Ich bedaure sehr, dass Bourvil niemals von Herbert Köfer synchronisiert wurde, der nicht nur zum Gesicht, sondern auch zur Originalstimme des großen Tragikomikers exzellent gepasst hätte. Das Gleiche gilt für Jochen Thomas (der Trailer zu "Das Superhirn" zählt da für mich nicht).
Ich hab mich letztens mal gefragt, ob Joachim Nottke nicht eine gute Alternative bei Leonard Nimoy gewesen wäre. Da geht natürlich nichts über Weicker, aber vielleicht hätte er auch ganz gut gepasst.
Joachim Nottke kenn ich noch sehr gut als Erzähler der Blocksberg/Blümchen-Hörspiele. Finde er hat mehr Ähnlichkeit mit Michael Brennicke. Aber davon abgesehen, auf Nimoy hätte er vielleicht gepaßt, ja.
Rechnet man alles zusammen, ist Karin Dor doch ziemlich häufig fremdsynchronisiert worden. Von daher bedaure ich sehr, dass diesen Job niemals Dagmar Altrichter übernommen hat. Gerade in ihrer Diktion war sie der Dor so ähnlich, dass es eventuell noch nicht einmal aufgefallen wäre, hier eine falsche Stimme zu hören. Als ich jedenfalls "Ein Schuss im Dunkeln" zum ersten Mal sah, war ich irritiert der Meinung, Karin Dor als Synchronsprecherin zu hören.
Zitat von dlh im Beitrag #30 Michael Narloch für Louis de Funès Hätte man in den drei Neusynchros (bzw. Erstsynchro) besetzen können. Bin mir sicher, dass er das Aufbrausende und Gehetzte sehr gut hätte rüberbringen können, ohne dabei so überzeichnet comichaft zu wirken wie Michael Pan.
Dieses Beispiel ist mir jetzt ernsthaft in einer existierenden Synchro mal untergekommen. In der späteren DDR-Synchro von "Papa, Mama, Katrin und ich" (1954) von 1986 (es gab wohl auch noch eine frühere DDR-Synchro) sprach für den jungen Louis de Funès tatsächlich Michael Narloch. Passte sehr gut.
Kenneth Williams hatte so einige Sprecher, die alles abdeckten von Fehlbesetzung bis perfekt. Aber einen vermisse ich in der Liste: Harry Wüstenhagen. Der wäre wirklich ideal gewesen, nicht nur stimmlich, sondern auch als großartiger Komödiant.
Wenn die Liste nicht an genau dieser Stelle unvollständig sein sollte, hat Erik S. Klein niemals Bernard Blier synchronisiert. Schon da er zu massiven Schauspielern mit Charakternasen generell gut zu passen schien (Philippe Noiret), hätte er nahe gelegen, dazu hatten beide auch noch eine sehr ähnliche Mundpartie (die hörte man tatsächlich auch ein wenig in seiner Aussprache). Ein äußerst bedauerliches Versäumnis, da (Punkt 3) Klein ein blendender Schauspieler mit dramatischem wie komischen Talent war - dies teilte er mit Blier.
Ernest Thesiger war natürlich nie bekannt genug, um einen Stammsprecher zu haben, aber trotzdem überrascht es mich schon etwas, dass er in TV-Synchros älterer Filme nie von Paul Bürks synchronisiert wurde. Dessen oft affektiert bis tuntig wirkender Tonfall hätte mit der Spielweise perfekt harmoniert, gerade im "alten, finsteren Haus" hätte er mir noch einen Tick besser als Thomas Reiner gefallen.
Erst eine gewisse mimische Ähnlichkeit mit Peter Cushing hat mich darauf gebracht: Erich Schellow wäre eine perfekte "West"-Stimme für Basil Rathbone gewesen. Nur wenige konnten wie Cushing auch so überzeugend kühl und akzentuiert sein, ohne unsympathisch zu wirken (deshalb war Schoenfelder eine weitere Idealstimme für Cushing). Und so kann ich das Ganze auch umdrehen: Walter Niklaus wäre eine ideale "Ost"-Stimme für Peter Cushing gewesen. Und hätte es in gewisser Weise bis vor kurzem sogar noch werden können, hätte man ihn in "Rogue One" besetzt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #237Erich Schellow wäre eine perfekte "West"-Stimme für Basil Rathbone gewesen. Nur wenige konnten wie Cushing auch so überzeugend kühl und akzentuiert sein, ohne unsympathisch zu wirken (deshalb war Schoenfelder eine weitere Idealstimme für Cushing). Und so kann ich das Ganze auch umdrehen: Walter Niklaus wäre eine ideale "Ost"-Stimme für Peter Cushing gewesen. Und hätte es in gewisser Weise bis vor kurzem sogar noch werden können, hätte man ihn in "Rogue One" besetzt.
Witzigerweise hatte ich beide Gedanken vor einiger Zeit auch! Schellow für Rathbone wäre wohl leider ziemlich unwahrscheinlich gewesen, da er bekanntlich nicht so leicht ins Studio zu bekommen war. Aber dass man bei "Nachts kommt die Angst" in Leipzig (!) nicht auf Niklaus kam, sondern stattdessen Dieter Leinhos besetzte, ist mir unverständlich. Daneben gab es vermutlich keinen weiteren Film mit Cushing, der in der DDR synchronisiert wurde und daher in Frage gekommen wäre?
Zitat von berti im Beitrag #238Schellow für Rathbone wäre wohl leider ziemlich unwahrscheinlich gewesen, da er bekanntlich nicht so leicht ins Studio zu bekommen war.
Wären die Holmes-Kompilationsfilme im Verleih der Universal geblieben (und wie die meisten Filme dieses Studios zu dieser Zeit) von der BSG bearbeitet worden, wären die Chancen vielleicht sogar am günstigsten gewesen. Denn in den späten 50ern scheint Schellow noch am häufigsten synchronisiert zu haben, und die meisten seiner Arbeiten waren bei der BSG (vielleicht hatte dort jemand einen besonders guten Draht zu ihm?).