Ich will zwar nicht schon wieder das Fass "Konrad Wagner und seine rheinische Herkunft" aufmachen, aber im Rheinland ist eine solche Aussprache garnicht unüblich. Da gibt es die Inschpektion, den Inschtallateur usw.
Zitat von Ludo im Beitrag #166Ich will zwar nicht schon wieder das Fass "Konrad Wagner und seine rheinische Herkunft" aufmachen, aber im Rheinland ist eine solche Aussprache garnicht unüblich. Da gibt es die Inschpektion, den Inschtallateur usw.
Ist es in Banden-Württemberg nicht ebenfalls so? Und auch der gebürtige Sachse Gert Fröbe (der aber nach 1945 meist im süddeutschen Raum lebte) sprach konsequent (sowohl "live" als auch in Synchros) von "Inschtrumenten".
Da ich selbst aus dem Rheinland stamme sind mir die sprachlichen Eigenheiten natürlich bekannt und gerade bei den älteren Leuten wird ganz gerne mal das "sp" auch in der Wortmitte wie sch ausgesprochen (bspw. wie hier in diesem Bläck Fööss-Klassiker: https://youtu.be/f4WqJlZbY-c?t=119). Dass das bei den Schwaben und Badensern ähnlich ist, kann man ja ganz gut bei Wolfgang Schäuble hören.
Es war auf keinen Fall meine Absicht, mit meinem Beitrag eine weitere Debatte zur Herkunft (der) Wagners loszutreten (schließlich habe ich mich hier mit Wertungen zurückgehalten und mit keinem Wort auf seinen/ihren Dialekt angespielt)! Ich fand die allerdings nur ein wenig merkwürdig, nachdem ich aus seinem Mund (so weit ich mich erinnern kann) noch nie zuvor in einer anderen Synchro "Insch-pektor" oder Vergleichbares gehört habe.
Nach über zehn Jahren (!) wird ein alter Beitrag ausgegraben:
Zitat von berti im Beitrag #36Ich meine, in einer Szene aus der "Sesamstraße" hätte Gerd Duwner von der "S-tatue" gesprochen. Leider konnte ich den Ausschnitt auf Youtube nur im Original finden: http://www.youtube.com/watch?v=8yiqGtZXCmQ Kann jemand meine Erinnerung zu seiner Aussprache hier bestätigen?
Mittlerweile steht auch die deutsche Version online:https://www.youtube.com/watch?v=9FnwA24pj8Y Das Wort "Statue" fällt relativ oft: Horst Schön spricht es konsequent "S-tatue" aus, Gerd Duwner zu Beginn und am Ende auch, mittendrin sagt er aber auch mehrere Male "Schtatue".
Wie nicht anders zu erwarten ist die ZDF-Synchro der Serie MSCuM eine Fundgrube dafür: In "Einmal Venus - hin und zurück" sagt Werner Peters: "Wir müssen sofort einen Gegenangriff s-tarten!" In derselben Szene spricht Gisela Reißmann allerdings davon, einen Satellit zu "schtarten". In "Ein Vogel, der zuviel wusste" erwähnen GGH, Michael Chevalier und Heinz Petruo ein "S-tudio" und in "2:1=1" hatte es GGH mit einem "S-tativ".
In der Folge "Mutters Erzählungen" aus derselben Serie spricht Martin Hirthe von einem Wagen, der "ges-toppt" wurde und später vom "s-tarten" einer Operation.
In "Die Brücken von Toko-Ri" spricht Wolfgang Eichberger immer wieder davon, dass Flugzeuge oder Hubschrauber "s-tarten" würden. Zusätzlich spricht Paul Wagner an einer Stelle von einem "ges-tarteten" Düsenjäger und Heinz Petruo von einem "ges-toppten" Spieler.
Zwei Beispiele aus der Serie "Es muss nicht immer Kaviar sein": In einer Folge sagt Siegfried Rauch, dass Flugzeuge mit einem kalten Motor "nicht s-tarten" könnten; in einer anderen erwähnt Claus Biederstaedt den "konsularischen S-tatus" einer Dame.
Zitat von bertiAm Anfang von "Man lebt nur zweimal" benutzt Siegfried Schürenberg für Bernard Lee die Aussprache "S-tart", GGH dagegen sagt "Schtart".
Ebenso spricht er in "Dr. No" von "Raketens-tarts". Diese Aussprache scheint bei ihm wohl Standard gewesen zu sein.
Im selben Film benutzt Heinz Petruo diese Aussprache durchgehend (er ist im Finale als Nachrichtensprecher zu hören), Friedrich Joloff auch fast (nur bei der letzten Gelegenheit wechselt er zu "Schtart"). Klaus Kindler sagt dagegen "Schtart" und Rainer Brandt benutzt in einer Szene die eine und in einer anderen die andere Variante.
Was ist eigentlich das rezenteste Beispiel für dieses Phänomen, das euch bekannt ist? In Halloween II von 2009 sagt Gerald Paradies für Brad Dourif zu Laurie am Anfang des Films "S-topp, S-topp, S-topp!", und wenn ich mich nicht täusche, versucht Nicole Hannak als Laurie gegen Ende des Films ebenfalls, ein vorbeifahrendes Auto auf der Landstraße mit "S-topp!" anzuhalten.
Zitat von Hydarnes im Beitrag #179Was ist eigentlich das rezenteste Beispiel für dieses Phänomen, das euch bekannt ist? In Halloween II von 2009 sagt Gerald Paradies für Brad Dourif zu Laurie am Anfang des Films "S-topp, S-topp, S-topp!", und wenn ich mich nicht täusche, versucht Nicole Hannak als Laurie gegen Ende des Films ebenfalls, ein vorbeifahrendes Auto auf der Landstraße mit "S-topp!" anzuhalten.
Interessante Frage! Zumindest "S-tart" und "S-tatue" sind mir bei Synchros aus den letzten Jahren/Jahrzehnten nicht mehr untergekommen, selbst wenn Sprecher der "alten Schule" beteiligt waren ("S-tandards" oder "S-trukturen" z. B. dagegen schon).