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Dieses Thema hat 254 Antworten
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kinofilmfan


Beiträge: 2.661

12.09.2017 17:52
#211 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Zitat
Heute lief Glückskinder (1936) mit Willy Fritsch, Lilian Harvey



Nach vielen Jahren wieder einmal gesehen. Eine wirklich gelungene deutsche Komödie. Ähnlichkeiten mit "Es geschah in einer Nacht" waren aber sicherlich beabsichtigt.

mrmisery ( gelöscht )
Beiträge:

26.08.2018 12:53
#212 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Vor ein paar Tagen hatte ich endlich mal Zeit mir die DVD-Fassung des Kriegfilmklassikers "Tora! Tora! Tora!" anzuschauen. Da die japanischen Szenen mit fest im Bild integrierten englischen Untertiteln daherkamen, hab' ich im Originalton geschaut. In der deutschen Fassung sind diese Szenen synchronisiert und es irritiert schon sehr, wenn man englische Untertitel zu deutschen Dialogen präsentiert bekommt Daher hier keine Bewertung der Synchronfassung. Fand' den Film technisch erstklassig gemacht, eher ein Dokumentar- statt Spielfilm. Historisch kam es mir recht akkurat vor und vor allem: für einen Hollywood-Film überraschend schonungslos, was die vielen Fehler der US-Administration und vielschichtig, was die Rolle der Japaner angeht. Keine Schwarz-Weiß-Malerei, keine übertriebene Helden-Theatralik, kein obligatorisches Liebestechtelmechtel. Dennoch auch ein paar witzige Momente: Meine Lieblingsszene ist der Anflug der japanischen Luftflotte auf Hawaii, bei dem die Japaner eine Fluglehrerin überholen, die sofort das Steuer von ihrem Flugschüler übernimmt und mit einem waghalsigen Flugmanöver das Weite sucht...

Welch ein Kontrast zum viel später produzierten, hundsmiserablen "Pearl Harbor"-Film von Michael Bay!

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.489

14.12.2018 17:49
#213 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Heute hatten wir im Englischunterricht "Rain Man" gesehen. Natürlich dann auch tatsächlich in englisch mit englischen Untertiteln. Berufsspezifisch sollten wir dann auch beobachten, welche Symptome der Autismus-Krankheit bei Dustin Hoffmann zu beobachten sind. Auf jeden Fall mal eine besondere Herausforderung gewesen mal wieder einen Film komplett im O-Ton zu schauen. Das war ewig her.

Flaise


Beiträge: 636

05.02.2019 08:42
#214 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Ich habe vor Kurzem mal wieder einen Film aus meiner Kindheit gesehen: Brücke nach Terabithia! Ein großartiger Streifen! Eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft, die Macht der Phantasie und die Unverfrorenheit des Schicksals. Wirklich wunderschön in Szene gesetzt. Interessant ist, dass der Film damals komplett falsch vermarktet wurde - angepriesen als "Chroniken von Narnia"-Abklatsch, dabei ist einzig und allein die Effektbearbeitung als Gemeinsamkeit zu nennen. Die beiden Protagonisten stehen im Mittelpunkt, um sie herum finden zahlreiche andere Themen Anklang: Mobbing, soziale Rollen, häusliche Gewalt, Vernachlässigung etc. Bis zum letzten Drittel könnte man ewig mit den beiden Figuren in ihre Phantasiewelt flüchten, doch was dann passiert, stellt alles in den Schatten und kommt absolut unerwartet. Ich bin nun wirklich niemand, der schnell von Filmen ergriffen ist, aber das geht so ans Herz wie ich es selten bis nie erlebt habe. Große Empfehlung!

Übrigens sind die Schauspieler sowie ihre Synchronisation großatig! Besonders hervorzuheben ist die großartige AnnaSophia Robb mit der zauberhaften Lara Wurmer, die auch heute noch super passen würde und Robert Patrick mit Thorsten Nindel. Josh Hutcherson mit Kevin Iannotta sitzt ebenfalls hervorragend.

Nyan-Kun


Beiträge: 5.017

09.02.2019 02:32
#215 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Zuletzt gesehen: 20.000 Meilen unter dem Meer

Nein, nicht der Kult-Klassiker mit James Mason und Kirk Douglas aus dem Jahre 1954, sondern einen ziemlich trashigen Action Film aus dem Jahre 2017, der bis auf den Titel und der Tatsache, dass die Geschichte in einem U-Boot spielt und es irgendwie rudimentär um die Nautilus geht mal so gar nichts mit dem Roman von Jules Verne zu tun hatte. Im Internet hab ich kaum Infos zu dem Film auftreiben können. Ein typischer The Asylum Mockbuster. Bin bei Amazon Prime zufällig drauf gestoßen. Hätte ich für den Film auch noch Geld gezahlt hätte ich mich grün geärgert.

So richtig verstanden was da abging hab ich nicht. Lag auch an der wirklich grottig abgemischten und asynchronen Synchro. Die Kurzbeschreibung der Handlung bei Prime ist jedenfalls schon mal Gaga: "Marineleutnant Michael Arronax wird zusammen mit seiner Crew in den Marianengraben entsandt, um dort ein auf mysteriöse Weise verschwundenes U-Boot zu suchen. Doch anstelle des gesuchten Boots, stoßen sie bei Ihrer Suche auf die legendäre "Nautilus", dem U-Boot des verrückt-genialen Kapitän Nemo. Dieser ist davon besessen, die Menschheit davon abzuhalten, die Erde weiter zu verwüsten."

Die "Schauspieler" waren ziemlich cringe. Die meisten von denen starrten völlig leer und unbeteiligt Löcher an die Wand, wenn sie keinen Dialog hatten. Wenn die mal was zu sagen hatten wirkten sie eher so als würden sie etwas schnell auswendig gelerntes runterleiern. Bei einigen gab es Ansätze von "Schauspielkunst". Bin mir sicher, dass sie in den Nacktstreifen, wo sie normalerweise auftreten gute Arbeit leisten. Der Großteil des Budgets ging wohl für die U-Boot Kulisse drauf, denn ein vernünftiges Stativ für die Kamera konnte man sich wohl nicht mehr leisten. Jedenfalls wackelte das Bild ständig, so als würden die Kameraleute mit Handkameras herumhantieren.

Die deutsche Synchro passt sich dem Niveau des Films an. Wenn selbst der Otto-Normalzuschauer, der ansonsten sich kaum für Synchron interessiert, checkt, dass die Synchro grottig ist dann kann man sich sicher sein, dass man es wirklich mit einem Gruselwerk zu tun hat als Synchron-Fan. Die schlechte Abmischung hatte ich schon erwähnt. Die Sprecher waren für mich allesamt undefinierbar und schmatzten, harmonierten aber immerhin mit den ebenso dürftigen Nicht-Schauspielern. Einer der Sprecher, den man so weit ich rausgehört hatte auf 2-3 Rollen besetzt hatte (eine von denen Kapitän Nemo) klang Hans Bayer ziemlich ähnlich. Ich will mal hoffen, dass er es nicht ist.

Alles in allem ein Film den die Welt nicht braucht mit einer Synchro, die man sich hätte sparen können. Wäre es zumindest eine professionell gemachte Trash-Synchro mit guten Leuten, die Spaß an diesem Machwerk gehabt hatten wäre es zumindest auch für die deutschen Zuschauer ein Spaß gewesen oder zumindest unterhaltsamer. So kann man sich das echt schenken. Früher bekamen auch solche Filme noch gute, erfahrene und bekannte Sprecher ab. Heutzutage landen solche Filme in den Billigklitschen in Stuttgart, Nürnberg, Mannheim oder sonst wo, weil es so schön billig ist. Da braucht man keine Berliner, Münchner, Hamburger Leute zu erwarten.

PS: Ach ja. Der Gipfel der Dreistigkeit war als man am Ende des Films noch "Adapted from Jules Verne's 20,000 Leagues Under The Sea" hinklatschte. Der arme Verne würde im Grab rotieren, wenn er davon erfahren würde.

Edit: Hab mittlerweile erfahren, dass der Film eigentlich "30.000 Meilen unter dem Meer" und nicht "20.000 Meilen unter dem Meer" heißt. Kommt auch von 2007 und nicht 2017. Amazon hat das ganze falsch gelistet. Sieht auch nicht wirklich nach einem Versehen aus.

CrimeFan



Beiträge: 7.458

16.02.2019 21:59
#216 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #215
Einer der Sprecher, den man so weit ich rausgehört hatte auf 2-3 Rollen besetzt hatte (eine von denen Kapitän Nemo) klang Hans Bayer ziemlich ähnlich. Ich will mal hoffen, dass er es nicht ist.

Zumindest bei den Kapitän, kann ich, Hans Bayer bestätigen. Hans Bayer ist ein Sprecher, den man leider auch bei wirklich schlechten billig Synchronisationen hört, wie Beispielsweise bei "Sonatine".

Nyan-Kun


Beiträge: 5.017

17.02.2019 00:16
#217 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Bin da doch etwas überrascht, dass Hans Bayer sich auch für solche Synchros hergibt. Zumindest bekommen dann dadurch solche Synchros noch gute erfahrene Sprecher ab. Da fällt mir ein, dass Bernd Vollbrecht auch jemand sein soll, der so ziemlich alle möglichen Rollen annimmt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob er auch in solchen Billig-Synchros mitwirkt.

Um jetzt mal zu etwas positiveren zu kommen: Heute habe ich mir den Joel Schumacher Film Falling Down- Ein ganz normaler Tag mit Michael Douglas angeschaut. Und ich muss sagen das er mich wirklich sehr fasziniert hat. Ein wirklich mitreißender Film, wo die Eskalationsstufe Schritt für Schritt immer weiter nach oben geschraubt wird, ohne das es völlig ins comichafte abdriftet. Absurd, surreal und verrückt genug ist das ganze Geschehen aber trotzdem noch zu Genüge. Es fängt mit einem ganz profanen Stau an, wo der von Michael Douglas gespielte Bill Foster die Nerven verliert und sich dazu entschließt sein Auto zu verlassen um sich zu Fuß "nach Hause" zu begeben. Auf seinem Weg kommen ihm immer wieder Leute und Situation in die Quere, wo ein normaler Mensch sich ärgert, aber das am Ende doch noch herunterschluckt und es hinnimmt. Nicht aber Foster, dessen Leben ohnehin auf der Kippe steht und er es nicht wahrhaben will und dementsprechend extrem angespannt ist. Das führt dann dazu, dass er in diesen Situation völlig die Nerven verliert und absolut überreagiert und seinen Frust freien Lauf lässt. Auf dem ersten Blick wirkt das einfach nur durchgeknallt und übertrieben. Bei näherer Betrachtung sieht man Foster an, dass er vom Leben die Schnauze voll hat. Nach diesen Szenen kommt er übrigens an immer mehr und besseren Waffen mit denen er wie eine tickende Zeitbombe wirkt.

Parallel hat Detective Martin Prendergast seinen letzten Arbeitstag vor seiner Pensionierung. Der unfreiwillige Schreibtischhengst, der wegen seiner hysterischen Frau sehr oft zurückstecken musste hatte auch alles andere als ein tolles Leben gehabt und wird von seinem Vorgesetzten eher abschätzig behandelt. Durch Zufall kommt er Fosters Amoktour auf die Spur und setzt alles daran diesen einen Fall noch zu Ende zu lösen.

Es hat einfach nur Spaß gemacht der Handlung zu Folgen. Ich kam aus dem staunen gar nicht mehr heraus. Man hatte wirklich mit Ben Foster mitgefühlt, trotz seiner zumeist übertriebenen Reaktionen. Für mich einer der besten Anti-Helden, die ich je in einem Film gesehen habe. Auch die versteckte Gesellschaftskritik war nett und angenehm subtil. Im Grunde genommen wünschte man sich, dass er noch sein Happy-End finden würde, aber es war klar, dass es für ihn kein Happy-End geben wird nach all dem was er in der Stadt so alles gemacht hat.

Det. Prendergast ist auch ein richtiger Sympathieträger. Ich hab es so richtig genossen zu sehen, wie er bei seinem letzten Fall so richtig aufgeblüht ist und am Ende sich im Zuge dessen endlich seiner Frau Paroli bieten konnte. Da wurde er zu einem richtigen Cop. Vor allem bei der Szene, wo Prendergast nochmal zum ersten Tatort, dem Kiosk des Koreaner, den Foster verwüstet hatte wegen der überteuerten Cola, fuhr und er dem Koreaner zujubelte, dass er den Fall lösen wird nachdem er eine richtige heiße Spur gefunden hatte, die zum Täter führt konnte ich mir ein dickes Grinsen nicht verkneifen. Das Ende lässt einem dann etwas nachdenklich zurück. Die Odyssee hat ein Ende, aber so richtig nach "Der böse ist tot, alle sind glücklich"-Ende hatte sich das ganze nicht angefühlt.

Kann diesen Film wirklich nur wärmstens empfehlen. Für mich auch einer der besseren Joel Schumacher Filmen. Wenn man seine späteren Filme kennt, vor allem diese grausig peinlichen Batman-Filme, kann man gar nicht glauben, dass er da die Regie geführt hat, vor allem da er auf seine übliche bekannte Art Filme zu drehen verzichtet und "Falling Down" angenehm nüchtern und bodenständig dreht, was angesichts der Überreaktionen von Foster wirklich einen heftigen Kontrast bildet.

Kurz zur Synchro: Volker Brandt hat wie immer für Michael Douglas abgeliefert und den "kleinen Mann" gut stimmlich zur Geltung gebracht. Die beiden gehören einfach zusammen. Hier hat er übrigens meinem empfinden nach etwas an eine Mischung aus Andreas Fröhlich und Tobias Meister erinnert. Hartmut Reck für den kurz vor der Pension stehenden Det. Prendergast (gespielt von Robert Duvall) passte perfekt zu der Rolle des gutmütigen, treuherzigen und ältlichen Detective und war mit ihm auch ganz sympathisch. Ganz besonders aufgefallen ist mir noch Lutz Mackensy für den homophoben rassistischen Nazi-Fan Nick. Mackensy ist eigentlich eher dafür bekannt eher tuntigere Typen, femininere Burschen oder schrille Drag-Queens zu spielen. Hier in dem Fall beleidigt und drückt der homophobe Nick seinen ganzen Hass und Abschau gegen zwei Schwule Kunden aus, die in seinem Laden waren und das mit der Stimme von Mackensy. Eine "Gegen-den-Strich_Besetzung", die wirklich wunderbar funktioniert hat. Man hatte bei dem Typen wirklich Gänsehaut gehabt, vor allem wie er am Ende Foster in seinen geheimen Keller herumführt und ihm all seine "schönen" Sachen aus NS-Zeiten zeigt, weil er zunächst annimmt er wäre so wie er drauf. Mackensy hat das ganze großartig und absolut glaubwürdig gespielt. So hab ich ihn auch noch nie erlebt. Hut ab.

Nyan-Kun


Beiträge: 5.017

24.02.2019 21:26
#218 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Zwar nicht ganz gerade gesehen, aber der Film ist es "Wert", dass ich darüber ein paar Worte verliere. Nachdem Joel Schuhmacher mit "Falling Down" zeigen konnte, dass er durchaus gute Filme machen konnte kommt nun ein Film der so peinlich und Over-The-Top ist, dass es schon irgendwie lustig war: Batman Forever von 1992.

Die zweite Batman Verfilmung. Die erste, wo noch Tim Burton Regie führte und der Fledermausmann noch von Michael Keaton verkörpert wurde hab ich nie gesehen. Der soll aber richtig düster und ernst aufgemacht sein und kam bei den Kritikern nicht schlecht weg. Der krasse Gegensatz kommt nun mit dem zweiten Film. Diesmal schlüpft Val Kilmer in die Rolle des Batman. Eine wie ich finde fast schon skurille Besetzung für den knallharten und bitteren Superhelden. Dazu gesellt sich noch Chris O’Donnell für Batmans zukünftigen Partner Robin und Jim Carrey und Tommy Lee Jones dürfen die Bösewichte spielen.

Trotz näherer Beleuchtung bezüglich Batmans Vergangenheit hat sich diese Verfilmung vom ernsten Ansatz des ersten Films völlig verabschiedet und hat sich dazu entschlossen den cartoonigen Weg zu gehen, jedoch ohne das ganze konsequent so zu bestreiten. Stellenweise wirkt der Film mehr wie eine mittelmäßige Fortsetzung von "Dick Tracy". Den einzigen den man einigermaßen ernst nehmen konnte war Val Kilmer, wenn er über seine Vergangenheit grübelte und das auch nur, wenn er nicht im Batman Kostüm steckt und herumdrückt als würde ein schmächtiger Hänfling die Klitschko Brüder immitieren. Wobei Kilmer im O-Ton den Job sogar besser gemacht hat als Stammsprecher Torsten Sense in der deutschen Synchro, der aus den Kilmer Batman endgültig eine Lachnummer macht. Joel Schumacher scheint zudem einen eigenartigen Fetisch bei den Kostümen ausgelebt zu haben. Das Batman Kostüm sitzt auffällig eng an Kilmer und auch die Kamera-Shots und Zooms auf Nippeln und Po sprechen eine deutliche Sprache. Hat natürlich auch mit beigetragen, dass man Batman nur bedingt ernst nehmen konnte.

Größtes Ärgernis war für mich Chris O’Donnell. Meine Güte hatte er genervt. Ein richtiger Unsympath. Mehr will ich über ihn auch nicht sagen, ansonsten platzt bei mir wieder die Hutschnur.
Das beste an dem Film waren, was mich dann doch überrascht hat, Tommy Lee Jones für Two Face und Jim Carrey für den Riddler. Die beiden haben noch nicht einmal versucht ihre Figuren glaubwürdig zu spielen und drehten stattdessen völlig am Rad ab. Das Overacting war dermaßen deftig, dass man nicht anders konnte als sich darüber totzulachen. Herrlich. Dadurch hatte man wenigstens einigermaßen Spaß an dem Film gehabt. In der deutschen Synchro haben Manfred Lehmann und Stefan Fredrich das ganze auch perfekt gemeistert.

Michael Gough für den Butler Alfred Pennyworth war sozusagen die eine Konstante in den alten Batman-Verfilmungen der 90er Jahre. Eine durchaus nette Rolle. Im deutschen von, wen auch sonst, Friedrich Schoenfelder gesprochen.

Insgesamt ist "Bateman Forever" keine gute Batman-Verfilmung. Dafür war das Setting einfach zu inkonsequent. Hatte da immer wieder das Gefühl gehabt, dass der Film sich nicht so richtig entscheiden konnte, ob man die von Burton angefangene ernste Richtung weiter verfolgen will oder doch wieder völlig ins comichafte abdriften will. Am Ende hatte man irgendwie beides gemacht, wobei die Bösewichter für den comichaften Teil zuständig waren und Batman den ernsteren Teil, wobei das allein schon wegen des Kostüms in dem Val Kilmer steckt und mit "Duck Lips" am herumdrücken war nicht wirklich aufgehen will.

Für einen trashigen Filmabend mit ein paar Kumpels und Bier ist der Film aber gut zu gebrauchen. Da kann man schon seinen Spaß mit haben.

Auf den Nachfolger "Batman & Robin" werde ich aber wohl verzichten. Zum einen ist George Clooney für den Batman nicht wirklich eine große Verbesserung und Chris O’Donnell, den ich für den Robin absolut unausstehlich finde wird da auch noch zur zweiten Hauptfigur befördert und darf auch noch obendrein pseudo-coole Sprüche raushauen. Nicht zu vergessen Arnold Schwarzenegger als eiskalte "Terminator-Karikatur". Nein danke. Ein Joel Schumacher Bateman-Film reicht mir schon vollkommen.

WasGehtSieDasAn


Beiträge: 3.391

25.02.2019 10:02
#219 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #218
Batman Forever von 1992.

Die zweite Batman Verfilmung. Die erste, wo noch Tim Burton Regie führte und der Fledermausmann noch von Michael Keaton verkörpert wurde hab ich nie gesehen.

Batman 4ääwa ist von '95

Der zweite Batman-Film (Batmans Rückkehr) der "alten Reihe" ist zwar von '92, war aber auch noch Burton und mit Keaton.

Nyan-Kun


Beiträge: 5.017

25.02.2019 13:21
#220 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Danke für den Hinweis. ;)

Da hab ich wohl was durcheinander gebracht. Könnte vielleicht daran liegen, dass ich mit Burtons Batman-Filmen nicht allzu vertraut bin und ich daher diese Fortsetzung nicht auf dem Schirm hatte.

Nyan-Kun


Beiträge: 5.017

14.03.2019 18:20
#221 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

So, nun ein weiterer Film den ich zuletzt erst gesehen habe (sieht im übrigen wohl so aus, dass ich diesen Thread hier alleine weiterführe): Rain Man mit Tom Cruise und Dustin Hoffman von 1988.

Ein Film, der bei mir irgendwie vorbeigegangen ist, im Gegensatz zu Dutzenden Tom Hanks Filmen. Jedenfalls hatte ich bei diesem Film richtige 80er Jahre Vibes bekommen. In dem Film geht es um den zunächst egozentrischen Autoverkäufer Charlie Babbitt, der von Tom Cruise gespielt wird, und in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten steckt. Nach dem Tod seines Vaters zu dem er kaum ein wirklich gutes Verhältnis hatte bekam er laut dessem Testament lediglich seine geliebten Rosen und den alten Buick vererbt. Das restliche Vermögen um die 3 Mio. Dollar landeten bei einem Treuhändler, der das Geld verwalten soll. Wie sich kurze Zeit später herausstellt zugleich der behandelnde Arzt von seinem älteren Bruder Raymond Babbitt ist, von dessen Existenz er da erst mehr oder weniger erfährt. Der von Dustin Hoffman gespielte Bruder hat eine stärker ausgeprägte Form von Autismus und ist nicht in der Lage ein eigenständiges Leben zu führen. Völlig aufgebracht um diese ganze Sache nimmt der Autoverkäufer seinen Bruder aus der Psychatrie mit, der zu Anfang kaum ein Gespür und Verständnis für dessen Autismus hat, um vom Arzt die hälfte des Geldes zu Erpressen und so beginnt dann die kleine Odyssee.

Zunächst einmal fand ich es sehr interessant, dass zu der Zeit die Allgemeinheit kaum eine Ahnung hat was genau Autismus ist und was es für einen Menschen bedeutet mit Ausnahme von Fachkreisen und der Ärzteschaft. So wird es im Film zumindest dargestellt. Nun gut. Das war auch die Zeit als AIDS noch als "Schwulenkrankheit" galt und dies unweigerlich den Tod zur Folge hatte. Da hat sich im laufe der Zeit so einiges getan. Autismus ist in der heutigen Zeit deutlich bekannter als früher, wobei dies nicht immer mit einer gewissen Akzeptanz einhergeht bzw. manche Menschen tun sich schwer mit Menschen die autistisch sind.

Dies wurde auch in "Rain Man" ganz gut dargestellt. Charlie tut sich über die ganze Reise schwer mit dem Autismus seines Bruders und ist mit der ganzen Situation überfordert. Zeigt auch kaum Verständnis was das Verhalten seines Bruders anbelangt und es kommt einem so vor als würde er glauben, dass sein Bruder ihn teils absichtlich provoziert. Wenig dienlich auch, dass Charlie vor allem an sich selber denkt, will er doch das Geld um seine ganzen Schulden begleichen zu können. Doch je weiter die Reise voranschreitet, umso mehr lernt er ihn besser kennen, was aber nicht bedeutet, dass es leichter für ihn wird.
An sich kann ich mit Tom Cruise wenig anfangen und die meisten seiner Filme mag ich nicht so sehr, aber hier in "Rain Man" fand ich ihn ganz gut und die Wandlung vom egozentrischen und arroganten Autoverkäufer hin zum sorgenden Bruder, der eine gewisse Verbindung und nähe zu seinem autistischen Bruder entwickelt hat bringt er ganz glaubhaft über die Bühne. Großartig fand ich aber Dustin Hoffman, der die Rolle des Autisten wirklich hervorragend gespielt hat. Absolut authentisch und sicherlich auch nicht einfach gewesen.

Was den Film an sich anbelangt war er für mich solide. Sehr zeitgenössisch aufgemacht das ganze. Irgendwie fehlte dem Film etwas was ihn zum großen Meisterwerk gemacht hätte. Mir hat er jedenfalls gefallen. Was mich an dem Film aber extrem störte war aber, dass es einige Szenen gab, wo es einen richtigen Stimmwirrwarr gab. Alle haben da wild durcheinander geredet. Ein einziges hin und her ohne Hand und Fuß. Da hatte ich mir wie Dustin Hoffman auch mehr oder weniger die Hände an die Ohren gehalten.

Synchrontechnisch hab ich hier das erste mal Joachim Tennstedt für Dustin Hoffman erlebt. Der Film kam mitten in der Zeit nach Manfred Schotts Ära und der Ära vor Joachim Kerzel. Da hatte man noch mit ein paar anderen Sprechern experimentiert und ich muss sagen, dass mir Tennstedt da sehr gut gefallen hat. Teilweise hab ich ihn sogar da kaum erkannt, weil er sich sehr dem Spiel und auch Originalstimme von Hoffman angepasst hat. Den Autisten hab ich ihn jedenfalls sowas von abgenommen. Eine dauerhafte Lösung wäre das aber nicht gewesen und es ist soweit ich sehe auch nur bei diesem einmaligen Rollencast geblieben und ich kann mir für die Rolle auch niemand besseres vorstellen. Sogar Joachim Kerzel hätte ich da nicht wirklich optimal gefunden. Manfred Schott hätte ich die Rolle jedoch ohne Probleme zugetraut.

Insgesamt ein netter Film den man alleine wegen der zeitgenössischen Thematisierung von Autismus einmal sehen sollte.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.489

15.03.2019 00:12
#222 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Hihi, witzig. Den hatten wir ja auch vor einigen Monaten gesehen... allerdings komplett im O-Ton. Cruise' Stimme klang hier richtig tief. Sodass man sich gar nicht vorstellen könnte, dass Stephan Schwartz passt. Aber er tut es ja. Ein gutes Beispiel, dass man nicht zwangsläufig nach dem O-Ton besetzen muss.

berti


Beiträge: 17.884

15.03.2019 11:25
#223 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #221
Zunächst einmal fand ich es sehr interessant, dass zu der Zeit die Allgemeinheit kaum eine Ahnung hat was genau Autismus ist und was es für einen Menschen bedeutet mit Ausnahme von Fachkreisen und der Ärzteschaft. So wird es im Film zumindest dargestellt. Nun gut. Das war auch die Zeit als AIDS noch als "Schwulenkrankheit" galt und dies unweigerlich den Tod zur Folge hatte. Da hat sich im laufe der Zeit so einiges getan. Autismus ist in der heutigen Zeit deutlich bekannter als früher, wobei dies nicht immer mit einer gewissen Akzeptanz einhergeht bzw. manche Menschen tun sich schwer mit Menschen die autistisch sind.
(...)
Insgesamt ein netter Film den man alleine wegen der zeitgenössischen Thematisierung von Autismus einmal sehen sollte.

Sicher hat der Film seinerzeit enorm zur Bekanntheit des Themas Autismus beigetragen. Aber ein Problem ist natürlich, dass sich dadurch ein bestimmtes Bild von Autisten etablierte; zumal manche der Dinge, die bei Raymond gezeigt werden, eher für Savants bzw. Inselbegabte typisch sind.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #221
An sich kann ich mit Tom Cruise wenig anfangen und die meisten seiner Filme mag ich nicht so sehr, aber hier in "Rain Man" fand ich ihn ganz gut und die Wandlung vom egozentrischen und arroganten Autoverkäufer hin zum sorgenden Bruder, der eine gewisse Verbindung und nähe zu seinem autistischen Bruder entwickelt hat bringt er ganz glaubhaft über die Bühne.

Dieser Aspekt des Films wurde leider kaum beachtet, weil sich die Aufmerksamkeit von Kritik und Publikum natürlich auf Hoffman konzentrierte. Irgendwo wurde Raymond übrigens mal als Musterbeispiel für eine Rolle genannt, die von vornherein auf einen Oscar zugeschnitten war.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #221
Großartig fand ich aber Dustin Hoffman, der die Rolle des Autisten wirklich hervorragend gespielt hat. Absolut authentisch und sicherlich auch nicht einfach gewesen.

Wobei ich in dieser Hinsicht als Ergänzung den weit weniger bekannten und relativ selten gezeigten Film "Willkommen, Mr. Chance" empfehlen würde: Auch wenn dort nicht von Autismus oder Inselbegabung die Rede ist, nimmt Peter Sellers in dieser (für ihn absolut untypischen, stoischen Spielweise) Einiges von Dustin Hoffmans Leistung vorweg.
Eine kleine Anekdote: Als im Familienkreis mal "Rain Man" lief, meinte mein Bruder über die letzte Szene: "Das soll´s auch noch geben: Hollywood-Filme ohne Happy End!"

Nyan-Kun


Beiträge: 5.017

15.03.2019 13:50
#224 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #223
Sicher hat der Film seinerzeit enorm zur Bekanntheit des Themas Autismus beigetragen. Aber ein Problem ist natürlich, dass sich dadurch ein bestimmtes Bild von Autisten etablierte; zumal manche der Dinge, die bei Raymond gezeigt werden, eher für Savants bzw. Inselbegabte typisch sind.
Ja, eine gewisse Vereinfachung/Pauschalisierung lässt sich in Filmen nicht vermeiden, wobei ich bei "Rain Man" nie das Gefühl hatte, dass man Raymond als einen "typischen" Autisten darstellen wollte. Da gab es an einigen Stellen durchaus auch einen gewissen Fingerzeig, dass es auch gewisse andere Ausprägungen des Autismus gibt.
Ich stimme aber in dem Punkt zu, dass viele Autisten gerne mal automatisch eine Inselbegabung attestieren, wobei man nicht immer was damit anfangen kann. Raymond kann zwar in dem Film großartige Rechenkünste vollbringen, diese jedoch nicht sinnvoll bzw. vorteilhaft nutzen und diese Fähigkeit bei reale Problemstellungen anwenden.

Zitat von berti im Beitrag #223
Irgendwo wurde Raymond übrigens mal als Musterbeispiel für eine Rolle genannt, die von vornherein auf einen Oscar zugeschnitten war.
Jetzt wo du es sagst fällt mir da auch noch "The King’s Speech" ein. Überhaupt fällt mir schon länger auf, dass "typische Oscarfilme" einer gewissen Formel folgen, was mich mittlerweile nervt. Da hat die Acedemy schon einen sehr einseitigen Geschmack und ich frage mich echt, ob es den Leuten da nicht mal auffällt, dass es da Filme gibt, die ihnen bewusst thematisch und von der Machart her in den Hintern kriechen nur um von ihnen mit einer Nominierung bedacht zu werden. Ich warte deshalb schon länger auf eine nette Filmparodie, die diese fast schon "Checklistenartigen" Oscarfilme mal aufs Korn nimmt.
Einzig "Black Panther" weicht da krass von den üblichen Oscarfilmen ab, aber dessen Nominierung hatte ohnehin ganz andere Gründe und hat mir wieder mal sehr deutlich gezeigt, dass die Oscars schon lange nicht mehr der Gradmesser für großartige Filmkunst ist.

Zitat von berti im Beitrag #223
Eine kleine Anekdote: Als im Familienkreis mal "Rain Man" lief, meinte mein Bruder über die letzte Szene: "Das soll´s auch noch geben: Hollywood-Filme ohne Happy End!"
Wobei ich sagen muss, dass das Ende bei "Rain Man" durchaus noch hätte schmalziger werden können. Hatte ich zum Ende hin sogar fast befürchtet.
Bei Hollywood-Filmen hab ich die Erfahrung gemacht, dass es schon von der Altersfreigabe her abhängig ist, was die Wahrscheinlichkeit eines Nicht-Happy Ends betrifft. Je höher diese angesetzt ist umso wahrscheinlicher mit einigen Ausnahmen davon abgesehen.

berti


Beiträge: 17.884

15.03.2019 14:49
#225 RE: Kürzlich habe ich folgenden Film gesehen... Zitat · antworten

Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #224
Überhaupt fällt mir schon länger auf, dass "typische Oscarfilme" einer gewissen Formel folgen, was mich mittlerweile nervt. Da hat die Acedemy schon einen sehr einseitigen Geschmack und ich frage mich echt, ob es den Leuten da nicht mal auffällt, dass es da Filme gibt, die ihnen bewusst thematisch und von der Machart her in den Hintern kriechen nur um von ihnen mit einer Nominierung bedacht zu werden. Ich warte deshalb schon länger auf eine nette Filmparodie, die diese fast schon "Checklistenartigen" Oscarfilme mal aufs Korn nimmt.

Dann empfehle ich dir "Tropic Thunder" von 2008, der das zumindest teilweise leistet (und auch gleich einige Breitseiten gegen das Method Acting und die Selbstverliebtheit von Stars abfeuert).

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Farb-Legende: blau = Spekulation, orange = Trailer-Besetzung, grün = endgültige Besetzung, rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung


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