Eigentlich sollte John Lithgow den "Dr. Emmett Brown" in "Zurück in die Zukunft" spielen. Wer wäre als Sprecher für ihn möglich gewesen? Für die Rolle von Doc Brown kamen außerdem Jeff Goldblum und Dudley Moore in Frage. Arne Elsholtz und Wolfgang Draeger kann ich mir allerdings nicht so recht vorstellen.
Folgender Film ist echt reiner Jux, weil er so nie geplant war:
1965 konnte Harry Alan Towers sein als Peter Welbeck verfasstes Drehbuch zu "Zehn kleine Negerlein" nicht verfilmen, da die Rechte an Agatha Christies Roman bei Hammer Films lagen, die seit 1959 schon ein Remake des Klassikers von 1945 planten.
Hammer verfilmte das Drehbuch von Welbeck/Towers, unter der Regie von Don Sharp mit Musik von Benjamin Frankel, der ja auch "Das alte finstere Haus" schön leicht vertont hatte.
Unter dem Titel "Einladung ins Schloß des Schreckens" (statt "Geheimnis im blauen Schloß") kam der Film 1966 in die deutschen Kinos und wurde bei der Berliner Synchron bearbeitet.
Es spielten und sprachen:
Richter Cannon: Peter Cushing / Friedrich Schoenfelder
Dr. Armstrong: Christopher Lee / Lothar Blumhagen
Hugh Lombard: Oliver Reed / Rainer Brandt
Ann Clyde: Suzan Farmer / Marianne Lutz
General Mandrake: Andre Morell / Konrad Wagner
Detektiv Blore: Patrick Wymark / Martin Hirthe
Mike Raven: Peter Blythe / Joachim Pukaß
Ilona Bergen: Barbara Shelley / Agi Prandhoff
Elsa Grohmann: Patience Collier / Alice Treff
Joseph Grohmann: Michael Ripper / Gerd Duwner
Stimme I. R. Gendwer: Charles Gray / Wilhelm Borchert
@Koboldsky: Ich könnte mir sogar vorstellen, dass auch bei Lithgow die Entscheidung für Lutz Mackensy (zumindest rollenbedingt) ausgefallen wäre. Unter denjenigen die er schon hatte, kommt mir nicht zuletzt bei seinem Gesicht als Erster Randolf Kronberg in den Sinn, und es wäre für mich außerdem Joachim Tennstedt, wenn er so ähnlich chargiert hätte, ein reizvoller Gedanke.
Zitat von Gast im Beitrag #77Richter Cannon: Peter Cushing / Friedrich Schoenfelder
Dr. Armstrong: Christopher Lee / Lothar Blumhagen
Cushing als Richter wäre ideal gewesen, zumal er sowieso meist älter wirkte, als er war, und man ihn deshalb nicht unbedingt hätte schminken müssen. Aber Lee als Dr. Armstrong? Ich glaube, auch in diesem Fall wäre es besser gewesen, ihn als anklangende Stimme zu besetzen. Ob Herbert Lom zu dieser Zeit auch schon in dieser Rolle überzeugt hätte (dann aber wohl ohne Schürenbergs Stimme und die weißen Haare)?
Ich hatte Lust bekommen, nach unserem Austausch zum Thema diesen Film zu konzipieren.
Dabei ließ ich meine Fantasie aber rein nach Hammer-Politik walten. Die hätten sich bei dem Stoff wohl Lee und Cushing kaum entgehen lassen. Anders als bei Amicus ("Im Todesgriff der roten Maske" / "Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse") hätte Hammer hier das Beste herausgeholt und da Lee schwerlich den jungen Helden hätte spielen können, hätte man ihn wohl als den Arzt besetzt. Blore etwa wäre auch passend gewesen, aber als Rolle nicht groß genug.
Abgesehen von Patrick Wymark, der bei Hammer nicht zum Zuge kam, entschied ich mich sehr für eine typische Besetzung im Sinne der dortigen Praxis jener Tage.
Insofern mach m. E. Lee als Dr. Armstrong Sinn, vor allem weil er auf Cushing reinfallen würde. Und die Chemie der beiden hätte man hier mehr als gerecht werden können.
Aber wäre bei Lee aus deiner Sicht Blumhagen zu dieser Zeit am wahrscheinlichsten gewesen (Weicker wäre natürlich in dieser Fiktion kein Thema)? Und meinst du nicht, im Falle von Morell wären Ackermann und Schürenberg nicht mindestens ebenso wahrscheinliche Besetzungen?
Bei Morell kamen damals die von dir genannten Sprecher auch in Frage, aber Konrad Wagner hatte immerhin gerade einen tollen Einsatz in "Nächte des Grauens" für ihn gehabt.
Anders als in München, bzw in München-Hamburg (wo's ja oft Querbesetzungen gab), wo man ab dem Fu Man Chu-Erfolg stark auf Weicker setzte, bzw später mit Marschall/Kramer insgesamt drei etablierte Lee-Sprecher hatte, gab es in Berlin für ihn niemals irgendeine fixere Bindung. Insofern kämen viele für Lee in Frage, aber Blumhagen hätte zum Zeitpunkt meiner fiktiven Filmsynchro auch schon für Lee in "Der Schädel des Marquis de Sade" gesprochen und wurde dann ja zwischendurch auch noch auf ihn besetzt (The Avengers, Im Todesgriff der roten Maske).
Bei Hammer interessierte man sich tatsächlich für die Filmrechte an "Rosemaries Baby". Wegen des heiklen Stoffes zögerte man, dann waren sie weg - womit William Castle den Weg ebnete zu Polanskis Filmklassiker.
Nun aber lasse ich mal meiner Fantasie freien Lauf:
"Der Teufel singt ein Kinderlied"
OT: Rosemarys Baby
GB, 1966 Regie: Cyril Frankel Drehbuch: Richard Matheson Musik: Richard Rodney Bennett Produktion: Hammer Films Verleih: Centfox
Einmal mehr unterhalte ich mich jetzt mit mir selbst...
Mal angenommen, Eon hätte Ian Flemings Reihenfolge der Romane in einem Fall eingehalten, wo die Inhalte tatsächlich untrennbar verbunden sind, dann wäre zuerst "O.H.M.S.S." gekommen. Natürlich mit Sean Connery. Und hier mache ich eine Liste zu diesem bombastisch besetzten fiktiven Film...
"Im Geheimdienst Ihrer Majestät"
GB, 1967 Regie: Terence Young (der würde besser zum Stoff passen als Gilbert)
Es spielen und sprechen:
Sean Connery (James Bond) G. G. Hoffmann
Claudia Cardinale (Teresa "Tracy") Margot Leonard
Peter Van Eyck (Blofeld) er selbst
Valentina Cortese (Irma Bunt) Christine Gerlach
Vittorio de Sica (Draco) Curt Ackermann
Bernard Lee (M) Konrad Wagner
Lois Maxwell (Moneypenny) Inge Landgut
Desmond Llewelyn (Q) Eric Vaessen
Francis Matthews (Sir Hilary Bray) Jürgen Thormann
Zur Info:
Peter Van Eyck wäre für mich, neben Max von Sydow, die perfekte Blofeld-Besetzung gewesen. Im Falle eines Zuschlages hätte man ihm sicher keine deutsche Partnerin zur Seite gestellt als Irma Bunt.
Für die Fortsetzung "Man lebt nur zweimal" (einer von Flemings besten Romanen: Rache an Blofeld für den Tod Tracys) wäre Van Eyck nicht mehr zur Verfügung gestanden. Hier wären Charles Gray oder Max von Sydow würdige Nachfolger gewesen.
Zitat von Gast im Beitrag #84Für die Fortsetzung "Man lebt nur zweimal" (einer von Flemings besten Romanen: Rache an Blofeld für den Tod Tracys) wäre Van Eyck nicht mehr zur Verfügung gestanden. Hier wären Charles Gray oder Max von Sydow würdige Nachfolger gewesen.
Wären nicht beide (speziell von Sydow; Gray wirkte ja etwas älter, als er war) damals noch zu jung für die Rolle gewesen?
Ist doch ganz einfach: Blofeld hat aus seinem Piz eine Gloria-Kapsel mitgenommen, die sich positiv auf sein Äußeres auswirkte. Und Sushi statt Käsefondue trug sicher auch zur Regenerierung bei.
Mit etwas Make Up kann alles geschehen, bzw ist in einer eskapistischen Filmwelt alles möglich. Man hätte ja einen deutschen Nachfolger nehmen können und Sean Connery...nein, George Lazenby in "Man lebt nur zweimal" einen Blofeld umbringen lassen, der z. Bsp. von Heinz Drache gespielt wird.
Ich habe neulich in kurzer Folge "Der Schnorchel" un "Ein Alibi zerbricht" gesehen und mir gedacht, was für ein herrlicher Blofeld Van Eyck doch gewesen wäre.
Zitat von fortinbras im Beitrag #84 "Im Geheimdienst Ihrer Majestät"
GB, 1967 Regie: Terence Young (der würde besser zum Stoff passen als Gilbert)
Es spielen und sprechen:
Sean Connery (James Bond) G. G. Hoffmann
Claudia Cardinale (Teresa "Tracy") Margot Leonard
Peter Van Eyck (Blofeld) er selbst
Erstaunlich, dass wir diesen Fall noch nicht hatten. Es gab sogar schon Probeaufnahmen dazu, bevor das Projekt dann leider gekippt wurde:
Van Eyck.png - Bild entfernt (keine Rechte)
In der Tat sehr schade, dass es nicht dazu gekommen ist. Van Eyck hätte auch aus meiner Sicht einen großartigen distinguierten Blofeld abgegeben.
Allerdings hätte mir die ursprüngliche Besetzung für Tracy, BB, besser gefallen, wo man doch Margot Leonard für die Synchro sowieso schon verpflichtet hatte.
Nun ja, wo BB draufsteht, ist üblicherweise auch BB drin - und das behagt mir persönlich absolut gar nicht. Ein Segen, daß sie nie in einem Bond-Film war. Ähnlich MM hat sie auch in zwei, drei echt guten Filmen mitgewirkt, war mir persönlich aber immer suspekt. Die Andress ist natürlich verdientermaßen Kult, aber die einzig echt tolle "Blondine", die es je bei Bond gab, war Honor Blackman. Das ist nämlich eine FRAU! Das Gefriertruhenimage der Deneuve, die ich nie mochte, ist mir auch versperrt geblieben. Wenn schon Blondinen, dann Michele Morgan, Ingrid Thulin oder die entzückende Sabina Sesselmann. Das sind Frauen! Oder so wandelnde Persiflagen wir Barbara Windsor oder Diana Dors sind amüsant, aber MM, BB, ... Brrrrr! Das sind keine Frauen, das ist eine Überbetonung einer künstlichen Weiblichkeit, wie sie sich nur Männer einfallen lassen können. Immerhin: lieber BB und MM als Pamela Anderson. Ich mag auch die Überbetonung einer künstlichen Männlichkeit nicht, die seltsamerweise aber auch eher von den Männern aufgebracht wurde und weniger von den Frauen: Bruce Willis, John Wayne, Tom Selleck, Burt Reynolds, .... Alles furchtbar - das Filmimage, ich rede nicht von den Menschen selbst, die ja ganz nett sein können.
Aber BB und JB - Nein! Nein! Nein! Die will ich mir absolut in keinem Bond-Film vorstellen.
Die beste Frau, die Bond je hatte, war ohnehin Fatima Blush.
Freiwillig würde er das ja auch nie zugeben...! Ok, sie war die Böse - aber wenn Bond sich nicht nach dem üblichen Drehbuch richten müßte, würde er als einigermaßen vernünftiger Mann wohl Fatima Blush nehmen und mit ihr durchbrennen, anstatt das "Trutscherl" Domino zu nehmen, wo man schon vom Hinschauen schläfrig wird.