Bestätigt dann auch, dass man auf alte Besetzungen der Hauptrollen keine Rücksicht genommen hat [Arianne Borbach (B'Elanna Torres)]. Ist nach 20 Jahren wohl auch nicht nötig.
Im Hinblick darauf, daß wahrscheinlich nicht viel Vorbereitungszeit zur Verfügung stand, war das eine saubere Synchro, die - soweit ersichtlich - auf die deutsche StarTrek-Synchrongeschichte Rücksicht genommen und alles wie gewohnt übersetzt hat. Ariane Borbach ist mir auf Captain Georgiou gar nicht als "bekannte Stimme" aufgefallen. Mitunter schien mir die Lippensynchronität nicht optimal.
mein vorläufiges Fazit: Serie und Synchro sind okay. Beides hat mich zwar noch nicht begeistert, aber im Endeffekt war das Gesehene ja nur das Vorspiel. Von daher bleibe ich mal an Bord :-)
Das einzige, bei dem man wirklich aufpassen sollte, ist Flechtner für Sarek. Die Vorlage ist für Sarek-Verhältnisse etwas "emotional" und Flechtner bedient das - leider ;-) - ziemlich gut. Dadurch wirkt Sarek so, als ob seine Absichten mit Burnham nicht jugendfrei sind. Von daher würde ich es tatsächlich begrüßen, wenn man im Deutschen Sarek etwas zurückhaltender spielen (lassen) würde als im Original.
Stimmt. Sarek hätte etwas zurückhaltender dargestellt werden können. Gut gefallen hat mir Bernd Vollbrecht als Saru. Von der Diktion eine Mischung aus Spock und Data.
Noch ein vorläufiges Fazit: Die Optik erinnert stark an JJ-Trek, inklusive Lense Flares. Einiges wurde auch direkt übernommen, wie die vulkanische Schule. Die Shenzou erinnert allerdinsg stark an die Archer-Enterprise; die Phaser an TOS (obwohl sie egtl. wie in "The Cage" aussehen müssten.) Die Handlung ist dann aber eher an das Serien-STAR-TREK angelehnt und nicht so ein hyperaktives Gehampel wie in den JJ-Filmen.
Die Synchro ist in Ordnung, aber auch nicht mehr. Man merkt die Eile, weil man oft zwischen den deutschen Wörtern die englischen Satzkonstruktionen durchschimmern sieht (fürchterlich viele Partizipialkonstruktionen und umständliche Konstruktionen: "Was sehe ich da?"). Allerdings keine false friends oder ähnliche große Böcke. Die Sprecher passen auch gut; Bernd Vollbrechts Tonfall hat etwas von Tonio von der Medens Phlox, was mir gut gefiel. (Auch unglaublich viele Genitivs in dieser Synchro .)
Die Titelmusik zitiert zwar die berühmte Melodie von Alexander Courage, ist aber ansonsten wenig eingänglich und nichtssagend.
Sarek ist mir nicht störend aufgefallen, allerdings fand ich das vertrauliche du ziwschen ihm und Burnham merkwürdig. Passt das zur strengen vulkanischen Kultur? Ansonsten ist es aber erfreulich, dass man hier nicht alles und jeden siezt. (Bei Voyager siezte Tuvok ja sogar die Borgkinder.)
Ich fand Arianne Borbach durchaus etwas ungünstig. Obwohl sich ihre Stimme in den letzten Jahren verändert hat, klingt sie hier für mich wieder so melodisch wie zu Voyager-Zeiten. Ihre Rolle ist auch die erste mit vernünftigem Dialog, und das auch zunächst auch fast nur aus dem Off. Da könnte man im ersten Moment tatsächlich denken, man solle da B'Elanna hören. Da es aber vielfache Kontinuität ist uns aus den von Dubber angedeuteten Gründen ist es nicht völlig tragisch. Auch Frank Röth in einer anderen Gastrolle ist zum Einstand nicht das Optimale, aber wohl hinzunehmen. Sollte sich hier aber eine allgemeine besetzungstechnische Respektlosigkeit gegenüber der bisherigen Synchrongeschichte abzeichnen, wäre das ärgerlich.
Zur Serie selber: Es war nicht schlecht und animiert sogar zum Weiterschauen. Ich sehe die Ambition, aber die Serie wirkt darin schon wieder etwas prätentiös. Insbesondere die Klingonen gehen mir dabei regelrecht auf den Sack. Minutenweise mit Untertiteln (die aus anderer Hand stammen und damit, wie halt meistens, nicht mit dem Synchronbuch harmonieren), sonst selten eine albern verstellte Spreche. Falls die ganze Geschichte eine Parabel auf die komplizierte Verflechtung von Religion und Politik sein soll im Falle gefährlicher Radikalisierungen/'Missionszügen', so bin ich zur Zeit nicht sicher, ob die treffend gelungen ist. Insbesondere da es sich im Großen und Ganzen doch um eine gesamtklingonische Sache zu handeln scheint, aber da mag sich im Verlauf der Folgen das Bild noch ändern. Überhaupt fand ich die übertrieben religiösen Klingonen schon immer nerviger als die zu TOS. Wie toll umkompliziert spaßig die dort doch als Sauf- und Raufkumpanen noch waren ;-) Das Beste ist wohl das Ende der zweiten Folge (früher wäre beides zusammen der Pilotfilm gewesen), das konsequent und adäquat mit den Handlungen der Hauptfigur umgeht.
Wie auch immer. Die Serie ist erträglicher als das Popcorn-Star-Trek von der Leinwand, aber das bessere (oder sympathischere) neue Star Trek ist nach 3:2 Folgen für mich bislang "The Orville".