Zitat von Stefan der DEFA-FanLeider ein besonders ärgerliches Beispiel, da, wenn hier ordentlich mit Originalton gearbeitet worden wäre, man diesen ohne Weiteres hätte verwenden können.
Einerseits finde ich es auch sehr schade, dass Bayrhammer hier nachsynchronisiert wurde, da Euba m.E. nicht wirklich überzeugen konnte, mal ganz davon abgesehen, dass Bayrhammers Stimme hier vermisst wurde. Andererseits ist Meister Eder ja auch nur am Anfang und am Ende zu sehen. Von daher fällt es dann auch nicht ganz so stark ins Gewicht, wenngleich es sehr schade ist, dass der O-Ton so schlecht war, dass man ihn nicht verwenden konnte.
anbei zwei Samples von den österreichischen Schauspielern Erich Padalewski und Sonja Sitar (mit Frank Rheinboldt) aus dem deutschen Kriegsfilm "Die Brücke von Zupanja". Die bekannteren Darsteller in dem Film (inklusive Alexander Allerson als Kroate) sprechen sich alle selbst, obwohl der Film komplett nachsynchronisiert wurde. Padalewskis Stimme ist das aber meiner Meinung nach nicht, Sitars Stimme kenne ich nicht. Danke fürs Reinhören!
Erich Padalewski (Soldat) [Claus Jurichs] Sonja Sitar (Maria) [Eva-Maria Werth] Frank Rheinboldt (Lindner)
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Erich Padalewski.mp3
Sonja Sitar mit Frank Rheinboldt und am Ende Christian Kohlund.mp3
Die westdeutsche Synchro der ziemlich mäßigen französischen Komödie "Johnny Banco - geliebter Taugenichts" war wohl schon Mitte der 80er verschollen, weshalb das DDR-Fernsehen eine neue erstellen musste, in der die beteiligten deutschen Schauspieler sich natürlich nicht selbst sprachen. Für Horst Buchholz wurde (nach "Tiger Bay - Ich kenne den Mörder") zum zweiten Mal Henry Hübchen besetzt - und wieder passte er stimmlich und vom Temperament grandios. Weiter weg vom Original, aber recht passend war Günther Wolf für Friedrich Joloff. Die größte Überraschung war Peter Hladik für Walter Giller - zwar etwas höher, aber sehr nah am Original (man kann davon ausgehen, dass Giller auch aus diversen Filmen kannte). Ein schnarchiger Film, eine sterile Synchro, aber eben mit zwei Glanzlichtern.
Zitat von Außerdem weiß ich noch, dass sich Karin Dor in "Der Teppich des Grauens" nicht selbst gesprochen hat, allerdings nicht wer es war.
Laut Arne war es Ursula Herwig. Dafür hat Carl Lange (ungewöhnlicherweise) hier seine Originalstimme.
Anderes Krimi-Beispiel: In dem Schnarch-Film "Der Würger von London" wurde Hans Reiser von Arnold Marquis gesprochen (autsch!) und Gerhard Geisler von Eduard Wandrey.
Zitat von Stefan der DEFA-FanAnderes Krimi-Beispiel: In dem Schnarch-Film "Der Würger von London" wurde Hans Reiser von Arnold Marquis gesprochen (autsch!) und Gerhard Geisler von Eduard Wandrey.
Du meinst sicher "Der Würger vom Tower", oder? Der andere ist das (ulkige, aber nicht langweilige) Lugosi-Vehikel.
Auf Kabel1 Classics wird zur Zeit ab und an der sehr selten gezeigte britische Film SVENGALI (1954) http://www.kabeleins.de/filmlexikon/yy/filmnr/45673 mit Hildegard Knef gesendet. Entgegen der Angaben bei Kaul http://www.synchrondatenbank.de/movie.php?id=10892 hat sich die Knef damals leider nicht selbst gesprochen. Das ist insofern nicht verwunderlich: als der Film im Juli 1955 in die deutschen Kinos kam, stand die Knef bereits seit Februar am Broadway im Cole Porter Musical "Silk Stockings" auf der Bühne und konnte sich nicht selbst synchronisieren.
Edgar Flatau von der Rank führte eine Synchron-Schauspielerin schließlich so geschickt, dass sie die Knef teilweise recht gut in Duktus und Tonfall trifft um nicht zu sagen manchmal besser, manchmal schlechter imitiert. In zeitgenössischen Filmprogrammen behalf man sich elegant damit, dass (wie bei Rank damals üblich) die deutschen Sprecher zwar aufgeführt wurden, bei der Knef jedoch keine separate Synchronangabe gelistet wurde. So ging - offenbar auch Kaul - jeder wie selbstverständlich davon aus, die Knef würde sich hier selbst sprechen und man vermied auf diese Weise die Fremdsynchronisation direkt zu offenbaren.
Wem aber nun gehört die mysteriöse Stimme, die die Knef hier nicht nur im Dialog doubelt, sondern auch mit Sprechgesang zu hören ist (die richtigen Opernpassagen wurden von Elisabeth Schwarzkopf gesungen und auch für die deutsche Fassung aus dem englischen Original übernommen).
Hier zwei Samples - wie gesagt 1955 bei Rank in Hamburg synchronisiert.
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Svengali Knef Dialog.mp3
Svengali Knef Gesang.mp3
In seinen Memoiren "Auf ein Neues, sagte er ..." widmet Gert Fröbe dem französisch-japanischen Film "Taifun über Nagasaki" ein eigenes Kapitel (S. 206-210). Demnach spielte er darin einen deutschen Kaufmann, der schon lange in Japan lebt, mit einer Japanerin verheiratet ist und die Landessprache beherrscht. Die Hälfte seines Textes sei daher japanisch gewesen, und er hätte die Sprache mühsam phonetisch einstudiert ("das kommt gleich nach Flöhehüten"), um nicht nachsynchronisiert werden zu müssen. "Überall, wo der Film lief, sprach ich mein eigenes Japanisch, nur bei uns wurden alle Szenen von einem anderen Sprecher deutsch synchronisiert. Nur in Deutschland spricht der Mann und Vater mit seiner japanischen Familie deutsch. Dafür hatte ich jeden Abend zwei Stunden Japanisch gepaukt." (S. 208) Weder in der Synchronkartei noch in Arnes Datenbank ist der Film aufgelistet. Falls ihn jemand kennt: Von wem wurde Fröbe synchronisiert?
Kenne den Film zwar nicht, aber auch in Orson Welles' "Herr Satan persönlich" spricht Fröbe sich in der deutschen Fassung nicht selbst. Die Szene wird dadurch absurd, daß er im Original (mit eigener Stimme) deutsch spricht und sein Kollege übersetzt, während sie in der Synchro beide durcheinanderreden.