Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber Tietz und Sachtleben sind doch stimmlich so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Oder hat sich Tietz so stark verändert? Hab ihn letztes Jahr noch in einer Produktion gehört und da klang er wie immer. Immer noch sehr energiegeladen, etwas spitzer als noch vor 10 Jahren….
Ich sehe das aber genauso. Michael Tietz sprach vor ein paar Jahren in einer Folge THE GOOD FIGHT Daniel Davis, den die meisten vermutlich mit Horst Sachtleben in DIE NANNY kennen, und es passte super. Praktisch die gleiche Art Interpretation. Michael Tietzs Stimme ist von Natur aus nur etwas zarter.
(Wer sich sein eigenes Urteil bilden will: Disney+, 3x10, 25:36)
Benson und Stranger Things sind meinem Ohr nicht bekannt, aber anhand der Samples auf seiner Website habe ich bei den ersten Samples eher eine Ähnlichkeit zu den Schults vermutet. Aber nach manch anderen Samples, v.a. bei den Voiceover-gekennzeichneten, würde ich dir zustimmen.
Hier habe ich erst kürzlich Romanus Fuhrmann eine Ähnlichkeit zu Bengsch nachgesagt. Die Samples zu Profiling Paris und RBB finde ich am deutlichsten. Ich muss aber gestehen, dass meine Berührungen mit Bengsch limitiert sind und hauptsächlich aus der Dauerschleife der Neptun-Folge von SpongeBob und ein paar Richard-Gere-Auftritten bestehen.
Gilt Fred Maire bereits als "klassischer Sprecher"? Für Nachsynchros, in denen der jüngere Maire zu hören ist, empfiehlt sich jedenfalls meines Erachtens René Hofschneider. Sollte mal ein bisher unsynchronisierter Film mit Klaus Kinski vertont werden, würde ich ihn deswegen auch empfehlen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #339Warum sollte er nicht als klassischer Sprecher gelten? Er begann seine Karriere in den 60ern
Und was ist mit Leuten, die in den 60ern bereits als Kindersprecher aktiv waren, wie etwa Santiago Ziesmer und Ronald Nitschke? Letztere würde ich nicht unbedingt als "klassische Sprecher" einordnen.
Streit- und Grenzfälle gibt es immer. Ist ja sowieso die Frage, wie man die klassische Phase der Synchronisation einordnet. Für mich endet sie um 1980, als viele Sprecher der klassischen Ära von uns gingen oder sich zurückzogen (egal ob west oder ost).
Zitat von Koboldsky im Beitrag #342Nach Sichtung von "Rambo" kam mir der Gedanke, dass Axel Lutter möglicherweise ein gutes Double für Heinz Theo Branding sein könnte.
Wieso könnte? Das gab es sogar schon, bei der Folge "Der unbestellte Mörder - Teil 1" aus der Serie "Die Unbestechlichen". Sat.1 hatte in den 80ern merkwürdigerweise nur den zweiten Teil (der für sich zwar auch einigermaßen funktioniert, aber doch einen merkwürdigen Eindruck als "Stand-Alone-Episode" hinterläßt) synchronisieren lassen, wobei Branding eine der Gasthauptrollen sprach. Für die DVD-VÖ 2005 ließ CBS/Paramount den ersten Teil dann nachsynchronisieren, und hier durfte dann Lutter den Part für den seinerzeit schon im Ruhestand befindlichen Branding übernehmen - und machte das ausgezeichnet.
Die Folge war ohnehin sehr gut bearbeitet, so durften Beckhaus und Danneberg ihre damaligen Rollen wieder aufnehmen, Karl Schulz holte man auch noch mal für seine Gastnebenrolle, lediglich Joachim Pukaß und Norbert Gescher vermißt man (und Berno von Cramm, den man allerdings aus München hätte holen müssen). Alle übrigen Sprecher aus Teil 2 (Ortwin Speer, Gerd Duwner, Mathias Einert) waren seinerzeit leider schon verstorben, wurden aber passend "nachgecastet". BTW - auch Thomas-Nero Wolff für Ortwin Speer war eine sehr gute Alternative.
Ist mir zumindest vorhin in "Limbo" aufgefallen. Wo Reinhard Brock von Haus aus immer eine gewisse Liebenswürdigkeit und Gutmütigkeit mitgebracht hat, klingt Gerhardt in der entsprechenden Rolle aggressiver und "bellt" seine Takes teilweise raus, aber in Sachen Diktion kam er Brock dadurch teilweise überraschend nah. Vielleicht was für mögliche Nachsynchros.