Von "technisch korrekt" hab ich jetzt das erste Mal etwas gelesen, insofern hab es auch noch nie vernommen. Dann hört man doch eher die Begriffe, die du schon selbst als Alternativen aufgeführt hast, wie das "im Prinzip zutreffend" beispielsweise.
Lese/höre "technisch korrekt" zum ersten mal. Ist mir im Alltag und im Synchron auch noch nie untergekommen, aber womöglich schaue ich nicht die richtigen Filme. Die einzige deutsche Entsprechung, die mir dazu einfällt und ich auch vom normalen deutschen Sprachgebrauch her kenne wäre "Da liegst du absolut richtig" (ernst gemeint) oder "Da hast voll ins Schwarze getroffen." (salopp gesagt). Für den verlinkten Futurama Clip kann man das ganze natürlich nicht 1-zu-1 umsetzen, weil es eine amüsante Feststellung ist, die auf der englischen Sprache aufbaut. Da müsste man sich was anderes einfallen lassen.
Im Deutschen wurde in der Futurama-Szene nicht nur "technisch" gesagt, sondern eigentlich gleich der ganze Witz vergeigt: "Sie haben technisch völlig recht. Absolut superkorrekt." Da es nicht um Technik, sondern um Bürokratie geht, würde ich es (in Langform) übersetzen als: "Rein formaljuristisch haben Sie recht... und das ist die beste Art recht zu haben!"
Ich glaube "technisch korrekt" bzw. "technisch gesehen haben Sie recht" ist mir bei Stargate Atlantis einige male negativ aufgefallen, wo ich die Übersetzung ansonsten sehr gut fand.
Im leistungssportlichen Kontext habe ich meist "technisch perfekt" gehört, im darstellerisch-künstlerischen mitunter "technisch versiert", aber "korrekt" eigentlich nicht...!
Ich habe sogleich mein Langenscheidt-Englischwörterbuch zu Rate gezogen! Es gibt neben "technisch" eine zweite Übersetzungsmöglichkeit: Diesen Fururama Ausschnitt -wo der Chef ja den Angestellten offensichtlich gerade lobt - hätte ich also dementsprechend gleich mit "fachlich korrekt" übersetzt.
Um mal wieder diesen beim Publikum so beliebten Thread zu reaktivieren:
"Babe" Dieses Wort ist in einigen Serien geradezu eine Seuche. Es dient bereits im Englischen auf einmal als General-Kosewort, obwohl es schon dort viele Alternativen gäbe.
Im Deutschen klingt es zunächst einmal sehr, naja, amerikanisch. Und auch sehr modern, was ungünstig ist, wenn eine Handlung nicht in der Gegenwart spielt.
Besonders schlimm finde ich es aber dann in Bezug auf Kinder. Denn zumindest, so weit das Wort hierzulande z.B. über englische Texte ankommt, hat das Wort als Kosename für mich eine romantische bis sexuelle Konnotation.
Bei "Babe" würde ich bleiben, wenn der Sprecher z.B. etwas machohaft rüberkommt.
(Ja, natürlich erinnere ich mich an das Schweinchen namens Babe oder daran, dass Ned + Maude Flanders mal die kleine Maggie mit "Wir haben dich, Babe" besungen haben, aber das war sprachlich beides unproduktiv.)
Kannst du das denn zeitlich verorten, ist das eher ein Phänomen der letzten paar Jahre? Mir ist "Babe" zwar als solches in der Umgangssprache bekannt, aber in Synchros ist mir das bislang noch nicht untergekommen und ehrlich gesagt es würde mich auch ziemlich rausreißen sowas zu hören, klingt so "pseudocool".
Wie verhält es sich – wo wir gerade dabei sind – eigentlich mit der Phrase "Wie auch immer"? Sie fügt sich immer schön in einen Satz ein, wenn das Gesagte eines Partners A durch den Partner B nochmal kurz aufgefasst/bekräftigt werden soll, Partner B den Dialog aber auch langsam beenden möchte/das Thema wechseln will. Jetzt bin ich überhaupt kein Experte der deutschen Sprache, aber ehrlich gesagt ist mir die Phrase "Wie auch immer…" im Alltag noch nie untergekommen. Könnte es sich dabei um eine Übernahme des englischen "However,…" handeln, dass an einer solchen Stelle durchaus stehen würde? "How" wird zu "wie", "ever" halb übersetzt zu "immer", "auch" als Lückenwort, dadurch dann Lippensynchron?
Zu Deinem zweiten Punkt: Die Formulierung „wie auch immer“ in Sätzen wie „wie auch immer es beschaffen sei“ oder „wie auch immer er das geschafft haben mag“ ist auf jeden Fall schon ein paar Jahrhunderte älter als die erste Synchronisation – zumindest in dieser in den Satz integrierten Form. Die von Dir beschriebene Verwendung – nämlich anstelle von „Wie dem auch sei“ [o. ä.?] (diese Formulierung findet sich etwa schon bei Goethe und vorher), also syntaktisch isoliert – scheint mir dagegen tatsächlich einer jüngeren Entwicklung zu entspringen ...
"Babe" ist tatsächlich noch ganz neu und fiel mir insbesondere bei einer bestimmten Serie auf.
Als das dann aber auch noch in einer anderen Serie im Original anfing, dachte ich einfach nur: Nein!
Kurioserweise spielen beide Serien in mehreren Zeitebenen.
"Wie auch immer" - gutes Beispiel! Meistens geht sie aber wie das noch etwas schlimmere "Was auch immer ..." auf "whatever" zurück.
Manchmal will damit jemand ein Thema abhaken, das er möglicherweise selber aufgebracht hatte, und eventuell zum nächsten kommen. Teils wird es sogar nur schnell weggesprochen. In dem Fall passt schöner: "Aber was soll's!" oder "Ach/Aber egal!".
Viel häufiger ist es aber eine trotzig-desinteressierte Reaktion, insbesondere auf moralische Vorträge o.ä. In solchen Fällen kann man sowas sagen wie: "Wenn du meinst!" oder "Mir doch egal!" Auch noch Flapsigeres wie "Mir doch wurscht!" wäre denkbar, aber das hat dann etwas für Synchronisationen ungünstig Dialekthaftes.
"Wie auch immer" KANN im Deutschen manchmal auch passen. Es hat aber mehr etwas bewusst Moderierendes. Gerade aus dem Mund von Jugendlichen fände ich es sehr schräg.
Noch schlimmer als "Babe" oder "Hey" finde ich in alten deutschen Synchros (vor allem in den 40ern und 50ern) die ständige Verwendung von "alright". Verstehe echt nicht, warum man das nicht übersetzt hat.
Zitat von Samedi im Beitrag #129Noch schlimmer als "Babe" oder "Hey" finde ich in alten deutschen Synchros (vor allem in den 40ern und 50ern) die ständige Verwendung von "alright". Verstehe echt nicht, warum man das nicht übersetzt hat.
Ich sah neulich die beiden Synchros der Columbo-Folge „Wenn der Schein trügt“. Auch wenn die ARD-Fassung aus Hamburg aus dem Ex-Nazi einen Bankräuber machte, ist sie wohl sprachlich der späteren RTL-Fassung aus München überlegen. Das ist mir vor allem an einer Stelle aufgefallen: Columbo stellt Santini und Sergeant Wilson einander vor. Wilson fragt daraufhin Santini: „Wie geht es Ihnen?“ Santini reagiert lediglich mit einem skeptischen Blick. Auf so eine Frage erwarte ich im Deutschen eine Antwort wie „gut“, „geht so“ oder meinetwegen „das geht Sie nichts an!“, aber nicht so eine Reaktion. In der ARD-Fassung sagt Wilson auch lediglich „Sehr erfreut.“ Das passt, da erwartet man ja auch keine Antwort.
Tja, eigentlich sollte man im Englischunterricht als eine der ersten Sachen gelernt haben, dass "How do you do" keine echte Frage ist (und daher auch nicht als solche übersetzt werden sollte) ...
Zitat von berti im Beitrag #132Tja, eigentlich sollte man im Englischunterricht als eine der ersten Sachen gelernt haben, dass "How do you do" keine echte Frage ist (und daher auch nicht als solche übersetzt werden sollte) ...
Eben, es ist ja auch als Erwiderung gemeint. Ist hierzulande auch eher als erneutes "Hallo" oder "Guten Tag" zu verstehen. Genauso ist es auch in Die wilden Zwanziger übersetzt worden. In der Szene, in der Eddie Bartlett (James Cagney) Jean Sherman (Priscilla Lane) vorgestellt wird, antwortet diese in der deutschen Fassung mit "Guten Tag", wobei man deutlich "How do you do" von den Lippen ablesen kann.