Eben!!! Gesehen habe ich den Film teilweise 1996, aber es war eine ältere Fernsehaufnahme und eben mit der Einleitung samt Programmansage. Damals hatte ich zwar schon meinen "Synchrontick" in Grundzügen, aber kannte vergleichsweise wenige Sprecher. Zudem mag ich den "Othello"-Stoff nicht, musste mich damals aber damit ausseinandersetzen und bekam als Interpretationshilfe den Film vorgesetzt. Da war meine Ablehnung wohl auch nicht so gut für's Gehör.
Zitat von fortinbras im Beitrag #26"Rampenlicht"-TV-Synchronisation ------------------------------------------
Freundlicherweise wurde meine Anfrage an den Rechte-Inhaber StudioCanal geschickt und bereits beantwortet. Dem zufolge existiert die Fernsehsynchronisation tatsächlich, denn man visierte sie für die Dvd-Veröffentlichung als zweite Synchrontonspur an. Allerdings sei die Veröffentlichung wegen rechtlicher Probleme nicht möglich gewesen, so wie es bei einigen "Laurel und Hardy"-Filmen der Fall ist.
Dass heute glücklicherweise wieder die Kinofassung verwendet wird, könnte daran liegen, dass die ARD-Synchro eventuell gekürzt war. Blanke Spekulation, aber die ARD-Synchros der Errol-Flynn-Filme wurden ja auf 90 min runtergestutzt (sind sie heute etwas länger, dann nur, weil dialoglose Sequenzen wieder eingefügt wurden). Wäre durchaus denkbar, dass es mit Chaplins Film ähnlich geschah, auch wenn es ein Sakrileg sondergleichen wäre.
Ein anderes Beispiel, das woanders schon für Diskussionen sorgte, hier aber komischerweise noch nicht erwähnt wurde: Von "Das unbekannte Gesicht/Die schwarze Natter" soll es neben der für die ARD-Ausstrahlung von 1969 angefertigten Fassung noch eine Kinosynchro von 1950 geben, in der Humphrey Bogart angeblich ebenfalls von Arnold Marquis gesprochen wurde. Zu beiden Fassungen gibt es bei Arne Listen: http://www.synchrondatenbank.de/movie.php?id=2146 http://www.synchrondatenbank.de/movie.php?id=2147 Die Frage, ob es hier wirklich eine ältere Synchro gibt, wurde im Bogart-Thread zwischen dem 1. und dem 13. März 2011 diskutiert, ohne zu einem Ergebnis zu kommen:Humphrey Bogart Auch wenn, kann ich mir nicht vorstellen, dass man den damals so jungen Marquis bereits besetzt haben soll; auch Holger Hagen erscheint mir zu diesem Zeitpunkt in Berlin merkwürdig, da er (soweit ich weiß) zu Beginn seiner Karriere überwiegend in Hamburg synchronisiert hat. Und Eleonore Nolle soll ihre Rolle innerhalb von zwanzig Jahren auch zweimal gesprochen haben?
Grundsätzlich würde ich es nicht für unmöglich halten, daß Marquis 1950 Bogart synchronisierte. Er startete ja kurz vorher gleich mit Stewart Granger und in einigen Synchronisationen von 1950 war er in etwas zwielichtigen Rollen zu hören, meistens recht grosse. Manchmal kommt mir vor, daß die Angaben zu beiden Synchronfassungen im Lauf der Zeit durcheinandergekommen sind. Ich für meinen Teil kann mir wiederum nicht vorstellen, daß Eleonore Noelle 1950 die doch sehr ältlich angelegte, leicht schräge Agnes Moorehead gesprochen haben soll. Das war so eine typische Gertrud Spalke-Ethel Reschke-Ursula Krieg-Klischeerolle. Wenn es 1950 tatsächlich eine Synchro gab, was ich nicht bezweifle, wäre aber auch O. E. Hasse denkbar, dessen Geknurre jemand in der Erinnerung schon mit Arnold Marquis verwechseln könnte. Die Quelle für die 1950er-Fassung lässt sich wohl kaum ausmachen??? Ausser, daß es in Arnes wunderbarer Synchrondatenbank steht.
Hallo Stefan! Zu Chaplins Tod hat der ORF "Rampenlicht" ausgestrahlt, habe da einen alten Zeitungsausschnitt dazu. Da dies relativ bald nach der Fernsehsynchronisation geschah und der ORF nahezu alle ARD/ZDF-Klassikerversionen einkaufte und ausstrahlte, könnte das theoretisch die TV-Version gewesen sein. Ich frage mal nach dazu-und wenn's schon sonst nichts gibt, dann wenigstens die Ausstrahlungszeit. Zumindest ab den späten 80ern war "Rampenlicht" im ORF nur mit der bekannten und wunderbaren Kinofassung zu sehen. Und die ist so edel und schön wie die Aufnahme einer Beethoven-Sinfonie von Furtwängler. Mir fällt grade kein besserer Vergleich ein.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1 "Die rechte und die linke Hand des Teufels" - ein Forumsmitglied behauptet ja, mehrere Rollen mit einer Brandt-Synchro gesichtet zu haben, die allerdings in kein Bild passt - 1975 entstanden, aber mit Marquis für Spencer. Gewiss sind verblüffend viele Brandt-Synchros von 1975 verschollen (das würde passen), aber damals wäre Hirthe besetzt worden. Außerdem gibt es auch hier Kopien des Tobis-Verleihs, welche die Aventin-Fassung enthalten. Das Forumsmitglied hat sich auch auf direkte Nachfragen (nach Sprechern der Nebenrollen) nicht geäußert - heftige Zweifel sind angebracht.
Ähnlich sieht es mit einer angeblichen Zweitsynchro von "Die fünf Gefürchteten" aus, die von Jugendfilm verliehen wurde. Ein User (Klett hieß er glaube ich) meint, dass darin Bud Spencer von Arnold Marquis gesprochen worden wäre und Spencer - hier hat er "nur" eine größere Nebenrolle - wurde dort wohl durch die Synchro zum Kopf der Bande gemacht und hieß sogar als Rollenname "Bud". Auf Nachfragen war sich das Forumsmitglied dann nicht mehr sicher, ob es wirklich Marquis für Spencer war oder ein gänzlich anderer Sprecher. Die spärlichen Infos reichte trotz allem soweit, dass in Christian Heger's Buch "Die rechte und die linke Hand der Parodie" von einer definitiven Zweitsynchro von Rainer Brandt mit Marquis für Spencer die Rede war. Große Zweifel an der Existenz dieser Fassung sind angebracht...
Die Zweitsynchro DIE FÜNF GEFÜRCHTETEN gibt es definitiv: Der Film wurde von 105 auf 81 Minuten runtergekürzt, ganz auf Klamauk umgestaltet und lief unter dem Titel DICKER, LASS DIE FETZEN FLIEGEN Anfang der 80er in den Kinos. An die Sprecher erinnere ich mich leider nicht.
Ich ging bisher davon aus, dass der Film erstmals 1972 für's Fernsehen synchronisiert wurde. Ist das "Illustrierte Filmprogramm" dazu, mit dem Titel "Kreuzverhör" einer der vielen später Nachdrucke? Ich habe nämlich heute ein einem Schaufenster im 3. Bezirk um 25 Euro das Filmprogramm gesehen-mit der Aufschrift: "Original aus den goldenen 50ern". Dasselbe bietet Wolfgang Siska auch online an, allerdings nur um 20 Euro. Kann ein 70er-Filmprogramm soviel Sammlerwert haben oder lief der Film in den 50ern? Das Programm im Schaufenster sah wirklich sehr alt aus.
Um 1950 gab es auch in der BRD durchaus noch einige Filme, die nur im Original liefen (so muss wohl "Arsen und Spitzenhäubchen" 1952 nur in englisch gelaufen sein, wenn die Erstsynchro tatsächlich von 1957 stammt) - das könnte hier, zumal in Österreich, durchaus der Fall gewesen sein.
Ich würde mich auch Stefans plausibler Vermutung anschließen. In dem von Robert Fischer herausgegebenen Reader zu Edward Dmytryk finden sich dummerweise leider nur Angaben zu den Welturaufführungsdaten, keine zu den deutschen. Der Kommentar "CROSSFIRE wurde 1947 bei den Filmfestspielen in Cannes als bester Film in der Kategorie 'gesellschaftlich relevant' ausgezeichnet", legt die Vermutung nahe, dass der Streifen als "künstlerisch wertvoller Film" wohl nur OmU (in Österreich) gelaufen ist.
Ein späterer Nachdruck, wenn ich richtig verstehe, was du meinst, kann das Filmprogramm allerdings auch nicht sein, denn chronologisch ist es zwischen den Filmprogrammen zu DER WEG NACH RIO und DAS UNHEIMLICHE FENSTER erchienen, die beide 1949 bzw. 1950 in deutsch synchronisierter Fassung in hiesige Kinos kamen.
Danke für die Informationen! Eine OmU-Veröffentlichung in Österreich wäre natürlich die naheliegendste Erklärung. Mit Filmprogrammen kenne ich mich insgesamt nicht so besonders gut aus, was wo und wie erschienen ist.
Alive hat angekündigt, im Juli mit Vincent Price "Bekenntnisse eines Opiumsüchtigen" aus den 50ern zu veröffentlichen. "Erstmals veröffentlicht in deutscher Sprache" kann man sowohl als Neu-Synchro deuten, als auch dass eine alte/ältere erstmals verwendet wird. Hat jemand eine Ahnung, ob hier eine Synchronisation (Kino/TV, West oder Ost) existiert? Vor einer neuen gruselt's mich ein wenig...!