Naja, mittlerweile hat "Marnie" so viele Verteidiger und Verehrer gefunden, dass ich ihn nicht mehr für unterschätzt halte. Tippi Hedren ist einfach (für mich) zu "irdisch" für die Rolle, keine Hitchcock-Blondine aus einer anderen Welt. Und die Szene in der das Pferd verunglückt - früher wäre Hitchcock der einzige Regisseur gewesen, bei dem diese Abfolge von Einstellungen funktioniert hätte, hier ging sie ihm völlig daneben; es wirkt gekünstelt und zeigt deutlich, dass Hitchcock das Interesse verloren hatte. Aber mit Drache für Connery stimme ich Dir voll zu (auch wenn GGH, da sind wir uns sicher einig, ebenfalls großartig gewesen wäre und eigentlich auch zu Klaus von Wahl gepasst hätte).
Zitat von Lord Peter im Beitrag #59Und natürlich wurde Gromeks Todesszene ein Liebling der Zensoren bei vielen TV-Ausstrahlungen.
RTL II* hat es bei einer Ausstrahlung im Herbst 1998 geschafft, diese Szene komplett zu schneiden; da sie in der Fachliteratur oft erwähnt/beschrieben wird und als die effektvollste des ganzen Films gilt, fiel das natürlich auf. Ganz abgesehen davon, dass die spätere Aussage des Taxifahrers über das aufgerissene Fenster nun keinen Sinn mehr ergab und der drastische Filmtod im Spiel von Armstrong und der Bäuerin "nachhallte".
*Im Rückblick erscheint es natürlich grotesk, dass dieser Sender in den 90ern regelmäßig Hitchcocks zeigte!
Tja, in den 90ern strahlte RTL II den "Schrott" der RTL-Gruppe aus - Filme und Serien, zu denen sie die Lizenzen besaßen, die aber nur etwas für Randpublikum waren - de facto also fast schon auf Elite orientiert. Heute kann man die Anführungszeichen leider dick streichen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #64... die Szene in der das Pferd verunglückt - früher wäre Hitchcock der einzige Regisseur gewesen, bei dem diese Abfolge von Einstellungen funktioniert hätte, hier ging sie ihm völlig daneben; es wirkt gekünstelt und zeigt deutlich, dass Hitchcock das Interesse verloren hatte ...
Das Interesse verloren möchte ich nicht sagen - es war ihm im Gegensatz zu sonst allerdings ziemlich egal, wie das Publikum auf den Film reagieren würde. Und genau das kommt dem Film sehr zugute - für mich der beste aller Hitchcock-Filme (und das schon immer, ich habe nicht erst den neuesten Trend abgewartet!).
Die Szene mit dem Pferd - besonders, als es erschossen werden soll - empfinde ich übrigens als über alle Maßen stark und beeindruckend. Hundertmal intensiver als die Duschszene aus 'Psycho' (für mich der am meisten überschätzte Hitchcock-Film; da ist ja 'Riffpiraten' noch besser).
Die Szene in der Hafenstrasse mit dem überdimensionalen gemalten Schiff ist ein weiteres Highlight. Niemals hätte man diese bedrückende Wirkung in einer realistischen Szenerie erwirken können. Mir unbegreiflich, dass einige hier einen Schwachpunkt zu sehen glauben.
Selbst wenn Erwin Linder für Leslie Banks in einer offiziellen Liste stehen sollte - das ist er eindeutig nicht! Keine stimmliche Ähnlichkeit, ganz andere Aussprache und zudem ganz anderes Rollenprofil. Kann man leicht vergleichen mit seinen zeitnahen Einsätzen in zwei anderen Hitchcocks.
Kinosynchro: Charles Wagenheim - K.E. Ludwig Roy Gordon - auch Klaus W. Krause Ian Wolfe - Ernst Kuhr Eddie Conrad - Werner Lieven (ohne Akzent) Holmes Herbert und John Bernard waren komplett herausgeschnitten worden, Martin Kosleck sagte kein Wort
ZDF-Synchro: Charles Wagenheim klang nach Günter Ungeheuer, für Emory Parnell habe ich Gernot Duda in Erinnerung
Zitat von Lord Peter im Beitrag #51Die Vögel (The Birds, USA 1963) Verleih: Universal Berliner Synchron GmbH Buch: Fritz A. Koeniger Dialogregie: Klaus von Wahl
Premiere: 23. März 1963 (USA) 20. September 1963 (D)
Melanie Daniels (Tippi Hedren) Edith Schneider Annie Hayworth (Suzanne Pleshette) Ruth Scherbarth Mitch Brenner (Rod Taylor) Gert Günther Hoffmann Lydia Brenner (Jessica Tandy) Alice Treff Cathy Brenner (Veronica Cartwright) Marion Hartmann Mrs. Bundy (Ethel Griffies) Lili Schönborn-Anspach Sebastian Sholes (Charles McGraw) Benno Hoffmann Hysterische Mutter (Doreen Lang) ? Mrs. MacGruder (Ruth McDevitt) Anneliese Würtz Handelsreisender (Joe Mantell) Heinz Petruo Deputy Al Malone (Malcolm Atterbury) Toni Herbert Betrunkener (Karl Swenson) Hans Walter Clasen Helen Carter (Elizabeth Wilson) Gisela Reißmann Deke Carter (Lonny Chapman) Gerd Duwner Fischer (Doodles Weaver) Gerhard Schinschke Postbote (John McGovern) Kurt Waitzmann Mitchs Nachbar (Richard Deacon) Heinz Welzel Sam (Bill Quinn) ?
Die Sprecherin von Suzanne Pleshette schreibt sich Scheerbarth.
Jesslyn Fax, Miss "Hearing Aid", hat in der 2. Synchro von "Das Fenster zum Hof" Margot Rothweiler. Sehr schön am Anfang des Filmes zu hören: "Ich finde Sie tun zuviel des Guten" [...]