Zitat von mln.jdz im Beitrag #644 Warum darf man nur für die Gemeinschaft pokern? Leben wir im Sozialismus?
Zum Glück nicht, aber wofür wurde Völz dann gefeiert? Egoismus war bisher weder charmant, noch sexy. Ich persönlich komme mit seiner Entscheidung zurecht, aber es muss auch klar sein, dass er es mindestens genauso in der Hand gehabt hätte, die Fans zufrieden zufrieden zu stellen.
Zitat von Phönix im Beitrag #645Das ist Sven Gerhardt. Ich höre den Mann aber eigentlich gerne. In Johnathan Nolans Westworld fand ich ihn zum Beispiel ziemlich gut. Das er als Mulder-Ersatz ordentlich Kritik einstecken muss ist natürlich genauso bedauerlich wie vorhersehbar gewesen. Allerdings wurde hier letztes Jahr von einigen Norman Matt in den Ring geworfen, mit anschließendem Köpfeschütteln als dieser (mal wieder) auf Joel McHale besetzt wurde. Die Kritik an Gerhardt kann man also eh nicht ernstnehmen. Aber ich kann das mit den erhitzten Gemütern eh nicht gänzlich nachvollziehen, weil Akte X schon immer an mir vorbeigegangen ist.
Finde ich erstaunlich, dass du mit Sicherheit weißt, dass man die Kritik an Gerhardt nicht ernst nehmen kann, aber die Serie nie verfolgt hast. Dann hast du wirklich die besten Voraussetzungen dies zu beurteilen.
Ich gebe dir allerdings teilweise Recht, da ich die Regie für so schlecht halte, dass man Gerhardts Vermögen Mulder ordentlich zu sprechen, bei diesem Endergebnis nicht fair beurteilen kann. Wüsste ich nicht, wie Pigulla als Scully in der Serie geklungen hat, würde mir diese Kombi nicht gefallen, wenn ich nur die 10. Staffel kennen würde. Gute gemachte Umbesetzungen funktionieren, wenn man sich Mühe gibt durchaus. Schlechte Neubesetzungen (wegen Sprecher oder Regie sei mal dahingestellt) verlieren auf jeden Fall. Mich würde tatsächlich mal interessieren, wie Völz unter diesen Bedingungen gewesen wäre. So gut wie in den alten X-Staffeln und als Hank Moody bestimmt nicht.
Zitat von mln.jdz im Beitrag #644 Warum darf man nur für die Gemeinschaft pokern? Leben wir im Sozialismus?
Zum Glück nicht, aber wofür wurde Völz dann gefeiert? Egoismus war bisher weder charmant, noch sexy. Ich persönlich komme mit seiner Entscheidung zurecht, aber es muss auch klar sein, dass er es mindestens genauso in der Hand gehabt hätte, die Fans zufrieden zufrieden zu stellen.
Ich glaube er wurde gefeiert, weil viele dachte, dass er nicht alles mit sich machen lässt (also unter Wert arbeiten). Das ist ganz große Mode dieses: "Ich lasse mir nichts gefallen!" und wird bei den unmöglichsten Situationen zelebriert. Das Gefühl unter Wert zu arbeiten, ist auch so eine Befindlichkeit, die große Teile der Bevölkerung befallen hat. Wenn da einer dagegen opponiert, ist das für einige ein Happening. Ein kleiner Sprecher, gegen einen großen Medienkonzern. Da kann der Konzern machen was er will. Wenn das Endergebnis nicht genehm ist, hat er 200% Schuld. (Obwohl ich immer noch denke, dass sich Pro7 keine Mühe gab Völz zu bekommen. Insofern ist fraglich, ob es wirklich in Völz' Hand lag oder ob das Angebot von Pro7 so unterirdisch war, dass das eben gar nicht ging. Aber das ist alter kalter Kaffee.)
Zitat von mln.jdz im Beitrag #650Finde ich erstaunlich, dass du mit Sicherheit weißt, dass man die Kritik an Gerhardt nicht ernst nehmen kann, aber die Serie nie verfolgt hast. Dann hast du wirklich die besten Voraussetzungen dies zu beurteilen.
Ist 'ne ganz einfache Kiste, ehrlich. Die Kritik an Gerhardt ist von persönlicher und kleinlicher Natur, also alles andere als konstruktiv, und deshalb in meinen Augen nicht ernst zu nehmen, selbst wenn Gerhardt noch so schlecht auf Duchovny liegen sollte. (Was ich natürlich nicht beurteilen kann, weil ich nur fünf Minuten von dem Spektakel gesehen habe, weil ich mal zufällig Pro 7 eingeschaltet habe.)
@mln.jdz Naja von irgendwas müssen die Leute ja leben. Es kann keine Lösung sein, dass sich die Leute unter Wert verkaufen. Gute Synchronsprecher mit jahrzentelanger Erfahrung wie Benjamin Völz haben ihren Preis. Und ich kann verstehen, dass er da eine gewisse Grenze nicht unterschreiten möchte, da dies seinen Marktwert schmälert. Und ja ProSieben hatte sich keine Mühe gegeben Völz zu holen. Die hatten ihn kontaktiert, Völz nannte seine Modalitäten, dann kam eine Weile nichts und später die Absage. ProSieben hatte gar nicht erst versucht mit Völz zu verhandeln und das sagt schon alles.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #653@mln.jdz Naja von irgendwas müssen die Leute ja leben. Es kann keine Lösung sein, dass sich die Leute unter Wert verkaufen. Gute Synchronsprecher mit jahrzentelanger Erfahrung wie Benjamin Völz haben ihren Preis.
Und wer bestimmt diesen Wert, wenn nicht der Markt? Ganz so unersetzlich, wie die Fans glauben, scheint Völz aus Sicht der Kunden, die nun mal das letzte Wort haben, jedenfalls nicht zu sein. Völz hat ja bei "Aquarius" Duchovny ganz normal gesprochen - und vermutlich sehr viel weniger verdient, als er bei Akte X gefordert hat. Hatte er sich also dort "unter Wert" verkauft? Oder hat er vielleicht doch bei "Akte X" einfach mal hoch gepokert und auf dem Rücken der Fans eine Niederlage erlitten?
mln.jdz hat es schon sehr schön beschrieben. Die Befindlichkeit, sich "unter Wert zu verkaufen", können viele offenbar nachvollziehen. Man kann es auch ganz simpel als Neid bezeichnen. Gerade diejenigen, die sehr wohl von iherer Arbeit leben können, sind bewiesenermaßen oft nzufrieden mit ihrer Entlohnung, weil sie irgendwo gehört haben, dass irgendein Kollege mehr kriegt. Synchronsprecher sind aber keine Angestellten sondern Freiberufler, die immer die Wahl haben, einen Job anzunehmen oder eben nicht. Ist auch kein neues Phänomen, dass manche Sprecher nicht für TV-Serien arbeiten, weil ihnen die Gage dort zu mickrig ist. Jetzt hat es halt Völz auch so entschieden.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #654Völz hat ja bei "Aquarius" Duchovny ganz normal gesprochen - und vermutlich sehr viel weniger verdient, als er bei Akte X gefordert hat.
Meines Wissens hat er bei AQUARIUS auch schon seine Duchovny-Standardgage abgerufen und sie nur deswegen bezahlt bekommen, weil das Geld direkt aus Amerika floss.
Kürzlich konnte ich mal bei AQUARIUS reinschauen - die deutsche Stimme habe ich anfangs gar nicht erkannt. Erst nach einer Weile merkte ich nach und nach, dass es tatsächlich Benjamin Völz war. Möglicherweise hätte er in AKTE X auch nicht mehr so geklungen wie in der "guten, alten Zeit".
Jedenfalls ist das Theme Völz bei AKTE X endgültig durch, denn der Kontinuitätsbruch kam ja schon mit dem zweiten Kinofilm, die zehnte Staffel wäre die allerletzte Möglichkeit gewesen, nochmals zu Völz zurückzukehren. Ohne den Kontinuitätsbruch beim zweiten Kinofilm wäre PRO7 wahrscheinlich auch motivierter gewesen, mit Völz zu verhandeln. Daher müssen einige Fans schon über eine geradezu grenzenlose Naivität verfügen, als sie hofften, Fox würde für die DVD- und BD-Veröffentlichung Mulder von Völz neu einsprechen lassen...
Der Zug ist abgefahren, und die überwiegende Mehrheit der Zuschauer wird sich mit der veränderten Stimme arrangieren müssen. Die Alternative wäre nämlich keine deutsche Fassung mit Benjamin Völz, sondern gar kein AKTE X mehr.
Mir sind auch schon diverse Besetzungen gegen den Strich gegangen, und ich habe mich - wenn man hin und wieder mit knirschenden Zähnen - mit den Umständen arrangiert. Den meisten X-Zuschauern dürfte es ganz ähnlich ergehen.
Nachtrag: Ich bin übrigens felsenfest davon überzeugt, dass weit über 90 % aller Völz-Befürworter nicht bereit wären, für eine Neusynchronisation mit Benjamin Völz einen entsprechend höheren Preis für DVD bzw. BD zu zahlen. Schließlich ging es bei der ganzen Umbesetzung ausschließlich ums liebe Geld.
Zitat von Norbert im Beitrag #656Ich bin übrigens felsenfest davon überzeugt, dass weit über 90 % aller Völz-Befürworter nicht bereit wären, für eine Neusynchronisation mit Benjamin Völz einen entsprechend höheren Preis für DVD bzw. BD zu zahlen. Schließlich ging es bei der ganzen Umbesetzung ausschließlich ums liebe Geld.
Da würde ich aber das Gegenteil behaupten. Ist schließlich eine Serie, die in 90ern groß war und "alle" sie auf Deutsch gesehen (lieben gelernt) haben. Da war es noch nicht so verbreitet und cool, alles im O-Ton zu sehen. Da schwingt doch so ein großer Anteil Nostalgie mit, dass man eher geneigt ist, mehr dafür zu löhnen.
Zitat von Norbert im Beitrag #656Jedenfalls ist das Theme Völz bei AKTE X endgültig durch, denn der Kontinuitätsbruch kam ja schon mit dem zweiten Kinofilm, die zehnte Staffel wäre die allerletzte Möglichkeit gewesen, nochmals zu Völz zurückzukehren. Daher müssen einige Fans schon über eine geradezu grenzenlose Naivität verfügen, als sie hofften, Fox würde für die DVD- und BD-Veröffentlichung Mulder von Völz neu einsprechen lassen...
Seh' ich nicht so. Auch hier dient Star Trek mal wieder als Beispiel. Im Kino hat man nach dem Kontinuitätsbruch mit Klaus Sonnenschein (ST II & III) wieder auf G.G. Hoffmann (ab ST IV) zurückgegriffen, bei "Star Trek: The Next Generation" holte man Rolf Schult zurück als es ins Kino ging nachdem man zuvor jahrelang Ernst Meincke hörte. Zugegeben, da steckten teils ganz andere Gründe hinter, aber: Warum sollte nach einem Kontinuitätsbruch keine Rückkehr mehr möglich sein, solange der Sprecher noch unter den Lebenden weilt? Was ich bereitwillig zugebe, ist das Vorhandensein einer großen Portion Wunschdenkens, wenn es um die Reaktivierung von Völz als Fox Mulder geht. Aber das ist eben auch der rosaroten Brille des Fanseins geschuldet Realistisch ist die Rückkehr nach derzeitigem Stand natürlich nicht...
Zitat von Norbert im Beitrag #656Nachtrag: Ich bin übrigens felsenfest davon überzeugt, dass weit über 90 % aller Völz-Befürworter nicht bereit wären, für eine Neusynchronisation mit Benjamin Völz einen entsprechend höheren Preis für DVD bzw. BD zu zahlen. Schließlich ging es bei der ganzen Umbesetzung ausschließlich ums liebe Geld.
Nun dann gehöre ich eben zu den verbliebenen 10 % die dafür gerne ihre Brieftasche (nochmal) geöffnet hätten. Wenn mich meine Jahre als Trekkie eins gelehrt haben, dann, dass es Fans gibt, die für Ihr Hobby bereit sind, tief in die Tasche zu greifen um sich zig Versionen ein und des selben Films zuzulegen...
Zitat von Norbert im Beitrag #656Kürzlich konnte ich mal bei AQUARIUS reinschauen - die deutsche Stimme habe ich anfangs gar nicht erkannt. Erst nach einer Weile merkte ich nach und nach, dass es tatsächlich Benjamin Völz war. Möglicherweise hätte er in AKTE X auch nicht mehr so geklungen wie in der "guten, alten Zeit".
Also das empfinde ich als albern. Benjamin Völz mag vielleicht nicht mehr so jung klingen wie 1994, aber seine Stimme ist viel zu markant um nicht von einem Großteil gleich erkannt zu werden. Außerdem wird er, wie übrigens David Duchovny auch, nicht jede Rolle gleich spielen.
Nicht zu vergessen, dass David Duchovny älter geworden ist. Da ist es doch auch normal, dass Völz Stimme entsprechend mitaltert und vielleicht anders klingt als früher, auch wenn ich persönlich da keine große Änderung erkenne, außer das die Stimme alterbedingt halt reifer klingt. Wir reden hier von neuen Akte X Folgen und nicht von Nachsynchros von Szenen aus den alten Staffeln.