Spielerisch hätte ich Fritsch es durchaus zugetraut Rafiki so zu sprechen, dass man da nicht irgendwie Scar raushört. In den nachfolgenden Filmen taucht Scar ohnehin nicht mehr auf bzw. hat da keinen Dialog.
So einen ähnlichen Fall gab es sogar auch schon bei Kemmer selbst. In dem Animationsfilm "Anastasia" hat er den Rasputin gesprochen und in dem nachfolgenden Spin-Of "Bartok" hatte er dann wieder die zweite Hauptrolle gesprochen, was in Verbindung mit Augustinskis Bartok zunächst etwas komisch anmutet, da Kemmer so mit Augustinski in beiden Filmen ein Duo bildet, nur in zwei völlig verschiedenen Rollen, die nichts miteinander zu tun haben (Herr/Meister dem Bartok dient vs. bester Freund/Kumpel der Bartok begleitet). Und dennoch hatte es mich nicht groß gestört.
Gibt bei solchen Mehrfachbesetzungen auch Negativbeispiele wie z.B. die "Highlander"-Filme, wo Danneberg Christopher Lambert nach Gressiekers Tod übernimmt, wo er zuvor im ersten Teil noch den Bösewichten gesprochen hatte.
Einer von denjenigen, die auf John Forsythe nie zu hören waren, war Horst Schön. Er wäre imho. eine perfekte kombi neben der perfekten Kombi mit Bussinger im "Denver Clan" gewesen (speziell für den älteren JF). Hätte ich mir insbesondere in "edlen" Rollen wie in der erwähnten Serie lebhaft vorstellen können.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #285Für Dschafar aus "Aladdin" hätte ich ihn in späteren Auftritten nach Kemmers Tod viel lieber gehört als Jan Spitzer, der für mich bei weitem nicht so gut singen kann wie Fritsch.
Bei Nigel Stock wurde viel experimentiert, darunter gab es einige Besetzungen, die sich relativ merkwürdig lesen. Komischerweise scheint weder in Berlin noch in München jemand mal an Bruno W. Pantel gedacht zu haben, der mir bei diesem Gesicht als Erster in den Sinn käme. Aber ebenso wenig wurde er von Horst Niendorf oder Alexander Welbat synchronisiert, die ich mir auch vorstellen könnte.
Neulich habe ich "Kopfüber in die Nacht" (USA 1985) mit Jeff Goldblum und Michelle Pfeiffer gesehen. In diesem Film spielt Dan Akroyd eine Nebenrolle und wird mal nicht von Thomas Danneberg, sondern von Jürgen Kluckert gesprochen, was mich auf den Gedanken brachte, warum man es zumindest als Rollencast vielleicht um 1990 nicht auch mal mit Edgar Ott versucht hat. Der hätte sich in Akroyds zu dem Zeitpunkt schon etwas runderem Gesicht bestimmt auch nicht schlecht gemacht.
Keine Ahnung, ob diese Besetzung noch zustande kommt, aber unter Vorbehalt nenne ich sie trotzdem mal:
Conan O'Brien - Frank Schaff
Ist mir eben beim "Death Stranding" Thread eingefallen. Der arme Conan wurde bei seinen ganzen Gaastauftritten in Filmen und Serien leider recht willkürlich besetzt. Von Klaus-Dieter Klebsch über Thomas Schmuckert bis hin zu Gerrit Schmidt-Foß war da stimmlich so ziemlich alles dabei gewesen. Kann ich in gewisser Weise nachvollziehen warum man bei irgendeinem Late Night Talker, der zwar in Amerika recht bekannt, aber bei uns nur unter unter einem kleineren Fankreis bekannt ist sich nicht allzu viel Mühe gibt bei den Besetzungen und man da eben den nimmt, der gerade verfügbar ist. Bei genauerem Überlegen kommt man wie ich finde um Frank Schaff für Conan jedoch nicht drumherum. Vom Stimmalter passt das perfekt, es wird der markanten Originalstimme mehr als gerecht (auch vom Typ her) und ich traue Schaff auch zu Conans bizarren Humor adäquat ins deutsche übertragen zu können. Kann sein, dass es welche anders sehen, aber wenn man bedenkt was für schräge Besetzungen es bei Conan bisher so gab ist Schaff schon mal definitiv weniger verkehrt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #237Erich Schellow wäre eine perfekte "West"-Stimme für Basil Rathbone gewesen. Nur wenige konnten wie Cushing auch so überzeugend kühl und akzentuiert sein, ohne unsympathisch zu wirken (deshalb war Schoenfelder eine weitere Idealstimme für Cushing). Und so kann ich das Ganze auch umdrehen: Walter Niklaus wäre eine ideale "Ost"-Stimme für Peter Cushing gewesen. Und hätte es in gewisser Weise bis vor kurzem sogar noch werden können, hätte man ihn in "Rogue One" besetzt.
Witzigerweise hatte ich beide Gedanken vor einiger Zeit auch! Schellow für Rathbone wäre wohl leider ziemlich unwahrscheinlich gewesen, da er bekanntlich nicht so leicht ins Studio zu bekommen war. Aber dass man bei "Nachts kommt die Angst" in Leipzig (!) nicht auf Niklaus kam, sondern stattdessen Dieter Leinhos besetzte, ist mir unverständlich.
Wie ich mittlerweile festgestellt habe, wäre auch fortinbras und Silenzio hier Niklaus lieber gewesen. Auch für Alec Guinness hätte ich mir ihn gut vorstellen können. Aber der einzige Film mit ihm, zu dem eine DDR-Synchro existiert, scheint "Eine Leiche zum Dessert" gewesen zu sein; als Sprecher in "Verzeihung, sind Sie der Mörder?" nennt Wikipedia allerdings Eugen Schaub.
Ob Gottfried Kramer zu George C. Scott gepasst, wenn einer von dessen Filmen nach Hamburg gegangen oder Kramer gerade in Berlin gewesen wäre (gesetz den Fall Arnold Marquis wäre verhindert oder nicht mehr am Leben gewesen)? Nach 1990 hatte Herbert Weicker einen einmaligen Einsatz, auf Scott besetzte man meist die sehr nach Reibeisen klingenden Sprecher und Kramer war ein solcher. Vielleicht hätte er nicht wuchtig genug geklungen; aber einen Versuch wäre es wert gewesen.
Schaff würde mir das inzwischen zu sehr in Richtung gealterter Spätyuppie drehen. Seine (geile) Stimme ist sehr dominant und kann sich schnell vor die Figur drängen. Da O'Brien ja gern chargiert, wäre mir das in toto das too much.
In der Stimmlage von Dr. Cox aus "Scrubs" würde Vollbrecht hübsch passen. O'Briens Sarkasmus charmant rüber zu bringen, ist gar nicht so leicht.
Noch schwerer: Craig Ferguson! In seiner Hochphase, als er in der Late-Late-Night mit seinem schottischen Akzent und maskulinen Charme diverse Starlets schwindelig geflirtet hat. Mann, habe ich das geliebt. Ginge heute gar nicht mehr.
Da kann ich mir Charles Rettinghaus gut drauf vorstellen, mit dem leichten Singsang, den er für Negan einsetzt.
Vollbrecht für O'Brien wäre zumindest einen Versuch Wert. Jedenfalls besser als vieles andere, was man davor schon völlig willkürlich auf ihn besetzt hat.
Ich weiß, dass ich damit alleine dastehe, aber ich hätte mir gewünscht, dass Alexandra Wilcke Kate Winslet in "Titanic" gesprochen hätte und sie sich als Feststimme etabliert hätte. Es tut mir leid, aber ich mag die Stimme von Ulrike Stürzbecher nicht. Außerdem lässt sie Winslet in "Titanic" noch älter wirken, als sie ohnehin schon wirkt. Rose soll da ja 17 oder so sein und Kate Winslet nehme ich die 17 da einfach nicht mehr ab, dafür wirkt sie schon viel zu erwachsen. Und die auf mich ohnehin schon alt wirkende Stimme von Stürzbecher verschlimmert das nur noch mehr. Sorry, ist nur meine Meinung.
Meinung hin oder her, aber du hast offenbar den Sinn des Threads nicht ganz erfasst: "... die NIE zustande kamen". Wilcke sprach sie in "Heavenly Creatures" - von NIE kann also nicht die Rede sein.