So ganz gehört es nicht hier hinein, aber ein besserer Thread bietet sich nicht an.
Perfekt würde ich diese Kombination nämlich keineswegs finden, allerdings wundert es mich fast ein wenig, daß man nicht zumindest einmal Gerd Martienzen für Peter Cushing ausprobiert hat. Ein wenig ist ja noch offen, also könnte es sein.
Da Martienzen sogar Christopher Lee sprechen durfte, wäre eine Besetzung für Cushing nicht mal so abwegig. Er sprach durchaus auch Leute wie John Mills oder Alan Cuthbertson, Anthony Dawson und sogar Alec Guinness (als Benjamin Disraeli). Teils Leute, die "very british" sind, oft eisig und arrogant, eher drahtig-hager. Wie gesagt, als perfekt würde ich die Kombination nicht bezeichnen, eine gewisse Eleganz würde einfach fehlen, aber es könnte immerhin irgendwie funktionieren. Zumindest besser als Marquis, Naumann oder Miedel.
Ich finde die dt. Synchronfassung von "Friends" überhaupt einfach nur grauenvoll. Das Dialogbuch verhaut Witze, Anspielungen und Wortspiele an einer Tour, bietet teilweise auch noch sperrige Texte, die Hauptrollen-Sprecher passen kaum zu ihren Rollen/Darstellern und auch die schlechte Regie trägt einen großen Teil dazu bei. Über jeden Zweifel erhaben ist eigentlich nur Michael Iwannek für Matthew Perry. Komplett daneben ist dagegen leider die Besetzung von Gerald Schaale für David Schwimmer. Der passt weder zur Optik noch zur Originalstimme und lässt den Charakter "Ross" sehr eindimensional wirken. Im Deutschen wirkt Ross permanent wie ein tollpatschiger, weinerlicher Idiot. Erst die Originalversion offenbart dann auch die anderen Facetten des Charakters, wie z.B. seine Liebenswürdigkeit. Von Schwimmers bisherigen Sprechern fällt mir tatsächlich keiner ein, der in der Rolle gepasst hätte - mit Ausnahme von Pastewka, der Schwimmer lediglich in einer Animations-Reihe gesprochen hat und auch eher wegen seines Promi-Statuses besetzt wurde.
Es gibt (oder gab) bei Youtube ein Video, wo sich einige Sprecherinnen und Sprecher auf englisch vorstellten und je 1-2 Sätze bei der Synchronarbeit auf Deutsch gezeigt wurden. Ich konnte es gerade nicht mehr finden. Schaale sprach Schwimmer imo. dort recht distinguiert und wahrscheinlich stimmlich etwas anders als dann in der Serie. So hätte das bei ihm hinten und vorne nicht gepasst. Somit war ich dann doch angenehm überrascht, dass er ihn für meinen Geschmack eigentlich recht normal sprach. Also mir hat diese Kombi relativ gut gefallen (rein auf Schwimmers Optik bezogen, etwaige Charakterveränderungen durch die Synchro kann ich im Moment schwer beurteilen).
Gerade habe ich in Szenen und Folgen reingezappt. Hätte sich womöglich ein Stimmentausch (etwa Roland Frey auf Schwimmer) für dich etwas besser ausgewirkt? Ok, Schaale auf Matt LeBlanc währe wohl nicht so toll geworden. Für den hätte Olaf Reichmann wie später in "Joey" deutlich besser zu seinem Aussehen gepasst. Ehe ich die Videos wieder sah, war ich übrigens lange der Ansicht, er hätte LeBlanc bereits in "Friends" gesprochen...
Zitat von iron im Beitrag #169Gerade habe ich in Szenen und Folgen ringezappt. Hätte sich womöglich ein Stimmentausch (etwa Roland Frey auf Schwimmer) für dich etwas besser ausgewirkt? Ok, Schaale auf Matt LeBlanc währe wohl nicht so toll geworden.
Frey für David Schwimmer kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Eher Michael Iwannek, aber der passt halt perfekt zu Matthew Perry. Allerdings halte ich auch Roland Frey für nicht gut besetzt. Seine Leistung finde ich zwar - im Gegensatz zu vielen anderen hier - schon symphatisch; er bringt das Gutmütige/Naive von Joey schön rüber, den Macho/Frauenheld-Aspekt jedoch gar nicht. Da hätte sich jemand wie Charles Rettinghaus eher angeboten.
Das passt zwar nicht wirklich hierher, aber sollte Werner Herzog nochmal in einem Film eine größere Rolle übernehmen, sollte er von georg Tryphon synchronisiert werden. Ich denke, er könnte sehr gut passen.
Zitat von fortinbras im Beitrag #172Jean-Paul Belmondo und Horst Sachtleben.
Die Gründe hierfür kann gerne jeder selbst interpretieren.
Meinst du jetzt die Gründe dafür, dass es nicht dazu kam? Oder dafür, dass du dir diese Kombination gewünscht hättest? Wenn Letzteres der Fall sein sollte, würde ich als Grund vermuten, dass beide manchmal sehr ähnlich klangen.
Ich meinte natürlich die Gründe, warum es für mich persönlich die ideale Kombination gewesen wäre.
Zum Einen hast du recht: es ist tatsächlich gelegentlich eine Ähnlichkeit da.
Andererseits aber...Sachtleben habe ich sehr gerne, er kann aber auch sehr quängelig sein. Und Belmondo mochte ich nie, weder zurückhaltend, noch als supercoolen Macker. Irgendwie geht er mir immer auf den Wecker, egal was er spielt. Und darum wäre Sachtleben perfekt: er würde zu Belmondos Stimme passen, aber auch zu meinem subjektiven Nerv-Empfinden. Das war jetzt böse, ich bitte um Verzeihung.
Zitat von fortinbras im Beitrag #172Jean-Paul Belmondo und Horst Sachtleben.
Die Gründe hierfür kann gerne jeder selbst interpretieren.
Den Threadtitel plus deinen Kommentar als Ganzes gelesen kam ich persönlich zu dem Schluss, dass es dir um Ersteres gegangen wäre. Aber sogar beide Erklärungsvarianten zu deiner Anmerkung würden imho. ohne Weiteres zutreffen.
Für mich hätte Sachtleben für Belmondo bestimmt ausgezeichnet funktioniert. @berti: Wieso es nie dazu kam, könnte daran liegen, dass Kindler ihn schon mindestens zweimal sprach, bevor Horst Sachtleben mit dem Synchronisieren begann (laut WIKIPEDIA 1963). Eventuell wollte man dieses "Gespann" nicht ohne Grund auseinander reißen. Aber ich hätte es den damals zuständigen Leuten zugetraut, dass sie sich sogar nicht zuletzt für ihn als Zweitbesetzung und als Pendant zu Peer Schmidt entschieden hätten. Auch sie waren von der Stimme her nicht unähnlich, was einigen Mitgliedern vor längerer Zeit aufgefallen ist. Ich war früher selber der Meinung endlich die Stimme des jungen Sachtleben zu hören und ihn zu sehen, bevor ich herausgefunden habe, es ist in Wirklichkeit Schmidt.
Noch ein Nachsatz zu Belmondo, habe die Kommentare dazu ganz übersehen...
Ich bin absolut kein Belmondo-Fan, meistens geht er mir gehörig auf den Keks, selbst in anspruchsvollen Filmen. Da dachte ich natürlich ironischerweise an Sachtlebens Quängelstimme.
Andererseits aber glaube ich dennoch, daß die Kombination wirkungsvoll gewesen wäre. Sachtleben hätte da ja nicht so Woody Allen-persiflierend gewimmert, sondern normal gesprochen. Ich denke, das wäre ganz gut gelaufen.