In "Die vier Musketiere/Die vier Halunken der Königin" stößt D´Artagnan (Michael York) in einer Szene gegen ein Gestell, auf dem ein winziger Affe sitzt, und dreht sich erschrocken um. Im Original sagt er an dieser Stelle nichts, in der DF fragt er "Wo kommt denn der Gorilla her?". Michael York wird von Uwe Friedrichsen gesprochen. Einige Jahre vor dieser Synchro spielte er in dem Wallace-Film "Der Gorilla von Soho" (für viele Fans einer der absoluten Tiefpunkte der Serie) eine der Hauptrollen. Könnte der Satz mit dem Gorilla vom Dialogautor (oder gar von Friedrichsen selbst) als Anspielung darauf gedacht sein? Oder haltet ihr diese Theorie für zu unwahrscheinlich?
Es könnte theoretisch stimmen, aber ich halte es doch für etwas weit hergeholt, da es schon ein sehr spezieller Insiderwitz ist und dieser Film auch zu den eher unbekannteren Filmen der Reihe gehört (man kennt ihn vielleicht vom Titel), der nicht so einen hohen Bekanntheitsgrad hat wie z.B. "Der Hexer" oder "Das Gasthaus an der Themse".
Ich hätte da noch was: In der Serie "Two and a half men"
Charlie (gepspielt von Charlie Sheen und synchronisiert von Benjamin Völz) und seine Haushälterin sind auf der Suche nach Ronald Wiedermeier, dem Ex-Freund von Bertas jüngster Tochter Naomi. Als dieser die Tür öffnet, fragt er: Wiedermeier: Sind Sie Cops? Berta: Klar, ich bin Scully, er ist Mulder. (zeigt auf Charlie)
Nicht unbedingt ein Witz, aber zufällig ist diese Besetzung bestimmt nicht entstanden: In der DEFA-Synchro von "Menschen im Hotel" wird der Portier Senf gesprochen von ... Werner Senftleben. Erinnert an den Herrn "Beckhaus" (im Original Becker) in "Geheimagent" (kurioserweise aus dem gleichen Jahr, aber aus dem Westteil von Berlin).
Vorgestern habe ich gelegentlich in den (ziemlich billigen) deutschen Krimi "Hotel der toten Gästen" von 1965 reingezappt. Ein (offenbar ausländischer) Darsteller hatte vom Gesicht her eine Ähnlichkeit mit Charlton Heston und wurde von Helmo Kindermann synchronisiert, der zu dieser Zeit ja Hestons Stammsprecher war.
Naja, nicht wirklich - Stammsprecher war eher E.W. Borchert, Kindermann hatte Heston zu diesem Zeitpunkt wohl erst einmal gesprochen (selbst "Sierra Chariba" hatte erst einen Monat später deutsche Premiere).
Der folgende Insider-Witz ist zwar eher aus der Kategorie "Hörspiel", ist aber vielleicht trotzdem ein netter Gag: In der Folge "Das Schlossgespenst" aus der Serie "Meister Eder und sein Pumuckl" bekommt Meister Eder von einer Gräfin bzw. von ihrem Butler den Auftrag eine alte Kommode zu reparieren. Als die Kommode fertig ist geht der Pumuckl einfach mit aufs Schloss und treibt dort sein Unwesen. Als Meister Eder ihn am Ende der Folge nach einigen Diskussionen mit dem Butler abholt (der Butler glaubt ihm natürlich nicht) wirft dieser nochmal einen Blick auf Meister Eders Jackentasche in der der Pumuckl sitzt. Aus der Jackentasche ertönt ein lautes "HUI BUH !", was sogar irgendwie ein doppelter Insiderwitz ist, da Hans Clarin in der Hörspielserie "Hui Buh - Das Schlossgespenst" die Titelrolle sprach und der Folgentitel spricht ja für sich.
Im Jerry-Lewis-Dean-Martin-Film "Der Agentenschreck" (USA 1955/DF 1956) werden die beiden von Spionen ausgespäht. Ein Spion verschwindet völlig hinter einem Fotoapparat mit riesigem Teleobjektiv. Als ihn der andere fragt, was er sehe, gibt er Bericht und schließt mit den Worten: "Mehr ist aus diesem [Pause] Fenster zum Hof nicht zu erkennen."
Eine schöne Hommage an Hitchcocks Film. Der Autor Fritz A. Koeniger kannte ihn gut: Ein Jahr zuvor hatte er auch dessen deutsche Dialoge geschrieben. Aber der Spaß ging noch weiter. Aus dem unsichtbaren Mund des Fotografen hört man - Siegmar Schneider!
[Ergänzung: Der Gag findet sich bereits in der Originalfassung; der Synchron?-Schauspieler des Fotografen ahmt die Sprechweise von James Stewart nach (deshalb ist er wohl auch nicht zu sehen) und spricht vom "Rear Window". Schön, dass man die Anspielung, dank Klaus von Wahl und Koeniger, auch im Deutschen kapiert hat; zugleich ein Zeichen dafür, dass der Hitchcock-Film bereits in seiner Uraufführungszeit zu einer "Marke" wurde: in den USA und hierzulande.]
Falls es jemanden interessieren sollte, wie sich Lothar Blumhagen als Bond angehört hätte... Ich schrieb vor einiger Zeit:
"Umgekehrt meine ich mich erinnern zu können (liegt etwa 20 Jahre zurück, daß ich den Film gesehen habe), daß Lothar Blumhagen glaube ich in einem Doris Day Film etwas sagt wie: "Bond, James Bond. Nicht identisch." Was dann aber nicht "Wirklichkeit" geworden ist, da nicht er sondern Niels Clausnitzer später Roger Moore als Bond synchronisiert hat. (Wer aber wissen möchte, wie er mit Blumhagen gewirkt hätte, kann ja mal versuchen, diesen Film zu finden.)"
Hab gestern zufällig reingezappt, als er lief. Es handelt sich um "Fremde Bettgesellen" (64) mit Rock Hudson. Obiger Text kommt ziemlich am Ende, wenn Horst Niendorf (Gig Young) Lothar Blumhagen nach seinem Namen fragt.