Ich bin sehr froh, dass die ARD hier nicht rumschnippelte. Ich halte nichts davon, wenn sich irgendjemand aufspielt, beurteilen zu können, welche Szenen herausgestrichen werden können und welche nicht, um am Ende dem Publikum seine eigene Fassung präsentieren zu können. Ich fühle mich davon schon etwas bevormundet. Denn welche Szenen nun wirklich Füllszenen sind, liegt am Ende doch im Auge des Betrachters. Wenn diese aus meiner Sicht unterhaltsam geschrieben sind, ist mir das relativ egal. Aber jeder stellt sich aber unter "unterhaltsam" etwas anderes vor.
Oh, es sollte aber nur ein Angebot für Bastler sein, denen ich einfach mal eine Idee mitgeben wollte, die sich für mich bewährt hat. So wie damals bei RTL ein Werbespot zwischen Columbos Geistesblitzen, da wurde ich doch auch nie zum Kauf des Produkts gezwungen. Keiner soll deswegen denken, ich hätte die einzig wahre Schnittfassung herausgearbeitet, die sich jetzt jeder erstellen müsste. Ich habe mir das Selberschneiden leicht angewöhnen können, als Gegenreaktion auf ebenjene Bevormundungen, denen ich als Fernsehzuschauer ausgeliefert bin.
Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #437Oh, es sollte aber nur ein Angebot für Bastler sein, denen ich einfach mal eine Idee mitgeben wollte, die sich für mich bewährt hat. So wie damals bei RTL ein Werbespot zwischen Columbos Geistesblitzen, da wurde ich doch auch nie zum Kauf des Produkts gezwungen. Keiner soll deswegen denken, ich hätte die einzig wahre Schnittfassung herausgearbeitet, die sich jetzt jeder erstellen müsste. Ich habe mir das Selberschneiden leicht angewöhnen können, als Gegenreaktion auf ebenjene Bevormundungen, denen ich als Fernsehzuschauer ausgeliefert bin.
Du kannst meinetwegen basteln so viel du willst. Solange du nicht Fernsehsender und DVD-Hersteller auf falsche Gedanken bringst, sie würden den Kunden etwas Gutes tun, wenn sie ihre eingekauften Serien und Filme ein wenig straffen. Ich bin ganz ehrlich: Ich habe ein gewisses Problem damit, wenn manche diese Praxis der Sender unterstützen. Sowas hat im Nachhinein nur Probleme verursacht; spätestens bei den DVD-Veröffentlichungen. Bastel meinetwegen rum; ich hoffe aber, dass du mit deiner toleranten Sichtweise in der Minderheit bleibst.
Das Basteln ist leider notwendig geworden, weil die Kauf-DVDs nun mal suboptimal sind, deswegen ist mir die Devise "Do it yourself" in fettes Fleisch und dickes Blut übergegangen. Inspektor Columbo ist übrigens selbst für "Do it yourself" (sagt er in "Schritt aus dem Schatten"). Sieh es doch mal so: Wir müssen uns alle einem scheinbar allmächtigen Cutter unterwerfen. Irgendeiner (in diesem Fall sogar zwei: Budd Small & Larry Lester) erhebt sich im Filmgeschäft immer über alle Zuschauer und entscheidet, was in seinen Augen der beste Schnitt ist. Warum nur zweifelt nie jemand an der Weisheit und Unantastbarkeit dieses Cutters, der im Falle von "Columbo" auch noch fremdgesteuert den Anweisungen des gewinnorientierten Fernsehsenders NBC gehorchen musste? Warum nur soll immer dessen Schnitt die einzig richtige, ultimative Fassung sein und alle späteren Schnittfassungen ein Sakrileg, ein Frevel? Das ist etwas, das ich nicht verstehe. Jeder Film ist von Geburt an eine geschnittene, gekürzte Fassung dessen, was am Set aufgenommen wurde. Genauso gut kannst Du doch selber Cutter spielen und entscheiden, mit welcher Laufzeit der Film seine maximale Wirkung erzielt. Nichts anderes habe ich mir erlaubt zu tun. Ich unterstütze damit lediglich die Liebe zur Kunst, die immer nur das Beste will, und nicht irgendwelche Fernsehsender, bei denen die Kunst zweitrangig ist und das Einkommen oberste Priorität hat, und auch nicht DVD-Hersteller, bei denen oft einzig Inkompetenz und Ahnungslosigkeit der Grund für misslungene DVD-Fassungen sind.
Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #439Das Basteln ist leider notwendig geworden, weil die Kauf-DVDs nun mal suboptimal sind, deswegen ist mir die Devise "Do it yourself" in fettes Fleisch und dickes Blut übergegangen. Inspektor Columbo ist übrigens selbst für "Do it yourself" (sagt er in "Schritt aus dem Schatten"). Sieh es doch mal so: Wir müssen uns alle einem scheinbar allmächtigen Cutter unterwerfen. Irgendeiner (in diesem Fall sogar zwei: Budd Small & Larry Lester) erhebt sich im Filmgeschäft immer über alle Zuschauer und entscheidet, was in seinen Augen der beste Schnitt ist.
Wieso machst du nicht gleich die Geräusche neu? Wieso wechselst du nicht durch Bildmanipulation einige Nebendarsteller aus, die dir nicht passen? Mensch, du kannst doch basteln! Also knie dich noch mehr rein!
Zitat Warum nur zweifelt nie jemand an der Weisheit und Unantastbarkeit dieses Cutters, der im Falle von "Columbo" auch noch fremdgesteuert den Anweisungen des gewinnorientierten Fernsehsenders NBC gehorchen musste?
Nicht nur der Cutter wird fremdgesteuert. Auch andere Dinge, Auswahl der Schauspieler etc. Es kommt selten am Ende das raus, was Regisseure und Produzenten ursprünglich beabsichtigten, sofern Regisseur und Produzent überhaupt der gleichen Meinung waren. So ein Herstellungsprozess ist viel komplizierter. Und am Ende kommt ein Produkt raus; und genau das will ich haben. Egal ob mit Abstrichen oder nicht. Dieses Ding ist zumindest offiziell und von den Machern abgesegnet. Alles andere ist inoffizieller Fankram, den brauch ich nicht. Dann noch eine möglichst komplette Synchro dazu. Fertig! Ganz einfach zu verstehen.
Zitat Warum nur soll immer dessen Schnitt die einzig richtige, ultimative Fassung sein
Weil dies die Fassung ist, die die meisten kennen, und über die man sich am Ende austauschen kann. Das wäre schon mal ein Punkt.
Desweiteren will ich nicht einen Film oder eine Serienfolge schauen, und mich ständig fragen, "fehlt da jetzt nicht etwas? Da war doch noch sonst eine Szene!". Sowas reißt mich raus und finde ich ärgerlich. Deshalb halte ich nichts von Rumschnippelei.
Ein Kunstwerk - egal welche Mängel es hat - muss man auch irgendwann in Ruhe lassen. Schließlich steht es auch für eine Hintergrundgeschichte; in diesem Fall die Produktionsumstände der Serie in den 70er Jahren. Es wäre in dieser Angelegenheit sogar aus fernsehhistorischer (gibt es das Wort) Sicht sinnvoll, diese Folgen so zu belassen, wie sie damals gedreht wurden. Ich bin jemand, der die Serien gerne auf so eine Weise sieht; am liebsten noch mit dem Columbo-Buch auf dem Schoß. Bei eigenen geschnippelten Fassungen geht das nicht. Lediglich die ARD-Fassungen haben mittlerweile auch ihre Berechtigungen, da sie ja auch schon quasi von historischem Interesse sind. Fan-Basteleien sind jedoch uninteressant und neue Schnippeleien der DVD-Hersteller und Sender ebenso.
Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #439Ich unterstütze damit lediglich die Liebe zur Kunst, die immer nur das Beste will, und nicht irgendwelche Fernsehsender, bei denen die Kunst zweitrangig ist
Liebe zur Kunst? Wenn die Redakteure von ARD und ZDF seinerzeit Serienfolgen gestrafft haben, war dies nie Liebe zur Kunst, sondern genau das, was du hier jetzt vorschlägst. Man kann sicher zu jeder nachträglichen Kürzung, die in Deutschland vorgenommen wurde, ähnliche Begründungen finden wie du hier.
Mit der Arbeit eines Cutters hat dies übrigens rein gar nichts zu tun. Der Cutter ist dafür zuständig, aus den gedrehten Szenen, die üblicherweise mehrfach vorliegen, die von den Machern, also Regisseur, Autor, Produzent usw. gewünschte Endfassung zu erstellen. Teilweise wird noch zusätzlich Material entfernt, weil eine Folge zu lang geworden ist, teilweise muss Füllmaterial eingefügt werden, weil sie zu kurz geworden ist, teilweise müssen auch Teile eingefügt werden, die für die Ausstrahlung erforderlich sind, beispielsweise Vorschauen oder Rückblenden.
Die fertige Folge ist dann auch das Produkt, das auf dem internationalen Markt angeboten wird, sofern der Sender es sich nicht anmaßt, für den Export eine gesonderte - kürzere - Exportfassung zu erstellen (eine grauenhafte Anwandlung der BBC, die sich einbildet, am besten zu wissen, was die Sender weltweit wollen und daher einstündige Serienfolgen für den Export auf 52 Minuten umarbeitet).
In den Redaktionen von ARD und ZDF betrachtete man nun das importierte Material lediglich als Rohfassung für eine eigene, sprich eigenmächtig erstellte deutsche Sendefassung. Im deutschsprachigen Ausland bekam man dadurch ebenfalls nur die von ARD oder ZDF abgesegnete deutsche Fassung. In der Schweiz war dies dann besonders auffällig, weil man in der deutschen Schweiz nur mit der deutschen Schnittfassungen abgespeist wurde, während in der französischen und/oder italienischen Schweiz die entsprechenden Serien ungekürzt liefen, weil man weder in Frankreich noch in Italien auf die abwegige Idee kam, eine von der Originallänge abweichende Sendefassung zu erstellen und nur diese zu synchronisieren. (ETÜDE IN SCHWARZ lief in Frankreich nur in einer 70minütigen Fassung, aber ich vermute, dass dies kein Eigenbau war, sondern eine in den USA erstellte Version für einheitliche Wiederholungen, bei denen die Langfolgen nicht gesondert eingeplant werden konnten. Es ist daher gut möglich, dass es von der Wein-Folge ebenfalls eine Kurzfassung gibt, die vielleicht teilweise mit einer Düppel-Schnittfassung übereinstimmt, teilweise aber auch völlig anders geschnitten sein kann; die ARD hat beide Fassungen begutachtet und die lange als besser empfunden, während man bei MORD IN EIGENER REGIE genau umgekehrt entschieden hat.)
Zitat von andreas-n im Beitrag #440 Wieso machst du nicht gleich die Geräusche neu? Wieso wechselst du nicht durch Bildmanipulation einige Nebendarsteller aus, die dir nicht passen? Mensch, du kannst doch basteln! Also knie dich noch mehr rein! (...) Weil dies die Fassung ist, die die meisten kennen, und über die man sich am Ende austauschen kann.
Jetzt hast Du mich auf eine Idee gebracht. Vielleicht sollte ich endlich mal einen Deutsch/Englisch-Cut von "Mord nach Rezept" basteln, weil ich mich da nie entscheiden kann, welche Tonfassung ich lieber habe. Für die Synchro spricht die sonore Stimme von Helmo Kindermann; Gene Barrys echte Stimme passt da weniger gut in die Rolle. Gegen die Synchro spricht die Mitwirkung von Uwe Friedrichsen, dessen harte Macho-Stimme mir auf dem sanften Peter Falk missfällt (auch wenn Columbo in diesem ersten Film eh nicht so höflich ist wie später). Optimal wäre also eine bilinguale Tonfassung: Peter Falk as Columbo und Helmo Kindermann als Dr. Flemming. Ein englisch sprechender Lieutenant unterhält sich mit einem deutschen Psychiater. Ich gebe zu, ich übertreibe. Das war ein Scherz.
Dennoch: Wenn es von manchen Kinofilmen einen offiziellen Director's Cut gibt, wieso sollte ein individueller "Fan Cut" für den persönlichen Bedarf keine Daseinsberechtigung haben, vor allem wenn dieser Fan Cut nur die Gegenmaßnahme zu einer vorherigen Sendermaßnahme ist, die man nicht gutheißen kann (künstliche Erweiterung einer 70-min-Handlung)? Es gibt viele Gründe, warum das Basteln unerlässlich geworden ist, wenn man die bestmögliche Version haben möchte, auch die Ergänzung einer heute gekürzten Fassung mit Material aus einer früheren ungekürzten Fassung ist für mich ein Must-do. Über die offizielle(n) Fassung(en) kann ich mich trotzdem mit Anderen austauschen, weil ich sie besonders gut kenne; schließlich habe ich als Bastler damit "gearbeitet".
Zitat von Norbert im Beitrag #441 Liebe zur Kunst? Wenn die Redakteure von ARD und ZDF seinerzeit Serienfolgen gestrafft haben, war dies nie Liebe zur Kunst, sondern genau das, was du hier jetzt vorschlägst. Man kann sicher zu jeder nachträglichen Kürzung, die in Deutschland vorgenommen wurde, ähnliche Begründungen finden wie du hier.
Mit der Arbeit eines Cutters hat dies übrigens rein gar nichts zu tun. Der Cutter ist dafür zuständig, aus den gedrehten Szenen, die üblicherweise mehrfach vorliegen, die von den Machern, also Regisseur, Autor, Produzent usw. gewünschte Endfassung zu erstellen. Teilweise wird noch zusätzlich Material entfernt, weil eine Folge zu lang geworden ist, teilweise muss Füllmaterial eingefügt werden, weil sie zu kurz geworden ist, teilweise müssen auch Teile eingefügt werden, die für die Ausstrahlung erforderlich sind, beispielsweise Vorschauen oder Rückblenden.
Ich gebe zu, ich weiß nicht, was in den Köpfen dieser Redakteure vorgegangen ist. Vielleicht war es auch keine Liebe zur Kunst, aber die ist es dann heute bei mir, wenn ich für mich selbst einen Schnitt anfertige, der mich glücklicher macht als der "Kommerz-Schnitt" (so nenne ich ihn einfach mal). Was zu den Aufgaben eines Cutters gehört, weiß ich ebenfalls nicht. Ich dachte, weil es den Begriff "Director's Cut" gibt, dass der Regisseur nie mitreden darf bei der offiziellen Version, die ins Kino kommt, sondern dass dafür der Cutter verantwortlich ist.
Nun, vielleicht mache ich mir ja im Schnapszahl-Kommentar #444 mit einer anderen Marotte ein paar Freunde. Ich finde es auch sehr interessant, die Reihenfolge der Erstaufführung der einzelnen Episoden im japanischen Fernsehen zu kennen und sie abzugleichen mit der deutschen und amerikanischen, weil die Japaner doch als größte Columbo-Fan-Nation der Welt gelten. Ich fange einfach mal an:
1. Prescription: Murder - 27.8.1972 2. Dead Weight - 24.9.1972 3. Suitable for Framing - 22.10.1972 4. Murder by the Book - 26.11.1972 5. Lady in Waiting - 17.12.1972 6. Death Lends a Hand - 21.1.1973 7. Blueprint for Murder - 25.2.1973 8. Short Fuse - 18.3.1973 9. Ransom for a Dead Man - 22.4.1973
Falls es hier noch irgendjemanden für seine Statistik interessiert, möge er laut Aua rufen, dann nenne ich weitere Daten.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #104 52. Mord nach Termin (Agenda for Murder)
Wegen der ewigen Rumschnippelei von RTL bzw. Universal oder irgendwelchen Praktikanten - es geht nicht um Feindbilder - habe ich ab Staffel 6 aufgehört, die deutschen DVDs zu kaufen, aber basierend auf meinen TV-Erfahrungen der letzten Jahre mit dieser Folge mutmaße ich auch hier einen (belanglosen, wirklich nicht tragischen) Schnitt, der vielleicht noch niemandem aufgefallen ist und den ich hiermit zur Überprüfung freigebe.
Columbo: "Er hat sich zwischen zwei Witzen erschossen." Oscar Finch: "Witzen?"
DVD setzt aus (?)
Columbo: "Witzen." Oscar Finch: "Was für Witzen?"
DVD setzt ein (?)
Columbo: "Guten Witzen!" Oscar Finch: "Erzählen Sie mal!"
Zitat von Lord Peter im Beitrag #9051. Wer zuletzt lacht... (Columbo Cries Wolf)
Dians Sekretärin (Gigi Rice) - ?
Ich würde eine Wette darauf abschließen, dass das Traudel Sperber ist, die schon in "Die vergessene Tote" die Ruth und in "Black Lady" die Cindy sprach.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #44. Mord mit der linken Hand (Death Lends a Hand)
nicht creditiert:
Wilcox (?) - Horst Naumann Leo Gentry (?) - Karl Renar
So unvollständig die deutsche DVD-Tonspur, so lückenhaft ist auch immer schon der US-Abspann gewesen. Irgendwer hat endlich zwei fehlende Schauspielernamen herausgefunden und auf IMDb eingetragen.
Wilcox (Mark Russell) - Horst Naumann Leo Gentry (Marvin Goux) - Karl Renar
Frage am Rande: Warum spoilern die französischen und japanischen Columbo-Titel eigentlich so viel und verraten dem Zuschauer das Ende bzw. einen Fehler des Mörders schon im Titel? "Death Lends a Hand" heißt in Frankreich "Faux témoin" ("Gefälschter Beweis") und in Japan sinngemäß "Nach den Nägeln des Ringes".
Frage am Rande: Warum spoilern die französischen und japanischen Columbo-Titel eigentlich so viel und verraten dem Zuschauer das Ende bzw. einen Fehler des Mörders schon im Titel?
Spoiler im Titel gibt es auch im Deutschen immer mal wieder. Ich sage nur "Horta rettet ihre Kinder".