@Berti: Für Mason war er wirklich sehr gut, wenn ich hier auch insgesamt Borchert den Vorzug gebe. Neben dem Mackintosch-Mann gefiel mir diese Kombi besonders gut in "Brennen muss Salem", sa war Hagen so richtig die Verkörperung dessen, was man "die Eleganz des Bösen" nannte. Für Heston in "Das Erwachen der Sphinx" war Hagen aber auch nicht zu verachten, er gab ihm da einige tolle Facetten. Vor allem die archäologische Begeisterung der Figur setzte er ausgezeichnet um. Aber als Richelieu war er wirklich ganz besonders ausgezeichnet!!!
Zitat von fortinbras im Beitrag #91Für Heston in "Das Erwachen der Sphinx" war Hagen aber auch nicht zu verachten, er gab ihm da einige tolle Facetten. Vor allem die archäologische Begeisterung der Figur setzte er ausgezeichnet um. Aber als Richelieu war er wirklich ganz besonders ausgezeichnet!!!
Einen weiteren Einsatz als Stimme von Charlton Heston hatte Holger Hagen in "Alaska - Die Spur des Polarbären". Da dieser Film weniger als zwei Monate vor Hagens Tod in die deutschen Kinos kam, dürfte es sich dabei um seine letzte Synchronrolle überhaupt gehandelt haben. Die letzten Rollen der Synchron-Stars (12) Oder kennt jemand einen danach herausgekommenen Film oder eine später ausgestrahlte Serienfolge, in dem/der er ebenfalls zu hören war?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #2Anfang der 60er war er aber auch schon in so manchen münchner Synchros zu hören - man muss allerdings eher in Filmen qualitativ unteren Levels suchen: so z.B. in Horst Sommers Synchro von "Achilles" (als Agamemnon). Ich finde, Hagen war immer dann am besten, wenn er sich nicht auf seine angenehme Stimme verliess und dagegen sogar anspielte. So finde ich ihn in der Titelrolle von "Odysseus" eher schwach (weil steif und pathetisch)
Bei Hagens früheren Rollen in München kenne ich mich weniger aus. Mir ist bei seinen späteren Einsätzen dort bisher nur aufgefallen, dass er anscheinend öfter auf Charakterrollen oder aristokratische Figuren besetzt, bei denen in Berlin klischeehaft Wilhelm Borchert bzw. Friefrich Schoenfelder genommen worden wäre. Nachdem ich ihn neulich als Stimme von Lex Barker in "Die Verdammten der blauen Berge" erlebt habe, ist mir ein Gedanke gekommen: Kann es sein, dass Hagen in jüngeren Jahren in München (etwa bei den von dir genannten Heldenrollen) als eine Art GGH-Ersatz fungierte?
Nicht nur in München - er synchronisierte ja auch die Hauptrolle in den ersten OSS 117-Filmen (darstellerübergreifend), und Kerwin Mathews einprägsamster Sprecher (weil der in seinen wichtigsten Filmen) war GGH (vom Agentenimage mal ganz abgesehen).
In der für verschollen gehaltenen und erst kürzlich wiedergefundenen Synchro der japanischen Serie S.R.I. UND DIE UNHEIMLICHEN FÄLLE (ZDF 1971) spricht Holger Hagen die Hauptrolle des S.R.I. Chefs Matoya.
Auch die anderen Hauptrollen sind mit Christian Wolff, Manfred Schott, Tommi Piper und Thomas Braut überzeugend besetzt.
Gibt's jetzt von Pidax auf DVD. Für alle, die mal wegwollen von den ewig gleichen US-Serien ist das eine lohnende Ausgrabung: Es dominiert Atmosphäre und Poesie statt Logik und Realismus.
Ich habe Holger Hagen das erste mal bewusst in Falcon Crest auf Cesar Romero als Angelas Ehemann Peter Stavros gehört (1985 - 1988) und seitdem ist seine Stimme für mich unverkennbar mit Romero verbunden. Die Wortgefechte mit Angela (Edith Schneider) sind legendär und so gut das Schauspielerpaar in der Serie zusammen passte, so perfekt passten auch ihre deutschen Stimmen zueinander. Es stimmte einfach die Chemie, optisch wie stimmlich. großartige Arbeit.
Zitat von berti im Beitrag #1Nicht nur die Stimme dieses Herrn finde ich faszinierend, sondern auch seinen Lebenslauf. Bekanntlich zog er 1925 im Alter von zehn Jahren in die USA, ging dort zur Schule, wurde zum Schauspieler ausgebildet und spielte am Broadway. Weiß jemand, ob Holger Hagen jemals (für das Fernsehen, den Rundfunk oder ein Printmedium) ausführlicher zu seiner Lebensgeschichte befragt wurde? Einige hier kennen sich damit ja aus.
Vielleicht kann inzwischen jemand etwas dazu sagen.
Wenns 'ne Aufnahme geben würde, in der Holger Hagen aus dem Telefonbuch liest oder die Lottozahlen der vergangenen sechshundertelfundzwanzig Jahre zum Besten gibt: würd ich glatt kaufen!
Ich hab mal eine Anfrage gestartet an die "Screen Actors Guild" in den USA. Ob die Mitgliedsbeiträge von Hagen oder so registriert haben oder irgendwelche Aktivitäten, das wird sich dann wohl zeigen. Falls eine Antwort kommt.
Übrigens weiß ich nicht, ob die Formulierung so ganz haltbar ist, daß er als Zehnjähriger in die USA ging, um sich als Schauspieler ausbilden zu lassen. Das wäre sehr selbstbewußt, frühreif und konsequent für einen Menschen dieses Alters...
Und noch eine Sternstunde von Hagens Synchronschaffen:
für James Dunn als glücklosen, aber liebevollen Alkoholiker in "Ein Baum wächst in Brooklyn" war er absolut umwerfend. Wie der Mann in seiner Traumwelt lebt und seinen Kindern dadurch das karge Leben verschönert, ist eine zurecht oscargekrönte Rolle von James Dunn. Und Hagen steht dem in nichts nach, vor allem in den Passagen mit den phantastischen Spinnereien macht sich einmal mehr seine Erzähler-Qualität bemerkbar.
Zitat von fortinbras im Beitrag #101 Übrigens weiß ich nicht, ob die Formulierung so ganz haltbar ist, daß er als Zehnjähriger in die USA ging, um sich als Schauspieler ausbilden zu lassen. Das wäre sehr selbstbewußt, frühreif und konsequent für einen Menschen dieses Alters...
Nun ja, so Ähnlich stets schon da... Mein Zitat war eben etwas "freier", allerdings bleibt auf jeden Fall daß ER im Alter von zehn Jahren in die USA ging und dort zum Schauspieler ausgebildet wurde. Wer auch immer das veranlasste...und WANN auch immer das geschah...
Zitat von fortinbras im Beitrag #103Nun ja, so Ähnlich stets schon da... Mein Zitat war eben etwas "freier", allerdings bleibt auf jeden Fall daß ER im Alter von zehn Jahren in die USA ging und dort zum Schauspieler ausgebildet wurde. Wer auch immer das veranlasste...und WANN auch immer das geschah...
Ich meinte natürlich nicht, dass er deswegen als Kind dorthin wechselte. Dass der Umzug erfolgte, weil seinem Vater 1924/25 (die Angaben unterscheiden sichda) ein Lehrstuhl angeboten wurde, war mir bekannt. Dass die Schauspieausbildung erst erfolgte, als er erwachsen war, ist völlig klar, etwas anderes wollte ich auch nie sagen.