Deine Frage kann man meiner Meinung nach ganz simpel beantworten, nämlich mit einem eindeutigen Ja!...
Wenn das wer gut gemacht hätte, dann Nielsen. Den höre ich jetzt gerade hypothetisch in "Duell im Atlantik", schönes Duell mit Ackermann... (den man vielleicht auch genommen hätte)
Wo der Thread schonmal oben ist: Ich bedaure schon länger, dass Michael Telloke augenscheinlich (eventuell hat er's ja wirklich, im Schauspieler-Thread fehlen noch etliche Angaben) nie Tim Curry synchronisierte. Hätte meines Erachtens super zum Gesicht gepasst, und die Markanz von Currys Originalstimme eingefangen.
Überhaupt: Der Mann war nach der Wende unterbesetzt, vor allem wenn man bedenkt wie 08/15 die Besetzung anderer Ex-DEFA-Sprecher wie meinetwegen Roland Hemmo, Bodo Wolf oder Frank-Otto Schenk wirken kann (zumal Telloke, wie die beiden letztgenannten, auf erstaunlich vielen Schauspielern funktionierte) - Standardmäßig hätte er auf Lance Henriksen und Joe Mantegna gehört (als Berliner Vertretung für Reinhard Brock) und auf Alan Rickman war er in "Snow Cake" absolut wunderbar (auch wenn Hallhuber unerreicht bleibt und Rumpf super passt). Gerne hätte ich ihn auch mal für Christopher Walken oder Christopher Lloyd probiert...
Meine Alternative vor Allem für den späteren Curd Jürgens wäre Wolf Ackva gewesen. Besonders in den 70ern wäre mir eine Fremdsynchro durch ihn bestimmt kaum negativ aufgefallen.
Wolf Ackva? Für mich klang zum einen zu hart und metallisch, zum anderen aber auch zu glatt für den (gerade in späteren Jahren) ziemlich heiser klingenden Curd Jürgens.
Wolf Ackva kann ich mir theoretisch nicht vorstellen, aber vielleicht hätte es gerade wegen Ackvas doch eher dominanter Stimm-Charakteristika funktioniert. Da muß ich an Gottfried Kramer denken, der seltsamerweise gut funktionierte.
Bei einem Schauspieler wie Jürgens wäre eine "radikale" Besetzung vielleicht besser gewesen als eine, die sich um eine Ähnlichkeit bemühte. Allerdings kann ich Bertis Vorschlag, in früheren Filmen Hans Nielsen zu nehmen, auch einiges abgewinnen.
Ackva für Jürgens-warum nicht?
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Einen eigenen Beitrag hätte ich auch noch:
Dirk Bogarde hätte ich mir gleich mit zwei Leuten gut vorstellen können: Dietmar Schönherr und Hansjoerg Felmy. Beide sprachen ihn, soviel man weiß, kein einziges mal.
Maximilian Schell sprach sich öfter selbst, teilweise war aber auch mit der Stimme von Herbert Stass, Jürgen Thormann, Joachim Kerzel oder Erik Schumann zu hören. Mich wundert es schon länger, dass es in solchen Fällen nie jemand mit Christian Rode probiert hat. Dieser konnte schneidend genug klingen und hätte sowohl bei frühen als auch beim späteren (bärtigen) Schell gut mit dessen Gesichtszügen harmoniert.
Für den saft- und kraftstrotzenden Brian Blessed wäre Wolfgang Dehler absolut ideal gewesen, leider ist es nie dazu gekommen. Darauf kam ich, als ich die englische Synchronfassungen eines Rübezahl-Trickfilmes sah, die von Blessed erzählt wurde - in der deutschen Fassung war es ausschließlich Dehler (eine absolute Meisterleistung!)
Schade, dass Jörg Hengstler nie die Gelegenheit bekommen hat, Sidney Poitier zu synchronisieren (es liegen durchweg Originalsynchros vor und so soll es auch bleiben) - nicht nur, dass er großartig passen würde, er wäre auch extrem nah an der Originalstimme.
Walter Rilla sprach sich in den deutschen Fassungen teilweise selbst, teilweise übernahmen Kollegen wie Siegfried Schürenberg oder Konrad Wagner, wenn er verhindert war. Komischerweise scheint niemand auf Robert Klupp gekommen zu sein, der aus meiner Sicht Rillas Art besser entsprochen hätte.
Über Geschmack lässt sich nicht streiten - aber der knorrige Klupp wäre doch meilenweit weg gewesen von Rillas sanfter Originalstimme. Und bei deutschen Schauspielern muss meiner Meinung nach schon auf Ähnlichkeit geachtet werden ...
Klupp klang für dich "knorrig"? Auf mich wirkte er eher satt, ausgeglichen und relativ weich. Und gerade die stimmliche "Ausgeglichenheit" (ohne dabei voll zu wirken) hatte er aus meiner Sicht mit Rilla gemeinsam. Schürenberg z. B. klang wesentlich sonorer. War die Ähnlichkeit bei ihm (oder Konrad Wagner) aus deiner Sicht denn größer?
Unter "knorrig" würde er bei mir jedenfalls nicht fallen. Das wären für mich eher Sprecher wie Krause, Lukschy (besonders in späteren Jahren) oder Jelde.