktion" noch ma billiger ist als die Sprachen einzeln im jeweiligen Land aufzunehmen. Oder man handhabt es wie Capcom und nimmt die Synchros mit Austauschstudenten direkt in Japan auf.
Also meiner Meinung nach treffen da größtenteils noch Leute Entscheidungen die sich nicht wirklich damit auskennen. Heißt: Leute die ganz, ganz weit weg in nem anderen Land sitzen. Bei den japanischen Vertrieben kann man sich das so vorstellen dass die Synchros alle von Japan ausgehen. Es wird dort beschlossen dass Spiel X keine Synchro bekommt (lol) und wenn ein Spiel doch mal eine bekommt dann beauftragen die Agenturen, Konami oder Sega hier als Beispiel. Von Sega weiß ich sicher dass der deutsche Sitz mit dem Thema mal überhaupt nix am Hut hat. Von Namco Bandai weiß ich auch dass diese Entscheidungen nicht der deutsche Sitz fällt, sondern das EU-Hauptquartier in Frankreich. Im europäischen Sega-Blog werden nicht einmal Kommentare bzgl. fehlender deutscher Sprachausgabe freigeschalten^^
In der Filmindustrie isses doch so dass der deutsche Sitz für die Synchro zuständig ist, oder irre ich mich da?
Zitat von Topper HarleyIn der Filmindustrie isses doch so dass der deutsche Sitz für die Synchro zuständig ist, oder irre ich mich da?
so viel ich weiß, der Verleih, der den Film kauft oder bekommt. Nicht jeder amerikanische Verleih hat einen offiziellen in Deutschland. Sind ja glaube ich nur Disney (Buena Vista), Warner, 20th Century Fox, Sony, Universal und Paramount. Alle anderen gehen an Verleihe wie Kinowelt, Constantin, Ascot Elite, Sunfilm, Splendid, usw.... Die entscheiden dann, wer es synchronisiert.
K, worauf ich hinaus wollte ist, dass bei Filmen ein deutscher Sitz entscheidet in welchem Umfang man wo synchronisieren lässt. Bei Spielen hingegen ist dies nicht so weit verbreitet. Sondern wie bereits geschrieben werden solche Entscheidungen noch häufig im Ausland getroffen.
Ich denke die europäischen Hauptmärkte wurden viel schneller wachsen wenn man es ähnlich handhabt wie bei Filmen. So dass man den deutschen Sitz entscheiden lässt ob sich Spiel X hier rentiert und in welchem Ausmaß man das Teil auch synchronisieren und bewerben lassen kann.
ich denke, dass Ubisoft nicht das Budget für einen Titel für den deutschen Markt hat, wie der Publisher in Amerika für das gleiche Spiel. Daher muss das neu berechnet werden. Wenn Ubisoft denkt, dass Prince of Persia floppt (was eingetreten ist) macht man lieber ne billigere Synchro. Das gleiche gilt wohl für Avatar, auch wenn man es dort nicht versteht. Da hat man sich einfach nicht gekümmert, weil man sicher der Meinung war, dass wenige Wert darauf legen, welche Stimme sie hören.
Nun, das fällt dann in die Rubrik Schadensreduzierung. So geschehen bei "Alpha Protocol", wo Sega einfach mal die lokalisierte Sprachausgabe gestrichen hat.
Schadensreduzierung? Bei dem textlastigen Rollenspiel das mit einem intuitiven Dialogsystem "beworben" wurde? Da hat Sega wohl eher den Schaden vergrößert.
Die englische Synchro von Alpha Protocol war auch nicht wirklich toll, fand z.B. die Stimme des Hauptcharakters ziemlich nervig Pseudo-Cool. Auch die anderen Charaktere waren nicht sonderlich markant. Aber das Spiel war auch auf technischer Seite ziemlicher Schrott, von der Idee her toll aber fürchterlich umgesetzt. Durch das blöde Untertitel lesen waren die Gespräche auch ziemlich nervig, was ja eigentlich den besten Teil des Spiels darstellen sollte. Ich bereue den Kauf ziemlich.
Werbung gehört doch auch zur Schadensreduzierung. Davon abgesehen hat sich das Spiel nicht sonderlich verkauft. Im Gegenteil, Sega hat ja schon angekündigt, keinerlei Fortsetzungen zu planen. "Obwohl sie vom Spiel überzeugt seien", müsse man wirtschaftlich denken.
Aber da Sega auch Spiele die sich gut verkauft haben, wie Bayonetta, nicht deutsch synchronisieren lässt, glaub ich kaum dass es an vorhergesagten schlechten Verkaufszahlen bei Alpha Protocol liegt.
Du kannst bei einem Vertrieb der Blockbuster-Spiele genauso wenig wie kaum beachtete Spiele nicht synchronisieren lässt, nicht behaupten dass es an zu wenig Verkäufen liegt.
Sega wird auch Vanquish nicht synchronisieren lassen, obwohl sich das Spiel gut verkaufen wird.
Bayonetta (und auch Vanquish, da vom gleichen Team) sind ÜBERALL Englisch. Das ist eben das Spiel. Es gibt nur eine Version für die gesamte Menschheit. ;) Und das ist mir auch lieber, als Segas miese Übersee-Synchros. Lieber lausche ich dem wirklich guten O-Ton, als mich über eine beschissene, lieblose Synchros aufzuregen.
Bayonetta gehört zur Rubrik "Japano Spiel", sowas wird nur in Ausnahmefällen lokalisiert. Bei solchen Titeln kann man froh sein, dass sie überhaupt mit übersetzten Untertiteln erscheinen. Gibt einfach Spiele, die erscheinen grundsätzlich nur mit englischer Sprache. Wären sie von nem anderen Entwickler, würde das wahrscheinlich anders aussehen...
Anders kann ich mir nicht erklären, wieso Dante's Inferno und Darksiders eingedeutscht werden, Devil May Cry oder Bayonetta aber nicht. Das gleiche gilt im übrigen auch für Rockstar Spiele. Wenn die irgendwann mal "Hello Kittys wunderbare Abenteuerwelt" machen sollten, dann wird das 100%ig auch in englisch sein, weil's halt Rockstar ist :D
Herr Frodo trifft es auf den Punkt. Es gibt keine andere Branche die so schnell so viel Geld auf den Tisch gebracht hat wie die Spiele Industrie. Deutschland ist mit seinen 100 mio deutschsprachigen Kunden und knapp 400 mio Euro Umsatz proportional mit USA auf Augenhöhe. Und dennoch behandeln die meisten Spieleentwickler die dt. Version wie eine bulgarische Synchro. Da sind die Texte, die Sprecherauswahl, und die Studios nicht nur schlecht und die Bezahlung ein Witz, nein es ist ihnen scheissegal weil die meisten den "Gamer" für einen Idioten halten. Doch der durchschnittsspieler hat meist mehr Ahnung von Technik und Sprache als die meisten Spieleentwickler selbst, weil es eben "Geeks" sind die ihre Produkte jeden Tag mit der Community auf Herz und Nieren prüfen. Diese Philosophie des "Der Kunde hat zu Fressen was ihm vorgeworfen wird hat mittlerweile eine schaurige Tendenz angenommen. Und das nicht nur bei Synchros. Schaltet den Fernseher ein und das Niveau ist irgendwo zwischen Hölle und äusserem Kern. Wenn ein Spiel wie MW2 2 mrd Dollar umsetzt und ich dann in der dt Version Sätze lese wie, "wenn sie Abschusserien haben, sollten sie am Boden liegen um ungeschützt zu sein," dann würde ich am liebsten ins Auto steigen und Activision vor die Tür kotz**. Das ist sowas von lächerlich. Liebe Grüsse