Ich hattevor kurzem ein Interview mit Jablonka gefunden (ich finde es leider nicht mehr), in dem Jablonka zunächst mit Homer-Stimme sprach. Das ging so gar nicht. Ohne Bild war das nur ein völlig absurdes Gequäke. Da merkte man erstmal, wie wenig die Imitation gelingt. Mit Bild wird es einigermaßen, weil man dann offenbar dazuhört, was eigentlich fehlt.
Also für mich wäre ja Tom Deininger die natürlichste Konsequenz zu Norbert Gastell gewesen, in der gleichen Relation wie es Jürgen Kluckert zu Edgar Ott ist. Eine stimmliche Ähnlichkeit mit Platz für eigenen Charakter ohne eine Imitation zu sein.
Sprechern fällt es generell oft schwer, ohne Vorlage die Rolle improvisierend zu treffen. In dem Interview fand ich Christoph Jablonka sogar besser als Norbert Gastell in solchen Situationen, wobei es mir auch etwas einstudierter vorkam.
Anfang der zweiten Hälfte von Staffel 27 wurde man schon etwas freier von der Vorlage. Andererseits gab es dann in den letzten Folgen auch Momente, da hätte ich meinen können, ein Stück Norbert Gastell wäre eingemischt worden, so nah waren da einige Laute.
Zitat Ich hatte vor kurzem ein Interview mit Jablonka gefunden (ich finde es leider nicht mehr), in dem Jablonka zunächst mit Homer-Stimme sprach. Das ging so gar nicht. Ohne Bild war das nur ein völlig absurdes Gequäke. Da merkte man erstmal, wie wenig die Imitation gelingt. Mit Bild wird es einigermaßen, weil man dann offenbar dazuhört, was eigentlich fehlt.
Zitat von VanToby im Beitrag #2298Sprechern fällt es generell oft schwer, ohne Vorlage die Rolle improvisierend zu treffen. In dem Interview fand ich Christoph Jablonka sogar besser als Norbert Gastell in solchen Situationen, wobei es mir auch etwas einstudierter vorkam.
Anfang der zweiten Hälfte von Staffel 27 wurde man schon etwas freier von der Vorlage. Andererseits gab es dann in den letzten Folgen auch Momente, da hätte ich meinen können, ein Stück Norbert Gastell wäre eingemischt worden, so nah waren da einige Laute.
Die Frage ist dann: Warum tun sie es dann? Das wirkt auf mich dann vom Ergebnis her eher peinlich. Gastell fand ich in solchen Situationen gar nicht so schlecht, aber auch er war deutlich schlechter als mit Bild. Es ist schon erstaunlich, wie stark sich (auch die guten) Sprecher am Bild anlehnen. Deshalb wirken auch viele Computerspielsynchros zu Serien völlig daneben, weil die selben Sprecher auf einmal ganz anders klingen. Ganz übel war mir das auch bei einem STAR TREK Hörbuch aufgefallen, das damit warb, dass die Originalsprecher zu hören sind. Die klangen alle gar nicht mehr ähnlich.
Bei den Lauten war Jablonka bis jetzt tatsächlich sehr gut. Nur hält die Illusion eben nicht lange und bricht immer wieder in sich zusammen, was es für mich noch schwerer macht mit Jablonka klar zu kommen. Ich werde immer wieder an Gastell erinnert. Umgewöhnung ist leichter, wenn es größere Unterschiede gibt, weshalb mir die Imitation auch nicht gefällt.
Glücklicherweise gibt es auch Sprecher, die sowas verweigern, weil sie wissen, dass sie sich so nur lächerlich machen. Auf Anhieb fällt mir Thomas Petruo ein, der sich beim SagmalTV Interview aus nachvollziehbaren Gründen weigerte den "Plankton" zu machen.
Zitat von mln.jdz im Beitrag #2300Die Frage ist dann: Warum tun sie es dann?
Weil es von ihnen verlangt/erwartet wird natürlich. Komische Frage.
Nächste komische Fragen: Warum wird man grundsätzlich blöd angemacht, wenn jmd. die Frage nicht versteht?
Warum macht sich nicht jeder Sprecher derart zum Kasper? Es gibt durchaus Sprecher, die sich solch peinlicher Show-Einlagen verweigern. Man muss nicht jeden Mist machen, der von einem verlangt wird. Ich glaube kaum, dass Jablonka die Rolle verlieren würde, wenn er in Interviews nur als Jablonka und nicht als verkappter Homer aufträte. Laufen hier nur noch rückratlose Typen rum?
Ich weiss es ist völlig abwägig, aber es soll auch Synchronsprecher geben die ihre Rollen so gerne mögen, dass es ihnen nichts ausmacht sie mal zur Freude von Fans vormachen, auch wenn es evtl. nicht perfekt ist. Aber nur ein Gerücht.
Also ich kann mich durchaus mittlerweile zum Teil sehr gut mit Jablonkas Interpretation anfreunden. Seine Stärke liegt hierbei definitv in diesem liebenswert Gedanken verlorenen Säuselton.
Sobald er aber härtere Töne anschlägt klingt er nichtmehr so nach Homer. Gastell hatte dieses egoistisch nörglige, cholerisch drohende und theatralisch weinerliche so gut drauf. Aber das wird er sicher auch noch verbessern können.
Zitat von dlh im Beitrag #2304Gegenfrage: Warum werden Schauspieler jetzt als "rückratlose Typen" bezeichnet, nur weil sie so eine nett gemeinte Showeinlage (mit)machen?
Das bezog sich nicht auf die Sprecher im Allgemeinen, sondern auf den obigen Einwand ("Weil es von ihnen verlangt/erwartet wird"), der suggeriert, dass das selbstverständlich ohne eigene Entscheidungsfreiheit gemacht werden müsste, und eine Frage danach geradezu grotesk wäre.
Wenn Sprecher das wollen ist das völlig ok, nur die Vorstellung, dass alle das willenlos täten, wollte ich nicht unkommentiert lassen.
Ja, ist alles beim Alten geblieben. Einzig, dass Kathrin Gaube statt Natascha Geisler Jimbo gesprochen hat, obwohl sie weiterhin Todd sprach. Gaube passt leider gar nicht. William Cohn hat dieses Mal eine längere Passage gehabt und ich kann nur nochmal betonen, dass er das einfach wahnsinnig gut macht. Klingt sehr nach dem großartigen Donald Arthur. Ruhe er in Frieden Mr. Burns mit Taschner sagt mir nach wie vor nicht zu. Da hätte es wohl bessere Alternativen gegeben, z.B. Wolfgang Müller, Jürgen Jung, Bert Franzke (sofern er noch in München tätig ist) gehört. Abe würde ich mir, auch wenn er *Spoiler* in dieser Folge nicht zu Wort kam, ebenfalls anders besetzt wünschen. Hans-Rainer Müller, so großartiger auch ist, ist mir besonders auf alten Leuten zu überpräsent. Nach dem Tod von Ulf Jürgen Söhmisch, der Jasper u.a. in den letzten Staffel sprach, würde ich mehr auf Erich Ludwig setzen.
Hab mir gerade nochmal die Folge "Warten auf Duffman" (Staffel 26) angesehen, die für neuere Episoden doch recht gut war, und hier wird Howard K. Duff VII. von Holger Schwiers gesprochen, der in einer Szene ein Lachen abgibt, das wahnsinnig nahe an das von Reinhard Brock als Mr. Burns erinnert. Er wäre eine wunderbarer Nachfolger geworden.