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Dieses Thema hat 202 Antworten
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 Synchronschaffende
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Pip


Beiträge: 362

20.04.2021 12:30
#166 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Was (für mich), die große Qualität von Borchert ausmacht, ist die Wandelbarkeit seiner Stimme. Wie viele Andere auch, bin ich eigentlich über Charlton Heston auf ihn aufmerksam geworden (obwohl meine erste, bewußte "Begegnung" mit Borcherts Stimme damals wohl Alec Guinness in KRIEG DER STERNE war). Schon als Jugendlicher war ich beeindruckt, wie unterschiedlich Borchert auf Heston in Filmen wie BEN HUR und DER OMEGA-MANN klang.
Ich empfand ihn (wie manch Anderer vielleicht),auch nie zu alt in der Rolle des Neville und war etwas "entsetzt", als nur drei Jahre später Heston in ERDBEBEN von einem anderen Sprecher und "seine" Stimme nur irgendeinen Opa in einer Nebenrolle sprach ;-).
Mehr und mehr merkte ich dann, wie oft Borchert in vielen meiner Lieblingsfilmen (bzw. wie viele meiner Lieblingsschauspieler) sprach: Henry Fonda, James Mason, Max von Sydow und wie schon erwähnt Heston und Guinness.
Jedesmal, wenn ich Borchert in irgendeinem Film oder in einer Serie sprechen hörte (auch auf mir völlig unbekannte Schauspieler), empfand ich das stets als einen Genuß, denn seine Stimme "adelte" gewissermaßen für mich jede Rolle. Da er ja sehr oft auch für "heroische" Heldenrollen besetzt wurde und dort oft herrschaftlich oder etwas distanziert oder gar kühl wirkte fand ich es immer besonders beeindrucken, wenn er in anderen Rollen plötzlich ganz dreckig, ordinär oder gemein klang, oder auch sanft und liebevoll.
Damals (lange vor den Möglichkeiten des Internets), war es aber für einen Jugendlichen wirklich sehr schwer, an irgendwelche Informationen über Synchronsprecher überhaupt zu gelangen und nur Dank der Angaben in einem Film-Programm über KRIEG DER STERNE ich irgendwann wenigstens erstmal den Namen meiner "Lieblingsstimme". Bis ich dann schließlich (und endlich) mal ein Bild von ihm in einer alten Filmzeitschrift aus den späten 50ern fand, verging noch eine ganze Weile. Witzigerweise gab es dort einen kleinen Bericht über ihn und auf dem Bild sah er tatsächlich ein klein wenig aus wie Charlton Heston, was mich natürlich damals total begeisterte. Zuvor hatte ich schon mal Bilder von anderen Sprechern gesehen (z.B. Marquis und Hoffmann) und war rgelmäßig "erschrocken", wie unähnlich sie den Schauspielern sahen, die sie sprachen und wie unattraktiv sie (im Vergleich mit ihrer Stimme) auf mich wirkten. Ja ja, als unbedarfter Jugendlicher differenziert man da doch anders und hat andere Maßstäbe... ;-).
Jedenfalls machte mir das Bild von Borchert diese Stimme noch sympathischer und im Laufe der Jahre hat diese Begeisterung für ihn nie nachgelassen (durch Google und Ebay wurde es ja irgendwann auch viel leichter, an Infos über Sprecher zu kommen und die ganze Synchronbranche wurde ja auch mit Hilfe des Internet so langsam "aus dem Dunkeln" ans Licht gebracht).

Über die Jahre (und zahlreiche Informationen teilweise durch Artikel, Zeitzeugenaussagen und natürlich auch über die Seite hier), wurde mein Eindruck von Borchert als Person und Schauspieler immer mehr erweitert und auch heute beeindruckt mich, sein Talent als Schauspieler, seine Vielseitigkeit als Sprecher und sein Auftreten als Mensch. Dass ich ihn nie persönlich erleben konnte (was theoretisch möglich gewesen wäre, da mein Interesse an ihm schon einige Jahre vor seinem Tod sehr groß, ich aber doch noch zu jung und unselbstbewußt war, um ihm beispielsweise zu schreiben oder anderweitig aktiv zu werden). Zumindest konnte ich seine Auftritte in Hörspielen und Radiofeatures seit beginn der 80er Jahre mitverfolgen und teilweise auch mitschneiden. Außerhalb der Hörspiel-Synchron- und Theaterbranche war es ja relativ ruhig um ihn und er tart kaum in Erscheinung (ausgenommen einige seltene Lesungen in Berlin). Darum gab es auch keine große Presseresonaz bei seinem Tod im Jahr 1989, außerhalb spezifischer Theaterzeitschriften.

Für mich gibt (bzw. gab) es unheimlich viele, tolle Synchronschauspieler, deren Hauptphasen fast immer bis Anfang der 80er bzw. 90er lief und die dann langsam anfingen, auszusterben: GGH, W. Luckschy, A. Marquise, H. Schrader, G. Martinzen, H. Hagen und viele, viele mehr. Auch heutzutage gibt es gottseidank (wenngleich auch längst nicht mehr so zahlreich wie früher) noch einige wirklich gute Sprecher/innen, doch Wilhelm Borchert ist und bleibt aufgrund seines Talentes und die Klangfarbe seiner Stimme für mich einfach die Nummer 1.
Zu den "Highlights" mit ihm (in der Reihenfolge, was ich am meißten mag) gehören für mich die Kombinationen:


Henry Fonda / Borchert
Guinness / Borchert
Mason / Borchert
Heston/ Borchert
Julian Beck / Borchert (leider nur 3 Einsätze)
Joseph Wisemann /Borchert (DEM sah er zeitweise wirklich richtig ähnlich. Seht mal das erste Bild unten).

Besonders beeindruckt hat mich Borcherts Einsatz in Filmen wie z.B.:

DIE 12 GESCHWORENEN (klug, anständig und überzeugend)
BEN HUR / OMEGA MAN (heroisch und sensibel)
SIE MÖCHTEN GIGANTEN SEIN / SERPICO / MANDINGO (sehr ordinär, dreckig und gemein und doch ein sensibler Hauch in manchen Szenen)
DER SPION DER AUS DER KÄLTE KAM (fast schon tuntig,wie er da spricht, aber es wirkt nicht albern)
ELISA, MEIN LEBEN (freundlich, verträumt und melancholisch)
SCHANDE (erst trottelig bzw.jammerich und dann gegen Ende des Films plötzlich eiskalt und fies)
HAWAII (tolle Mischung zwischen sensibel und hartherzig)
OMAR MUKTAR, LÖWE DER WüßTE (obwohl nicht wirklich passend zu A. Quinn: den ganzen Film über eine gewisse Melancholie in seiner Stimme, die sehr gut zu der auswegslosen Lage desr Hauptfigur passt)
ARTHUR, KEIN KIND VON TRAURIGKEIT (die trockene Süffisanz in dieser Rolle ist unschlagbar)
DIE EHRE DER PRIZIS (völlig überdehte Interpretation der Rolle, die aber niemals Lächerllich wirkt. Und das mit mitte 70!!!!)
POLTERGEIST II (der wirkliche Wahnsinn und tausendmal unheimlicher und irrer als im Original)
KAMPF DER TITANEN (man glaubt es wirklich: da spricht Zeus, der Göttervater)
TOD UND BEGRABEN (zynisch, ironisch und etwas verdeht)
DER MARATHON-MANN (gar nicht so viel Dialog, aber dafür umso diabolischer)
KRIEG DER STERNE / DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK (so wie er es spricht, glaubt man, dass die Macht mit ihm ist. Auch in IMPERIUM sehr überzegen, wenn auch nur wenig Dialog. In JEDI dann nicht mehr so ganz)
IN MEINER WUT WIEG ICH VIER ZENTNER (Albernheit pur)

Es gibt noch gaaaanz viele andee Beispiele, die ich anführen könnte (z.B. die vielen kleinen Auftritte in TV-Serien, die manchmal wirklich großartig waren), doch das würde den Rahmen hier sprengen.
Vielleicht kurz noch dazu, dass mir einige Kombinationen von Borchert mit manchen Schauspielern auch gar nicht gefallen haben und die ich eher unpassend fand (auch wenn er als Sprecher dort ebenfalls meißtens sehr gute Arbeit machte, "funkte" es da für mich irgendwie nicht):

Richard Burton /Borchert (die Dynamik paßt irgendwie nicht)
Laurence Oliver (meine rein subjektive Meinung, denn ich mag den Mann einfach nicht ;-))
Edmond O`Brion (in der Verfilmung von 1984. Glatt fehlbesetzt, da der Schauspieler physionomisch auch sehr "wuchtig" wirkt)
John Wayne (was bei Heston für mich irgendwie funktioniert, klappt hier gar nicht. Der Schauspieler ist einfach zu "grob" für Borcherts Stimme. Auch optisch,im Gegensatz zu Heston. A. Marquis war da schon der Richtige :-))
Gary Cooper (ähnlich wie bei Richard Burton)
Trevor Howard (auf den sehr jungen Howard gehts noch (Verdammten der Insel), doch hier gibt es für mich eigentlich nur den Marquis ;-)).
Burgess Meredith (toller Schauspieler aber Borchert und er wollen für mich irgendwie nicht harmonieren).
Maurice Evans (nicht jeder vom Typ "elder Statesman" paßt zu Borchert bzw. Borchert zu ihm)
Anthony Quinn (seltsame Kombination)
Curd Jürgens (wer hat sich den diesen Blödsinn ausgedacht)

So, nun ist es doch eine ganze Menge geworden, was mir zu Borchert noch eingefallen ist. Jeder hat ja seine eigene Ansicht und Meinung zu "seinem" Lieblingssprecher/in und für alle diejenigen, die Borchert auch sehr mögen: ich freue mich, wenn ihr auch noch etwas zu ihm beitragen wollt oder könnt (z.B. was sind denn so eure "Favoriten", wenn es um seine Besetzung geht?).

LG

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 E.W.BORCHERT, 1967.png  ELI, 1970.png  ERNST WILHELM BORCHERT, 1970.png  EW BORCHERT, 1970.png  Eli - 1970.png 
berti


Beiträge: 17.486

20.04.2021 13:15
#167 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Danke für diesen Essay, Pip!

Natürlich kann eine solche Auswahl nur subjektiv sein; aber ich finde es erfrischend, dass du bei deinen Highlights auch weniger bekannte Filme und Nebenrollen einbezogen hast.
Gerade bei jemandem wie Borchert, der sehr viele "epische" Rollen hatte, können Arbeiten jenseits davon leicht übersehen werden oder in Vergessenheit geraten.

Seine Arbeiten im Hörspiel-Bereich hast du (ebenso wie vor vielen Jahren Jörn) bereits angesprochen: Sicher findest du es auch schade, dass von diesen anscheinend nur relativ wenige auf Tonträgern veröffentlicht wurden?

Und kommt es dir auch komisch vor, dass er (wie von Stefan, fortinbras oder mir angesprochen) relativ oft nicht besetzt wurde, obwohl er auf den Schauspieler zu dieser Zeit bereits etabliert war und auch zu seiner Rolle gepasst hätte?

Pip


Beiträge: 362

20.04.2021 14:45
#168 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Ja, es gibt wirklich nur einen Bruchteil der Hörspiele mit Borchert, die veröffentlicht wurden (einen Überblick darüber, was er alles so an Hörspielen im Radio gemacht hat, gibt es auf der Rundfunk-Archiv-Seite der ARD).
Leider scheint es inzwischen auch immer weniger Veröffentlichung von "Klassikern" auf CD zu geben.
Übrigens sind auch die Fernsehspiele, in dennen er auftrat, sehr interessant (z.B. die Kaspar-Hauser-Verfilmung der ARD von 1967. Ein wirklich gut gemacht Dreiteiler mit Borchert in einer Hauptrolle. Vielleicht mal ein Fall für Pidax oder eine direkte ARD-Auswertung auf DVD?!)

Was seine Nicht-Besetzung angeht: ich glaube, es waren einfach die üblichen Gründe, wenn man ihn nicht besetzt hat: Terminschwierigkeiten, zu teuer oder aus anderen Gründen (gesundheitlich?) nicht verfügbar.
In manchen Fällen (z.B. Fonda`s letzte Rolle in AM GOLDENEN SEE) ist sowas schlichtweg nur traurig, denn das hätte Borchert garantiert mit Bravour gemacht. In diesem Fall drängt sich mir auch ein bisschen der Verdacht auf, dass die zuständigen Herrschaften, die für die Synchronisation verantwortlich waren, ein bisschen ignorant war. Vielleicht wollte man für den (relativ kleinen und günstigen) Film auch einfach nicht das Geld dafür ausgeben, Herrn Borchert extra aus Berlin kommen zu lassen, da ja in München synchronisiert wurde. Das ER nun wirklich Fondas Stammsprecher galt, war ja nun jedem in der Branche hinlänglich bekannt (und sogar für TV-Filme fand man das Geld, um Fonda mit Borchert zu besetzen ("IM LETZTEN MOMENT" oder "DAS LETZTE WORT HAT TILBY"). Auch vom Alter her wäre er die perfekte Besetzung für diese Rolle gewesen. wie gesagt: einfach nur sehr traurig, das es dazu nicht kam.
Ärgerlich ist es wirklich in solchen Fällen wie in THE VERDICT, wo er nicht auf Mason besetzt wurde, sondern auf eine unbedeutenden Nebenfigur (wie hier an anderer Stelle im Forum ja schon beschrieben wurde).
Hier kann man dann tatsächlich von einer gewissen Ignoranz (zumindest gegenüber der Kontinuität einer Besetzung), des Verantwortlichen sprechen.
Leider sind in solchen Fällen Fakten ja so gut wie nie überliefert, so dass man nur reine Vermutungen anstellen kann, warum eine Besetzung (oder Umbesetzung) statt fand. Da kann man dann tatsächlich von einer gewissen Ignoranz sprechen.

Mit etwas Glück werden in Zukunft ja noch mehr unbekannte Hörspiele, Bilder oder sogar Interviews mit Herrn Borchert (zur Freude aller Fans) auftauchen.
Ich möchte mit diesen Bildern hier noch einen kleinen Beitrag dazu leisten ;-).

LG

Angefügte Bilder:
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 2. E.W. BORCHERT, ca. 1965.JPG  6. E.W. BORCHERT, ca. 1973A.JPG  8. E.W. BORCHERT, ca. 1974.JPG  9. E.W. BORCHERT, 1976.JPG 
Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

20.04.2021 15:15
#169 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Pip im Beitrag #168
In manchen Fällen (z.B. Fonda`s letzte Rolle in AM GOLDENEN SEE) ist sowas schlichtweg nur traurig, denn das hätte Borchert garantiert mit Bravour gemacht. In diesem Fall drängt sich mir auch ein bisschen der Verdacht auf, dass die zuständigen Herrschaften, die für die Synchronisation verantwortlich waren, ein bisschen ignorant war. Vielleicht wollte man für den (relativ kleinen und günstigen) Film auch einfach nicht das Geld dafür ausgeben, Herrn Borchert extra aus Berlin kommen zu lassen, da ja in München synchronisiert wurde. Das ER nun wirklich Fondas Stammsprecher galt, war ja nun jedem in der Branche hinlänglich bekannt (und sogar für einen TV-Film fand man das Geld, um Fonda mit Borchert zu besetzen ("IM LETZTEN MOMENT").

Es sollte dich ins Grübeln bringen, dass der Film eindeutig eine berliner Synchro hatte, für die extra der namhafte und garantiert nicht billige Ernst Fritz Fürbringer, der sich eigentlich schon weitgehend zurück gezogen hatte, aus München geholt wurde - nicht umgekehrt. Von einem Top-Mann wie Arne Elsholtz übrigens, der garantiert, wahrscheinlich weil Borchert nicht verfügbar war, ein Trumpf-As aus dem Ärmel zog, um Borchert adäquat zu ersetzen.
Bevor du mit solchen Worten wie "Ignoranz" um dich wirfst, könntest du vielleicht einen Blick in die Synchrondatenbank werfen.

berti


Beiträge: 17.486

20.04.2021 15:30
#170 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Pip im Beitrag #168
Ja, es gibt wirklich nur einen Bruchteil der Hörspiele mit Borchert, die veröffentlicht wurden (einen Überblick darüber, was er alles so an Hörspielen im Radio gemacht hat, gibt es auf der Rundfunk-Archiv-Seite der ARD).

Diese Seite kenne ich natürlich schon und habe die Auflistung hier bereits verlinkt:SUCHE HÖRSPIELE MIT WILHELM BORCHERT

Pip


Beiträge: 362

20.04.2021 16:39
#171 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

An Stefan:

da hast du natürlich ganz recht - klare Fehlinformation meinerseits!
Warum mir (seit Jahren) im Kopf rumspuckt, es wäre eine Münchner Synchro (unter der Regie einer Frau Dr. Soundso), weiß ich auch nicht genau.
Na ja, mit dem Alter werde ich eben doch schusselig ;-). Und weil das Wort "Ignoranz" leider schon in so manchen Fällen passend wäre (was manche Besetzungen angeht, wenn auch nicht in diesem speziellen Fall), kam es mir hier (da ich ja zugegebenermaßen, völlig falsch "gepolt" war), nicht ganz so abwegig vor.
Dann ist es wahrscheinlicher, dass Borchert wirklich einfach verhindert war (aus welchen Gründen auch immer), denn gerade Elsholz hatte ja schon mit ihm gearbeitet.
Und auch richtig: Führbringer macht seine Sache auch sehr gut - ist aber eben kein wirklicher Ersatz.

berti


Beiträge: 17.486

20.04.2021 18:56
#172 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Pip im Beitrag #171
Dann ist es wahrscheinlicher, dass Borchert wirklich einfach verhindert war (aus welchen Gründen auch immer), denn gerade Elsholz hatte ja schon mit ihm gearbeitet.

Bei welchen Filmen, zum Beispiel? Mir fielen gerade nur "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" ein, wo Kontinuität vorlag.
Das frage ich rein aus Interesse, nicht um damit irgendeine Theorie zu begründen.

Pip


Beiträge: 362

09.05.2021 21:06
#173 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Neben IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK auch schon beispielsweise in der deutschen Fassung von STG. PEPPERS LONLEY HEARTS CLUB BAND (1978), DER TAG AN DEM DIE WELT UNBTERGING (1980) und in DREIST UND GOTTESFÜRCHTIG (ebenfalls 1980, wo A. Elzholz meines Wissens nach auch die Dialogregie hatte - allerdings - bevor sich hier wieder jemand aufregt - ohne Gewähr darauf ;-), sowie DIE CHORKNABEN (1977).

Gruß,
Pip

berti


Beiträge: 17.486

09.05.2021 22:45
#174 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Danke!

berti


Beiträge: 17.486

10.10.2022 14:41
#175 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Gast im Beitrag #124
Borchert hat für mich nicht wirklich nach "Gebiss" geklungen. Er war eben nicht mehr jung, das war alles - und die Leute, die er sprach, die waren's ja auch nicht. Er muss aber mal länger krank gewesen sein oder so, weil in den späten 80ern für Alec Guinness in "Eine Handvoll Staub" klang er deutlich fragiler als noch Mitte der 80er, aber dennoch unverkennbar.

Über diese Besetzung wurde vor vielen Jahren das geschrieben:Die letzten Rollen der Synchron-Stars (18)
Nachdem ich den Film neulich erstmals gesehen habe, wollte ich zu dieser Rolle (die erst in den letzten zwanzig Minuten vorkommt) etwas sagen: Borchert ist hier zwar unverkennbar, aber gerade bei seinen ersten Sätzen hört er sich etwas ungelenk an und klingt fast nuschelnd und lispelnd, ohne dass diese Dinge zur Figur gehörten. Später klingt er gewohnter, aber die Veränderung im Vergleich zu seinen Rollen vor 1985/86 ist schon deutlich.
Leider drängt sich mir dadurch der Verdacht auf, dass gesundheitliche Probleme vorlagen und er eventuell deshalb in seinen letzten Jahren nur noch relativ selten besetzt wurde.
Aber solange nichts dazu durch jemanden belegt ist, der ihn näher kannte oder öfter mit ihm zusammengearbeitet hat, muss das Spekulation bleiben.

Pip


Beiträge: 362

14.11.2022 18:52
#176 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Es stimmt schon, er klingt in dem Film wirklich etwas "angeschlagen".

In dem Zeichentrick-Film "IN EINEM LAND VOR UNSERER ZEIT" (sein letzter Einsatz, 1989), klingt er zwar auch etwas "dünn", aber seine Aussprache klingt doch wieder besser als in "EINE HANDVOLL STAUB"

Na ja, der Mann war zu diesem Zeitpunkt auch schon SEHR alt (und in dieser Generation war man mit 80 Jahren einfach nicht mehr so fit wie viele Menschen heutzutage in dem Alter ;-)).
Und im Juni 1990 ist er ja dann auch gestorben (mit 82 Jahren).

1988.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

berti


Beiträge: 17.486

18.11.2022 13:07
#177 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Pip im Beitrag #176
In dem Zeichentrick-Film "IN EINEM LAND VOR UNSERER ZEIT" (sein letzter Einsatz, 1989), klingt er zwar auch etwas "dünn", aber seine Aussprache klingt doch wieder besser als in "EINE HANDVOLL STAUB"

Möglicherweise lag es beim "Land" auch daran, dass es sich dort um einen reinen Erzählpart handelte, während er sich bei der "Handvoll Staub" auch auf Guinness´ Spiel konzentrieren musste, was sicher viel anstrengender war (trotz der nicht SO großen Rolle)?
Zitat von Pip im Beitrag #176
Na ja, der Mann war zu diesem Zeitpunkt auch schon SEHR alt (und in dieser Generation war man mit 80 Jahren einfach nicht mehr so fit wie viele Menschen heutzutage in dem Alter ;-)).

Natürlich, er gehörte ja zur Kriegsgeneration.
O es irgendwann ein Buch über ihn geben wird? Zumindest seine Karriere als Schauspieler ließe sich ja sicher noch gut rekonstruieren. Und da eine Biographie des "Königs" der Branche für das kommende Jahr angekündigt ist - warum nicht auch eine über den "Kaiser"?

Pip


Beiträge: 362

18.11.2022 14:22
#178 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Ja, ein Buch über Borchert wäre schon etwas Tolles :-).
Zumal es sich bei ihm ja wirklich um einen der bedeutensten Theater-Schauspieler der Nachkriegszeit handelt und er den Leuten (zumindest den Theaater-Interessierten) auch außerhalb der Synchronbranche ein Begriff war/ist.

Kurzzeitig hatte ich tatsächlich selber mal mit dem Gedanken gespielt, für ein Buch zu recherchieren.
Da ich aber mittlerweile nicht mehr in Berlin lebe (was einige Nachforchungen z.B. bei Berliner Theatern und Synchronfirmen deutlich vereinfacht hätte) und mit Kind und Kegel einfach auch nicht mehr die Zeit dazu habe, ist diese Idee mittlerweile begraben.

Es gibt ja noch einige (Synchron-)Schauspieler und Regisseure, die ihn noch bei der Arbeit erlebt bzw. selbst mit ihm zusammengearbeitet haben. Doch leider werden es wirklich immer weniger, die aus "erster Hand" über ihn erzählen können. Und die Zeit macht das Erinnern auch nicht leichter und die Eindrücke verblassen.
WENN man solch ein Buch wirklich mal realisieren möchte, sollte es bald geschehen!

Man müßte auch erstmal herausfinden, ob es noch lebende Verwandte gibt und die solch ein Projekt unterstützen würden.
Ich persönlich halte ja THOMAS BORCHERT, den Musical-Star, (nicht nur aufgrund alleine schon wegen der optischen Ähnlichkeit), für einen möglichen Verwandten. Allerdings läßt sich nirgendwo ein schlüssiger Hinweiß für oder gegen meine Theorie finden und einen persönlichen Kontakt konnte ich zu ihm nicht herstellen.

Wahrscheinlich wäre es für Leute, die privaten Kontakt zur Synchronbranche haben und mit den entsprechenden Schauspielern verkehren einfacher, noch irgendwelche Anekdoten von/über Wilhelm Borchert und sein Leben aus erster Hand zu erfahren. Denn sowas würde ein Buch erst wirklich interessant und lohnenswert machen, anstatt nur eine Abhandlung über seine diversen Rollen beim Theater, beim Film, Hörspiel und im Synchron (vielleicht noch mit dazugehörigen Kritiken), zu verfassen.

Etwas ähnliches erhoffe ich mir ja auch bei dem Buch über "König" GGH ;-).

berti


Beiträge: 17.486

18.11.2022 14:39
#179 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Zitat von Pip im Beitrag #178
Es gibt ja noch einige (Synchron-)Schauspieler und Regisseure, die ihn noch bei der Arbeit erlebt bzw. selbst mit ihm zusammengearbeitet haben. Doch leider werden es wirklich immer weniger, die aus "erster Hand" über ihn erzählen können. Und die Zeit macht das Erinnern auch nicht leichter und die Eindrücke verblassen.
WENN man solch ein Buch wirklich mal realisieren möchte, sollte es bald geschehen!

Ähnlich dürfte es beim Theater aussehen, falls es wirklich so war, dass er sich bereits 1980 von der Bühne zurückzog.

Pip


Beiträge: 362

18.11.2022 18:00
#180 RE: GGH, der König - Wilhelm Borchert, der Kaiser Zitat · antworten

Es gibt natürlich noch einige (damals) jüngere Schauspieler, die in den 80ern mit Borchert gearbeitet haben (vor allem auch in Rundfunk und Synchron), die mittlerweile aber auch schon ältere Herrschaften sind ;-).

Man vegißt (selbst) irgendwie immer so schnell: 1982, das war vor 40 JAHREN!!! :-)

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