Klingt wirklich furchtbar. Aber bei Peter Cushing scheint man ja sowieso das ein oder andere Mal ziemlich ins Klo gegriffen zu haben, zumindest Manfred Schott und Leo Bardischewski klingen meiner Meinung nach zumindest auf dem Papier nicht weniger grauenhaft als Marquis und Eckart Dux und Christian Marschall kann ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen.
Bei der "Brücke am Kwai" war Alec Guinnes "nur" die dritte Wahl für die Rolle des Colonel Nicholson. Nachdem Laurence Olivier ablehnte, dachte man kurz an Charles Laughton, der aber für die Szenen, in denen Nicholson abgemagert und körperlich geschwächt auftreten, zu korpulent war. Laughton wäre zu dieser Zeit wahrscheinlich schon von Eduard Wandrey gesprochen, Olivier hatte noch keinen Stammsprecher. Aber da Wilhelm Borchert bei diesem Film seinen Einstand für Guinnes hatte: Wäre er auch auf Olivier besetzt worden? Natürlich wäre auch Siegmar Schneider denkbar gewesen (Siegfried Schürenberg war bereits in einer Nebenrolle ganz gut besetzt). Bevor man als Commander Shears William Holden verpflichtete, war Cary Grant für diese Rolle im Gespräch. Wahrscheinlich wäre es in diesme Fall bei Paul Klinger geblieben, da dieser Grant bei der Ultra mehrmals sprach.
Michael Anderson wollte "Der Diener" bereits 1956 für Rank verfilmen, mit Peter Finch in der Rolle, die später Dirk Bogarde spielte. Letzterer hätte die James Fox-Rolle übernehmen sollen. Finch allerdings wollte nicht. Hätte er, dann wäre er wohl von Wolfgang Eichberger synchronisiert worden, der damals bei Rank etabliert war. Für Bogarde wäre Sebastian Fischer denkbar.
Dirk Bogarde wiederum war von einer ganzen Reihe nicht mit ihm realisierter Filme betroffen:
"Sinuhe, der Ägypter" - Rank gab ihn nicht frei, Edmund Purdom spielte die Rolle. Sprecher Sebastian Fischer wäre wohl gleich geblieben.
Wegen Verhinderung mußte Bogarde aus "Gigi" im Vorfeld aussteigen und Louis Jourdan bekam die Rolle des jungen Liebhabers. Auch hier wäre wohl Ottokar Runze denkbar, da MGM ja selten Rücksicht auf andere Kombinationen nahm.
Rank wollte 1958 "Lawrence von Arabien" verfilmen - mit Dirk Bogarde! Leider war das Budget von 1 Mio Pfund nicht zu realisieren und das Projekt kaufte David Lean, der es später noch teurer realisierte. Bei Rank wäre es wohl nicht zu DEM Film geworden-dafür tippe ich auf GGH bei Bogarde.
Dieser bekam das Angebot, in "The Mission" die Rolle zu spielen, die dann Jeremy Irons erhielt. Was für ein Altersunterschied! Bogardes Lebenspartner Tony Forwood war allerdings schwer krebskrank, so lehnte er ab. Ob dieser Film Bogardes Karriere als Schauspieler neu belebt hätte? Hier tippe ich auf einen hypotethischen Einsatz von Holger Hagen.
Last but not least luchste Bogarde allerdings die Rolle in "Daddy Nostalgie" Peter o' Toole ab. Dieser wäre zu dem Zeitpunkt wohl von Jürgen Thormann gesprochen worden.
Ich finde es immer wieder interessant, Hypothesen aufzustellen, wie welche Karrieren weiter verlaufen wären, wenn...
Bevor Billy Wilder in "Das Privatleben des Sherlock Holmes" die beiden Hauptrollen mit den (relativ) wenig bekannten Schauspielern Robert Stephens und Colin Blakely besetzte, waren Peter O´Toole und Peter Selers in der engeren Wahl. Gerade O´Toole kann ich mir sehr gut als Holmes, wie er in diesem Film gezeichnetist, vorstellen, bei Sellers als Watson fällt es schon etwas schwerer. Aber vielleicht hätte ihn zu dieser Zeit eine Komödie jenseits des Klamauks (auf den er oft festgelegt wurde) gereizt? Wäre der Film in die deutschen Kinos entstanden und daher um 1970 (und nicht erst einige Jahre später) synchronisiert worden, hätte aufgrund des Verleihs wahrscheinlich die Ultra den Zuschlag erhalten, die bis 1973 sowohl in Berlin als auch in München vertreten war. Peter O´Toole wäre dort wahrscheinlich von Sebastian Fischer synchronisiert worden. Christian Rode sprach O´Toole einige Jahre später zwar auch, passte aber ganz und gar nicht und wäre daher (anders als bei Stephens) keine gute Wahl gewesen. Im Falle von Peter Sellers existierte zu dieser Zeit keine Kontinuität, da Georg Thomallas letzter Einsatz schon mehrere Jahre zurücklag und sich seitdem niemand etabliert hatte. Vielleicht hätte Harald Juhnke auch in diesem Fall gepasst? Nicht, weil er Sellers in zwei Filmen gesprochen hatte (diese lagen damals auch schon länger zurück), sondern weil er als Rollencast gut funktioniert und er zu dieser Zeit noch ab und an in Realfilmen zu hören war, z. B. für Woody Allen in der Kinosynchro von "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten" (für den er leider absolut nicht funktionierte).
Zitat von berti im Beitrag #66Bevor Billy Wilder in "Das Privatleben des Sherlock Holmes" die beiden Hauptrollen mit den (relativ) wenig bekannten Schauspielern Robert Stephens und Colin Blakely besetzte, waren Peter O´Toole und Peter Selers in der engeren Wahl. Gerade O´Toole kann ich mir sehr gut als Holmes, wie er in diesem Film gezeichnetist, vorstellen, bei Sellers als Watson fällt es schon etwas schwerer. Aber vielleicht hätte ihn zu dieser Zeit eine Komödie jenseits des Klamauks (auf den er oft festgelegt wurde) gereizt? Wäre der Film in die deutschen Kinos entstanden und daher um 1970 (und nicht erst einige Jahre später) synchronisiert worden, hätte aufgrund des Verleihs wahrscheinlich die Ultra den Zuschlag erhalten, die bis 1973 sowohl in Berlin als auch in München vertreten war. Peter O´Toole wäre dort wahrscheinlich von Sebastian Fischer synchronisiert worden. Christian Rode sprach O´Toole einige Jahre später zwar auch, passte aber ganz und gar nicht und wäre daher (anders als bei Stephens) keine gute Wahl gewesen. Im Falle von Peter Sellers existierte zu dieser Zeit keine Kontinuität, da Georg Thomallas letzter Einsatz schon mehrere Jahre zurücklag und sich seitdem niemand etabliert hatte. Vielleicht hätte Harald Juhnke auch in diesem Fall gepasst? Nicht, weil er Sellers in zwei Filmen gesprochen hatte (diese lagen damals auch schon länger zurück), sondern weil er als Rollencast gut funktioniert und er zu dieser Zeit noch ab und an in Realfilmen zu hören war, z. B. für Woody Allen in der Kinosynchro von "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten" (für den er leider absolut nicht funktionierte).
Da bin ich mir auch fast sicher, daß das nochmal ein genialer Synchron-Auftritt für Sebastian Fischer geworden wäre. Der hätte auch so eine passende Holmes-Stimme für diese Art Interpretation. Thomalla für Sellers wäre wohl doch eher unwahrscheinlich gewesen zu dem Zeitpunkt. Harald Juhnke wäre sicher ein glaubwürdiger Kandidat gewesen, vielleicht auch bereits Jürgen Thormann. Allerdings halte ich selbst Rolf Schult für wahrscheinlich, für mich Sellers´unpassendster Sprecher, aber der sprach ihn immerhin vorher gleich zweimal in Berlin. An Thomalla erinnerte man sich ja leider erst wieder, als Clouseau zurückkam...
Zitat von fortinbras im Beitrag #67Da bin ich mir auch fast sicher, daß das nochmal ein genialer Synchron-Auftritt für Sebastian Fischer geworden wäre. Der hätte auch so eine passende Holmes-Stimme für diese Art Interpretation.
Er hätte sogar zu Robert Stephens gepasst. Rodes Leistung möchte ich absolut nicht schmälern, aber Fischers Synchronrollen wurden mit den Jahren bekanntlich immer seltener, weshalb ich ihm einige (für O´Toole oder andere Schauspieler) gegönnt hätte.
Da ich weder O'Toole noch Sebastian Fischer je etwas abgewinnen konnte, bin ich heilfroh, dass dieser spekulative Fall nicht Wirklichkeit geworden ist. Ich finde den Film, so wie er ist, phantastisch und unschlagbar - auch und besonders in der vorliegenden Synchro.
Hehe, nein-nein, ich finde sie beide nur sehr blass und langweilig, Fischer allerdings mehr als O'Toole. LAWRENCE VON ARABIEN und WIE KLAUT MAN EINE MILLION mag ich ja ganz gern. auch EIN DRAUFGÄNGER IN NEW YORK finde ich ziemlich gut, aber prinzipiell gibt es an O'Tooles Spielweise nichts, was mich beeindruckt. Ganz schlimm fand ich ihn, als ich mir kürzlich PUSSYCAT wieder angeschaut habe - null Sinn für Comedy bewies er da. LORD JIM sollte ich mir nach soo langer Zeit eigentlich mal wieder geben. Mason und die schöne Farbfotografie sind ja schon die halbe Miete.
O´Tooles äußerst feinnerviges und sensibles Spiel und Fischers zugleich vornehme und innerlich oft bebende Stimme wirken auf dich "blass und langweilig"? Gelangweilt wirkte O´Toole auf mich zwar in manchen Filmen, in denen er extrem unterfordert wirkte, wie etwa "Unternehmen Rosebud" oder "Wie klaut man eine Million" (Verzeihung!), wobei die Filmen in beiden Fällen auf mich auch sonst extrem öde und fade wirkten.
Zitat von John Connor im Beitrag #71Mason und die schöne Farbfotografie sind ja schon die halbe Miete.
Und die andere Hälfte wäre Friedrich Joloff in seiner wahrscheinlich letzten Synchronrolle in einem Spielfilm?
Gelangweilt wirken und langweilig rüberkommen sind ja zwei Paar Schuhe - Robert Mitchum wirkte in nahezu allen seinen Filmen gelangweilt, aber er war für mich nie langweilig. "Feinnervig und sensibel" ist für mich jemand wie Burt Lancaster in vielen seiner Rollen (und gleichzeitig kraftvoll), oder Redford oder Alan Ladd oder..., "vornehm und innerlich bebend" klingt für mich jemand wie Borchert - da ist es schon fast eine "Geschmacklosigkeit", wenn diese Titanen der Schauspielkunst (na gut, Aland Ladd wäre hier ein Grenzfall), in einem Atemzug mit O'Toole oder Fischer genannt werden.
Mitchum wirkte auf mich zwar oft leicht phlegmatisch, aber eigentlich nie so, als würde ihm der Film, den er dreht und seine eigene Rolle am Allerwertesten vorbeigehen, was bei O´Toole in den beiden Filmen leider mein Eindruck war. In "Lawrence von Arabien" oder dem bewussten anderen Film (dem mit James Mason) brachte er dagegen für mich Angespanntheit und innere Zerrissenheit zum Ausdruck, die einen Mann bis an den Rand des Wahnsinns treiben. In "Pussycat" ist die Sache ähnlich, auch wenn es sich hier "nur" um Konflikte mit dem eigenen Trieb und der Wirkung aufs andere Geschlecht handelt, so dass es komisch wirkt. Aber davon abgesehen hat man es hier fertig gebracht, dass ein Charakterdarsteller seinen Rollentyp ins Komödiantische "übersetzte". Und bei der "Nacht der Generale" spielte er (wieder mit Fischers Stimme) einen Mann, hinter dessen korrektem, diszipliniertem Auftreten und Sauberkeitsfanatismus sexuelle und sadistische Obsessionen stecken. Und im "Mann von La Mancha" (leider alles andere als eine gelungene Adaption eines zugegebenermaßen schwer zu verfilmenden Stückes) wurde so jemand dargestellt, der sich bewusst und konsequent der Realitätswahrnehmung verweigert.
Ursprünglich war Sean Connery als "Gandalf" vorgesehen. Darauf hat im Februar John Connor bereits hingewiesen. Auf einen Hinweis darauf bin ich auf folgendes Video (www.youtube.com/watch?v=37ODMW8sXtYh ab 2:52) gestoßen.
Vielleicht hätte man sich sogar auch hier für Höppner entschieden, er wäre imho. recht gut von Connerys Gesicht gekommen. Er war ohnehin in "The Rock" (wenn mich mein Gedächnis keinen Streich spielt) stellenweise (in ruhigeren Szenen) stimmlich relativ nah an Höppner dran. Wagner wäre außerdem mein erster Favorit (wohl neben Höppner) für diese Rolle gewesen, wäre er nicht schon 1996 verstorben.